Hallo,
ich hätte eine Frage zu Yoko-gake in der Nage No Kata.
Wurfbeschreibung:
Mit den ersten drei Schritten verdrehe ich meinen Partner, dieser gibt Widerstand und lässt sich nur schwer verdrehen. Beim 3. Schritt falle ich zur Seite und setzte meinen Fuß an und drücke beide Füße nach schräg vorne weg. Uke sollte zuerst auf dem Rücken landen.
Mein Problem ist, daß es bisher eher wie ein De-ashi-barai mit Mitfallen ausieht. Und bei den Versuchen, die Beine "wegzutreten", sind mehr blaue Flecke als sinnvolle Würfe herausgekommen.
Wie werfen ich den Wurf richtig?
Wann ist der richtige Zeitpunkt mit dem Fuß an Ukes Beinen anzusetzen?
Was mach ich, wenn Uke Angst hat zu Fallen, also mit der Hüfte einknickt?
Wie habt ihr Yoko-gake trainiert?
Vielen Dank!!
Juan
Nage no kata: Yoko-gake
Re: Nage no kata: Yoko-gake
Klingt ja fast so, als würdest du beide Beine Ukes weghaken wollen. Es ist aber nur ein Bein anzugreifen.
Schau mal hier:
bei etwa Minute 6....
LG
Schau mal hier:
bei etwa Minute 6....
LG
Re: Nage no kata: Yoko-gake
Du musst schauen, dass du den linken Arm (von dir aus gesehen) des UKE nach innen drückst, beim ersten Schritt noch nicht, beim zweiten schon mehr und beim dritten dann so, das dein UKE auf dem von dir aus gesehenen LINKEN Bein steht (auf keinen Fall auf beiden, dann wird es ein De-Ashi-Barai!) und dieses Linke Bein wird dann weggefegt ...
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2. Dan Judo, Österreich, Tirol, Kirchberg
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Re: Nage no kata: Yoko-gake
Danke für eure Antworten. Aber stehen die Beine denn nicht so nah beieinander dass man beide Beine erwischt, wenn man von seitlich vorne "fegt". Wann und Wo (auf Knöchelhöhe?) setze ich am besten das Bein an, vor oder während der Fallbewegung an? Wie kann man das am besten trainieren, ohne sich zu verletzen?
Re: Nage no kata: Yoko-gake
Wenn Dein UKE ein guter UKE ist, dann stellt er sein (von Dir aus gesehen LINKES) Bein beim dritten und alles entscheidenden Schritt ganz wenig nach vorne, Du bringst sein Körpergewicht auf dieses Bein und machst dann die "GAKE-Bewegung" - ähnlich wie Ko-Soto-Gake - das ist auch ein "Einhängen" - schau Dir nochmal das Lehrvideo des Kodokan an - besser noch hol Dir die DVD "Nage-No-Kata" da wird Dir der Wurf sogar ganz genau erklärt ...Juan hat geschrieben:Danke für eure Antworten. Aber stehen die Beine denn nicht so nah beieinander dass man beide Beine erwischt, wenn man von seitlich vorne "fegt". Wann und Wo (auf Knöchelhöhe?) setze ich am besten das Bein an, vor oder während der Fallbewegung an? Wie kann man das am besten trainieren, ohne sich zu verletzen?
Falls Du noch Fragen hast kannst Dich gerne nochmals bei mir melden!
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Re: Nage no kata: Yoko-gake
Ich denke das größte Problem ist es erstmal den Uke richtig hinzustellen. Klar ist dabei ein guter Uke auch wichtig, aber Kata hat auch nichts damit zu tun, dass Uke mitspringt oder sich von alleine in irgendwas hineinbegibt, was Tori herstellen soll und kuzushi gehört eindeutig zu Toris Aufgaben. Und vor allem ist es auch wichtig sich den Uke so zu schnitzen, dass er gut ist. Da müssen beide Partner dran arbeiten.
