Probleme bei der Katame no Kata - Ashi-Garami

Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Gonosen-no-Kata und verwandte Kata
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Runes
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Probleme bei der Katame no Kata - Ashi-Garami

Beitrag von Runes »

Moin. Ich bereite mich gerade auf den 2. Dan vor und natürlich der Kata. Dabei habe ich weniger die Probleme mit dem Knie, sondern Probleme mit dem Rücken. Spätestens nach der 2. Gruppe tut mir die rechte Lendenseite weh. Dann muß ich immer erst mal ne Pause machen. Meinem Partner geht es aber auch so. Ist das normal???

2. Problem: Wir beide haben keine Ahnung, wie und ob der Ashi Garami (allerletzte Technik) funktioniert. Kennt sich da jemand mit aus??
Gruß
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Die Probleme mit dem Rücken hab ich nicht, bin nur jedes mal wieder erstaunt, wie anstrengend das bißchen "Rumgerutsche" ist. Der Ashi-garami ist gar nicht so schwierig, muss mir (da wir wegen zuviel Arbeit mit der Jugend etwas ausgesetzt haben) das Video mal wieder anschauen.
Aber da findet sich sicher jemand der es erklären kann.
Bis dann
Hofi
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Wir beide haben keine Ahnung wie und ob der Ashi Garami (allerletzte Technik) funktioniert. Kennt sich da jemand mit aus??
Ashi-Garami geht in etwa so: Tori und Uke stehen Migi-Shizentai.
Tori will Tomoe-Nage ansetzen mit dem rechten Bein. Dabei geht er mit
dem linken Bein etwas "in Uke herein".
Uke widersteht, indem er seinem rechten Bein etwas nach vorn
rutscht und sich aufrichtet, wie um Tori hochzuziehen.
Tori liegt also innen neben Ukes linken Bein und hat sein rechtes Bein
noch an Ukes Unterleib.

Nun umschlingt Tori mit seinem linken Bein Ukes rechtes Bein von
außen so, daß er seinen Fuß / Unterschenkel vor Ukes Bauch bekommt.
Gleichzeitig dreht er sich auf die rechte Seite. Mit dem rechten Bein
tritt Tori Ukes linkes Bein nach hinten weg. Damit fällt Uke auf den
Bauch bzw. leicht auf seine linke Seite.
Nun muß Tori kräftig Uke mit den Armen heranziehen und sein linkes Bein
strecken.
Uke soll sich in der Kata noch laut der Beschreibung, die ich grad vor mir
habe ;-) , zur Verteidigung nach links drehen und dann aufgeben...

Der Hebel zieht gewöhnlich in Ukes Hüfte oder Ukes Knie, hängt
immer ein bissel von der Ausführung und von Ukes Beweglichkeit ab.

Typische Fehler beim Üben (Kata hin oder her ;-) ) sind meist:
- Uke versucht nicht, sich gegen den T-N zu verteidigen, d.h. sein
rechtes Bein ist nicht weit genug vorn, damit ist die Vorraussetzung für
die Technik nicht gegeben.
- Uke versucht nicht, zur Abwehr des T-N sich aufzurichten, so
bekommt Tori nicht sein Bein richtig um Ukes Bein herum und
später nicht weit genug durchgeschoben...
- Tori läßt Uke mit einer oder beiden Händen los, bzw. zieht ihn am Ende
nicht zu sich heran --> Hebel kommt nicht zu Wirkung

Ergänzung:

- beim "Wegtreten" von Ukes linkem Bein wird zu tief getreten,
d.h. unten am Fuß. Das führt dann gelegentlich dazu, daß Toris tretendes Bein
unter Ukes Bein "durchrutscht" und Uke nicht weit genug in die Bauchlage
kommt bzw. nicht genug gestreckt wird.
Auf Deutsch gesagt: Uke hat am Ende den Ar*** noch zu weit oben.
Dann zieht der Hebel sehr schlecht.
Besser ist, Ukes Bein am Knie (d.h. knapp oberhalb der Kniescheibe)
nach hinten zu treten. Dann kommt Uke gut und flach auf den Bauch bzw.
seine linke Seite und aus: "Wo soll denn das weh tun?" wird "Au!" ;-)
Zuletzt geändert von Fritz am 06.11.2007, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Runes
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Beitrag von Runes »

Moin Jungs. Ich danke erstmal für die Tipps. Aber das ist schon wahr, die Kata ist sehr anstrengend.

