Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
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Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Hallo Forum,
in Berlin nehme ich jetzt an einem Lehrgang zur Vorbereitung für die Prüfung zum 1. Dan Teil. Ich bin kein Wettkämpfer (gewesen) und Standrandori wird bei uns im Verein bei den Älteren nicht wirklich oder unregelmäßig geübt. Mittlerweile nehme ich an einem Unitraining teil, wo Standrandori bzw. vorbereitende Übungen regelmäßig Bestandteil des Trainings sind.
Bei dem Vorbereitungskurs des Berliner Judoverbandes, zu dem ich erst zur 4. Treffen kommen konnte, ging es gleich beim für mich ersten Mal um Spezialtechnik und die dazugehörigen Handlungsketten/-komplexe. Auch wenn ich mich gedanklich darauf vorbereitet hatte (welche Technik machst Du am "liebsten"), war das im Grunde ein Reinfall, da die Technik, die mir am ehesten bei meinen Randoriversuchen in den Sinn kommt Kata-Ashi-Dori ist. Das ist zwar, laute Lehrgangstrainer, egal, dass Beingreifer mittlerweile im Wettkampf komplett verboten sind, aber ein weiterer Wettkämpfer und Dan-Träger, der als Uke dort war, riet mir, vom Kata-Ashi-Dori als Spezialtechnik Abstand zu nehmen ("Du willst wirklich Kata-Ashi-Dori machen? Lass es!").
Mein "Problem" ist, dass ich sonst keine Lieblingstechnik in dem Sinne habe und auch, dass ich merke, dass ich bei Randorivorübungen meine intuitive Strategie (so unterentwickelt wie sie sein mag) immer auch von der Konstitution des Gegners abhängig mache. Bei langen schlanken Partnern bieten sich ja Beingreifer oder auch mal ein Tomoe-Nage-Versuch eher an als bei kleinen untersetzten "Gegnern". Für den 1. Dan braucht es aber _eine_ Spezialtechnik.
Ich habe hier schon ein anderes älteres Posting gelesen, wo als Antwort kam, Ferndiagnose sei schwierig (sehe ich auch so) und es käme auch auf die eigene Konstitution an (bei mir 180cm und mittlerweile über 85 kg durchs Judotraining - als ich noch nur-Joggen machte, war ich um die 80kg).
Klar werde ich das Thema auch beim Training einbringen, das sind dann drei verschiedene Senseis allein bei uns im Verein (3. Dan, 5. Dan, 7. Dan), wollte aber mal horchen, ob ich der einzige mit diesem "Problem" bin und ob es nicht doch ein paar Tipps gibt hier im Forum.
Unser Gasttrainer beim Shodanlehrgang (für Ältere) hatte übrigens einen Kata-Seoi-Nage vorgestellt (mit linker Hand links am Revers gefasst, rechts geworfen), den ich ziemlich "cool" fand. Andererseits sehe ich dann immer Partner vor mir, die einen halben Kopp kleiner sind und denke mir: bei so jemandem versuchst du doch niemals eine Seoi-Nage. So tief kommst Du doch garnicht runter (ich gehe nicht bis auf die Knie mit knapp 50 Jahren). Bei kleineren und schwereren Gegnern sehe ich eher wenn überhaupt Fusstechniken als möglich an.
Vielleicht macht es ja auch keinen Sinn, sich da so einen Kopp drum zu machen, denn es geht in der Prüfung ja auch darum zu demonstrieren, wie sich Handlungsketten und -komplexe um die/eine Spezialtechnik "ranken", also wie man um den Griff kämpft, den Gegner täuscht oder Kombinationen erarbeitet, die in der Spezialtechnik enden oder aus einer missglückten Spezialtechnik resultieren (Ko-uchi-Gari -> Kata-Seoi-Nage oder Kata-Seoi-Nage -> Ko-Uchi-Makikomi)?
