Vereinswechsel - wie verabschieden?

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Shinbashi
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Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Shinbashi »

Hallo

Wie wechselt man am Besten den Verein? Also verabschiedet man sich oder bleibt einfach weg oder wurstelt die Kündigungsfrist runter?
Ideen?
Im vorliegenden Fall ist meine Tochter (8) betroffen.

Shinbashi
Gruß
Shinbashi

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Hofi
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich finde es immer ganz nett, wenn sich die Leute kurz verabschieden und würde es auch selbst so machen. Die meisten versumpfen aber einfach irgendwann und tauchen nicht mehr auf.
Bis dann
Hofi
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Niedersachsenjudoka
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Du brauchst auf jeden Fall noch einen Stempel von deinem alten Verein, wegen dem Pass (falls sie schon einen besitzt).
Eigentlich kommt es ja auf die Umstände an. Wenn man nicht gerade im Krieg auseinander geht, warum nicht??
Gruß
niedersachsenjudoka

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disputatio
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von disputatio »

Was ich auch schon öfters mitbekommen habe und gerade in dem Alter begrüße, ist es, noch n bisschen was zum Abschied zu verteilen, um sich für eine (hoffentlich) schöne gemeinsame Trainingszeit zu bedanken.

Vielleicht ein paar Mars / Snickers / Bounty und (von mir immer sehr gern gesehen :-) ) Milky Way.
Ich denke gerade in dem Alter kann man das machen.
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judoka50
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von judoka50 »

Hallo Shinbashi

ich finde es auch schön, wenn die Kinder selber zum Trainer kommen und sagen, dass sie:
keine Lust mehr haben, etwas anderes machen wollen, oder wie auch immer.
Es ist für sie schon daher gut, da sie so lernen auch mit unangenehmen Dingen umzugehen.
Viele Grüße
U d o
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Shinbashi
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Shinbashi »

Danke für die Tipps.
Ich bin eigentlich "schuld" das sie den Verein wechselt.
Es gibt Differenzen über die Wettkampfvorbereitung und Betreuung.
Der Trainer hat mir indirekt untersagt, meinem Kind "Tricks" beizubringen.
(ich habe mit ihr nur das Geübte vertieft und vor den Wettkämpfen ein paar Konter und Kombinationen gezeigt)
Seitdem ist "Theater" im Verein.
Da habe ich mir verschiedene Vereine in der Umgebung angesehen und die Kinder aus ihrer Schulklasse befragt. (ich wusste, daß noch 2 Mädchen Judo trainieren)
Die waren gleich begeistert und luden sie zum Probetraining ein.
Das haben wir gerne angenommen und waren begeistert.
Ein ganz anderer Stil im Umgang und mehrere Trainer.
Da ist immer Jemand da, selbst wenn einer krank oder im Urlaub ist.
(ist bei uns nicht so) Es wird auch viel gespielt, aber mit "Hintergedanken". (Schnelligkeit, Reaktion und Kondition werden verbessert)
Ihr hat es sofort gefallen.
Ich denke, da mein Kind ja kein Problem mit dem Trainer hat, kann sie sich höflich bedanken und verabschieden.

Shinbashi
Gruß
Shinbashi

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Fritz
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Fritz »

Shinbashi hat geschrieben:Es gibt Differenzen über die Wettkampfvorbereitung und Betreuung.
Der Trainer hat mir indirekt untersagt, meinem Kind "Tricks" beizubringen.
...
Tut mir leid, bei sowas stellen sich mir die Nackenhaare auf, bildlich gesprochen... :-(

Du scheinst auf dem Rücken Deines Kindes "persönlichen Ehrgeiz" ausleben zu wollen.
Und Dein Kind steht nun vor dem (unnötigen) Konflikt, ihrem Trainer - mit dem sie selbst
ja offenbar gut klar kommt - sagen zu müssen: War schön mit Dir, aber Du bist
für mich nicht gut genug... Weiß nicht, ob das eine korrekte Einstellung ist, welche Du
ihr da grad beibringst...

