Hilfe.... ich bin mit meinem Latein am Ende
Hilfe.... ich bin mit meinem Latein am Ende
Hallo zusammen in die Runde,
ich bin so langsam am verzweifeln und mit meinem Latein am Ende. Deswegen versuche ich hier mir einen Ratschlag oder eine Hilfestellung zu holen. Aber bin auch gerne über eure Erfahrungen dankbar.
Sicherlich hat auch bei euch das Thema Corona Spuren hinterlassen. Unsere Judo-Abteilung, die vor ca. 15 Jahren gegründet wurden (Mehrspartenverein) hatte eigentlich immer einen "gesunden" Mitgliederbestand von ca. 80 Judoka aller Altersklassen. Man kann sagen durch Corona ist ein Einbruch erfolgt, der uns mind. 20 - 30 Judoka gekostet hat. Dieses ist aber nicht unbedingt das Hauptproblem, was ich sehe.
Ich sehe das große Problem bei uns, dass die "Mutivation" bei Aktiven und auch Übungsleiter extrem abgebaut hat. Alles geht nur noch schleppend und ich muss immer wieder für manche Dinge hinterherlaufen. Man könnte den Eindruck bekommen, die Trainingsstunden werden nur noch wegen dem Trainer-Honorar abgehalten. Hinzu kommt, dass ich als Abteilungsleiter im Jahr immer mal wieder mehrere Wochen beruflich unterwegs bin und das Training dann an den anderen Übungsleiter unsere Abteilung hängt. Was ich so mitbekomme, sind dort die Einheiten nicht sonderlich abwechslungsreich gestaltet, was auch bei den Teilnehmern (besonders Kindern) zur Unlust führt. Daher auch eine größere Fluktuation. Ich sehe mich da in einer Zwicklage. Auf der einen Seite benötige ich meinen Trainerstab, auf der anderen Seite scheue ich mich "konstruktive" Kritik zu üben, da ich befürchten muss, dass diese alles hinwerfen! Neue Trainer aus den eigenen Reihen hochziehen ist auch sehr schwierig!
Bin zur Zeit sehr gefrustet und habe keine Lösung!
Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht?
Kennt ihr solch Probleme? Wie geht ihr damit um?
Über eure Erfahrungen/Ratschläge wäre ich dankbar.
LG
Uchimata
ich bin so langsam am verzweifeln und mit meinem Latein am Ende. Deswegen versuche ich hier mir einen Ratschlag oder eine Hilfestellung zu holen. Aber bin auch gerne über eure Erfahrungen dankbar.
Sicherlich hat auch bei euch das Thema Corona Spuren hinterlassen. Unsere Judo-Abteilung, die vor ca. 15 Jahren gegründet wurden (Mehrspartenverein) hatte eigentlich immer einen "gesunden" Mitgliederbestand von ca. 80 Judoka aller Altersklassen. Man kann sagen durch Corona ist ein Einbruch erfolgt, der uns mind. 20 - 30 Judoka gekostet hat. Dieses ist aber nicht unbedingt das Hauptproblem, was ich sehe.
Ich sehe das große Problem bei uns, dass die "Mutivation" bei Aktiven und auch Übungsleiter extrem abgebaut hat. Alles geht nur noch schleppend und ich muss immer wieder für manche Dinge hinterherlaufen. Man könnte den Eindruck bekommen, die Trainingsstunden werden nur noch wegen dem Trainer-Honorar abgehalten. Hinzu kommt, dass ich als Abteilungsleiter im Jahr immer mal wieder mehrere Wochen beruflich unterwegs bin und das Training dann an den anderen Übungsleiter unsere Abteilung hängt. Was ich so mitbekomme, sind dort die Einheiten nicht sonderlich abwechslungsreich gestaltet, was auch bei den Teilnehmern (besonders Kindern) zur Unlust führt. Daher auch eine größere Fluktuation. Ich sehe mich da in einer Zwicklage. Auf der einen Seite benötige ich meinen Trainerstab, auf der anderen Seite scheue ich mich "konstruktive" Kritik zu üben, da ich befürchten muss, dass diese alles hinwerfen! Neue Trainer aus den eigenen Reihen hochziehen ist auch sehr schwierig!
Bin zur Zeit sehr gefrustet und habe keine Lösung!
Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht?
Kennt ihr solch Probleme? Wie geht ihr damit um?
Über eure Erfahrungen/Ratschläge wäre ich dankbar.
LG
Uchimata
Re: Hilfe.... ich bin mit meinem Latein am Ende
Hallo Uchimata,
ich kann Dir leider (noch?) keine Lösung bieten - aber das Phänomen ist mir leider sehr bekannt. Mit dem Neustart des regulären Trainingsbetriebes war es bei uns sehr ähnlich: wo während der Lockdownphase noch Durchhaltestimmung vorherrschte und man sich um die eingeschränkten Teilnehmerplätze fast
gestritten hatte, kam dann zum Regelbetrieb fast Lethargie auf. Trainingsteilnahmen wurden spontan und teilweise 5 Minuten vorher abgesagt, Abstimmungen über WhatsApp wurden extrem zögerlich beantwortet und die Motivation während des Trainings war sehr verhalten. Der letzte Punkt war für mich als Trainer
am schwierigsten, da man die Teilnehmer gefühlt mit nichts abholen konnte. Dazu wurde ich wie ein Außerirdischer betrachtet, wenn ich zu irgendwelchen Seminaren oder Fortbildungen gefahren bin. Das führte dann auch bei mir irgendwann zu Frust, den ich fast mit Gewalt abschütteln musste.