Ich hatte auch gedacht, dass ich vielleicht mal nach Statistiken suche (http://www.judogear.jp/ijfstats/index.p ... rts/gender), welches denn die erfolgreichsten Wettkampftechniken sind , bin mir aber nicht sicher, ob das ein schlauer Ansatz ist. Hier im Forum habe ich zudem auch gelesen, dass im Grunde _jede_ Technik erfolgreich im Wettkampf eingesetzt werden kann, was die Wahl für mich nicht unbedingt leichter macht .
Dank und Gruß,
Frank Ix
in Berlin nehme ich jetzt an einem Lehrgang zur Vorbereitung für die Prüfung zum 1. Dan Teil. Ich bin kein Wettkämpfer (gewesen) und Standrandori wird bei uns im Verein bei den Älteren nicht wirklich oder unregelmäßig geübt. Mittlerweile nehme ich an einem Unitraining teil, wo Standrandori bzw. vorbereitende Übungen regelmäßig Bestandteil des Trainings sind.
Bei dem Vorbereitungskurs des Berliner Judoverbandes, zu dem ich erst zur 4. Treffen kommen konnte, ging es gleich beim für mich ersten Mal um Spezialtechnik und die dazugehörigen Handlungsketten/-komplexe. Auch wenn ich mich gedanklich darauf vorbereitet hatte (welche Technik machst Du am "liebsten"), war das im Grunde ein Reinfall, da die Technik, die mir am ehesten bei meinen Randoriversuchen in den Sinn kommt Kata-Ashi-Dori ist. Das ist zwar, laute Lehrgangstrainer, egal, dass Beingreifer mittlerweile im Wettkampf komplett verboten sind, aber ein weiterer Wettkämpfer und Dan-Träger, der als Uke dort war, riet mir, vom Kata-Ashi-Dori als Spezialtechnik Abstand zu nehmen ("Du willst wirklich Kata-Ashi-Dori machen? Lass es!").
Mein "Problem" ist, dass ich sonst keine Lieblingstechnik in dem Sinne habe und auch, dass ich merke, dass ich bei Randorivorübungen meine intuitive Strategie (so unterentwickelt wie sie sein mag) immer auch von der Konstitution des Gegners abhängig mache. Bei langen schlanken Partnern bieten sich ja Beingreifer oder auch mal ein Tomoe-Nage-Versuch eher an als bei kleinen untersetzten "Gegnern". Für den 1. Dan braucht es aber _eine_ Spezialtechnik.
Ich habe hier schon ein anderes älteres Posting gelesen, wo als Antwort kam, Ferndiagnose sei schwierig (sehe ich auch so) und es käme auch auf die eigene Konstitution an (bei mir 180cm und mittlerweile über 85 kg durchs Judotraining - als ich noch nur-Joggen machte, war ich um die 80kg).
Klar werde ich das Thema auch beim Training einbringen, das sind dann drei verschiedene Senseis allein bei uns im Verein (3. Dan, 5. Dan, 7. Dan), wollte aber mal horchen, ob ich der einzige mit diesem "Problem" bin und ob es nicht doch ein paar Tipps gibt hier im Forum.
Unser Gasttrainer beim Shodanlehrgang (für Ältere) hatte übrigens einen Kata-Seoi-Nage vorgestellt (mit linker Hand links am Revers gefasst, rechts geworfen), den ich ziemlich "cool" fand. Andererseits sehe ich dann immer Partner vor mir, die einen halben Kopp kleiner sind und denke mir: bei so jemandem versuchst du doch niemals eine Seoi-Nage. So tief kommst Du doch garnicht runter (ich gehe nicht bis auf die Knie mit knapp 50 Jahren). Bei kleineren und schwereren Gegnern sehe ich eher wenn überhaupt Fusstechniken als möglich an.
Vielleicht macht es ja auch keinen Sinn, sich da so einen Kopp drum zu machen, denn es geht in der Prüfung ja auch darum zu demonstrieren, wie sich Handlungsketten und -komplexe um die/eine Spezialtechnik "ranken", also wie man um den Griff kämpft, den Gegner täuscht oder Kombinationen erarbeitet, die in der Spezialtechnik enden oder aus einer missglückten Spezialtechnik resultieren (Ko-uchi-Gari -> Kata-Seoi-Nage oder Kata-Seoi-Nage -> Ko-Uchi-Makikomi)?