Aus Sicht eines Trainers kann ich Dir sagen (insbesonders wenn Dein Profil: 5.Kyu (orange) stimmt!), daß
ich es auch nicht gut finde, wenn Anfänger plötzlich mit Techniken "aufwarten", die
a) der Rest der Gruppe nicht kennt u.
b) sogar höchstwahrscheinlich noch falsch beigebracht worden sind...
(falls Dein Profil nur ne Tiefstapelei ist, dann streiche bitte b) )
Da ist immer Jemand da, selbst wenn einer krank oder im Urlaub ist.
Nun ja, wenn das ein Problem wäre im Verein und Du sowieso gern jemandem was zeigst,
was spräche dagegen, wenn Du diesbzgl. Deine Hilfe angeboten hättest?
Das wäre jedenfalls der korrekte und anständige Weg...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Shinbashi
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Shinbashi »

Fritz hat geschrieben:Du scheinst auf dem Rücken Deines Kindes "persönlichen Ehrgeiz" ausleben zu wollen.
Und Dein Kind steht nun vor dem (unnötigen) Konflikt, ihrem Trainer - mit dem sie selbst
ja offenbar gut klar kommt - sagen zu müssen: War schön mit Dir, aber Du bist
für mich nicht gut genug... Weiß nicht, ob das eine korrekte Einstellung ist, welche Du
ihr da grad beibringst......
Mein "persönlicher Ehrgeiz" beschränkt sich darauf, vorhandenes Talent optimal gefördert zu sehen.
Das ist m.M.n. bei mehreren Trainern besser gegeben.
Die geschilderten Umstände sind nur ein Teil vom Ganzen. Es gibt da auch "Mauscheleien" aufgrund von Beziehungen.
Das will ich ihr ersparen. Ansonsten kann ich Deine Sicht schon verstehen, aber wie gesagt, du kennst nicht alle Hintergründe.
(die ich auch nicht weiter ausbreiten will)
Fritz hat geschrieben:Aus Sicht eines Trainers kann ich Dir sagen (insbesonders wenn Dein Profil: 5.Kyu (orange) stimmt!), daß
ich es auch nicht gut finde, wenn Anfänger plötzlich mit Techniken "aufwarten", die
a) der Rest der Gruppe nicht kennt u.
b) sogar höchstwahrscheinlich noch falsch beigebracht worden sind...
(falls Dein Profil nur ne Tiefstapelei ist, dann streiche bitte b) )
streiche b): ich bin fast 40 und versuche Judo seit 1983. Gürtelfarben sind nur für`s Ego.. ;-))

a.) stellt sich anders dar: Auf Turnieren sind unsere Kinder ahnungslos z.B. in Tomoe Nage
"reingelaufen" also Techniken, die erst in höheren Graduierungen gelernt werden.
Also ist es legitim, den Kindern zu zeigen, wie z.B. der Eingang dazu ist und Ausweichen / Kontern funktionieren kann.
Soto Maki Komi hat der Trainer mal kurz gezeigt. Das haben wir dann zu Hause geübt.
Kombination von Seoi Nage zu Ko Uchi Gari habe ich ihr gezeigt.
Fritz hat geschrieben:Nun ja, wenn das ein Problem wäre im Verein und Du sowieso gern jemandem was zeigst,
was spräche dagegen, wenn Du diesbzgl. Deine Hilfe angeboten hättest?
Das wäre jedenfalls der korrekte und anständige Weg...
Das habe ich getan. Die Reaktion war: "Da warten wir gerade auf dich..."
Gruß
Shinbashi

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disputatio
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von disputatio »

Gerade wenn ich sehe wie sie auf dein Angebot, deren Verein zu unterstützen reagiert haben, kann ich den Wechseln verstehen.
Wenn die dort schon die Möglichkeit hatten, durch dich mehrere Trainer zu sein und den Kindern somit mehr und besser Wissen zu vermitteln, diese Möglichkeit allerdings ausschlagen, ist das doch leider sehr aussagekräftig.
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Fritz
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Fritz »

shinbashi hat geschrieben:a.) stellt sich anders dar: Auf Turnieren sind unsere Kinder ahnungslos z.B. in Tomoe Nage
"reingelaufen" also Techniken, die erst in höheren Graduierungen gelernt werden.
Also ist es legitim, den Kindern zu zeigen, wie z.B. der Eingang dazu ist und Ausweichen / Kontern funktionieren kann.
Soto Maki Komi hat der Trainer mal kurz gezeigt. Das haben wir dann zu Hause geübt.
Kombination von Seoi Nage zu Ko Uchi Gari habe ich ihr gezeigt.
Nunja, sie ist acht - also Gelbgurt in etwa? Da ist normal, daß andere höhere Graduierungen
haben und evt. etwas mehr können...
Das Problem, was ich sehe, ist, wenn zu zeitig Sachen gelehrt werden, die zwar für den
Wettkampf erstmal nützlich sind, aber auf Grundlagen aufsetzen, welche erst noch zu schaffen sind, dann
fällt das später den Üblingen irgendwann auf die Füße...

