Platzwechsel, eindrehen, Wurfphasen: Wie geht das?

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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kastow
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Re: Platzwechsel, eindrehen, Wurfphasen: Wie geht das?

Beitrag von kastow »

Hallo Helge,

was möchtest du mit dem letzten Beitrag eigentlich sagen? :eusa_think
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
HBt

Der Kern

Beitrag von HBt »

Hallo Carsten,
das liegt doch auf der Hand: Über den Tellerrand schauen, z.B. Was machen die Franzosen oder die Engländer, die anderen Europäer, die Amerikaner, die Asiaten ...? Gibt es Unterschiede im Bewegungsverhalten und Vermögen? Laden wir regelmäßig die Topgrößen aus Japan nach Deutschland ein? Hören wir zu, sehen wir genau hin, setzen wir um?
Nur einige Fragen, die mir spontan hierzu einfallen. Nächster Punkt: Selber aktiv werden, Material sichten, analysieren und ausprobieren, diskutieren (innerhalb der Lehrteams). Oder auch, "einen Bus chartern, vollstopfen und ab nach Frankreich, wenn vor der Haustüre nichts mehr los ist."

Sachlicher: Auf den DVD's sieht man interessante Platzwechsel, wir könnten einen exemplarisch zur Diskussion stellen.
K. Murakami mit seinem Ippon-Seoi-nage, ... Tsugiashi in T-Schrittform in den Partner hinein, wie ein Tänzer, ohne Kraft!

Gruß
Helge
tutor!
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Re: Der Kern

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:Hallo Carsten,
das liegt doch auf der Hand: Über den Tellerrand schauen, z.B. Was machen die Franzosen oder die Engländer, die anderen Europäer, die Amerikaner, die Asiaten ...? Gibt es Unterschiede im Bewegungsverhalten und Vermögen? Laden wir regelmäßig die Topgrößen aus Japan nach Deutschland ein? Hören wir zu, sehen wir genau hin, setzen wir um?
Die Sommerschule in Lindow bietet ja immer wieder die Gelegenheit, internationale Top-Leute auf der Matte zu erleben. Entsprechende DVDs dokumentieren das Training über viele Jahre und sind bei Klaus Kessler zu bekommen. Was der Einzelne daraus macht, ist dann natürlich dessen Sache. Bei den Japanern ist es immer ein wenig Glückssache. Viele sind vorsichtig ausgedrückt methodisch nicht ganz so gut wie technisch und oftmals hapert es ein wenig an der Sprache. Da gab es in der Vergangenheit den ein oder anderen (teuren) Reinfall.
HBt hat geschrieben:Nächster Punkt: Selber aktiv werden, Material sichten, analysieren und ausprobieren, diskutieren (innerhalb der Lehrteams). Oder auch, "einen Bus chartern, vollstopfen und ab nach Frankreich, wenn vor der Haustüre nichts mehr los ist."
Ich denke, auch hier gibt es gute Beispiele, z.B. offene Trainerseminare. Manche Lehrteams scheinen aber ausgesprochen träge zu sein.....
HBt hat geschrieben: Sachlicher: Auf den DVD's sieht man interessante Platzwechsel, wir könnten einen exemplarisch zur Diskussion stellen.
K. Murakami mit seinem Ippon-Seoi-nage, ... Tsugiashi in T-Schrittform in den Partner hinein, wie ein Tänzer, ohne Kraft!
Aus urheberrechtlichen Gründen, sollten wir Beispiele nehmen, die wir bereits im Internet finden. Link posten und Diskussion eröffnen! Aber der o-soto-gari wartet immer noch auf Beiträge :cry:
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Fritz
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Re: Platzwechsel, eindrehen, Wurfphasen: Wie geht das?

Beitrag von Fritz »

Bei den Japanern ist es immer ein wenig Glückssache. Viele sind vorsichtig ausgedrückt methodisch nicht ganz so gut wie technisch und oftmals hapert es ein wenig an der Sprache. Da gab es in der Vergangenheit den ein oder anderen (teuren) Reinfall.
Manchmal hapert es auch mit der Erwartungshaltung: Da kommt ein Publikum, was ja denkt schon "alles"
zu können (haben ja überwiegend alle den schwarzen Gürtel um den Buch) und nun unbedingt etwas
"Extravagantes" gezeigt bekommen möchte...