Meine Theorie dazu ist, dass zwei Jahre Pandemie u.a. zu einer Entwöhnung von regelmäßigen Terminverpflichtungen und sozialem Umgang geführt haben. Jeder hatte sich daran gewöhnt "sein eigenes Ding" zu machen und sich in seine Höhle zurück zu ziehen. Vielleicht war auch die Erwartungshaltung zu groß,
dass nach dem Ende des Lockdowns alles "wieder Super-Duper" wird (weil viele sich wohl 2 Jahre lang eingebildet haben, das VOR der Pandemie wirklich ALLES perfekt war - in Wirklichkeit war es halt nur der gewohnte Gang der Dinge). Aber das ist wie gesagt alles vage Theorie.
Seit gut vier Wochen wird es zum Glück bei uns deutlich besser! Welche meiner Maßnahmen dazu geführt haben (wenn überhaupt), kann ich nicht sagen. Am Anfang habe ich versucht an die Begeisterung der Teilnehmer anzuknüpfen, dass wir wieder im Regelbetrieb sind - ging schief... es gab halt keine Begeisterung.
Danach habe ich dann versucht an das Gruppengewissen zu appellieren, quasi positiven sozialen Druck aufzubauen: wenn alle zusammen halten etc. Brachte genau so wenig wie negativer Druck, im Sinne von "wir müssen mal Gas geben", sonst ist vorbei. Jeglicher Versuch extrinsisch zu motivieren oder intrinsischen Ansporn zu wecken (von Trainingsevents, Prüfungsanreizen, Gesundheit, Gewicht) etc... alles nichts.
Ich hab mich dann entschlossen auf meine rheinische Sturheit zu setzen. Einfach weiter, als wäre nichts. Zu guter Letzt ist es dann vor ein paar Wochen in die richtige Richtung gekippt. Ob das mein Sturkopf oder Glück war... ich weiß es leider nicht. Vielleicht brauchen viele Menschen halt einfach etwas mehr Zeit um wieder umzuschalten.
Jita Kyoei
Asakusa
PS: Das Thema war bei uns um Verein spartenübergreifend - egal wen man gefragt hat, von TT bis Turnen.
ich kann Dir leider (noch?) keine Lösung bieten - aber das Phänomen ist mir leider sehr bekannt. Mit dem Neustart des regulären Trainingsbetriebes war es bei uns sehr ähnlich: wo während der Lockdownphase noch Durchhaltestimmung vorherrschte und man sich um die eingeschränkten Teilnehmerplätze fast
gestritten hatte, kam dann zum Regelbetrieb fast Lethargie auf. Trainingsteilnahmen wurden spontan und teilweise 5 Minuten vorher abgesagt, Abstimmungen über WhatsApp wurden extrem zögerlich beantwortet und die Motivation während des Trainings war sehr verhalten. Der letzte Punkt war für mich als Trainer
am schwierigsten, da man die Teilnehmer gefühlt mit nichts abholen konnte. Dazu wurde ich wie ein Außerirdischer betrachtet, wenn ich zu irgendwelchen Seminaren oder Fortbildungen gefahren bin. Das führte dann auch bei mir irgendwann zu Frust, den ich fast mit Gewalt abschütteln musste.
Meine Theorie dazu ist, dass zwei Jahre Pandemie u.a. zu einer Entwöhnung von regelmäßigen Terminverpflichtungen und sozialem Umgang geführt haben. Jeder hatte sich daran gewöhnt "sein eigenes Ding" zu machen und sich in seine Höhle zurück zu ziehen. Vielleicht war auch die Erwartungshaltung zu groß,
dass nach dem Ende des Lockdowns alles "wieder Super-Duper" wird (weil viele sich wohl 2 Jahre lang eingebildet haben, das VOR der Pandemie wirklich ALLES perfekt war - in Wirklichkeit war es halt nur der gewohnte Gang der Dinge). Aber das ist wie gesagt alles vage Theorie.
Seit gut vier Wochen wird es zum Glück bei uns deutlich besser! Welche meiner Maßnahmen dazu geführt haben (wenn überhaupt), kann ich nicht sagen. Am Anfang habe ich versucht an die Begeisterung der Teilnehmer anzuknüpfen, dass wir wieder im Regelbetrieb sind - ging schief... es gab halt keine Begeisterung.
Danach habe ich dann versucht an das Gruppengewissen zu appellieren, quasi positiven sozialen Druck aufzubauen: wenn alle zusammen halten etc. Brachte genau so wenig wie negativer Druck, im Sinne von "wir müssen mal Gas geben", sonst ist vorbei. Jeglicher Versuch extrinsisch zu motivieren oder intrinsischen Ansporn zu wecken (von Trainingsevents, Prüfungsanreizen, Gesundheit, Gewicht) etc... alles nichts.
Ich hab mich dann entschlossen auf meine rheinische Sturheit zu setzen. Einfach weiter, als wäre nichts. Zu guter Letzt ist es dann vor ein paar Wochen in die richtige Richtung gekippt. Ob das mein Sturkopf oder Glück war... ich weiß es leider nicht. Vielleicht brauchen viele Menschen halt einfach etwas mehr Zeit um wieder umzuschalten.
Jita Kyoei
Asakusa
PS: Das Thema war bei uns um Verein spartenübergreifend - egal wen man gefragt hat, von TT bis Turnen.
