In dem Faden zu Daigos Lehrer fand sich aufgrund entsprechender Diskussionen im englischsprachigen Judoforum.com u.a. folgende Quintessenz:
(http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 098#p48098)Im Folgebeitrag wird auch die Liste etwas korrigiert und klargestellt, dass die Linie bei H. Nagaoka endet.
Die Aussage an sich ist zwar richtig - verleitet aber u.U. zu Mißverständnissen (vgl. dazu auch mein Posting hier: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 275#p48275):
Der User "sam" wollte in erster Linie klarstellen, daß Daigo ausschließlich Kōdōkan-Jūdō gelernt hat - und kein Jūjutsu der Kitō-ryū (Weshalb er auch - von wem auch immer - kein Menkyo-kaiden im Kitō-ryū erhalten haben kann.).
Damit ist allerdings nicht gesagt, daß es nicht noch andere Verbindungen der Kitō-ryū in den Kōdōkan hinein gegeben hat - und auch nicht, daß Nagaoka der letzte Exponent der Kitō-ryū im Kōdōkan-Jūdō war.
Als eines der prominentesten Beispiele möchte ich nur kurz auf Ya'ichibei Kanemitsu hinweisen:
Kanemitsu wurde 1892 in Okayama (!) geboren, erlernte dort Kitō-ryū, ging später an die Lehrerausbildungsanstalt der Butokukai - und trat 1910 in den Kōdōkan ein.
Er war bekannt als Ne-waza-Spezialist (u.a. als Erfinder des "Matsuba-garami") und erhielt 1948 den 9. Dan.
Kanemitsu starb 1966 - überlebte also Nagaoka immerhin noch um 14 Jahre (Wenngleich er im Gegensatz zu Nagaoka allerdings nach dem Krieg nicht mehr unmittelbar am Kōdōkan wirkte, da er bereits 1920 wieder nach Okayama zurückgekehrt war.).
Und jetzt zum Schluß noch das Spannendste:
Kanemitsu war das 11. und letzte legitime Oberhaupt des Noda-Zweigs der Kitō-ryū.
Mit ihm starb auch dieser Zweig de facto aus.
(Wie bei diversen anderen traditionellen Stilen auch, wurde der Noda-Zweig später wiederbelebt - inwieweit das eine "legitime Nachfolge" war oder nur unter dem Aspekt des "Koryū-Retro-Booms" zu sehen ist, maße ich mir nicht an zu beurteilen.)