Ich hatte auch gedacht, dass ich vielleicht mal nach Statistiken suche (http://www.judogear.jp/ijfstats/index.p ... rts/gender), welches denn die erfolgreichsten Wettkampftechniken sind , bin mir aber nicht sicher, ob das ein schlauer Ansatz ist. Hier im Forum habe ich zudem auch gelesen, dass im Grunde _jede_ Technik erfolgreich im Wettkampf eingesetzt werden kann, was die Wahl für mich nicht unbedingt leichter macht .
Dank und Gruß,
Frank Ix
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
.... und schon bist du mitten drin in der Erarbeitung einer Lösung.Vielleicht macht es ja auch keinen Sinn, sich da so einen Kopp drum zu machen, denn es geht in der Prüfung ja auch darum zu demonstrieren, wie sich Handlungsketten und -komplexe um die/eine Spezialtechnik "ranken", also wie man um den Griff kämpft, den Gegner täuscht oder Kombinationen erarbeitet, die in der Spezialtechnik enden oder aus einer missglückten Spezialtechnik resultieren (Ko-uchi-Gari -> Kata-Seoi-Nage oder Kata-Seoi-Nage -> Ko-Uchi-Makikomi)?
Ich glaube, genau das ist auch der Weg für dich, nimm doch einfach, was du "cool" findest und dir vielleicht ein bisschen mehr einfällt als zu anderen Techniken.
- Fettzi
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Hallo Frank,
als erstes möchte ich mal kurz Bezug darauf nehmen, dass man mit jeder Technik im Wettkampf erfolgreich sein kann. Das stimmt so nicht unbedingt. Wenn wir uns das moderne Wettkampfjudo nehmen, wirst du zwangsläufig immer auf Seoi-Nage (in verschiedensten Varianten) und Uchi-mata bzw. seltener Tsuri-komi-goshi, O-goshi, ab und zu (Yoko-)Tomoe-nage und Fußtechniken rauskommen.
Da es allerdings um einen Dangrad und nicht um den Sieg bei deutschen Meisterschaften geht, musst du dich nicht auf diese beschränken.
Wenn du mit kleineren zu kämpfen hast, empfiehlt sich (rein biomechanisch) eine einbeinige Eindrehtechnik. Gegen größere eher Seoi-Nage.
Das ist aber alles die Theorie und nicht zu 100% anwendbar.
Meine Empfehlung:
sSetz dich mit deinem Uke zusammen, und erörtert einfach, was am besten zu euch passt, und wählt dann eine passende Technik. Nur weil man mit der Technik nicht deutscher Meister wird, heißt das nicht, dass man sich nicht beherrscht, oder ihre Handlungskomplexe kennt.
Und wenn alles nichts hilft, setze dich doch einfach nochmal mit Kata-ashi-dori auseinander. Nur weil jemand anderes es ablehnt, oder nicht empfiehlt, heißt es nicht, das du damit nicht bestehen kannst. Es wird sicherlich schwer, aber unmöglich ist es nicht.
Gruß Fettzi
als erstes möchte ich mal kurz Bezug darauf nehmen, dass man mit jeder Technik im Wettkampf erfolgreich sein kann. Das stimmt so nicht unbedingt. Wenn wir uns das moderne Wettkampfjudo nehmen, wirst du zwangsläufig immer auf Seoi-Nage (in verschiedensten Varianten) und Uchi-mata bzw. seltener Tsuri-komi-goshi, O-goshi, ab und zu (Yoko-)Tomoe-nage und Fußtechniken rauskommen.
Da es allerdings um einen Dangrad und nicht um den Sieg bei deutschen Meisterschaften geht, musst du dich nicht auf diese beschränken.
Wenn du mit kleineren zu kämpfen hast, empfiehlt sich (rein biomechanisch) eine einbeinige Eindrehtechnik. Gegen größere eher Seoi-Nage.
