IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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caesar
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von caesar »

Danke, dass du die Version verlinkt hast.

Es löst leider nicht das Problem der dann zu vergebenen Bestrafung, davon abgesehen ist es auch die einzige Kinshi-waza, welche nicht noch einmal im Regelwerk als verboten erklärt wird und bei den Kinshi-waza müsste Daki-age noch aufgeführt werden.
guk hat geschrieben:Ich bin kein "gelernter" Kampfrichter :) , dachte aber bislang dass auf den Seminaren so etwas besprochen wird.
Dazu könnte sich einer der gelernten Kampfrichter im Forum ja äußern.
Ich nehme schlicht an, dass noch nie jemand auf die Idee kam zu fragen, wie bei den Atemi.
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Fettzi
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fettzi »

Als gelernter Kampfrichter andere gelernte Kampfrichter fragen? Wende dich dich einfach mal an deine(n) zuständigen Obmann bzw. Obmänner mit dem Hinweis, dass es nicht explizit im Regelwerk aufgeführt wird. Die gängige Praxis lautet: Hansoku-make, weil die Verletzung Uke's billigend in Kauf genommen wurde.
Ich kann mich sogar daran erinnern, das diese Frage mal in einem Kampfrichtertest aufgetaucht ist...
Ansonsten kann ich nur nochmal an die zuständigen KaRi verweisen, wie Stephan Bode bzw. in meiner Gruppe Frank Wolf, Angelika Wilhelm, Axel Hanke und Uwe Sladek.
Ich denke, die geben dazu bereitwillig Auskunft ;)
Gruß Fettzi
piti
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von piti »

Als gelernter Kampfrichter andere gelernte Kampfrichter fragen?
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:D Piti
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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

So, habe ich gerade vom Berliner-Judoverband erhalten:
Neue Regeln 2016.pdf
Ich zitiere:
b) Angriffe auf den Ellenbogen im Standkampf zum Boden werden konsequent
mit Hansokumake bestraft (analog zu Waki Gatame vom Stand in den
Boden). Dies ist vermehrt bei Angriffen mit Tsuri Komi Goshi und im
Griffkampf mit kurzfristigen Effekten (impulsartiger Angriff aufs
Ellenbogengelenk) zu verzeichnen gewesen.
Meine Fragen an die gelernten Kampfrichter:

- Wie kommt man dazu, reguläre Judotechniken, nämlich im Standkampf im Übergang zur Bodenarbeit angesetzte Katame-Waza, in dem Fall Hebeltechniken
zu verbieten?

- Ist das wieder so ein nationaler Alleingang analog dem international nicht zu findenden Totalverbot von Waki-Gatame vom Stand zu Boden?
Wenn nein, wo steht die zugehörige IJF-Regel?

- Nach Wortlaut dieser Regeländerung, wäre es aber erlaubt, den Gegner im Stand (ohne Übergang zum Boden) durch Armhebel zum Abklopfen zu bringen?

- Tsuri-Komi-Goshi als Gegenmittel zu stemmenden Armen, ist nach dieser Regel also nicht mehr möglich?
Oder darf nur nicht mehr ruckartig auf den Ellbogen eingewirkt werden?

Meine Frage an uns Judoka:

- Wie lange wollen wir uns das ständige Rumändern an den Regeln, ohne daß wir dazu Gelegenheit haben, darüber abzustimmen, noch gefallen lassen?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von tutor! »

Zunächst einmal sollte man verstehen, worum es bei diesem Passus geht - und man sollte zur Beurteilung wissen, was auf internationalen Matten tatsächlich los ist.

