Tag des Judo

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Ronin
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Tag des Judo

Beitrag von Ronin »

Kann sich jemand vorstellen, was gemeint sein soll mit "kostenlosem Projektunterricht zum Thema Judo ein Sport zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz"?

Ich finde es ja im Grundsatz super, auf Schulen zu gehen und ihnen von einer Idee erzählen, was gemeinsam mit Ihnen zu machen (was genau ist eigentlich die Idee??).

Was soll ich da unterrichten? Ich würde sofort Urlaub nehmen und rennen und machen, aber ich habe ehrlich keine Ahnung, was ich da machen soll.

Wahrscheinlich ist genau dieser projektkritische Aspekt dann wieder mal der Phantasie der Vereine überlassen.... Sorry, meine Phantasie ist aber grerade beschäftigt mit sich gegen die GEZ zu wehren, die unseren Verein grad bedroht
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guk
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Re: Tag des Judo

Beitrag von guk »

Ronin hat geschrieben:Sorry, meine Phantasie ist aber gerade beschäftigt mit sich gegen die GEZ zu wehren, die unseren Verein grad bedroht
Die GEZ existiert doch gar nicht mehr. Du meinst evtl. die GEMA?
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Ronin
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Ronin »

nein, meine ich nicht. Ich meine die Institution die den Rundfunkbeitrag eintreiben will (die hies mal GEZ).

Aber zum Thema fällt dir auch was ein, oder?
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guk
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Re: Tag des Judo

Beitrag von guk »

Ronin hat geschrieben:Aber zum Thema fällt dir auch was ein, oder?
Wir arbeiten bereits mit Schulen zusammen, im Zuge der "Ganztagsschulisierung" (von der ich persönlich von Ausnahmen abgesehen kein Freund bin) suchen viele Schulen händeringend nach Möglichkeiten, die Zeit zu füllen. Da sieht der DJB die Chance, dem Mitgliederrückgang entgegenzuwirken:
Das Ziel des „Tag des Judo“ ist es, weitere Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen aufzubauen und diese nachhaltig zu gestalten. Schulen und Kindern wird die Möglichkeit geboten, die positiven (sport-) soziologischen Aspekte dieser Sportart sowie die festgeschriebenen Judo-Werte kennenzulernen.
Quelle: http://www.judobund.de/aktuelles/tag_de ... g_des_judo

Falls es dir um die "Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz" geht: auf der o.g. Seite ist eine E-Mail für Fragen angegeben.
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Ronin
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Ronin »

Lassen wir das ganze PR-Gequatsche doch mal weg, das habe ich alles gelesen (auch die Tatsache, dass da Schulungen - irgendwann mal - angeboten werden)

Ich mache das jetzt alles, rede mit den Schulen und lasse Vereinbarungen unterzeichnen... und dann kommt der Tag des Judo, ich laufe in die Halle rein: und dann?

Für normales Judotraining brauche ich so einen Tag nicht und in normalem Judotraining, das nur einen Tag dauert, wird der geneigte Schüler auch erst mal keinen Zusammenhang zur "sozialen Kompetenz etc.." sehen, dann wie wir nun alle wissen, stellt sich die erst nach einigen Jahren harten Trainings ein.

Also wird der potentielle Interessent bei so einer Veranstaltung doch erst mal enttäuscht oder aber, es passiert irgendwas, dass er einen Zusammenhang zwischen der Werbung und dem was in der Halle passiert sieht.

Ja, Schulen suchen händeringend jemanden, der in der Mittagspause die Kinder bespielt, da müssen meine Trainer allerdings ihr Geld verdienen... sobald mir einer unserer Verbandsgustel, die ununterbrochen nöhlen, dass die Vereine auf die Schulen zugehen müssen, erklärt, wie ich obigen Widerspruch auflöse, bin ich der erste, der das auch macht. Aber zurück zum Thema, was mache ich an so einem Tag.

Ein ganz normales Judotraining, wie ich es jeden Tag mache? Jetzt aber nicht im Ernst.

Und bitte zitiere doch jetzt niemand die Floskeln, die da veröffentlicht sind. Die habe ich alle auch gelesen.
Kumamoto
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Kumamoto »

Hallo,

es ist sicher ein interessantes Thema - wenn man einen Zugang dazu hat.