Das ist aber alles die Theorie und nicht zu 100% anwendbar.
Meine Empfehlung:
sSetz dich mit deinem Uke zusammen, und erörtert einfach, was am besten zu euch passt, und wählt dann eine passende Technik. Nur weil man mit der Technik nicht deutscher Meister wird, heißt das nicht, dass man sich nicht beherrscht, oder ihre Handlungskomplexe kennt.
Und wenn alles nichts hilft, setze dich doch einfach nochmal mit Kata-ashi-dori auseinander. Nur weil jemand anderes es ablehnt, oder nicht empfiehlt, heißt es nicht, das du damit nicht bestehen kannst. Es wird sicherlich schwer, aber unmöglich ist es nicht.
Gruß Fettzi
Zuletzt geändert von Fettzi am 08.03.2013, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Suche Dir einfach eine Wurf aus, den Du recht gut beherrschst und fertig.
Üblicherweise werden dann gern Seoi-Nage, Uchi-Mata, O-Soto-Gari genommen
Ich persönlich würde Dir O-Soto-Gari empfehlen...
Üblicherweise werden dann gern Seoi-Nage, Uchi-Mata, O-Soto-Gari genommen
Ich persönlich würde Dir O-Soto-Gari empfehlen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Danke erstmal für die Antworten bisher! Eine Frage offtopic: Warum werde ich hier als weiß-gelb-Gurt angezeigt??? Ich habe das im Profil geändert ...
Zuletzt geändert von frankx am 08.03.2013, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Mit dem habe ich auch schon geliebäugelt. Wie kommst du darauf?Fritz hat geschrieben: Ich persönlich würde Dir O-Soto-Gari empfehlen...
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Hut ab, ich finde die Gedanken, die du dir bisher gemacht hast, richtig gut.
Sehr imponierend ist, dass du wirklich reflektierst, was gegen welchen Gegner vorteilhaft ist und was zu deinen eigenen körperlichen Gegebenheiten passt. Damit bist du, meiner Erfahrung nach, bereits deutlich weiter als viele andere, die dann einfach sagen "Ich mach Uchi-mata, weil ich den immer mache".
Ich hatte in meiner Prüfung ursprünglich Tai-otoshi ausgewählt, wobei bei der näheren Beschäftigung mit dem Wurf immer mehr deutlich wurde, dass es im Prinzip eine Mischung aus Tai-otoshi, Seoi-nage und Seoi-otoshi war.
Ich persönlich müsste jetzt auch erst einmal eine Zeitlang nachdenken, wie ich das denn theoretisch und praktisch um Kata-ashi-dori herum aufbaue, aber wenn es ja dein bevorzugter Wurf im Randori ist, dann hast du ja sicherlich bereits die eine oder andere Möglichkeit gefunden, wie du zum Wurfansatz (und -Erfolg) kommen kannst. Probier es einfach einmal aus! Gute Hinweise, wie du zur Unterstützug deine Gedanken strukturieren kannst, bietet der DJB in seinen Unterlagen, aber da gibt es natürlich noch viel mehr.
Das Begleitmaterial zur Dan-PO im DJB findest du hier: http://www.judobund.de/media/ordnungen/ ... ai2011.pdf
Ab S. 117 gibt es genauere Erläuterungen, wie die Aufgabe zur Spezialtechnik gelöst werden sollte. Vielleicht hilft es dir ja!
Sehr imponierend ist, dass du wirklich reflektierst, was gegen welchen Gegner vorteilhaft ist und was zu deinen eigenen körperlichen Gegebenheiten passt. Damit bist du, meiner Erfahrung nach, bereits deutlich weiter als viele andere, die dann einfach sagen "Ich mach Uchi-mata, weil ich den immer mache".
Ich hatte in meiner Prüfung ursprünglich Tai-otoshi ausgewählt, wobei bei der näheren Beschäftigung mit dem Wurf immer mehr deutlich wurde, dass es im Prinzip eine Mischung aus Tai-otoshi, Seoi-nage und Seoi-otoshi war.