Es gibt mittlerweile (im internationalen Bereich) Leute, die unter Inkaufnahme schwerer Verletzungen gegen Gelenke schlagen und die dann entstehende Situation zu Wurfansätzen ausnutzen. Ich erwarte, dass junge Menschen - nichts anderes sind Athleten - vor derartigen Aktionen geschützt werden.
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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Es gibt mittlerweile (im internationalen Bereich) Leute, die unter Inkaufnahme schwerer Verletzungen gegen Gelenke schlagen und die dann entstehende Situation zu Wurfansätzen ausnutzen. Ich erwarte, dass junge Menschen - nichts anderes sind Athleten - vor derartigen Aktionen geschützt werden.
Haben wir bei der Vergabe der EM nicht lernen dürfen, daß Judo so gar nichts mit UFC/MMA gemein haben will, da dort Verletzungen in Kauf genommen werden?
Und jetzt darf ich lesen, daß sowas trotz recht restriktiven Regelwerk auch beim "sauberen Judo" vorkommt?

a) Gibt es nicht bereits schon eine Verbot von Aktionen, die vorsätzlich den Gegner gefährden - und gegen den "Geist des Judo" verstoßen?
Müsste dann die Regel nicht so formuliert werden: Schlagen auf die Ellbogen entgegen ihrer natürlichen Beugung wird bestraft?

b) Wäre es nicht vom kämpferischen Standpunkt her sinnvoll, den Athleten prinzipiell beizubringen, nie mit durchgestreckten Armen herumzuschieben?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von tutor! »

Ja natürlich - man will solche Aktionen, die die Gesundheit der Gegner vorsätzlich gefährden, nicht beim Judo haben, was im übrigen ganz im Sinne Kanos ist, der alle verletzungsgefährlichen Techniken aus dem Randori und damit auch aus dem Wettkampf eliminiert hat. Wenn sich herausstellt, was Kano auch prophezeit hat, dass so manchem Kämpfer jedes Mittel für den Sieg recht erscheint, dann müssen die Kampfrichter reagieren.

Nichts anderes passiert hier - Aktionen, die nicht sein sollen, werden konsequent geahndet.
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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Ja natürlich - man will solche Aktionen, die die Gesundheit der Gegner vorsätzlich gefährden, nicht beim Judo haben, was im übrigen ganz im Sinne Kanos ist, der alle verletzungsgefährlichen Techniken aus dem Randori und damit auch aus dem Wettkampf eliminiert hat.
In Endkonsequenz werden "sie" am Ende alles verbieten, was ansatzweise etwas mit Kämpfen zu tun hat.
Denn egal was an Techniken wegen Gefährdungspotential verboten wird - von den verbleibende Techniken / Handlungsoptionen, wird
es wieder welche geben, die gefährlich sind als der Durchschnitt...

Irgendwann wird man feststellen, daß Würfe viel zu gefährlich sind - der Trend keine vernünftige Fallschule zu benutzen, hält ja ungehindert an ;-)

Jedenfalls bin ich gespannt, was der Verfasser dieser Änderungsmitteilung nun tatsächlich gemeint hat.
Wäre schon ein starkes Stück, wenn am Ende tatsächlich ordentlich im Stand angesetzte Hebel bestraft würden und nicht nur die erwähnten "Impulse"..
Dann hätte man eine Regel, die Hebeln vom Stand zu Boden erlaubt als regulären Übergang zum Bodenkampf und eine weitere, die
gleichzeitig das verbietet... :irre
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Uwe 23
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Uwe 23 »

Um den Hintergrund dieser Erläuterung zur Regelauslegung bezüglich Hebel vom Stand zum Boden zu verstehen, muss man wissen, dass international vermehrt Techniken angesetzt werden, bei denen der Arm des Gegners so eingeklemmt wird, dass bei unsauberer Ausführung, Tori so auf den Arm von Uke fällt, dass es zu schweren Verletzungen der Gelenke (vor allem Ellenbogen, oder auch Hand und Schulter) führt.
Dem will die IJF entgegen wirken, indem sie darauf hinweist, dass die Kampfrichter vermehrt auf solche Aktionen achten sollen. Es muss natürlich auch verhindert werden, dass solche gefährlichen Aktionen von weniger gut trainierten Judoka nachgemacht werden, weil dann die Verletzungsgefahr nochmal stark ansteigt. (So wie bei dem Abfangen der Landung mit dem Kopf ("Brücke").)