Zuletzt geändert von Asakusa am 28.09.2022, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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自他共栄
自他共栄
Re: Hilfe.... ich bin mit meinem Latein am Ende
Hallo Uchimata,
ja das ist so eine Sache, die ich schon von ein paar Vereinen gehört habe.
Ich habe das Glück, daß es in unserem Verein (ebenfalls Mehrspartenverein) zwar einen Mitgliederschwund gegeben hat, unsere Trainer aber nicht ganz ihre Motivation verloren haben und wir, was das angeht, bisher gut durch gekommen sind. Wir hatten aber beim (Neu)anfang auch damit zu kämpfen gehabt die Kids und die Trainer, die mit wesentlich weniger Trainierenden auf der Matte standen, wieder auf das Niveau vor dem Lockdown zu bringen.
Anbei ein paar Maßnahmen, die wir durchgeführt haben, die uns geholfen haben:
- Trainer-Event mit Trainerbesprechung - wer möchte was übernehmen? (Wettkampftraining, Wettkampfbetreuung, Breitensporttraining, etc.pp) ggf. auch offen die Problematik ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
- dann haben wir relativ schnell mehrere Anfängerkurse hintereinander geschaltet, diese haben uns einiges an Geld eingebracht und die Quote von Kindern, die sich dann tatsächlich im Verein angemeldet haben, liegt bei ca. 70%. Die Anfängerkurse waren tatsächlich "nur" Kurse. 8 - 10 Trainingseinheiten, dafür musste ein fester Preis bezahlt werden, nach dem Kurs konnten die Kinder, sofern sie weitermachen wollten, erneut in einen Kurs gehen oder sich direkt anmelden (die meisten von denen die weitergemacht haben, haben sich noch während des Kurses angemeldet, dafür haben sie sich die Anmeldegebühr gespart. Dies solltest du aber mit dem Hauptverein ausmachen)
- Dann haben wir noch zwei Vereinsturniere gemacht, was auch gut angekommen ist
- wir haben zwei Gürtelprüfungen durchgeführt, wo wir das Niveau nicht ganz so hoch gelegt haben, sodass die Kinder ein Erfolgserlebnis hatten.
Mittlerweile haben wir sogar schon wieder eine Warteliste für Anfänger im Kinderbereich.
Ich wünsche dir und deinem Verein viel Erfolg.
Gruß Sono Mama
ja das ist so eine Sache, die ich schon von ein paar Vereinen gehört habe.
Ich habe das Glück, daß es in unserem Verein (ebenfalls Mehrspartenverein) zwar einen Mitgliederschwund gegeben hat, unsere Trainer aber nicht ganz ihre Motivation verloren haben und wir, was das angeht, bisher gut durch gekommen sind. Wir hatten aber beim (Neu)anfang auch damit zu kämpfen gehabt die Kids und die Trainer, die mit wesentlich weniger Trainierenden auf der Matte standen, wieder auf das Niveau vor dem Lockdown zu bringen.
Anbei ein paar Maßnahmen, die wir durchgeführt haben, die uns geholfen haben:
- Trainer-Event mit Trainerbesprechung - wer möchte was übernehmen? (Wettkampftraining, Wettkampfbetreuung, Breitensporttraining, etc.pp) ggf. auch offen die Problematik ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
- dann haben wir relativ schnell mehrere Anfängerkurse hintereinander geschaltet, diese haben uns einiges an Geld eingebracht und die Quote von Kindern, die sich dann tatsächlich im Verein angemeldet haben, liegt bei ca. 70%. Die Anfängerkurse waren tatsächlich "nur" Kurse. 8 - 10 Trainingseinheiten, dafür musste ein fester Preis bezahlt werden, nach dem Kurs konnten die Kinder, sofern sie weitermachen wollten, erneut in einen Kurs gehen oder sich direkt anmelden (die meisten von denen die weitergemacht haben, haben sich noch während des Kurses angemeldet, dafür haben sie sich die Anmeldegebühr gespart. Dies solltest du aber mit dem Hauptverein ausmachen)
- Dann haben wir noch zwei Vereinsturniere gemacht, was auch gut angekommen ist
- wir haben zwei Gürtelprüfungen durchgeführt, wo wir das Niveau nicht ganz so hoch gelegt haben, sodass die Kinder ein Erfolgserlebnis hatten.
Mittlerweile haben wir sogar schon wieder eine Warteliste für Anfänger im Kinderbereich.
Ich wünsche dir und deinem Verein viel Erfolg.
Gruß Sono Mama
LATEIN (am Anfang, ein Rückblick)
Tja,
(2019) 2020,21,22 eigentlich bereits drei Jahre Pandemie - doch die Pandemie alleine führt nicht zum Motivationsverlust. Ein Patentrezept existiert nicht.
Drehen wir die Frage doch einmal um:
- was* führt dazu das ein junger Mensch (natürlich männlich, weiblich oder nichtausdifferenziert, divers) langfristig dem Judo treu bleibt und regelmäßig am Übungsbetrieb teilnimmt?
- was* führte dazu das ich (persönlich) immer ein Judoka bleibe, bzw. bin?
*die Umstände und Interessen, Erfahrungen, Rahmenbedingungen, die Infrastruktur
Wer wagt die Analyse, läutet die Wende ein?!
Gruß,
HBt.
(2019) 2020,21,22 eigentlich bereits drei Jahre Pandemie - doch die Pandemie alleine führt nicht zum Motivationsverlust. Ein Patentrezept existiert nicht.