Ich persönlich müsste jetzt auch erst einmal eine Zeitlang nachdenken, wie ich das denn theoretisch und praktisch um Kata-ashi-dori herum aufbaue, aber wenn es ja dein bevorzugter Wurf im Randori ist, dann hast du ja sicherlich bereits die eine oder andere Möglichkeit gefunden, wie du zum Wurfansatz (und -Erfolg) kommen kannst. Probier es einfach einmal aus! Gute Hinweise, wie du zur Unterstützug deine Gedanken strukturieren kannst, bietet der DJB in seinen Unterlagen, aber da gibt es natürlich noch viel mehr.
Das Begleitmaterial zur Dan-PO im DJB findest du hier: http://www.judobund.de/media/ordnungen/ ... ai2011.pdf
Ab S. 117 gibt es genauere Erläuterungen, wie die Aufgabe zur Spezialtechnik gelöst werden sollte. Vielleicht hilft es dir ja!
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Heißt: (Ashi)Uchi-Mata, Harai-Goshi, Tai-Otoshi? Kannte den Begriff so noch nicht, auch wenn er logisch klingt.Fettzi hat geschrieben: eine einbeinige Eindrehtechnik
Dank und Gruß,
Frank Ix
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Hane-goshi, Harai-goshi, Uchi-mata, O-guruma, Ashi-guruma,...
Tai-otoshi ist meines Erachtens eine beidbeinige Eindrehtechnik, weil die Wurfausführung (Kake) ja auf beiden Beinen erfolgt.
Tai-otoshi ist meines Erachtens eine beidbeinige Eindrehtechnik, weil die Wurfausführung (Kake) ja auf beiden Beinen erfolgt.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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- Fettzi
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
genau... wobei Tai-otoshi, naja eigentlich keine einbeinige Eindrehtechnik ist.
Nimm den Wurf der zu dir passt, der dir leicht fällt, und zu dem du einen realistischen Handlungskomplex aufbauen kannst. Das wird bei "kleinen" TEchniken wie Ashi-waza und eben Kata-ashi-dori zwar nicht einfach, aber du machst die Prüfung ja auch als Herrausforderung, oder?
Nimm den Wurf der zu dir passt, der dir leicht fällt, und zu dem du einen realistischen Handlungskomplex aufbauen kannst. Das wird bei "kleinen" TEchniken wie Ashi-waza und eben Kata-ashi-dori zwar nicht einfach, aber du machst die Prüfung ja auch als Herrausforderung, oder?
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Genau, Danke auch Dir nochmal. Das geht da schon ab Seite 114 im Prinzip los:CasimirC hat geschrieben:
Das Begleitmaterial zur Dan-PO im DJB findest du hier: http://www.judobund.de/media/ordnungen/ ... ai2011.pdf
Ab S. 117 gibt es genauere Erläuterungen, wie die Aufgabe zur Spezialtechnik gelöst werden sollte.
"Zum 1. Dan stehen Fragen zur Wurfvorbereitung im Vordergrund, z.B.:
in welchen speziellen Situationen greife ich bevorzugt an? (Warum?)
mit welchen Aktionen bereite ich meine Spezialtechnik vor?
mit welchen Varianten sind meine Angriffe möglich?
trainingsmethodische Aspekte sollen sich mit der Entwicklung und Vervollkommnung der Spezialtechnik und nicht der Grundtechnik beschäftigen."
Da wir bisher wirklich sehr in die Breite gearbeitet bzw. trainiert haben (möglichst alle Techniken, ist ja klar, für die Prüfungen) geht es jetzt dann - wenn man eben nicht zB. durch Wettkämpfe schon intuitiv eine "Lieblingstechnik" hat - darum, sich eben in die Spezialtechnik einzuarbeiten. Der Lehrgangstrainer beim letzten Mal sagte auch, dass das selbst bei erfahrenen Leuten keine Sache von einem halben Jahr wäre .