Zusätzlich gibt es auch, wie schon von anderen geschrieben, Fälle, wo im Griffkampf gegen den Ellenbogen geschlagen wurde, um den Griff zu lösen. Auch darauf soll verstärkt geachtet werden.
Verboten ist weiterhin nur das ruckartige oder schlagendes Einwirken auf den Arm des Gegners, bei dem ihm kaum eine Möglichkeit zur Gegenwehr, oder zur rechtzeitigen Aufgabe gegeben wird. Ein sauber angesetzter Hebel im Stand bleibt im Erwachseneneinbereich erlaubt.

Die Anweisung an Kampfrichter, verstärkt auf solche Aktionen zu achten, beinhalten keine neue Regel, verboten waren diese Aktionen schon länger.
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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

Uwe 23 hat geschrieben:Verboten ist weiterhin nur das ruckartige oder schlagendes Einwirken auf den Arm des Gegners, bei dem ihm kaum eine Möglichkeit zur Gegenwehr, oder zur rechtzeitigen Aufgabe gegeben wird. Ein sauber angesetzter Hebel im Stand bleibt im Erwachseneneinbereich erlaubt.
Ok, das liest sich schon deutlich anders, als was der Berliner KaRi-Obmann da wohl etwas unglücklich formuliert hat.
Ich hoffe nur, daß Du recht hast und die restlichen KaRis auch dieses Verständnis so haben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Sono-Mama »

Hallo,

zu der Auslegung dieser Regelinterpretation (denn genau das ist es, da in einem Olympischen Jahr keine Regeländerung vorgenommen werden darf), brauche ich, glaube ich, nichts mehr sagen. Dies hat schon Uwe 23 gut gemacht.

Allerdings wollte ich noch auf zwei Sachen eingehen.
Fritz hat geschrieben: - Ist das wieder so ein nationaler Alleingang analog dem international nicht zu findenden Totalverbot von Waki-Gatame vom Stand zu Boden?
Wenn nein, wo steht die zugehörige IJF-Regel?
Die von die beschriebene Regel ist kein nationaler Alleingang. Die wird auch bei internationalen Kämpfen wie bei Grand Slam und Grand Prix bestraft.
Fritz hat geschrieben:- Wie lange wollen wir uns das ständige Rumändern an den Regeln, ohne daß wir dazu Gelegenheit haben, darüber abzustimmen, noch gefallen lassen?
Endlich hat mal jemand die Frage richtig gestellt. Bisher hieß es "immer", dass wir - also die KaRis - doch endlich mal was gegen diese Regeländerungen tun sollen. Hierzu kann ich nur anmerken, dass wir Karis schon so viel "Macht" haben, dass wir das nicht wollen, da sonst viele Leute (zurecht wie ich finde) sagen werden: "Jetzt haben die Karis endgültig das Zepter an sich gerissen".
Richtiger ist aber, dass eben nicht die Karis solche Sachen fordern sollten, sondern eben die einzelnen Athleten ihrem Verein mitteilen, wenn sie mit Regeländerungen nicht einverstanden sind und somit eine Kette von unten nach oben in Gang gesetzt wird. Athleten -> Vereine -> Landesverbände -> Nationalverbände -> EJU/IJF.

Es ist zwar sehr utopisch auf diese Art und Weise schnell eine Lösung herbeizuführen (wenn überhaupt), aber es ist der m.E. einzig richtige und reguläre Weg. In der Politik werden die Gesetze auch (nach den Wahlen) von oben erlassen.

Gruß

Sono-Mama
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Uwe 23 »

Beim IJF-Seminar gab es noch eine Präzisierung der Interpretation bezüglich "Bear Hug":

Es ist erlaubt, den Gegner zu umklammern, wenn Tori zuvor mit mindestens einer Hand gegriffen hat.

