jigoku jime (Höllenwürger)

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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kamo62x

jigoku jime (Höllenwürger)

Beitrag von kamo62x »

Hallo,

ist das ein "theoretischer Griff" oder welche Erfahrungen habt ihr damit?

Konntet ihr den schon mal erfolgreich einsetzen oder wurdet besiegt?
Wenn ja, wo ist da die Hölle.................... :)

Ich habe den auf einem Turnier noch nie gesehen.
kamo62
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Beitrag von kamo62 »

Jetzt hat es auch mit dem Einloggen geklappt :)
Nick
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Beitrag von Nick »

Ich kann leider weder mit dem japanischen noch mit dem deutschen Begriff etwas anfangen.
Kannst du die Technik beschreiben?
kamo62
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Beitrag von kamo62 »

beim google gibt es sogar ein bild dazu.

beschreiben ist schwer...........
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

ich glaube der geht in etwa so:

Uke in Bankstellung, Tori an seiner Seite, mit Griff um Ukes
Hals im gegenüberliegenden Kragen. Mit kopfseitigem Bein wird
Ukes Arm "gefangen", dann ne Rolle über Uke gemacht. Dabei wird
mit der anderen Hand unter Ukes abgewandten Arm ähnlich wie
bei Kataha-Jime durchgegriffen in Richtungs Ukes Nacken, damit
wird Ukes Arm als Stütze weggenommen und der Schultergürtel fixiert.
Am Ende liegt Tori etwas schräg unter Uke, hat mit Bein und o.g. Arm
Ukes Schultergürtel fixiert und kann schön mit der Kragenhand
würgen...

Gehört wohl zur Kataha-Jime-Gruppe, vorausgesetzt, ich erinnere
mich richtig ;-)

Zur eigentlichen Frage kann ich leider nichts sagen, ich denke
der Anwendungsbereich ist ganz klar Übergang Stand-Boden,
ähnlich wie diese "Kingston"-Rolle...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Noldi

Beitrag von Noldi »

Hab mir eben mal im Googel die Bilder dazu angesehen.
Sieht für mich wie Othen Jime (Rollbankwürgen) aus.

Der wäre dann schon die Hölle zumal dr Würger sehr schnell anzieht.
kamo62
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Beitrag von kamo62 »

na das klingt doch schon mal nicht schlecht.

kann das sein das der auch zu einer kombination würge/hebel ausgebaut werden kann?

der eine arm wird doch von den beinen des tori kontrolliert, oder?

dann wäre das in der tat die "hölle" :D
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The_Rod
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Beitrag von The_Rod »

Ja, den kann man ausbauen! ich hab den auch schonma gemacht.

Müsste aber nach den Ferien selber wieder gucken wie der genau war!
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MCS
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Beitrag von MCS »

Klar,

mit dem habe ich schon diverse Male gewonnen.

Fritz Beschreibung ist recht gut. Die Technik ist ein Zwischending zwischen Othen-jime und Kingstonrolle. Ich würde ihn aber nicht zu Hadaka (freies Würgen) zählen, sondern zu Okuri-eri-jime (Würgen durch Zuziehen des Kagens).

Die Hölle ist, dass Ukes einer Arm/Schulter auf der einen Seite durch meine Beine und Ukes anderer Arm durch meinen Arm kontrolliert wird. Damit liegt er wie Jesus am Kreuz auf mir. Und ich habe noch eine Hand frei (die, die gerade die Schlinge um Ukes Hals hat), um ihn damit zu ärgern :bouncy

Gruß,
MCS
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Beitrag von kamo62 »

der griff gefällt mir, aber gibt es irgendwelche Befreiungsmöglichkeiten?

mit viiiiiel Kraft? z.b. beine nach hinten werfen und überrollen???

oder verschlimmert das die sache nur noch???

:D
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sankaku
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Beitrag von sankaku »

Na, die Hölle entsteht, weil man recht hilflos in diesem Griff gefangen ist. Wenn der Gegner den Griff anzieht, ist es meistens schon zu spät, da bleibt nur noch Abklopfen. Da die Arme ja eingeklemmt sind, muss dies mit den Füßen erfolgen, daher solltest du lieber keine Versuche unternehmen mit den Beinen überzurollen, sondern rechtzeitig abklopfen. Außerdem ziehst du dich selber noch mehr zu, wenn du dich überzurollen versuchst.

Du kannst nur versuchen, den Ansatz zu verhindern!
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kastow
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Beitrag von kastow »

Fritz Verfasst am: 20.08.2005, 21:10

ich glaube der geht in etwa so:

Uke in Bankstellung, Tori an seiner Seite, mit Griff um Ukes
Hals im gegenüberliegenden Kragen. Mit kopfseitigem Bein wird
Ukes Arm "gefangen", dann ne Rolle über Uke gemacht. Dabei wird
mit der anderen Hand unter Ukes abgewandten Arm ähnlich wie
bei Kataha-Jime durchgegriffen in Richtungs Ukes Nacken, damit
wird Ukes Arm als Stütze weggenommen und der Schultergürtel fixiert.
Am Ende liegt Tori etwas schräg unter Uke, hat mit Bein und o.g. Arm
Ukes Schultergürtel fixiert und kann schön mit der Kragenhand
würgen...
Diese Beschreibung klingt für mich nach Othen-jime. Wie unterscheiden sich Jigoku-jime und Othen-jime denn?
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
BadenIkkyu

@Nodi & Fritz

Beitrag von BadenIkkyu »

Wenn das ein Othen-Jime ist, ist das dann ein Marhenke????
Kann man dadraus nicht einen Haltegriff machen? Wenn das Schultergelenk blockiert ist....
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Der Unterschied zu Othen-jime ist, dass Du nur mit einer Hand würgst, die andere kontrolliert lediglich den arm, aber nicht hinter Ukes Kopf. Jigoku-jime (und alle seine Versionen) gehören zu den Kata-te-jime. Außerdem ligst Du bei diesem Jigoku-jime orthogonal oben an Uke, wie ein "T": Oder besser, Uke sieht gekkreuzigt aus, daher auch der Name Crucifix-Choke.

Marhenke, lieber Frank, gehört zu Juji-jime. außerdem kontrolliert Tori bei Marhenke das Revers unter Ukes Arm hindurch, nicht direkt vor Ukes Hals wie bei Jigoku-jime.
Gruß
Jochen
jkano
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Beitrag von jkano »

Man kann daraus einen Haltegriff machen. Mifune hat diesen schön erklärt. Ich weiß aber nicht, ob die Technik nach heutigen Regeln noch als Haltegriff gilt.

Der Haltegriff entsteht, wenn man Uke nach hinten auf beide Schultern rollt. Dabei dürfen auf keinen Fall die Arme Ukes losgelassen werden. In der Endposition berühren nur Ukes Schultern und Kopf die Matte, die Beine liegen auf Toris Hüfte. Tori liegt dabei unter Uke mit dem Gesicht nach unten. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob die Technik noch als Haltegriff gilt.
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Nicht ganz - wenn er als Haltegriff weitergerollt wird, liegt Uke nicht auf Tori, sondern hat seine Beine wieder auf dem Boden, steht dabei allerdings auf dem "Kopf". Kann man auch im Mifune Film sehen.
Viele Grüße
U d o
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