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Klar ist das eine Herausforderung, und soll es auch sein. Andererseits ist es ja auch nicht falsch, sich ein wenig an die Veränderungen im Judo anzupassen. Ich finde es zwar schade, dass Beingreifer rausgeflogen sind im Wettkampf, aber dadurch kriegen die natürlich einen Außenseiterstatus - auch in so eine Prüfungssituation (habe ich an der Reaktion des Lehrgangstrainers auch gemerkt, wobei der auch klar gesagt hat, dass die Wettkampfregeln da keine Rolle spielen. Wäre ich damit vor 30 Jahren im Wettkampf erfolgreich gewesen - beispielsweise, oder hätte die immer angewandt - wäre das eine gute aussreichende Begründung). So wie ich es gehört habe, kam das ja, weil zu viele Sambo-Kämpfer damit Erfolge erzielt haben. Was im Umkehrschluss ja heißt, dass die Dinger im Grunde sehr effektiv sind . Andererseits empfinde ich das im Grunde auch als eine Kontertechnik, wo man versucht, den anderen zu einem Angriff zu locken um dann das Bein zu schnappen. Wobei es als Kombination/Finte auch mal klappen kann.Fettzi hat geschrieben:Nimm den Wurf der zu dir passt, der dir leicht fällt, und zu dem du einen realistischen Handlungskomplex aufbauen kannst. Das wird bei "kleinen" Techniken wie Ashi-waza und eben Kata-ashi-dori zwar nicht einfach, aber du machst die Prüfung ja auch als Herrausforderung, oder?
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Und was ist mit einem Konterwurf? So eine Mischung aus Ura-Nage und Yoko-Guruma. Das war meine Spezialtechnik. Auch diese konnte man durch taktischen Griffkampf "vorbereiten". Manchmal gelang diese Technik auch als direkter Angriff, aber zu 95% habe ich dazu die Eindrehbewegung von Uke gebraucht. Für die Prüfung zum 2.Dan kam die nicht so gut an...
Es ist halt keine "Angriffstechnik", obwohl dieses Wort in den Erläuterungen und auch sonst nirgends verwendet wird. Positives Judo hieß die Devise. Na ja, schlussendlich konnte sich die Kommission mit der Technik "abfinden". Im Nachhinein würde ich sie auch nicht mehr wählen. Aber für die Demonstration einer anderen Technik hätte ich mich halt verbiegen müssen, da diese absolut meine "Spezialtechnik" war.
Es ist halt keine "Angriffstechnik", obwohl dieses Wort in den Erläuterungen und auch sonst nirgends verwendet wird. Positives Judo hieß die Devise. Na ja, schlussendlich konnte sich die Kommission mit der Technik "abfinden". Im Nachhinein würde ich sie auch nicht mehr wählen. Aber für die Demonstration einer anderen Technik hätte ich mich halt verbiegen müssen, da diese absolut meine "Spezialtechnik" war.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Hallo Freeman,
danke für die Antwort. Dann aber bestätigst Du ja damit, dass ich eine andere (Angriffs-)Technik (Kata-Seoi-Nage oder O-Soto-Gari) nehmen sollte. Nur vom Kopf her würde ich mich im Randori eigentlich nie drauf verlassen, dass ich mich komplett (oder fast 180 Grad) so schnell eindrehen könnte, dass mein Partner/Gegner das nicht "riecht". Die schnellen Techniken wie eben Bein fassen, vielleicht noch Hiza-Guruma/Sasae-Tsurikomi-Ashi [leider ist mein linkes Knie etwas labil, aber das ginge ja auch gut auf rechts vermutlich], oder Ko-Uchi-Maki-Komi - das kommt ja dem Kata-Ashi-Dori m.E. schon recht nahe - liegen mir offenbar näher. Aber für die Prüfung sind eben besagte Angriffstechniken vielleicht wirklich auch schöner und sinnvoller.