Und dann stellt sich so ein Japaner hin und übt Grundlagen bzw. Grundtechniken, weil er mit kurzem
Blick gesehen hat, daß dieses den Leuten fehlen, kann u. will das nicht unbedingt aber sprachlich
ausdrücken, sind ja oft höflich, die Japaner...
Naja und wenn dann auf der entsprechenden Sommerschule auch noch andere hochkarätige Alternativen
da sind und blöderweise diese parallel ihre Einheiten geben, dann hat der Japaner halt "verloren"... :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt

Das Kernproblem

Beitrag von HBt »

"Fritz" bringt es auf den Punkt: unsere Überheblichkeit (u. manchmal auch Arroganz), die Angst vor der persönlichen Blamage, ...

Wenn noch dazu, zeitgleich unterschiedliche Einheiten stattfinden -> bescheidene Organisation u. Koordination, nenne ich das mal :?
Lieber das Programm reduzieren und öfter im Jahr "ein attraktives Angebot", das auch aufeinander aufbauen kann. :D
tutor!
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Re: Das Kernproblem

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:"Fritz" bringt es auf den Punkt: unsere Überheblichkeit (u. manchmal auch Arroganz), die Angst vor der persönlichen Blamage, ...

Wenn noch dazu, zeitgleich unterschiedliche Einheiten stattfinden -> bescheidene Organisation u. Koordination, nenne ich das mal :?
Lieber das Programm reduzieren und öfter im Jahr "ein attraktives Angebot", das auch aufeinander aufbauen kann. :D
Da stimme ich auch wieder voll und ganz zu! Euch beiden! Vor allem, dem Gedanken mit dem kontinuierlichen Aufbau. Außerdem könnte/müsste man mehr regionalisieren um besser "in die Fläche" zu kommen.
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Lippe
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Re: Platzwechsel, eindrehen, Wurfphasen: Wie geht das?

Beitrag von Lippe »

Fritz hat geschrieben:Manchmal hapert es auch mit der Erwartungshaltung: Da kommt ein Publikum, was ja denkt schon "alles"
zu können (haben ja überwiegend alle den schwarzen Gürtel um den Buch) und nun unbedingt etwas
"Extravagantes" gezeigt bekommen möchte...

Und dann stellt sich so ein Japaner hin und übt Grundlagen bzw. Grundtechniken, weil er mit kurzem
Blick gesehen hat, daß dieses den Leuten fehlen [...]
Was man beispielsweise bei der Sommerschule 2004 durch Hiroshi Katanishi sehr deutlich vor Augen geführt bekam... :alright Die Matte war aber dennoch ziemlich voll, obwohl ja "nur" Grundlagen trainiert wurden.
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Fritz
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Re: Platzwechsel, eindrehen, Wurfphasen: Wie geht das?

Beitrag von Fritz »

Ich möchte gern diesen Faden ins Gedächtnis zurückrufen, da ich mitbekommen habe,
daß sich in einem anderen Foren bezüglich der Wurfeingänge "fast an die Gurgel" gegangen wurde.
Unnötigerweise, weil ein Verweis auf diesen Faden die meisten Unklarheiten geklärtet hätte ;-)


Es gibt dieses Video über Isao Okano:



Hier sehen wir u.a. :

- bei 4:23 und 4:52 Beispiele für einen "Lehrbuch"-Ura-Eingang. Der letztere in einer Kombination

- bei 4:57 sehen wir einen Ura-Eingang mit drangehängtem Omote-Eingang. Ich kenne Leute, die dies als "Kodokan"-Eingang bezeichnen
andere nennen ihn "Pulling-Out".

- Bei 3:29 in der Übung mit den Gummiseilen, sieht man das, was Frank Thiele als "Schiften" bezeichnet. Das ist die eigentliche Eindrehbewegung,
zu der man eigentlich hinkommen will... (für die Ura / Omote - Eingänge sozusagen die trainingsmethodische Vorübungen sind)
Sieht im Kampf dann wohl so aus wie bei 1:28 .
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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