Drehen wir die Frage doch einmal um:
- was* führt dazu das ein junger Mensch (natürlich männlich, weiblich oder nichtausdifferenziert, divers) langfristig dem Judo treu bleibt und regelmäßig am Übungsbetrieb teilnimmt?
- was* führte dazu das ich (persönlich) immer ein Judoka bleibe, bzw. bin?
*die Umstände und Interessen, Erfahrungen, Rahmenbedingungen, die Infrastruktur
Wer wagt die Analyse, läutet die Wende ein?!
Gruß,
HBt.
Ob die rheinische Frohnatur bei uns Niedersachsen immer gut ankommt, stelle ich in Frage - doch liebes, lieber 'Asakusa': was hat alles dazu geführt, dass Du persönlich seit 19xx dem Judosport so verbunden bist, wie Du es eben bist? Was treibt Dich an?Asakusa hat geschrieben:(...) Ich hab mich dann entschlossen auf meine rheinische Sturheit zu setzen. Einfach weiter, als wäre nichts. Zu guter Letzt ist es dann vor ein paar Wochen in die richtige Richtung gekippt. Ob das mein Sturkopf oder Glück war... ich weiß es leider nicht. Vielleicht brauchen viele Menschen halt einfach etwas mehr Zeit um wieder umzuschalten.
Hilfe ...
Bitteschön:
Lacht viel, es muss lustig sein, lernen mit Freude - und nicht am Lob sparen .
Tipp:
Zaubert Euch eine Insel, eine echte Wohlfühlinsel, einen Ort, den man gerne als Übling besucht - baut ein eigenes Dojo. Mit vielen Fenstern, und einem wunderschönen Garten - schafft gemeinsam einen Ort der Ruhe, der Kontemplation ...
Alles verstanden?
Gruß,
HBt.
Psst
alternativ definiere Judo (und einigt Euch alle auf das kleinste gemeinsame Vielfache ). Nebenbei sei noch bemerkt: es ist fast unmöglich, der digitalen Sucht wieder zu entkommen und der ENTZUG ist scheinbar knüppelhart.
Scheue Dich nicht, trau Dich - sprich das Thema an, und äußere Deine Ideen & Gedanken völlig frei. Ich gehe davon aus, sie (die Kritik und Dein Engagement) wird positiv aufgenommen werden.uchimata hat geschrieben:(...)Auf der einen Seite benötige ich meinen Trainerstab,
auf der anderen Seite scheue ich mich "konstruktive" Kritik zu üben, da ich befürchten muss, dass diese alles hinwerfen! Neue Trainer aus den eigenen Reihen hochziehen ist auch sehr schwierig!
Lacht viel, es muss lustig sein, lernen mit Freude - und nicht am Lob sparen .
Tipp:
Zaubert Euch eine Insel, eine echte Wohlfühlinsel, einen Ort, den man gerne als Übling besucht - baut ein eigenes Dojo. Mit vielen Fenstern, und einem wunderschönen Garten - schafft gemeinsam einen Ort der Ruhe, der Kontemplation ...
Alles verstanden?
Gruß,
HBt.
Psst
alternativ definiere Judo (und einigt Euch alle auf das kleinste gemeinsame Vielfache ). Nebenbei sei noch bemerkt: es ist fast unmöglich, der digitalen Sucht wieder zu entkommen und der ENTZUG ist scheinbar knüppelhart.
Übrigens ...
hatten auch wir (ein Freund von mir und seine Abteilung), das allgemeine Thema der Unlust und der kurzfristigen Unpässlichkeit innerhalb der Gruppe der Üblinge - ebenso erst am Dienstag.
Verantwortlich für den ISTZUSTAND sind in erster Linie wir selbst. WIR, die Erwachsenen, die Eltern. Welches Vorbild geben wir ab? Ein desolates Bild, jeden Tag können wir es ausmachen - nicht nur auf der Straße, sondern auch zu Hause in den heimischen vier Wänden. Aus diesem Schlamassel kommen wir sobald nicht mehr heraus.
Verantwortlich für den ISTZUSTAND sind in erster Linie wir selbst. WIR, die Erwachsenen, die Eltern. Welches Vorbild geben wir ab? Ein desolates Bild, jeden Tag können wir es ausmachen - nicht nur auf der Straße, sondern auch zu Hause in den heimischen vier Wänden. Aus diesem Schlamassel kommen wir sobald nicht mehr heraus.
Zuletzt geändert von HBt. am 29.09.2022, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hilfe.... ich bin mit meinem Latein am Ende
Hallo Uchimata,
ich bin in mehreren Vereinen (teils Judo, teils mehrere Sparten), die in Größe und Struktur Deinem ähnlich scheinen. Der zahlende Mitgliederstamm ist durch COVID kaum verringert, allerdings ist die Zahl der Aktiven vorsichtig formuliert „sehr überschaubar“ geworden. In zwei Vereinen gab es nach COVID mal anonyme Online-Umfragen bei den Mitgliedern „Warum kommst Du nicht?“. Ergebnis Top 3: „zu faul“, „keine Übungspartner“, „Training zu spät/früh“. Bei den Jugendlichen/jungen Erwachsenen ist es v.a. der Übergang ins Berufsleben, Uni etc. - wenn da einer/eine geht, ist der/die zugehörige Partner in Null Komma Nix auch weg. Der Trainer und sein Training wurden jeweils gelobt.