Ich würde Dir raten, Dir jemanden zu suchen, der das Projekt betreut und sich einarbeiten will.

Hier ein paar Materialien zum Einlesen:

http://www.sichere-schule.de/sport/kaem ... df/kis.pdf

http://www.badische-sportjugend.de/cms/ ... c45350.pdf

http://www.badische-sportjugend.de/cms/ ... c73489.pdf
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Ronin
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Ronin »

kenne ich alles schon.

Aber die Frage ist, WAS passiert KONKRET an dieser Massnahme?

Kommt schon, ganz Deutschland liest mit, da wird ja einer ne zündendne Idee haben, schließlich müssen wir uns da VERKAUFEN (sonst ist das nämlich alles umsonst), da nützt seitenlanges pädagogisches Geseiere nicht.

- Aufmerksamkeit erzeugen
- Interese wecken
- Den Wunsch dabei zu sein wecken
- Und am Schluss zur Vereinsanmeldung animieren

Und idealerweise ist es nicht, was sowieso schon im normalen Training passiert, denn sonst wäre die ja eh schon alle da. Bei uns im Ort wissen die Leute, was wir tun.
Kumamoto
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Kumamoto »

Gegenfrage: Was schreibt denn die Schule vor? Haben die irgendwelche Vorstellungen oder Erwartungen? Oder sagen die nur "Mach mal!"?

Und: Konkret wird es im Skript zu "Sport ist wert(e)voll" ab Seite 28!

Wie gesagt: Man muss sich in das Thema einlesen und einarbeiten und die Musse dazu haben.
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makoto
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Re: Tag des Judo

Beitrag von makoto »

Ronin hat geschrieben: Ja, Schulen suchen händeringend jemanden, der in der Mittagspause die Kinder bespielt, da müssen meine Trainer allerdings ihr Geld verdienen... sobald mir einer unserer Verbandsgustel, die ununterbrochen nöhlen, dass die Vereine auf die Schulen zugehen müssen, erklärt, wie ich obigen Widerspruch auflöse, bin ich der erste, der das auch macht.
Daumen hoch!!!
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Fritz
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Fritz »

Tja, was kann man an einem solchen Tag machen...

Erstmal ist die Frage, wie soll dieser Tag aussehen, also wieviel Zeit ist, ist mit Laufkundschaft zu rechnen oder
eher damit, daß die Schüler eine feste Zeitdauer auf der Matte stehen...

Also man kann die "üblichen Zweikampfspielchen" anbieten,
man kann die eine oder andere Fallübung anbieten,
oder mal den einen oder anderen Armhebel/Abführgriff im Stand,
man könnte die eine oder andere SV-Vorübung machen lassen (Armbefreiungen, Umklammerungsabwehr oder ähnliches),
Man kann im Boden einiges zeigen: bspw. Übungspartner in die Beinklammer holen und dort kontrollieren bzw.
dort rauskommen und aufstehen...

Hast Du vernünftige "eigene Leute" mit dabei, kannst Du sogar evt. auch mal den einen oder anderen Wurf
üben lassen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Tag des Judo

Beitrag von guk »

Wenn der Verein im Ort sehr präsent ist, keinen Mitgliederschwund hat und alle Trainer ausgelastet sind, muss er ja nicht unbedingt daran teilnehmen.

Ansonsten bieten sich beispielsweise die Dinge an, die Fritz schon nannte, als Trainer bereitet man sich ähnlich vor wie für den ersten Tag einer neuen Anfängergruppe: die Kinder spielerisch bzw. altersgerecht für das Judo zu begeistern, wie man es als Trainer eben gelernt hat.

Ungelöst in den meisten Vereinen (auch bei uns) ist natürlich die Frage, die letztlich alle diese "Pausenfüller" betrifft, egal ob Sport, Musik oder sonstwas: zu der Zeit müssen fast alle Erwachsenen arbeiten. Es geht also nur, wenn die Angebote möglichst spät beginnen (das wollen dann alle) und man im Verein Trainer hat, die halbtags oder gar nicht arbeiten oder dies dann letztendlich sogar beruflich machen. Anders geht es nicht, ohne Trainer kein Angebot. Der ein oder andere Verein mag noch geeignete jugendliche Trainer haben, die vielleicht neben dem eigenen Unterricht noch Zeit haben.