Bisher war es egal, ob Tori oder Uke gegriffen hatte.
caesar
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von caesar »

Hier kann sich jeder selbst ein Bild des Kampfrichterseminars machen:
https://www.youtube.com/watch?v=kLy8ggzTWpw
https://www.youtube.com/watch?v=xwJ3jViNN1c
Sono-Mama
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Sono-Mama »

caesar hat geschrieben:Hier kann sich jeder selbst ein Bild des Kampfrichterseminars machen:
https://www.youtube.com/watch?v=kLy8ggzTWpw
https://www.youtube.com/watch?v=xwJ3jViNN1c
Es ist interessant anzusehen, wie oft Juan Barcos die Trainer ermutigen muss, sich ein Urteil zu bilden und dies auch zu zeigen. Oftmals sieht man, dass sich immer nur ein paar Trainer, Coaches etc. zu den Szenen per Handzeichen äußern.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass es ihnen egal ist, dass es ja auf die Entscheidung keinen Einfluss nimmt und egal ist. Allerdings kann man auch sagen, dass es hier die Möglichkeit gibt, dass sich die Trainer dazu äußern können und dass es zu einer Meinungsbildung kommen kann und dann wird dies nicht genutzt.

Die andere Möglichkeit, (welche ich aber nicht glauben mag) ist, dass die Trainer einfach im dem Moment nicht wissen, was zu geben ist, dass sie sozusagen ratlos sind. Vielleicht zeigt dies auch mal den Leuten, wie schwierig es teilweise ist, eine korrekte Entscheidung zu treffen.

Interessant ist vor allem (am Tag 1) das Video 92 bei 2h 08 min und 93 bei 2 h 19 min. Hieran kann man erkennen, wie schwierig es teilweise sein kann und das sich die Kommission auch nicht immer einig ist.

Gruß Sono-Mama
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

Sono-Mama hat geschrieben:Es ist interessant anzusehen, wie oft Juan Barcos die Trainer ermutigen muss, sich ein Urteil zu bilden und dies auch zu zeigen. Oftmals sieht man, dass sich immer nur ein paar Trainer, Coaches etc. zu den Szenen per Handzeichen äußern.
Könnte auch sein, daß die meisten auch KaRi sind und einfach Angst haben,
zu oft gegen die Meinung der Kommission zu sein, schließlich wissen sie ja, daß ein Mitschnitt mitläuft ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Sono-Mama »

Fritz hat geschrieben:
Sono-Mama hat geschrieben:Es ist interessant anzusehen, wie oft Juan Barcos die Trainer ermutigen muss, sich ein Urteil zu bilden und dies auch zu zeigen. Oftmals sieht man, dass sich immer nur ein paar Trainer, Coaches etc. zu den Szenen per Handzeichen äußern.
Könnte auch sein, daß die meisten auch KaRi sind und einfach Angst haben,
zu oft gegen die Meinung der Kommission zu sein, schließlich wissen sie ja, daß ein Mitschnitt mitläuft ...
Nein das glaube ich eher nicht. Es sind zwar ein paar IJF-Karis vor Ort, aber ich glaube, dass das Ermutigen ernst gemeint ist und man dadurch vielleicht ein wenig auf die Coaches etc zuzugehen will, um zu schauen, wie sie verschiedene (vor allem strittige) Szenen sehen und wie man dies eventuell in die neuen Regeln / Regelinterpretationen einarbeiten kann. In einer kleinen Szene z.B. hat sich Juan Barcos vielleicht etwas verraten oder vielleicht auch mit Absicht, um die Reaktion zu erkennen, in dem er sagte, dass vielleicht im nächsten Jahr für Beingreifer kein Ippon, sondern HSM vergeben wird.

Aber - und das glaube ich ihm - wird das alles nach den Olympischen Spielen in der Kommission bestehend aus Kampfrichtern, Sportlern und Trainern entschieden.