Ich beschreibe mal die Technik rechts:
Uke fängt also an zu schieben und zwar gerade (nicht wie bei Uki-otoshi nach vorne unten oder Kata-guruma nach vorne oben). Da er aber schon eine Menge schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, verhält er sich etwas zögerlicher. Tori übernimmt gleich im ersten Schritt die Kontrolle über die Bewegung. Toris rechter Arm ist normal im Rever, während der linke flach schräg unter Ukes Ellenbogen sitzt. Mit diesem Arm erzeugt Tori eine Hebelwirkung, indem er nach oben innen drückt. Wichtig hierbei ist, dass wirklich mehr nach oben gedrückt wird. Vor allem darf dabei nicht der Fehler gemacht werden, dass der Ellenbogen dabei nach innen eingebeugt wird, der soll wirklich gestreckt bleiben - das führt dann meist auch zu diesem De-ashi-harai mit hinsetzen. Beim zweiten Schritt soll Uke schon einigermaßen aus dem Gleichgewicht sein (nicht wieder loslassen, sonst war die Arbeit umsonst), im dritten soll er optimal genau an dem Punkt stehen, wo er nicht weiß, ob er stehen will oder lieber doch fallen. Ist physikalisch natürlich ein winziger Punkt, also nicht wirklich zu erreichen, aber ich hoffe es ist klar was ich meine. Uke soll weder viel Widerstand geben können (das gibt blaue Flecken und klatscht immer so schön), noch soll Tori ihn halten müssen, das wäre ja unökonomisch. Probiert beim Druck auf den Ellebogen ein wenig aus, wenn ihr es richtig macht, dann begibt sich Uke von ganz alleine in die leicht schräge Position. Variert ein bisschen und schaut einfach mal, wie der Druck am besten zum richtigen Stand von Uke führt. Direkt vor dem Wurfeingang sollte Tori sein gesamtes Gewicht auf dem hinteren Fuß haben (das wäre der linke). Nun kommt der Moment, in dem Tori sich fallen lässt (aber nicht loslassen oder Uke wieder fest dabei hinstellen). Da Uke zuvor nicht wusste wohin, ob nach vorne oder nach hinten, bewirkt dieses Fallen von Tori nun die Entscheidung zum Fallen. Erst im Fallen setzt Tori seinen linken Fuß - der bisher noch belastet war - nach vorne und direkt vor Ukes Fuß. Wenn alles richtig war, sollte Tori keinen Widerstand spüren und Uke sollte auch keinerlei Schmerzen dabei haben. Uke fällt lange mit Nase Richtung Matte und wird erst im letzten Moment von Toris linkem Arm gedreht. Wichtig: Toris rechte Hand lässt los, sonst wird es schmerzhaft! Tori hebt Hüfte und ausführendes Bein an, im Optimalfall liegen Ukes Füße direkt auf dem Fuß von Tori.
Wichtig ist vor allem Körperspannung. Yoko-gake ist meiner Meinung nach der härteste Wurf der Kata und ich kann verstehen, dass Uke den nicht mag. Aber je besser man ihn kann, desto besser wird er. Mittlerweile macht er mir als Uke auch eine Menge Spaß...
Als Übungsform kann ich für Tori vor allem Tandoku-renshu empfehlen. Einfach alleine die Schritte gehen und auch das fallen üben, wichtig das Gewicht auf dem hinteren Fuß zu haben. Immer drauf achten und Arme nicht vergessen, auch wenn Uke nicht dabei ist. Des weiteren die Suche nach der richtigen Endposition. Da musst du viel mit deinem Uke kommunizieren, dann kriegt er auch fix raus, wie es passt. Ich drücke von unten innen (etwas mehr unten) auf den Ellenbogen und bringe Uke damit immer mehr aus dem Gleichgewicht. Ich fange sobald ich greife damit an und baue immer mehr Druck auf. Dabei sollte Uke auch in die Position gezwungen werden, in der beide Füße dicht hintereinander sind und er quasi nur noch auf dem vorderen Ballen des rechten Fußes steht.
Um Uke die Angst vor dem Fall zu nehmen habe ich zwei Übungen. Erste wäre nicht zu werfen, sondern Uke nach den Schritten im Stand zu Boden zu führen. Dabei soll Uke natürlich komplett gerade bleiben und Spannung halten. Der Fall ist wie schon gesagt direkt nach unten und Uke wird erst im letzten Moment gedreht. Als Vergleich so wie bei Hane-goshi oder Harai-tsurikomi-ashi, hoffe du weißt, was ich meine. Hierbei muss Tori, während er Uke nach unten führt, natürlich leicht zur Seite gehen. Steigert die Intensität, dann hält Tori halt mal weniger fest. Wichtig ist nur, dass er Uke immer noch dreht. Es ist sehr wichtig, dass Uke das Vertrauen in Tori hat, dass der ihn zumindest auf Rücken/Seite und nicht auf der Nase landen lässt...