Kurz "geseiert": schön wenn es machbar ist, ansonsten geht es nunmal nicht. Eine Patentlösung gibt es nicht.
CasimirC
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Re: Tag des Judo

Beitrag von CasimirC »

Konkrete Umsetzung?

Ganz ehrlich und salopp: Mach irgendwas mit Ringen und Raufen, dazu Rollen und Fallen, und dann ein paar Spiele, bei denen eben diese Elemente zur Geltung kommen.
Normales Judo kannst du da natürlich knicken, weil das ja quasi ein "Schnupperkurs" sein soll für Kinder, die noch nie Kontakt zu dem Sport hatten. Fritz hat Dinge genannt, die auch in die Richtung gehen, die ich mir vorstellen kann.

Einen "Judowurf" zu zeigen und Üben zu lassen, ist übrigens (in meinen Augen) gar nicht so abwegig. Ich nehme in solchen Fällen die Würfe des DJB für den 8. Kyu. Insbesondere O-soto-otoshi ist den meisten Kindern ja bereits als "Bein stellen" ein Begriff, da kann man dann gut daran üben, den Trainingspartner zunächst einmal nicht aufzudonnern, sondern durch Halten und Drehen des Oberkörpers hinzulegen, woraufhin Uke dann abschlägt, oder man geht noch bis zu nem Haltegriff oder, je nach Alter und Kompetenz der Schüler, zu einer Endtechnik über. Das ist für alle Klassen recht einfach, und wenn man ein paar helfende Hände dabei hat, kann man das auch mit den Schnupperjudoka gut üben.

Problem an der ganzen Sache: Um "richtiges" Judo zu zeigen, reichen 1, 2, 3, 4,... Tage nicht aus, und erst recht nicht um das zu lernen. Hier stinkt unser Sport doch gewaltig gegenüber Handball oder Fußball ab, wo man den Kids häufig einfach nen Ball hinwirft und die kicken lässt. Ich als Trainer hab mich daher auch von dem Gedanken verabschiedet, bei solchen Schnuppereinheiten in Schulen "Judo" demonstrieren zu wollen/ üben zu lassen, sondern ich gehe in die allgemeinere Ringen-und-Raufen-Schiene, bei der man zweifellos viele Judoelemente einbauen kann.

Meiner Erfahrung nach springen die Kids darauf aber EXTREM GUT an, gerade weil an Schulen Ringen und Raufen sowohl im Unterricht, als auch außerhalb des Unterrichts, leider immer noch viel zu häufig in erster Linie als "gefährlich" und nicht als "lehrreich" stigmatisiert wird.
Wenn ihr das also halbwegs gut macht, richtet euch darauf ein, dass erfreulich viele Interessenten mal zu euren Trainingseinheiten kommen werden :)
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Ronin
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Ronin »

Nun ich bin selber seit etwa 20 Jahren als Trainer in allen Können- und Altersstufen unterwegs, von daher weiß ich dann schon, wie man eine Schnupperstunde gestaltet (das ist nicht das Problem). Möglicherweise drücke ich mich da einfach unverständlich aus.

Mein Problem ist ein dem potentiellen Interessenten (also den Schülern der Schule) den Zusammenhang zu vermitteln
zwischen

"Judo ein Sport zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz"

und dem, was sie konkret auf der Matte erleben herzustellen.

Von ein bisschen Rollen und Raufen und Haltegriffen und ein bisschen vorsichtig zu werfen (das ist alles nichts Neues für mich und das müsst ihr mir wirklich nicht erzählen) werden die Schüler gar keinen Zusammenhang sehen zur sozialen Kompetenz und zum Selbstbewußtsein. Und damit schießt die Werbung, die vorher gemacht wurde, ins Leere.
Das wiederum wird dann eher Enttäuschung bei den Schülern hervorrufen und damit erzeugt diese Aktion das Gegenteil von dem, was damit bezweckt werden soll.