Dummerweise geht die aktuelle DJB-PO den Weg, alles immer leichter, einfacher, bekömmlicher, motivierender
für Kinder zu machen, halt durch Verteilung des Lehrstoffes auf mehr Gürtel, aber die Wettkampfeinstiegsgraduierung
ist trotzdem halbgelb -> da können sie lt. PO grade mal ein bissel über die Hüfte werfen und einhakeln und
nach hinten umschubsen und etwas Fallübung... :-(

Also entweder man schickt die Kinder recht zeitig zum Wettkampf - nach dem Motto, ist Zusatztraining, ist nicht schlimm
wenn mal einer was noch nicht kennt und fällt, oder man wartet halt noch etwas, bis genug "an Judo da" ist und
sie eine gute Chance haben. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile... Achso den dritten Weg gibts
auch noch: Man fördert das Talent "optimal" mit allen Tricks und Kniffen und wundert sich irgendwann, warum
Kinder/Jugendliche plötzlich "ausbrennen" u. frustiert aufhören...

Schön, hat der Trainer Soto-Maki-Komi kurz gezeigt - ich denke mir hier, er hat's gezeigt,
weil er zeigen wollte, was es so alles gibt und nicht, weil er Achtjährigen den Wurf beibringen wollte, also evt.
sogar aus den Gründen, warum Du z.B. Ausweichen gegen Tomoe-Nage gern zeigen würdest...

Aber: Soto-Maki-Komi ist einfach kein Wurf, der in der Altersklasse nun unbedingt geübt werden müßte
(daß es andere modischerweise zur Zeit trotzdem tun, spielt erstmal da keine Rolle,
ist wie mit dem Tani-Otoshi (bzw. dieses Nach-Hinten-Umreißen als Konter) vor dem Verbot: Es war für die
einen oder anderen _die_ Erfolgstechnik in der U11 - weil a) die Angreifer noch Fehler in ihren Eindrehtechniken
hatten und b) die die Kraft-Masse-Verhältnisse zu Gunsten des Konterers waren. In der nächsten Altersklassen haben
die Konterer dann aber reihenweise versagt, die Gegner konnten plötzlich die Innensicheln, die Eindrehwürfen
wurden besser usw. - die Konterer konnten halt trotzdem nur sich ranzuhängen und hinzuschmeißen)

Seoi-Nage zu Ko-Uchi-Gari -> Du bist sicher, daß Deine Tochter bereits Seoi-Nage beherrscht. Also
sie wirft den Wurf stabil, auch im Randori usw.? Und ihre Trainingspartner sind mittlerweile
so gut, daß sie auch beginnen, sich mittels Ausweichen u./od. Blocken dagegen wehren können
(wenn ja, heißt dies, daß ja doch Ausweichen usw. geübt wurde)?
streiche b): ich bin fast 40 und versuche Judo seit 1983. Gürtelfarben sind nur für`s Ego.. ;-))
Kann man so sehen, man kann es auch so sehen, daß sie auch nach außen dokumentieren, was in etwa
man vom Betreffenden erwarten können sollte... Und als Braun- oder Schwarzgurt ist es sicherlich leichter,
bei nem Verein zu sagen, hey, ihr habt Trainingsausfall, warum fragt ihr nicht mich, ob ich mal einspringe ;-)
- im Gegensatz zu: Hey, ich mach seit 1983 Judo, aber das Prüfungenwesen interessiert mich nicht wirklich,
finde aber trotzdem die Arbeit der Trainer für "suboptimal" würde Euch dabei aber gerne helfen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
lothar
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von lothar »

Ein herzliches Hallo erstmal an alle Forenmitglieder. Ich bin zwar neu (angemeldet) hier, habe aber doch schon über Monate etliche Beiträge passiv verfolgt. Vom Niveau des Forums bin ich absolut begeistert - bitte macht weiter so!!!

Jetzt zum eigentlichen Thema:
Fritz hat geschrieben:Du scheinst auf dem Rücken Deines Kindes "persönlichen Ehrgeiz" ausleben zu wollen.
Und Dein Kind steht nun vor dem (unnötigen) Konflikt, ihrem Trainer - mit dem sie selbst
ja offenbar gut klar kommt - sagen zu müssen: War schön mit Dir, aber Du bist
für mich nicht gut genug... Weiß nicht, ob das eine korrekte Einstellung ist, welche Du
ihr da grad beibringst...
Nun sicherlich gibt es viele Eltern, die ihren "persönlichen Ehrgeiz" befriedigen wollen und die Situation des Kindes ist momentan alles andere als glücklich zu bezeichen, ABER Deine Pauschalisierung bzw. Vorverurteilung finde ich hier auch nicht besonders hilfreich!