Die nächste Übung hieß bei uns immer 4xrechts oder 4x links, je nachdem welche Seite. Ich beschreibe mal wieder die rechte Seite:
Tori ist quasi nur zum Festhalten da, sollte aber Spannung halten, aber nach ein paar mal probieren weiß er schon, was zu tun ist. Jetzt kommen die 4 rechts: Uke steht rechts von Tori (1), stellt den rechten Fuß vor (2) und greift mit der rechten Hand (3) in Toris rechtes Rever (4) - okay, hier kann man sich jetzt streiten, dass es Toris linkes ist...
Auf jeden Fall lässt sich Uke nun nach vorne kippen und versucht möglichst lange nach unten zu fallen (Körperspannung!). Durch die Hand in der Jacke dreht sich Uke dann im letzten Moment. Ich denke diese Übung ist super, wenn dein Uke Angst vorm Fallen hat. Vor allem kannst du dann immer sehen, wenn er mit der Körperspannung nachlässt und einknickt. Mir persönlich hat es auch immer geholfen, mich besonders auf den Moment des Fallens zu konzentrieren und nochmal mehr Spannung zu bringen und die auch nicht mehr aufzugeben.
So, hoffe das hilft weiter! Wie gesagt, frag einfach, wenn etwas nicht klar ist.
Beste Grüße Matthias
Ich beschreibe mal die Technik rechts:
Uke fängt also an zu schieben und zwar gerade (nicht wie bei Uki-otoshi nach vorne unten oder Kata-guruma nach vorne oben). Da er aber schon eine Menge schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, verhält er sich etwas zögerlicher. Tori übernimmt gleich im ersten Schritt die Kontrolle über die Bewegung. Toris rechter Arm ist normal im Rever, während der linke flach schräg unter Ukes Ellenbogen sitzt. Mit diesem Arm erzeugt Tori eine Hebelwirkung, indem er nach oben innen drückt. Wichtig hierbei ist, dass wirklich mehr nach oben gedrückt wird. Vor allem darf dabei nicht der Fehler gemacht werden, dass der Ellenbogen dabei nach innen eingebeugt wird, der soll wirklich gestreckt bleiben - das führt dann meist auch zu diesem De-ashi-harai mit hinsetzen. Beim zweiten Schritt soll Uke schon einigermaßen aus dem Gleichgewicht sein (nicht wieder loslassen, sonst war die Arbeit umsonst), im dritten soll er optimal genau an dem Punkt stehen, wo er nicht weiß, ob er stehen will oder lieber doch fallen. Ist physikalisch natürlich ein winziger Punkt, also nicht wirklich zu erreichen, aber ich hoffe es ist klar was ich meine. Uke soll weder viel Widerstand geben können (das gibt blaue Flecken und klatscht immer so schön), noch soll Tori ihn halten müssen, das wäre ja unökonomisch. Probiert beim Druck auf den Ellebogen ein wenig aus, wenn ihr es richtig macht, dann begibt sich Uke von ganz alleine in die leicht schräge Position. Variert ein bisschen und schaut einfach mal, wie der Druck am besten zum richtigen Stand von Uke führt. Direkt vor dem Wurfeingang sollte Tori sein gesamtes Gewicht auf dem hinteren Fuß haben (das wäre der linke). Nun kommt der Moment, in dem Tori sich fallen lässt (aber nicht loslassen oder Uke wieder fest dabei hinstellen). Da Uke zuvor nicht wusste wohin, ob nach vorne oder nach hinten, bewirkt dieses Fallen von Tori nun die Entscheidung zum Fallen. Erst im Fallen setzt Tori seinen linken Fuß - der bisher noch belastet war - nach vorne und direkt vor Ukes Fuß. Wenn alles richtig war, sollte Tori keinen Widerstand spüren und Uke sollte auch keinerlei Schmerzen dabei haben. Uke fällt lange mit Nase Richtung Matte und wird erst im letzten Moment von Toris linkem Arm gedreht. Wichtig: Toris rechte Hand lässt los, sonst wird es schmerzhaft! Tori hebt Hüfte und ausführendes Bein an, im Optimalfall liegen Ukes Füße direkt auf dem Fuß von Tori.