Dank und Gruß ins Wochenende,
Frank Ix
danke für die Antwort. Dann aber bestätigst Du ja damit, dass ich eine andere (Angriffs-)Technik (Kata-Seoi-Nage oder O-Soto-Gari) nehmen sollte. Nur vom Kopf her würde ich mich im Randori eigentlich nie drauf verlassen, dass ich mich komplett (oder fast 180 Grad) so schnell eindrehen könnte, dass mein Partner/Gegner das nicht "riecht". Die schnellen Techniken wie eben Bein fassen, vielleicht noch Hiza-Guruma/Sasae-Tsurikomi-Ashi [leider ist mein linkes Knie etwas labil, aber das ginge ja auch gut auf rechts vermutlich], oder Ko-Uchi-Maki-Komi - das kommt ja dem Kata-Ashi-Dori m.E. schon recht nahe - liegen mir offenbar näher. Aber für die Prüfung sind eben besagte Angriffstechniken vielleicht wirklich auch schöner und sinnvoller.
Dank und Gruß ins Wochenende,
Frank Ix
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Großer Tori, kleiner Uke, etwas älter und steifer, da bietet sich z.B. auch der Soto-Maki-Komi an, weil man dabei nicht unter die Schulter eintauchen muß, sondern über Schulter bzw. Arm hinweg greifen kann.
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Erstmal funktioniert O-Soto-Gari recht gut gegen kleinere, gleich große und größere Gegner.frankx hat geschrieben:Mit dem habe ich auch schon geliebäugelt. Wie kommst du darauf?Fritz hat geschrieben: Ich persönlich würde Dir O-Soto-Gari empfehlen...
Zweitens läßt sie sich hervorragend kombinieren, sowohl als "Ersttechnik", als auch als "Folgetechnik".
Drittens ist es keine Technik, wo Du übermäßig den eigenen Schwerpunkt absenken mußt, also
in die Knie gehen mußt...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Wobei ich Soto-Maki-Komi nicht besonders Uke-freundlich finde bzw. ich den nicht so gut kontrollieren kann, das Uke nicht hin und wieder auch mal auf dem Rücken direkt landet. Auch wenn ich den - wie Du schreibst - aus eben den Gründen sonst sehr tauglich finde ...Holger König hat geschrieben:Großer Tori, kleiner Uke, etwas älter und steifer, da bietet sich z.B. auch der Soto-Maki-Komi an, weil man dabei nicht unter die Schulter eintauchen muß, sondern über Schulter bzw. Arm hinweg greifen kann.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Klingt alles überzeugendFritz hat geschrieben: Erstmal funktioniert O-Soto-Gari recht gut gegen kleinere, gleich große und größere Gegner.
Zweitens läßt sie sich hervorragend kombinieren, sowohl als "Ersttechnik", als auch als "Folgetechnik".
Drittens ist es keine Technik, wo Du übermäßig den eigenen Schwerpunkt absenken mußt, also
in die Knie gehen mußt...
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan - Sasae
Unser Sensei am Sonntag (70, 5. Dan) schlug mir Sasae-Tsurikomi-Ashi vor. Bisher dachte ich, dass der Wurf mit Hiza-Guruma recht ähnlich wäre. Sieht hier aber nicht ganz so aus: viewtopic.php?f=21&t=6664 .
Bisher dachte ich, dass man Hiza-Guruma halt wirft, wenn man schon früher ans Knie kommt. Wenn man merkt, dass man das nicht erwischen wird (beim Ziehen mit rechter Hand am Kragen von Uke, mit dem eigenen rechten Bein stoppen wollend), das Knie, macht man einen Sasae-Tsurikomi-Ashi draus. Wesentlich für mich bisher (so macht es unser Sensei auch im leichten Randori), ist der überraschende und kräftige Zug am Kragen (so dass man pointiert gesprochen, Uke auch ohne zweite Hand bzw. "Verwringungen" zu Fall bringen könnte).