Ich habe selbst einen 10jährigen Jungen, der extrem ehrgeizig und trainingsfleißig ist. Er ist stark wettkampforientiert und ist mit seinem 2mal wöchentlichem Training einfach unterfordert. Ständig bekniet er mich, ich solle ihm doch "Neues" beibringen und seine (Kampf-)technik schulen. Wieso sollte ich ihm das abschlagen?! Ich bin nun seit mehr als 35 Jahren mit Kampf- und Kraftsport verbunden, aber auch das Ausbildungsniveau der Trainer in den Vereinen schwankt meiner Erfahrung nach erheblich - von den pädagogischen Fähigkeiten einzelner ganz zu schweigen. Sicherlich können Fehler in der Vermittlung der Techniken nicht ausgeschlossen werden, ABER
Fritz hat geschrieben:Seoi-Nage zu Ko-Uchi-Gari -> Du bist sicher, daß Deine Tochter bereits Seoi-Nage beherrscht. Also sie wirft den Wurf stabil, auch im Randori usw.? ....
wer bitte schön @Fritz kann von sich behaupten, eine Technik wirklich (perfekt?) zu beherrschen?!
Fritz hat geschrieben:Man fördert das Talent "optimal" mit allen Tricks und Kniffen und wundert sich irgendwann, warum
Kinder/Jugendliche plötzlich "ausbrennen" u. frustiert aufhören...
Nun dürften etliche Kids die Flinte aus vielen anderen Gründen ins Korn werfen, wie z.B. schulische Probleme, Freund(in), Wechsel zu Trendsportarten u.v.m - das mit dem "Ausbrennen" nehme ich Dir allenfalls in Einzelfällen ab. Und was an einer individuellen Talentförderung so schlecht sein soll, ist mir jetzt vollkommen schleierhaft! Einerseits wünschen wir uns Eltern, die den gesamten "Wettkampfstress" ihres Sprößlings auch mal was Positives abgewinnen können (Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, Disziplin, ...), andererseits "stellen sich bei Dir gleich die Nackenhaare auf" wenn sich ein Vater aktiv einbringt! (er muss ja deshalb nicht gleich das Training übernehmen!). Eine leistungsmäßig homogene Trainigsgruppe ist zwar sinnvoll und wünschenswert, ABER
Fritz hat geschrieben:Aus Sicht eines Trainers kann ich Dir sagen /..../, daß
ich es auch nicht gut finde, wenn Anfänger plötzlich mit Techniken "aufwarten", die
a) der Rest der Gruppe nicht kennt ...
die Quintessenz Deiner Aussage wäre doch: die "Stärkeren" von der optimalen Förderung abzuschneiden oder die "Schwächeren" unnötig puschen zu wollen, nur weil das Lerntempo z.T. erheblich divergiert. Es kann nicht sinnvoll sein, sich hier immer auf ein niedriges bis mittleres Leistungsniveau einzupendeln, um es weitgehenst allen Recht zu machen. Zudem unterscheiden sich bereits bei den Jugendlichen der U14-Altersklasse die Zielsetzungen ganz erheblich: die einen wollen "nur so zum Spaß Judo machen", während die anderen schon stark wettkampforientiert eingestellt sind. Eine Einteilung nach den Gürtelfarben kann hier nur als grober Anhalt dienen.

Ich habe z.B. bis dato überhaupt keine Probleme seitens der Trainer bekommen, nur weil ich meinen Sohn "den einen oder anderen Trick" beigebracht habe - ganz im Gegenteil, sie unterstützen uns, wo sie können! Deshalb kann ich die Frustration von @Shinbashi sehr wohl nachvollziehen.

@Fritz: Nichts für ungut für die obigen Zeilen - sie sind bestimmt nicht böse gemeint!

Mit freundlichem Gruß

Lothar
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Fritz
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Fritz »