Für mich gilt: Fehlende passende Partner, daher kaum Entwicklung (nächster Gürtel), mieses Verhältnis Lernen/Zeitaufwand und gehöriger Frust. Jetzt überlege ich dreimal, ob ich zum Judo gehe oder was anderes mache (anderer Kampfsport, bei dem Gewicht/Größe weniger relevant sind, obwohl mir Judo mehr Spaß macht) - auch keine gute Lösung, ich weiß. Vielleicht ist das „Partner-Thema“ bei Euch auch eines.
Ich bin aber auch bei Asakusa, Sport muss erst wieder zur Alltagsroutine werden. Das ist durch COVID anders geworden. Es ging zum einen gezwungenermaßen auch ohne - und interessanterweise sind die offenbar die wenigsten Judoka z.B. alternativ Laufen gegangen oder was halt ging, zum anderen konnte/musste sich mit Alternativen befassen – und wer das getan hat, hat daran vielleicht auch Gefallen gefunden.
Ich drück uns allen die Daumen, dass sich diese Entwicklung auch mal wieder dreht!
Cosima
ich bin in mehreren Vereinen (teils Judo, teils mehrere Sparten), die in Größe und Struktur Deinem ähnlich scheinen. Der zahlende Mitgliederstamm ist durch COVID kaum verringert, allerdings ist die Zahl der Aktiven vorsichtig formuliert „sehr überschaubar“ geworden. In zwei Vereinen gab es nach COVID mal anonyme Online-Umfragen bei den Mitgliedern „Warum kommst Du nicht?“. Ergebnis Top 3: „zu faul“, „keine Übungspartner“, „Training zu spät/früh“. Bei den Jugendlichen/jungen Erwachsenen ist es v.a. der Übergang ins Berufsleben, Uni etc. - wenn da einer/eine geht, ist der/die zugehörige Partner in Null Komma Nix auch weg. Der Trainer und sein Training wurden jeweils gelobt.
Für mich gilt: Fehlende passende Partner, daher kaum Entwicklung (nächster Gürtel), mieses Verhältnis Lernen/Zeitaufwand und gehöriger Frust. Jetzt überlege ich dreimal, ob ich zum Judo gehe oder was anderes mache (anderer Kampfsport, bei dem Gewicht/Größe weniger relevant sind, obwohl mir Judo mehr Spaß macht) - auch keine gute Lösung, ich weiß. Vielleicht ist das „Partner-Thema“ bei Euch auch eines.
Ich bin aber auch bei Asakusa, Sport muss erst wieder zur Alltagsroutine werden. Das ist durch COVID anders geworden. Es ging zum einen gezwungenermaßen auch ohne - und interessanterweise sind die offenbar die wenigsten Judoka z.B. alternativ Laufen gegangen oder was halt ging, zum anderen konnte/musste sich mit Alternativen befassen – und wer das getan hat, hat daran vielleicht auch Gefallen gefunden.
Ich drück uns allen die Daumen, dass sich diese Entwicklung auch mal wieder dreht!
Cosima
Der Wendepunkt
Tja,cosima hat geschrieben: „zu faul“,
„keine Übungspartner“,
„Training zu spät/früh“.
Bei den Jugendlichen/jungen Erwachsenen ist es v.a. der Übergang ins Berufsleben, Uni etc.
was können wir tun um die Bequemlichkeit zu überwinden? Notgedrungen müssen wir alle unseren Lebensunterhalt durch Arbeitsleistung verdienen, uns verdingen. Der Alltag ist schlussendlich ein Problem, sowie das Stundenglas, die Zeit. Hier können wir recht wenig bewirken, wir müssen uns arrangieren und Kompromisse eingehen.
Das ist bestimmt vollkommen richtig. Solange es echte Alternativen sind und sie nicht alleine nur dem Zweck der Zerstreuung dienlich sind, muss man das rechte Maß finden oder vielleicht erkennen: Judo ist gar nicht mein Ding, ich bin da nur hingegangen wegen der bunten Gürtel und der Verkleidung ...(...) musste sich mit Alternativen befassen – und wer das getan hat, hat daran vielleicht auch Gefallen gefunden.
Wer mosert eigentlich? Sind es die Üblinge oder die Übungsleiter? Stimmt etwas mit unserem Produkt nicht? Vielleicht ist unser Produkt gar keins, sondern ein Instrument?!
HBt.
Zuletzt geändert von HBt. am 29.09.2022, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
Eine Phalanx oder eine zentrale Figur?
Haben wir bereits unsere persönlichen Ansprüche oder Wünsche an einen Übungsleiter (geschlechtsneutral) offen ausgesprochen?, welche Talente muss diese Figur besitzen ... oder welches Geschlecht ... welchen Charakter ... was muss ER oder SIE ausstrahlen ... welcher Religion soll meine Idealfigur entsprechen /angehören? - alles damit ich (das Übling)' immer wieder gerne diesen Ort aufsuche, an dem ich lerne und an mir selbst arbeite.
Eine essentielle Frage oder etwa nicht?
#
Lieber 'Innenschenkel',
mein finaler Ratschlag lautet: radikal akzeptieren (auch den Untergang des Schiffes, bzw. den Verlust der Illusionen, der Unschuld) .
Gruß,
HBt.
Eine essentielle Frage oder etwa nicht?
#
Dann lasse sie ihrer Wege ziehen. Selbst tätig zu werden, ist ganz leicht, nur keine Scheu .uchimata hat geschrieben: (...) da ich befürchten muss, dass diese alles hinwerfen! Neue Trainer aus den eigenen Reihen hochziehen ist auch sehr schwierig!