Gruß Sono-Mama
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von caesar »

Sono-Mama hat geschrieben:Nein das glaube ich eher nicht. Es sind zwar ein paar IJF-Karis vor Ort, aber ich glaube, dass das Ermutigen ernst gemeint ist und man dadurch vielleicht ein wenig auf die Coaches etc zuzugehen will, um zu schauen, wie sie verschiedene (vor allem strittige) Szenen sehen und wie man dies eventuell in die neuen Regeln / Regelinterpretationen einarbeiten kann.
Wenn man sich die Jahre zuvor anschaut, sind damit schon die Karis gemeint. "Ein paar IJF-Karis" ist auch eine komische Aussage, bei einem Kurs der Pflicht für Karis ist. Natürlich sollen da alle mitarbeiten, alleine schon um zu sehen, wo noch etwas erläutert werden muss. Man sieht ja, dass sie bei Entscheidungen, welche schon in der Kommission nicht eindeutig geklärt wurden, die Mehrheit dann entscheiden lassen. Bei anderen Situationen erklären sie einfach, wie sie das sehen, egal wie viele sich da gemeldet haben.
Sono-Mama hat geschrieben: In einer kleinen Szene z.B. hat sich Juan Barcos vielleicht etwas verraten oder vielleicht auch mit Absicht, um die Reaktion zu erkennen, in dem er sagte, dass vielleicht im nächsten Jahr für Beingreifer kein Ippon, sondern HSM vergeben wird.
Ich weiß nicht wirklich, was du hier meinst. Das einzige, was ich mir erklären kann, ist dass du dich auf die Kopfbrücke beziehst, bei der Juan Carlos Barcos mehrfach sagt, dass dies Hansokumake ist und es dann zu Ippon verbessert.
Sono-Mama hat geschrieben:Aber - und das glaube ich ihm - wird das alles nach den Olympischen Spielen in der Kommission bestehend aus Kampfrichtern, Sportlern und Trainern entschieden.
Bestimmt beraten die sich und holen Meinungen von Sportlern und Trainern ein, aber ich bezweifle, dass die zum Schluss die Entscheidung treffen. Weiß eigentlich jemand, wer wirklich die Entscheidungen trifft?
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Sono-Mama »

caesar hat geschrieben:
Sono-Mama hat geschrieben: In einer kleinen Szene z.B. hat sich Juan Barcos vielleicht etwas verraten oder vielleicht auch mit Absicht, um die Reaktion zu erkennen, in dem er sagte, dass vielleicht im nächsten Jahr für Beingreifer kein Ippon, sondern HSM vergeben wird.
Ich weiß nicht wirklich, was du hier meinst. Das einzige, was ich mir erklären kann, ist dass du dich auf die Kopfbrücke beziehst, bei der Juan Carlos Barcos mehrfach sagt, dass dies Hansokumake ist und es dann zu Ippon verbessert.
Ja stimmt, ich habe mich da getäuscht. Ich meinte natürlich Kopfbrücke...
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von caesar »

Uwe23 hatte es schon erwähnt, hier die offizielle DJB Information dazu http://www.judobund.de/aktuelles/detail ... -vor-1848/

Reicht das eigentlich um die Olympiaqualifikation anfechtbar zu machen? Im Regelwerk steht es ja eindeutig anders und im Olympiaqualifikationszeitraum sind Regeländerungen meines Wissens nach nicht erlaubt.
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Uwe 23
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Uwe 23 »

8)
Ich glaube, das ist mehr eine unverbindliche Selbstverpflichtung der IJF.

Aber Du hast recht, es ist eine Regeländerung, auch wenn sie nur ein Wort betrifft.

Ich halte sie auch für sinnvoll. Aber konsequent ist es von der IJF nicht.
Wundert mich auch, dass sie es gemacht haben, alle anderen Ideen zu Regeländerungen wurden immer mit dieser Begründung abgelehnt.
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