Eine Schnupperstunde zu halten, so wie ihr es mir alle dankenswerter Weise beschreibt, ist nun für jeden halbwegs talentierten Judotrainer kein Problem (und wenn doch, dann hat er seinen Job verfehlt).
Das Problem ist den Zusammenhang zu Selbstbewußtsein und sozialer Kompetenz darzustellen, dass die es auch mitkriegen (denn so steht es ja auch in der Werbung und hat damit auch die entsprechende Erwartungshaltung geweckt)
Und da suche ich eine Lösung, Rollen, Raufen, Kämpfen, dosiertes Werfen und am Boden kontrollieren und je nach Zielgruppe ein vorsichtiger Einstieg in SV (wobei sie das bei uns im Verein eh kaum erleben würden, macht also wenig Sinn damit zu werben) ist kein Problem, bekannt, nix Neues.

Aber den Zusammenhang zur Werbung herstellen, das ist ein recht großes Problem, finde ich. Und ihr scheinbar auch, sonst würdet ihr den Aspekt nicht so konsequent ignorieren.
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Ko-soto-gake »

Also abgesehen davon, dass ich die Werbung von wegen "Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz" insofern auch für kritisch halte, als empirische Belege für diese Behauptung bislang weitgehend fehlen (zumindest auf der quantitativen Ebene, siehe zuletzt die Dissertation von Sebastian Liebl), glaube ich nicht, dass Kinder im Grundschulalter (die ja anscheinend die Hauptzielgruppe für den "Tag des Judo" sind) mit diesen Begriffen überhaupt viel anfangen können. Sie werden dementsprechend sicher auch keine Erwartungshaltung in dieser Hinsicht aufbauen, die es mit dieser Schnupperstunde zu "erfüllen" gilt.
Dass solche positiven Effekte nicht innerhalb einer 90-minütigen Schnupperstunde zu erreichen sind, sollte denke ich allen Beteiligten (auch den Lehrern, die evtl. noch eine Erwartungshaltung entwickelt haben könnten) klar sein. Man kann diese Dinge höchstens am Rand kindgerecht einfließen lassen, wenn man Dinge wie An-/Abgrüßen, Verbeugen, kooperatives Verhalten beim Erlernen einer Technik, Einhalten von Regeln etc. thematisiert.
Kumamoto
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Kumamoto »

Hast Du denn schon konkret zugesagt, sowas zu veranstalten oder überlegst Du noch das Ob?

Ich verstehe, was Du meinst.

Ich würde in dem Projekt konkret auf die Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz abzielen - eben nur mit Judomitteln.

Dass Judotraining in der Praxis anders aussieht, würde ich erwähnen und Einladungen zum regulären Training aussprechen. Du kannst ja sagen, dass das Judotraining diese Werte jede Woche schult und neu trainiert. Soziale Werte sind kein Fahrradfahren, das Wissen darum muss man ständig abrufen, damit es nicht verkümmert.

Was im Rahmen dieses Projekts erreicht werden soll, ist ja eher eine Steigerung von sozialen Kompetenzen von "10 auf 40" oder so und soll ein regelmäßiges Training nicht ersetzen, sondern nur Grundlagen legen, vielleicht sogar solche um in eine Trainingsgruppe integriert werden zu können. Es ist eine Art Crash- Kurs. Nachhilfeunterricht ersetzt ja auch keinen Schulbesuch ;)

Geh das ganze Thema doch mal ganz anders an: Welche Werte will ich vermitteln und wie setze ich das in Judo um? Was ist Selbstbewusstsein? Wohl das Wissen um die eigenen Stärken (aber auch Schwächen) und das Bewusstmachen, dass ich die eigene Schwäche auch in Stärken umgewandelt werden können. Und auch das Wissen um den eigenen Wert (Selbstwert) und dass dieser unabhängig von Erfolgen bestehen bleibt.
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Fritz
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Fritz »

Ok, jetzt verstehe, was Du meinst...

Selbstbewußtsein:
- Stelle eine Aufgabe, von der sie glauben, daß sie es nicht bewältigen können, zeige ihnen Wege diese doch zu
bewältigen - ein Griff, wo ein Leichterer einen deutlich Schwereren eine Weile kontrolliert geht doch schon in die Richtung...