Das ist nach 3 mal 5 Jahren völlig normal, und auf die verbliebenen 50 Beitragszahlenden kannst Du bauen ... ("auf diese Steine können Sie bauen" [Werbung irgendeiner Bausparkasse]). Es bleibt das Motivationsdilemma, doch das Zeitproblem kann man ganz einfach lösen: trainiert immer sonntags, von 10 Uhr bis 12 Uhr. Welche Pseudoargumente verhindern die Teilnahme an einem schönen Sonntagstraining, sprechen dagegen?uchimata hat geschrieben:Unsere Judo-Abteilung, die vor ca. 15 Jahren gegründet wurde (...) Mitgliederbestand von ca. 80 Judoka aller Altersklassen. (...) ein Einbruch erfolgt, der uns mind. 20 - 30 Judoka gekostet hat.
Lieber 'Innenschenkel',
mein finaler Ratschlag lautet: radikal akzeptieren (auch den Untergang des Schiffes, bzw. den Verlust der Illusionen, der Unschuld) .
Gruß,
HBt.
- nur_wazaari
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 532
- Registriert: 02.10.2013, 10:59
Latein ist eine sog. "tote" Sprache.
Ich bin vor mittlerweile fast 20 Jahren in einen Verein (meinen Heimatverein) eingetreten, in dem wir zu meiner aktiven Wettkampfzeit bis vor etwa 10 Jahren mit ca. 30 Leuten auf der Matte trainiert haben. Das Kinder- und Jugendtraining war mit ebenso vielen Leuten besucht, die Stadt ist etwa mittelgroß, als Sport war Judo aufgrund spezieller Strukturen dort schon immer verankert gewesen, allerdings nicht so stark wie diverse Ballsportarten. Dementsprechend sah auch die Förderung aus - damals ging es noch um Wettkampfförderung und Talentförderung, was heute ja für Vereine, die keine Stützpunktfunktion oder ähnliches besitzen, ja schon vollkommen exotisch erscheint. Eine solche Funktion hat mein Heimatverein nie besessen oder angestrebt. Es gab und gibt keine hauptamtlichen Trainer. Es gibt eine feste Mattenfläche und grundsätzlich auch genügend Trainer. Der Verein ist der einzige Judoverein in der Stadt, mit zwei Außenstützpunkten, die aber nicht wirklich weit außen liegen. Man könnte genauso gut auch zwischen den Stützpunkten wechseln, alles mit dem Fahrrad locker zu erreichen.
Heute kehre ich gelegentlich zurück und anstatt von 3-4 wettkampforientierten Einheiten (nur Jugendliche/Erwachsene) plus weitere Einheiten finden sich pro Woche für U15(+) 2 reine Fitnesseinheiten auf der Mattenfläche, 1 Judofreizeiteinheit und 1 etwas wettkampforientiertere Einheit. Jeweils sind bei den Judoeinheiten nicht mehr als 10 Leute auf der Matte, gelegentlich etwas mehr, sehr oft aber sogar deutlich weniger. Die Kindereinheiten bis etwa zur U15 sind mit etwa 15-20 Kindern jeweils für heutige Verhältnisse ganz gut besucht. Aber dem Alter von ca. 17, 18 Jahren aber geht kaum noch was. Eine erstaunliche Ausnahme bildet eine Einheit pro Woche für die Ü30, zu der immer mindestens etwa 15 Leute erscheinen, oft sind es aber auch deutlich mehr und auch mit Besuch aus den umliegenden Vereinen. Noch vor 10-15 Jahren waren Ü30, sagen wir Ü40 Sportler eher die Ausnahme beim Training, von einer eigenen Einheit ganz zu schweigen. Der Verein an sich ist stabil, ich habe mehrere Krisen miterlebt und auch mitdurchlebt, alle hat er überstanden, mit nahezu denselben Leuten, es wurde stetig an den Strukturen gearbeitet. Der Verein lebt eben. Im Wesentlichen könnte hier und da eine (geistige) Modernisierung nicht schaden, aber es ist auch ok, so wie es ist. Noch.
Die Erwachsenen fahren alle 3-4 Monate in ein verlängertes Wochenendtrainingslager, für Kinder gibt es das nicht mehr. Man trifft sich auch sonst außerhalb zu allerlei Tätigkeiten.
Die Stadt ist enorm gewachsen, es gibt wahnsinnig viel Zuzug, das Wohnungsangebot ist relativ passabel, es wurden Unmengen an EFH gebaut, viele 110%+-finanziert. Geld ist also einigermaßen knapp, Zeit ist knapp, die Jobs sitzen nicht in der Stadt selbst. Es gibt sehr viele Kinder, die Schulen platzen aus allen Nähten und bieten zunehmend auch Ganztagesangebote. Mein Heimatverein ist auch an diversen Schulen mit AGs beteiligt, aber lange nicht so stark, wie es andere Judovereine in anderen Städten sind.
