Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

taphier
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Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von taphier »

Warum hören soviele Kinder mit Judo auf?? Und was kann man dagegen tun?
Was meint ihr dazu?

Muss ein Referat über diese Fragestellung halten. Wäre super wenn ihr mal eure Einschätzung dazu abgeben würdet ;-) Wenn es dazu Informationen im Internet oder so gibt, sind die natürlich auch gerne willkommen! =)
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Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Fritz »

Wo kann man lesen, was Du bisher zusammengetragen hast?

Ansonsten, bemühe mal die Suchfunktion im Forum:

"Fluktuation"

wäre ein gutes Stichwort.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Popeye
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Popeye »

Bei mir und meinen Schulkameraden lag es damals an mehreren Dingen:

- mit dem Älterwerden kamen andere Interessen
- Abivorbereitungen erforderten mehr Zeit
- andere Kampfsportarten wie z.B. Karate und TaeKwon Do wurden immer beliebter und
verkauften sich dank spektakulärer Demotechniken wie z.B. High-kicks zum Kopf einfach besser
- Judo wird als SV-Sport immer noch unterschätzt

Was man dagegen tun könnte?
Schwere Frage.
Allgemein gehaltene Antwort: Vielleicht den Coolness-Faktor von Judo für junge Leute erhöhen?? ;)
Lin Chung
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Lin Chung »

Vielleicht den Coolness-Faktor von Judo für junge Leute erhöhen??
...sonst noch so einen Alten :evil:

Judo enthält all das, was es in anderen KKsten gibt. Es wird nur nicht gelehrt, da es nur wenige gibt, die diese Materie beherrschen.

Du brauchst doch nur die Atemis einführen. Schon werden dich die Jugendlichen fragen, ob das Judo ist und ....
Grüße
Norbert Bosse
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Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
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Popeye
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Popeye »

...das ist ja genau das, was ich meine ;)
pmhausen

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von pmhausen »

taphier hat geschrieben:Warum hören soviele Kinder mit Judo auf?? Und was kann man dagegen tun?
Hören denn "so viele" Kinder mit dem Judo auf? Hast Du Zahlen, die belegen, daß signifikant mehr Kinder mit dem Judo wieder aufhören als mit Fußball, dem Lernen eines Musikinstruments, oder jedem anderen Hobby, das eine gewisse Beharrlichkeit erfordert? Gibt es eine Korrelation zwischen der Abbruchrate und dem Alter, in dem die Kinder anfangen? Gibt es eine Korrelation zwischen der Abbruchrate und dem Alter, in dem sie aufhören? Unterscheiden sich diese Zahlen von anderen Sportarten?

Ich würde erst mal versuchen, die Eingangsbehauptung mit Daten zu untermauern.

Grüße,
Patrick
taphier
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von taphier »

Ich habe Daten, ja. Im Vergleich zum LSB hat der NJV im Bereich von 12-14 jährigen wesentlich weniger Mitglieder. Außerdem muss ich Lösungsansätze finden und nicht die These kritisieren.....leider
Reaktivator
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Reaktivator »

@ "Gast"/"taphier":
"pmhausen" hat Recht! Die von ihm aufgeworfenen Fragen sind essentiell, wenn man sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen will.
Denn wie will man Lösungsansätze (für ein Problem) finden, wenn man noch nicht einmal weiß, ob es tatsächlich ein Problem gibt und, wenn ja, wo dieses genau liegt?
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(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Christian
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Christian »

taphier hat geschrieben:Ich habe Daten, ja. Im Vergleich zum LSB hat der NJV im Bereich von 12-14 jährigen wesentlich weniger Mitglieder. Außerdem muss ich Lösungsansätze finden und nicht die These kritisieren.....leider
Hallo taphier,

wenn du Daten hast, dann veröffentliche sie doch bitte hier, so dass wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage haben.
Du willst ein Referat schreiben (wofür ist das Referat?), dann erläutere uns doch kurz, was du bis jetzt erarbeitet hast.
Wir werden dir gerne hier Fragen beantworten und dir auch weiterhelfen, aber du musst die Grundlage liefern.
Schließlich willst du die Ausarbeitung schreiben ;-)

P.S: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... f=1&t=3542
schöne Grüße
Christian
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

Im Vergleich zum LSB hat der NJV im Bereich von 12-14 jährigen wesentlich weniger Mitglieder
Wahrscheinlich hat er aber auch im Vergleich der 6-8jährigen oder 8-10jährigen weniger Mitglieder.

Aus Sicht einer Mutter von zwei Judoka (9 und 12) beobachte ich, dass die Kinder in ihren Schulen schon immer "Exoten" waren. Fußball, Handball, Schwimmen spielen bei uns im Ort die Hauptrolle, auch was die Anerkennung in der Schule angeht.