Soziale Kompetenz:
- Hast Du im Judo-Training implizit, wenn sie mal ruhig sein müssen, wenn man als Übungspartner dienen darf, jemand einem anderen
hilft, mal auf jemanden hören usw. usf...

Mach einfach ein gute Anfänger-Judotrainingsstunde .... fertig ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Judo im Schulsport?

Beitrag von Holger König »

Frage an Sportlehrer im Schuldienst: Gibt es ein aktuelles Rahmenprogramm für Judo im Schulsport?
Zu DDR-Zeiten gab es ein Buch "Kampfsport in der Schule", welches sich an Sportlehrer richtete, um in der 9. und 10. Klasse innerhalb von etwa 8-10 h Grundlagen einer der damals drei olympischen Kampfsportarten zu unterrichten. Hat dieses Buch einen Nachfolger?
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Anfänger »

Ja, es gibt für Zweikampfsport etliche an verschiedene Lehrpläne angelehnte Handreichungen, die im Prinzip am Anfang Grundzüge von Judo und Ringen vermitteln.

http://www.standardsicherung.schulminis ... /bereiche/

http://www.sportwissenschaft.uni-wuerzb ... on__01.pdf (das ging eher in den Bereich Gewaltprävention)

und einige Skripte aus verschiedenen Bundesländern.

Wir haben bei uns an der Schule seid einigen Jahren einen Tag "Sport verbindet", der von einer Jahrgangsstufe des Gymnasiums und zwei Jahrgangsstufen der Mittelschule gemeinsam besucht wird. Dabei werden verschiedene Sportarten (Bogenschießen, Klettern, Rollstuhlbasketball uvm u.a. auch Judo) angeboten und die Schüler können in kurzen Einheiten (Doppelstunde) reinschnuppern.

Im Prinzip also nicht so viel anders, als das was der DJB jetzt betreiben will.

Ich selbst war schon mit Schnupperprogrammen im Kindergarten und auch in der Grundschule unterwegs, das klappte eigentlich immer sehr gut.

Ich habe jetzt das Programm noch nicht vollständig durcharbeiten können - im Moment frage ich mich noch immer - für wen hier was abfallen soll? Der erste Eindruck war nicht der von Euch vermittelte, dass die Schule was will, sondern der DJB will Mitglieder werben.

Um ganz ehrlich zu sein - ich weiß noch nicht, ob ich das im Moment für meinen eigenen Verein machen will, die Schule wär zwar ein sehr guter Ort und auch zu begeistern, bei uns hängt es im Moment sehr mit der mangelnden Unterstützung durch den Verein.

Gruß
Anfänger
Oli
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Re: Tag des Judo

Beitrag von Oli »

Hallo,

ich rate, sich hierbei nicht verrückt zu machen. Fritz, Kumamoto und CasimirC liegen mit ihren Ideen genau richtig. Dieser Tag bewegt sich ausschließlich im Rahmen des Ringen und Raufens (Kämpfen) und mündet maximal in Technikformen wie dem O-soto-otoshi (vielleicht auch mal dem O-goshi). Es soll Lust auf das geregelte Ausleben von Kampfsituationen in einem geschützten Raum gemacht werden. Die Struktur des Vorgehens hängt natürlich von den Absprachen der Vereine und Schulen ab, da Zeit den Rahmen setzt. Ebenso hat Schule bezüglich des Kämpfens andere Bedürfnisse. Diese sind in vielen Bundesländern in den Rahmenplänen formuliert. Weiterhin ist vor dem Tag des Judo (September-Oktober) eine Fortbildung für teilnehmende ÜL vorgesehen, die durch die jeweiligen Schulsportreferenten der Bundesländer organisiert werden sollen, um diese Bedürfnisse aufzuzeigen und attraktive Ideen für die Organisation zu geben. Die Problematik für die Vereine unter der Woche einen ÜL abzustellen bleibt, ist aber, wenn auf Schule zugegangen werden soll, nicht anders planbar, da Schule nun unter der Woche stattfindet.

Wendet euch doch an die Schulsportreferenten des Landes oder den Zuständigen beim DJB.

Hilfreicher Link: http://www.judobund.de/aktuelles/details/2736
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