Um es auf den Punkt zu bringen: Weshalb fehlt der Nachwuchs, obwohl die Bedingungen vergleichsweise optimal sind? Ich mache das an zwei Dingen fest, ohne das jetzt auszuführen: Erstens, die Tagesstruktur ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder deutlich belastender geworden, die Aufgaben haben zugenommen, es gibt mehr "Zwänge" im Alltag, die Zeit ist knapp bemessen. Die Ausbildung und Pflege von Leidenschaften, vulgo "Hobbies", braucht Muße oder wirklich einen starken Hang sowie den Willen zur Umsetzung. Zweitens, die Möglichkeiten für alternative Freizeitgestaltungen sind gleichzeitig vielfältiger und auch verlockender geworden, die knappe Zeit wird verstreut investiert, das eher biedere Marketing für zumindest Judosport auf verbandsebene verfängt vielleicht bei Kindern, nicht aber mehr ab dem jugendlichen Alter. Da mögen sich aber manche Vereine von abheben, von Verbandsseite gibt es zwar viele, viele Aktionen - einige stark beworbene aber sind in meinen Augen völlig aus der Zeit gefallen oder laufen an den aktuellen Entwicklungen kilometerweit vorbei. Die jüngsten Krisen geben ihr Übriges dazu.
Dennoch bilden sich immer mal wieder feste Stammmitgliedschaften in den Vereinen und auf diese muss man setzen. Es bleiben einfach nicht mehr so viele (junge) Menschen hängen wie früher und vor allem bleiben sie viel kürzer dabei, als vielleicht sogar noch vor 10 Jahren.
Das sind aber alles nur Beobachtungen, Interpretationen, Gedanken dazu. Bei meinem zweiten Verein (Stadtwechsel) sah es dagegen wirklich düster aus. Hier ist trotz guter Bedingungen schon weit vor den bekannten Krisen die Luft raus gewesen, ohne erkennbare Gründe. Heute läuft es wieder besser, vom alten Niveau aber weit entfernt.
Die Zeiten haben sich geändert. Blöder Spruch, aber isso.
Heute kehre ich gelegentlich zurück und anstatt von 3-4 wettkampforientierten Einheiten (nur Jugendliche/Erwachsene) plus weitere Einheiten finden sich pro Woche für U15(+) 2 reine Fitnesseinheiten auf der Mattenfläche, 1 Judofreizeiteinheit und 1 etwas wettkampforientiertere Einheit. Jeweils sind bei den Judoeinheiten nicht mehr als 10 Leute auf der Matte, gelegentlich etwas mehr, sehr oft aber sogar deutlich weniger. Die Kindereinheiten bis etwa zur U15 sind mit etwa 15-20 Kindern jeweils für heutige Verhältnisse ganz gut besucht. Aber dem Alter von ca. 17, 18 Jahren aber geht kaum noch was. Eine erstaunliche Ausnahme bildet eine Einheit pro Woche für die Ü30, zu der immer mindestens etwa 15 Leute erscheinen, oft sind es aber auch deutlich mehr und auch mit Besuch aus den umliegenden Vereinen. Noch vor 10-15 Jahren waren Ü30, sagen wir Ü40 Sportler eher die Ausnahme beim Training, von einer eigenen Einheit ganz zu schweigen. Der Verein an sich ist stabil, ich habe mehrere Krisen miterlebt und auch mitdurchlebt, alle hat er überstanden, mit nahezu denselben Leuten, es wurde stetig an den Strukturen gearbeitet. Der Verein lebt eben. Im Wesentlichen könnte hier und da eine (geistige) Modernisierung nicht schaden, aber es ist auch ok, so wie es ist. Noch.
Die Erwachsenen fahren alle 3-4 Monate in ein verlängertes Wochenendtrainingslager, für Kinder gibt es das nicht mehr. Man trifft sich auch sonst außerhalb zu allerlei Tätigkeiten.
Die Stadt ist enorm gewachsen, es gibt wahnsinnig viel Zuzug, das Wohnungsangebot ist relativ passabel, es wurden Unmengen an EFH gebaut, viele 110%+-finanziert. Geld ist also einigermaßen knapp, Zeit ist knapp, die Jobs sitzen nicht in der Stadt selbst. Es gibt sehr viele Kinder, die Schulen platzen aus allen Nähten und bieten zunehmend auch Ganztagesangebote. Mein Heimatverein ist auch an diversen Schulen mit AGs beteiligt, aber lange nicht so stark, wie es andere Judovereine in anderen Städten sind.
Um es auf den Punkt zu bringen: Weshalb fehlt der Nachwuchs, obwohl die Bedingungen vergleichsweise optimal sind? Ich mache das an zwei Dingen fest, ohne das jetzt auszuführen: Erstens, die Tagesstruktur ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder deutlich belastender geworden, die Aufgaben haben zugenommen, es gibt mehr "Zwänge" im Alltag, die Zeit ist knapp bemessen. Die Ausbildung und Pflege von Leidenschaften, vulgo "Hobbies", braucht Muße oder wirklich einen starken Hang sowie den Willen zur Umsetzung. Zweitens, die Möglichkeiten für alternative Freizeitgestaltungen sind gleichzeitig vielfältiger und auch verlockender geworden, die knappe Zeit wird verstreut investiert, das eher biedere Marketing für zumindest Judosport auf verbandsebene verfängt vielleicht bei Kindern, nicht aber mehr ab dem jugendlichen Alter. Da mögen sich aber manche Vereine von abheben, von Verbandsseite gibt es zwar viele, viele Aktionen - einige stark beworbene aber sind in meinen Augen völlig aus der Zeit gefallen oder laufen an den aktuellen Entwicklungen kilometerweit vorbei. Die jüngsten Krisen geben ihr Übriges dazu.
Dennoch bilden sich immer mal wieder feste Stammmitgliedschaften in den Vereinen und auf diese muss man setzen. Es bleiben einfach nicht mehr so viele (junge) Menschen hängen wie früher und vor allem bleiben sie viel kürzer dabei, als vielleicht sogar noch vor 10 Jahren.