Klingt mir für eine Dan-Prüfung nach Glatteis. Vielleicht aber auch nicht, wenn man das sauber abgrenzen kann (was ja auch Sinn der Einarbeitung wäre). Wenn man es aber praxisnah betrachte (auch im oben genannten Forumspost klingt das ja an), ist die Unterscheidung ggfs. wirklich nicht einfach bzw. erst"im Nachhinein" möglich. Was dann logischerweise für die Spezialtechnik hieße: Ich mache entweder oder Sasae oder Hiza, je nachdem, wie (schnell) ich den anderen erwische. Und dies Argumentation ist mutmaßlich fast ein "no go" für eine Danprüfung ...;
Dank und Gruß und vielleicht bereichert dies Diskussion ja auch andere ...;
Frank
Bisher dachte ich, dass man Hiza-Guruma halt wirft, wenn man schon früher ans Knie kommt. Wenn man merkt, dass man das nicht erwischen wird (beim Ziehen mit rechter Hand am Kragen von Uke, mit dem eigenen rechten Bein stoppen wollend), das Knie, macht man einen Sasae-Tsurikomi-Ashi draus. Wesentlich für mich bisher (so macht es unser Sensei auch im leichten Randori), ist der überraschende und kräftige Zug am Kragen (so dass man pointiert gesprochen, Uke auch ohne zweite Hand bzw. "Verwringungen" zu Fall bringen könnte).
Klingt mir für eine Dan-Prüfung nach Glatteis. Vielleicht aber auch nicht, wenn man das sauber abgrenzen kann (was ja auch Sinn der Einarbeitung wäre). Wenn man es aber praxisnah betrachte (auch im oben genannten Forumspost klingt das ja an), ist die Unterscheidung ggfs. wirklich nicht einfach bzw. erst"im Nachhinein" möglich. Was dann logischerweise für die Spezialtechnik hieße: Ich mache entweder oder Sasae oder Hiza, je nachdem, wie (schnell) ich den anderen erwische. Und dies Argumentation ist mutmaßlich fast ein "no go" für eine Danprüfung ...;
Dank und Gruß und vielleicht bereichert dies Diskussion ja auch andere ...;
Frank
Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
Ich möchte nur kurz aus der Sicht eines Dan-Prüfers antworten, da ich dich ein wenig auf dem Holzweg sehe.
Sinn dieses Prüfungsfaches ist, dass der Prüfling eine Technik vorstellt, die er selbst besonders gut beherrscht und die er selbst erfolgreich im Randori anwendet. Es geht ausdrücklich nicht darum, sich eine Technik herauszugreifen und darzustellen, wie man damit erfolgreich sein könnte....
Jeder Prüfer merkt doch sofort, ob jemand seine eigene Spezialtechnik vorstellt oder sich taktisch überlegt hat, welche Technik er wohl am einfachsten nimmt. Wer keine Technik erfolgreich im Randori anwenden kann, sollte vielleicht darüber nachdenken, erst einmal eine Spezialtechnik zu entwickeln, bevor er sich einer Dan-Prüfung stellt. Es muss ja nicht weltmeisterlich sein, sollte aber schon Hand und Fuß haben.
Der letzte Prüfling, der bei mir durchgefallen ist, ist übrigens am Fach Spezailtechnik gescheitert....
Sinn dieses Prüfungsfaches ist, dass der Prüfling eine Technik vorstellt, die er selbst besonders gut beherrscht und die er selbst erfolgreich im Randori anwendet. Es geht ausdrücklich nicht darum, sich eine Technik herauszugreifen und darzustellen, wie man damit erfolgreich sein könnte....
Jeder Prüfer merkt doch sofort, ob jemand seine eigene Spezialtechnik vorstellt oder sich taktisch überlegt hat, welche Technik er wohl am einfachsten nimmt. Wer keine Technik erfolgreich im Randori anwenden kann, sollte vielleicht darüber nachdenken, erst einmal eine Spezialtechnik zu entwickeln, bevor er sich einer Dan-Prüfung stellt. Es muss ja nicht weltmeisterlich sein, sollte aber schon Hand und Fuß haben.
Der letzte Prüfling, der bei mir durchgefallen ist, ist übrigens am Fach Spezailtechnik gescheitert....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)