@Lothar: ich fange mal von hinten an ;-)
Nun dürften etliche Kids die Flinte aus vielen anderen Gründen ins Korn werfen, wie z.B. schulische Probleme, Freund(in), Wechsel zu Trendsportarten u.v.m - das mit dem "Ausbrennen" nehme ich Dir allenfalls in Einzelfällen ab.
Ok, gehört aber m.M. nach auch noch halbwegs zusammen:
Denn wenn Kinder/Jugendliche nicht lernen, "loyal" ihrem Verein gegenüber zu sein, sondern
gedrängt werden, Vereine zu wechseln um der "optimalen Talentförderung" willen ;-) ,
dann fällt ein Wechsel aus dem Judo raus auch viel leichter, insbesonders dann, wenn dann doch mal
schnelle Erfolge ausbleiben...
die Quintessenz Deiner Aussage wäre doch: die "Stärkeren" von der optimalen Förderung abzuschneiden oder die "Schwächeren" unnötig puschen zu wollen, nur weil das Lerntempo z.T. erheblich divergiert. Es kann nicht sinnvoll sein, sich hier immer auf ein niedriges bis mittleres Leistungsniveau einzupendeln, um es weitgehenst allen Recht zu machen.
Nö, aber bei Achtjährigen unterstelle ich einfach mal dreist, daß es
auch bei "Stärkeren" noch genug Grundlagen im Training zu üben gibt, ohne diese zu unterfordern...
wer bitte schön @Fritz kann von sich behaupten, eine Technik wirklich (perfekt?) zu beherrschen?!
Ich schrieb nicht "perfekt" ich schrieb "stabil". Meine Beobachtung ist, daß Kinder dazu tendieren,
bei Kombinationen in der ersten Technik zu pfuschen, wenn diese nicht gut genug verinnerlicht
wurde... Darum habe ich Verständnis für Trainer, die bewußt bestimmte Dinge später lehren...
Nun sicherlich gibt es viele Eltern, die ihren "persönlichen Ehrgeiz" befriedigen wollen und die Situation des Kindes ist momentan alles andere als glücklich zu bezeichen, ABER Deine Pauschalisierung bzw. Vorverurteilung finde ich hier auch nicht besonders hilfreich!
Ich stelle hier nur mal einen möglichen Standpunkt der anderen Seite dar...
bzw. alternative Schlüsse, die man aus den gelieferten Daten u. Erfahrungswerten ziehen könnte...

Und die Fakten waren: Das Kind hat kein Problem mit dem Trainer, aber muß sich verabschieden - weil
der Shinbashi einen neuen, besseren Verein gefunden hat, offensichtlich deswegen weil abgesehen von ausfallendem Training noch weitere persönliche Differenzen bestehen...
Ich habe z.B. bis dato überhaupt keine Probleme seitens der Trainer bekommen, nur weil ich meinen Sohn "den einen oder anderen Trick" beigebracht habe - ganz im Gegenteil, sie unterstützen uns, wo sie können! Deshalb kann ich die Frustration von @Shinbashi sehr wohl nachvollziehen.
Das ist auch der richtige Weg: sich gegenseitig zu unterstützen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Vereinswechsel - wie verabschieden?

Beitrag von Shinbashi »

Fritz hat geschrieben:Nunja, sie ist acht - also Gelbgurt in etwa? Da ist normal, daß andere höhere Graduierungen
haben und evt. etwas mehr können... "
Sie ist 8 und Gelbgurt. Aber in der U10 sind bestenfalls Orange die höchste Graduierung.
Die kommen teilweise mit Tomoe Nage, Uki Waza und anderen "Spezialtechniken".
Die Kinder darauf vorbereiten, was da kommt und wie man dem evtl. begegnet, ist doch kein Fehler.
Zumal die Techniken selten schnell und sauber gebracht werden und somit Zeit zum Reagieren bleibt.
(so fällt es den anderen vor die Füße, wenn deren vermeintliche "Killertechniken" nicht funzen.)
Dem zu lernenden Stoff massiv vorzugreifen, halte ich auch für falsch. Es muß ja eine Entwicklung geben und die kostet Zeit und Geduld. (eben das ,was mit "Do" gemeint ist)
Fritz hat geschrieben:Seoi-Nage zu Ko-Uchi-Gari -> Du bist sicher, daß Deine Tochter bereits Seoi-Nage beherrscht. Also sie wirft den Wurf stabil, auch im Randori usw.? Und ihre Trainingspartner sind mittlerweile
so gut, daß sie auch beginnen, sich mittels Ausweichen u./od. Blocken dagegen wehren können
(wenn ja, heißt dies, daß ja doch Ausweichen usw. geübt wurde)?
"beherrschen" ist übertrieben. Die meisten Kinder blocken schon instinktiv aus Angst vorm Fallen. Sie machen sich gerade, gehen etwas runter und stellen die Beine auseinander, also eine Art Hüftblocker. Da die Möglichkeit zu sehen, eine Uchi-Gari Technik anzusetzen ist wichtig wie ich finde. Denn es soll ja die Kraft des Gegners (und seine Fehler) zum Vorteil genutzt werden. Oder bedeutet Judo doch was anderes?
Gruß
Shinbashi

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