Das sind aber alles nur Beobachtungen, Interpretationen, Gedanken dazu. Bei meinem zweiten Verein (Stadtwechsel) sah es dagegen wirklich düster aus. Hier ist trotz guter Bedingungen schon weit vor den bekannten Krisen die Luft raus gewesen, ohne erkennbare Gründe. Heute läuft es wieder besser, vom alten Niveau aber weit entfernt.
Die Zeiten haben sich geändert. Blöder Spruch, aber isso.
.
Die Zeiten ändern sich
+1
Ein weiteres (aktuelles) Beispiel:
Mein Heimatverein besitzt keine offizielle Judosparte mehr - doch pünktlich zur Eröffung unserer neuen (und sehr großen, modernen) Sporthalle, hat ein motivierter Mann (in der Herbstblüte seines Lebens) eine neue Sparte ins Leben gerufen.
Deutsches JuJutsu; die neue Sparte wird gut angenommen, SV-Power für Kinder und Frauen. Die Zielgruppe ist die wehrlose Frau, das wehrlose Kind, das wehrlose Mädchen ... offensichtlich zieht die "wehr Dich" & "Notruftelefon" MASCHE zur Zeit sehr gut. Die angesprochende Klientel entspricht zu 100% dem stereotypischen Bild. Handelt es sich um ein Klischee, ein Vorurteil? Leider nicht. Funktioniert der Rotz? Durchaus.
Meine Frau hat Gefallen an dem neuen SV-Sport gefunden.
Die Zeiten ändern sich.
HBt.
(der JuJu nicht mag!)
Ein weiteres (aktuelles) Beispiel:
Mein Heimatverein besitzt keine offizielle Judosparte mehr - doch pünktlich zur Eröffung unserer neuen (und sehr großen, modernen) Sporthalle, hat ein motivierter Mann (in der Herbstblüte seines Lebens) eine neue Sparte ins Leben gerufen.
Deutsches JuJutsu; die neue Sparte wird gut angenommen, SV-Power für Kinder und Frauen. Die Zielgruppe ist die wehrlose Frau, das wehrlose Kind, das wehrlose Mädchen ... offensichtlich zieht die "wehr Dich" & "Notruftelefon" MASCHE zur Zeit sehr gut. Die angesprochende Klientel entspricht zu 100% dem stereotypischen Bild. Handelt es sich um ein Klischee, ein Vorurteil? Leider nicht. Funktioniert der Rotz? Durchaus.
Meine Frau hat Gefallen an dem neuen SV-Sport gefunden.
Die Zeiten ändern sich.
HBt.
(der JuJu nicht mag!)
Zuletzt geändert von HBt. am 30.09.2022, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
Erörterung
Liebe/r "Uchimata",
mich interessiert Deine Kritik, Deine "konstruktive Kritik". Möglicherweise können wir sie allgemeingefasst erörtern und damit anderen Judoka Hoffnung und Inspiration geben. Möchtest Du dieses Forum als Diskussionsplattform gewinnbringend nutzen (?), dann schildere uns Forianern Deine Gedanken, Ideen und Vorschläge.
Nur Mut, denn Deine Beobachtung wird (und wurde) vielfach von Generationen bestätigt /gemacht. Und zur scheinbaren Lösung des Problems existier(t)en immer wieder Workshops oder ähnliche Heilmittel. Ursachenforschung wird kaum betrieben, dafür benennt man Symptome und bezeichent sie als das Problem. Die Heilmittel wirken nicht, langfristig heilen sie nicht - und so bastelt man an Konzepten, schraubt am Marketing, am Trainingsbetrieb ... herum. Doch nichts hilft, das Lament findet kein Gehör ...
deshalb konstruktiv,
her mit Deinen Vorschlägen .
LG,
HBt.
Wenn ...
ein 20jähriger Braungurt an uns ÜL herantritt und uns mitteilt, dass momentane Judotraining würde ihm nichts mehr geben, er möchte dem Judosport jetzt gerne fernbleiben?
Wie würden, bzw. sollten wir als ÜL reagieren?
Gruß,
HBt.
(Es handelt sich um ein reales und aktuelles Ereignis, welches ich gestern miterleben durfte.)
Wie würden, bzw. sollten wir als ÜL reagieren?
Gruß,
HBt.
(Es handelt sich um ein reales und aktuelles Ereignis, welches ich gestern miterleben durfte.)
- nur_wazaari
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 532
- Registriert: 02.10.2013, 10:59
Re: Wenn ...
Liest sich auch nicht so, als würde der junge Mann emotional besonders an den Verein/die Gruppe gebunden sein. So würde ich vorgehen, so ganz allgemein:
- Für die Ehrlichkeit bedanken (er hätte auch einfach fernbleiben können), danke sagen, vielleicht eigene Überraschung ausdrücken.
- Fragen, ob es mit dem konkreten Judotraining zu tun hat oder mit Judo allgemein.
- Fragen, ob er Alternativen gefunden hat oder wo die Gründe liegen (oft kommt hier m.E.n. keine besonders dezidierte Antwort).
- Sich selbst fragen, ob man vorher schon Unzufriedenheit mitbekommen hat.
- Auf keinen Fall versuchen ihn (z.B. á la Telekom) umzustimmen.
- Nicht persönlich nehmen.
Show goes on, aber vielleicht gibt es Dinge, die man daraus mitnehmen kann. Muss aber auch nicht sein.
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