Was ich aber auch im Bekanntenkreis beobachte, ist ein generelles "Suchen", nicht nur bei den Judoka, sondern auch beim Reiten, beim Instrumentalunterricht, beim Schulchor.
Ich denke nicht, dass die Fluktuation beim Judo signifikant höher ist.
Bei den 12-14jährigen ist wohl generell der höhere Anspruch in der Schule, der Konfirmandenunterricht und der bedarf an wirklich freier, unverplanter Zeit ein Grund, igendwelche Aktivitäten zu beenden.

Die höchste Fluktation habe ich als Außenstehende in der Anfängergruppe (also in der Phase des Ausprobierens) erlebt. Bei den Fortgeschrittenen hören dann nicht mehr so viele auf.

Trini
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Ronin
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Ronin »

ich glaube, dass es - möglicherweise nicht für diese spezielle Arbeit - egal ist, ob die Fluktuation signifikant höher ist als in anderen Sportarten. Sie ist grundsätzlich erst einmal da und es gilt sie zu verringern.

Es müssen verschiedene Dinge erfüllt sein, wenn Kinder lange Zeit erfolgreich und engagiert Judo machen wollen:

Die Kinder müssen Judo mögen (deswegen die hohe Fluktuation zu Beginn, viele wussten gar nicht, auf was sie sich einlassen),
Die Kinder müssen den Trainer mögen (hier lässt sich schwer ansetzen),
Der Trainer muss die Kinder mögen (auch hier lässt sich schwer ansetzen).

Judo muss einen gewissen Status haben (z.B. haben wir den in unserer Gemeinde zwischenzeitlich, durch über lange Jahre überdurchschnittliche Erfolge, die gut vermarktet waren). Man geht ja nicht irgendwo hin, wenn es nicht cool ist.

Der Judoverein muss einen gewissen Teamspirit haben. Das ist - wie ich finde- sehr oft nicht so. Z.B. wenn Kinder an Turnieren teilnehmen und hinterher auf dem Treppchen stehen, wer jubelt? Geht der Verein im Rudel hin, oder ist es mehr eine Einzelveranstaltung. Hier ist jeder Verein aufgefordert, etwas für den Teamspirit zu tun.

Der Judoverein muss gut organisiert und transparent sein. Nichts verschreckt Mitglieder mehr als "nichtorganisiert sein" "keiner kümmert sich", "Vereinspolitik" ....

Das Training muss kind- bzw. altersgerecht sein. Kinder brauchen regelmäßige Anerkennung z.B. in Form von Gürtelprüfungen (ein Punkt mit dem ich mich insbesonders sehr schwer tue). Hier können wir uns sogar profilieren im Vergleich zu anderen.

Der Punkt an dem wir hier gerade richtig anfangen zu arbeiten: Ausdifferenziertes Training. Stichwort Sundsvall-Modell. Im Judo haben wir diese Möglichkeit verglichen mit anderen Sportarten besser als andere und nutzen sie viel zu wenig.
katana
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von katana »

Ein zeitlicher Brennpunkt ist hier mit Sicherheit auch die Übertrittsphase (Gymnasium).
Manchmal dauert diese Druckphase 2-3 Jahre an, bis Eltern dann doch einsehen müssen,
daß das Ziel zu hoch gesteckt war.
In dieser Phase werden dann neben Sport auch andere Freizeitbeschäftigungen abgebrochen ,
teils sogar als Repressalien.
Traurig aber wahr.
Einige kommen dann plötzlich wieder, wenn sie z.B. die Schule gewechselt haben.
Aber das ist leider die Ausnahme.
Michael Geiger
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Michael Geiger »

Allgemein gehaltene Antwort: Vielleicht den Coolness-Faktor von Judo für junge Leute erhöhen?? ;)
Ein kleines Erlebnis dazu: In unserem Dorf findet in den Sommerferien ein Ferienprogramm statt, in dem verschiedene Vereine Veranstaltungen für die daheimgebliebenen Kinder angeboten werden. Diesen Sommer habe ich mit einer alten Schulkameradin, deren Kinder im passenden Alter sind gesprochen. Sie hat gemeint , bei den Kinder "wäre Judo was für die, wo für alles andere zu ungeschickt sind". Die wollen zuerst mal zum Fussball. Das passt auch zu unseren Erfahrungen in unserem Verein. Ein großer Teil unserer Kinder ist motorisch gar nicht in der Lage, vernünftig Judo zu machen. Dementsprechend macht es ihnen nicht viel Spass und sie bleiben nicht lange.
Und gegen die Werbung und Medienpräsenz von Fuss- und Handball haben wir nicht viel entgegenzusetzen.
Judo enthält all das, was es in anderen KKsten gibt. Es wird nur nicht gelehrt, da es nur wenige gibt, die diese Materie beherrschen.
Du brauchst doch nur die Atemis einführen. Schon werden dich die Jugendlichen fragen, ob das Judo ist und ....
- Judo wird als SV-Sport immer noch unterschätzt
Angeregt durch einen SV-Lehrgang beim BJV habe wir "Alten" uns diesen Sommer Faustschützer gekauft und angefangen, in einer extra Trainingseinheit uns zwischen dem Werfen noch etwas zu hauen, uns aus Umklammerungen zu befreien und uns alle Gelenke zu verbiegen. Ohne dafür Werbung zu machen, sind zwei ehemalige Jugendliche von uns wieder zurückgekommen. "Wenn Ihr sowas macht, das interessiert uns auch..."
Natürlich kann man das nicht bei den Kleinen machen, aber um die Teenies zu halten, ist SV sicher ein Weg.