Die Tipps nehme ich Montag mit zum Training (gedruckt) und versuche es mal. Ich glaube aber, dass es auch was mit dem T-N zu tun hat. Oder besser wie man einsteigt.
Wenn ich Tori bin, schaffe ich es nämlich selten, Uke festzuhalten oder gar mit beiden Händen zu halten.

Ich probier es erst mal.
Bis Dienstag
Gruß Runes
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Katame-no-Kata

Beitrag von tom herold »

Die Katame-no-Kata ist eine der einfachsten und entspannendsten Kata, die ich kenne (für beide!).
Die von dir geschilderten Schmerzen weisen imho darauf hin, daß du ein grundsätzliches Problem habt - offenbar hat dir niemand erklärt, wie man sich in dieser Kata korrekt und mühelos bewegt. Jedenfalls schließe ich das aus deinen Worten.
Nun ist es ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich, hier die korrekten Bewegungen zu erläutern - dazu müßte man sich auf die Matte begeben.
Grundsätzlich hängt dein Problem damit zusammen, daß du die falschen Muskelgruppen zur falschen Zeit einsetzt - ein verbreitetes Phänomen.
Ich empfehle dringend, sich mal mit Feldenkrais, Alexander-Technik und Ashtanga-Yoga zu befassen.

PS: Das ist eben das beinahe immer völlig verkannte Problem mit sämtlichen Kata des Jûdô: es reicht eben NICHT, den bloßen ABLAUF zu kennen und "nachahmen" zu können.
Es geht immer um das "Wie" und vor allem um das "WARUM"!!!
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Also was ich bisher immer als etwas anstrengend empfunden hab, war das "Rutschen" von Tori, wenn man rückwärts muss. Irgendwie kleb ich da noch etwas an den Matten fest, der Rest ist relativ leicht und angenehm.
Bis dann
Hofi
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Beitrag von ctjones »

Ich hab mich neulich auch mit befasst, als ich es doch mal geschafft habe, hier in Hannover Judo zu machen. Und das erste, was mir der Trainer beibrachte, war, richtig zu rutschen. Und siehe da, ich hatte weder Rücken- noch Knie-Probleme.
Schade, daß der Verein mich ansonsten nicht überzeugen konnte, da nochmals hinzugehen.
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Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Wir hatten dieses Thema so ähnlich schon einmal hier:

http://www.dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?t=1595

dort hatte ich zum Thema Rutschen auf Knien folgendes geschrieben:
Der Müller hat geschrieben:Probier mal Dein Gewicht fast ausschließlich auf den Zehballen zu halten und den Oberkörper senkrecht auf (über) dem Körperschwerpunkt, dann bekommen die Knie so gut wie gar nichts ab. Das Rutschen ist dann so ähnlich wie die Tsugi- bzw. Tsuri-ashi in der Nage-no-kata, demnach eigentlich kein Problem für einen Danträger, der schon häufiger Kata gelaufen ist. Die einzige Belastung, die die Knie dann empfangen ist diejenige, wenn Du den festen "Stand" einnimmst.
Gruß
Jochen
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Beitrag von Niedersachsenjudoka »

ctjones hat geschrieben:Ich hab mich neulich auch mit befasst, als ich es doch mal geschafft habe, hier in Hannover Judo zu machen. da, ich hatte Schade, daß der Verein mich ansonsten nicht überzeugen konnte, da nochmals hinzugehen.
Kann dir da einen empfehlen
Gruß
niedersachsenjudoka

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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Gerne her damit, aber bitte halbwegs im Stadtgebiet, hatte mal ne Anfrage in der Plauderecke gestartet. Aber keiner kannte einen Verein damals :(
Aber ich erinnere mich an den Beitrag von Müller. Ich würde behaupten, so wurde es mir auch gezeigt.
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