Ich hoffe die ersten beiden Fragen habe ich damit beantwortet, wenn du speziellere Fragen hast, frag einfach oder wenn ich irgendwas nicht gut oder unverständlich beschrieben habe.Juan hat geschrieben:Wurfbeschreibung:
Wie werfen ich den Wurf richtig?
Wann ist der richtige Zeitpunkt mit dem Fuß an Ukes Beinen anzusetzen?
Was mach ich, wenn Uke Angst hat zu Fallen, also mit der Hüfte einknickt?
Wie habt ihr Yoko-gake trainiert?
Wichtig ist vor allem Körperspannung. Yoko-gake ist meiner Meinung nach der härteste Wurf der Kata und ich kann verstehen, dass Uke den nicht mag. Aber je besser man ihn kann, desto besser wird er. Mittlerweile macht er mir als Uke auch eine Menge Spaß...
Als Übungsform kann ich für Tori vor allem Tandoku-renshu empfehlen. Einfach alleine die Schritte gehen und auch das fallen üben, wichtig das Gewicht auf dem hinteren Fuß zu haben. Immer drauf achten und Arme nicht vergessen, auch wenn Uke nicht dabei ist. Des weiteren die Suche nach der richtigen Endposition. Da musst du viel mit deinem Uke kommunizieren, dann kriegt er auch fix raus, wie es passt. Ich drücke von unten innen (etwas mehr unten) auf den Ellenbogen und bringe Uke damit immer mehr aus dem Gleichgewicht. Ich fange sobald ich greife damit an und baue immer mehr Druck auf. Dabei sollte Uke auch in die Position gezwungen werden, in der beide Füße dicht hintereinander sind und er quasi nur noch auf dem vorderen Ballen des rechten Fußes steht.
Um Uke die Angst vor dem Fall zu nehmen habe ich zwei Übungen. Erste wäre nicht zu werfen, sondern Uke nach den Schritten im Stand zu Boden zu führen. Dabei soll Uke natürlich komplett gerade bleiben und Spannung halten. Der Fall ist wie schon gesagt direkt nach unten und Uke wird erst im letzten Moment gedreht. Als Vergleich so wie bei Hane-goshi oder Harai-tsurikomi-ashi, hoffe du weißt, was ich meine. Hierbei muss Tori, während er Uke nach unten führt, natürlich leicht zur Seite gehen. Steigert die Intensität, dann hält Tori halt mal weniger fest. Wichtig ist nur, dass er Uke immer noch dreht. Es ist sehr wichtig, dass Uke das Vertrauen in Tori hat, dass der ihn zumindest auf Rücken/Seite und nicht auf der Nase landen lässt...
Die nächste Übung hieß bei uns immer 4xrechts oder 4x links, je nachdem welche Seite. Ich beschreibe mal wieder die rechte Seite:
Tori ist quasi nur zum Festhalten da, sollte aber Spannung halten, aber nach ein paar mal probieren weiß er schon, was zu tun ist. Jetzt kommen die 4 rechts: Uke steht rechts von Tori (1), stellt den rechten Fuß vor (2) und greift mit der rechten Hand (3) in Toris rechtes Rever (4) - okay, hier kann man sich jetzt streiten, dass es Toris linkes ist...
Auf jeden Fall lässt sich Uke nun nach vorne kippen und versucht möglichst lange nach unten zu fallen (Körperspannung!). Durch die Hand in der Jacke dreht sich Uke dann im letzten Moment. Ich denke diese Übung ist super, wenn dein Uke Angst vorm Fallen hat. Vor allem kannst du dann immer sehen, wenn er mit der Körperspannung nachlässt und einknickt. Mir persönlich hat es auch immer geholfen, mich besonders auf den Moment des Fallens zu konzentrieren und nochmal mehr Spannung zu bringen und die auch nicht mehr aufzugeben.
So, hoffe das hilft weiter! Wie gesagt, frag einfach, wenn etwas nicht klar ist.
Beste Grüße Matthias
Null Toleranz der Intoleranz.