Generell haben wir natürlich auch ein großes Problem mit der vielen Konkurrenz. In meiner Jugend gab's nur Judo. Inzwischen haben wir in einer 12000-Seelen-Gemeinde noch Karate, zweimal Taekwondo und Boxen. Da springen viele Kinder von einer KK zur anderen und Judo ist meistens nur der Einstieg. Bretter zertreten ist für viele einfach cooler. Das sie hinterher nichts richtig können, steht auf einem anderen Blatt.

Ein weiteres Problem vor allem für die kleinen Dorfvereine sind mit Sicherheit Schulwechsel G8 und jetzt aktuell die Ganztagesschule. Man könnte jetzt Judo in der Schule als Nachmittagsprogramm anbieten, aber welcher Verein hat Übungsleiter, die da Zeit haben?

Das ist alles sehr schade, Judo kann einem so viel mehr geben als die meisten "normalen" Sportarten. Ich bin heilfroh, als Judoka mit Anfang 40 immer noch neues dazulernen zu können und nicht wie so mancher Ex-Fußballer mit kaputten Knochen höchstens noch auf dem jährlichen Fest die Würstchen umdrehen zu dürfen. Natürlich interessiert das einen 8-jährigen noch nicht, aber wenn wir das in der Bevölkerung deutlich machen können, würde der Wert und das Ansehen vom Judo sicher steigen.

Michael Geiger
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Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Fritz »

Ein weiterer Grund für "Fluktuationen" ist
ganz banal: "Sommerferien" - oft sind dann nämlich die städtischen Hallen geschlossen, die
Kinder sowieso lange weggefahren und entwöhnen sich vom regelmäßigen Training.
Dann lernen sie im Urlaub irgendetwas anderes kennen, oder jemanden,
der irgendetwas anderes ganz Tolles trainiert und schwups - nach den Ferien
sieht man einige Gesichter nicht wieder...

Das Argument "Wechsel zum Gymnasium" halte ich (bis auf einzelne Ausnahmen, wo es meist ein Problem
gibt mit der Länge des Schulwegs oder eben mal tatsächlich ein Kind auf die Penne geschickt wurde,
welches anderswo besser beschult wäre) oft für vorgeschoben
- entweder vom Kind selbst (was eigentlich
keine Lust mehr hat, aber dafür keinen guten Grund findet, weils dann beim Training doch noch
Spaß macht u. wenn es "nur" die Trainingskumpel sind [die es nicht einfach so vor den Kopf stoßen will]
usw. usf.)
- und manchmal auch von den Eltern (denen
es manchmal unheimlich wird, wenn ihr Kind immer wieder zum Training will,
oder einfach nur zu anstrengend [wegen anderen Trainingszeiten o.ä. - Fahrgemeinschaften bilden oder das Fahrrad
benutzen lassen, kommt ja heute niemandem mehr in den Sinn] oder
die vorher schon ganz genau wissen, daß ihr Sproß das alles gar nicht mehr schaffen kann, Schule und Judo...

Das blödeste Argument ist immer: "Aber mein Kind hat ja gar keine Freizeit mehr"
Meine Antwort: "Doch hat es, da macht es dann Judo..."
- Ich empfehle beim dem Thema immer gern: Hermann Hesse, "Unterm Rad" als Lektüre ;-))

Die, die wirklich trainieren wollen, die kommen auch als Gymnasiasten zum Training.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Flore96 »

Ich glaube das auch Frustration eine Rolle spielt. Man kriegt die Prüfung nicht mehr hin, verliert auf Wettkämpfen usw.
Sinlose Signa xD
kanou65m
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Ganztagsschulen und G8 machen sich nun bemerkbar-nicht nur im Judo.
Majalex
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Majalex »

Fritz hat geschrieben:Ein weiterer Grund für "Fluktuationen" ist
ganz banal: "Sommerferien" - oft sind dann nämlich die städtischen Hallen geschlossen, die
Kinder sowieso lange weggefahren und entwöhnen sich vom regelmäßigen Training.
Funktioniert auch bei älteren Jugendlichen, eine war arbeitstechnisch über 6 Monate nicht in der Lage, ins Training zu kommen und ist auch jetzt schwerer zu überzeugen zu kommen, vor dieser Pause kam sie sogar freiwillig in die Halle, um mit ihrem Partner am Kindertrainingstag zu trainieren.

Auch die Sommerferien haben die Reihen im Jugendbereich wieder etwas ausgedünnt.
Dem entgegen stehen Jugendliche, die jetzt den Abschluss gemacht haben und nun nach ein bis zwei Jahren Pause wieder aufschlagen.

Die beste Methode Kinder und Jugendliche/ Junge Erwachsene zu halten, ist eine Gruppe von etwa gleichaltrigen zu haben die sich (wie bei uns zum Glück der Fall ist) gut verstehen. Allgemein hilft Gemeinschaftsgefühl ungemein, um Leute im Verein / im Sport zu halten.

Dazu kommt auch das Problem dass manche Leute nicht mit dem Trainer/Verein klar kommen, statt einen neuen Verein zu suchen wird aber der Sport komplett aufgegeben. Zu schnell werden schlechte Erfahrungen im Verein/ mit Vereinsmitgliedern auf den kompletten Judo-Sport übertragen.
Ja traurig aber wahr :(

Gruß
Alex
katana
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von katana »

Das blödeste Argument ist immer: "Aber mein Kind hat ja gar keine Freizeit mehr"
Meine Antwort: "Doch hat es, da macht es dann Judo..."
Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Punkt !!!!

Viele machen Judo nicht mehr, weil sie das selbst wollen, geschweigedenn weil sie wissen, was das eigentlich ist,
sondern weil sie geschickt werden.
Die Eltern von Therapeuten, Ärzten, Pädagogen etc....
Die Kinder von den Eltern......
somit wird das ganze dann in der Tat zu einer zusätzlichen Belastung. :crybaby
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Beitrag von judoka50 »

Aus Jahrzehnten Erfahrung: Judo ist eine der Sportarten, die die Kinder sehr früh, meist nach Mutter/Kind, Kinderturnen, Schwilnmmunterricht usw. mit ca. 6 Jahren beginnen. Mehr als die Hälfte hält dann auch durch bis zum Schulwechsel. Wie schon von anderen beobachtet beginnt ab dort ein Interessenwechsel. Dieser bedingt durch Sportangebote (AG usw.) in der Schule und oft durch einen anderen Freundeskreis. Einsteiger oberhalb der 12 Jahre sind in den Jahren ab ca. 1970 fortlaufend immer weniger geworden. Dies hat meines Erachtens nichts mit dem Judo zu tun, sondern mit der Überflutung durch die vielen, sagen wir mal pauschal "Kampfsportschulen". Früher war es zudem ein Leichtes die Kinder auszupauern und auch noch mit Sondertraining zu motivieren. Dies ist heutzutage generell nicht mehr möglich. Also auch kein Judoproblem.
Das Überangebot im Sport ist auch mit verantwortlich. Früher war fast alles, was man unter Selbstverteidigung kannte - Judo. Überlegt mal heute, wie viele Namen euch heute einfallen, egal welche Qualität oder Quantität dahinter steckt. Aber woher sollen das die Eltern oder Kinder entscheiden. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass zwar insgesamt die Mitgliederzahlen sinken, aber das Verhältnis zum Zeitpunkt des Ausscheidens mit dem Schulwechsel konstant geblieben ist.
Viel mehr machen mir derzeit die OGS Probleme. Die meisten Vereine haben ihre ersten Trainingszeiten bei 16:00 / 17:00 Uhr.
Da kommen die Kinder gerade nach Hause......... Bei uns macht sich dies zur Zeit deutlich bemerkbar. Da kann sich nur ein Verein glücklich schätzen, der einen Fuß in die Nachmittagsbetreuung an einer Schule bekommt.
Ich sehe, zusammenfassend, es nicht als Judospezifisches Problem sondern eher, dass schon die Kinder schnell herausbekommen, wo komme ich schnell weiter, ohne mich zu quälen........
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Fritz »

Majalex hat geschrieben:Die beste Methode Kinder und Jugendliche/ Junge Erwachsene zu halten, ist eine Gruppe von etwa gleichaltrigen zu haben die sich (wie bei uns zum Glück der Fall ist) gut verstehen. Allgemein hilft Gemeinschaftsgefühl ungemein, um Leute im Verein / im Sport zu halten.
Das stimmt, und dafür ist es wichtig, einerseits
eine gewisse Geselligkeit zu pflegen, aber auch andererseits "Belastungsspitzen/Herausforderungen" zu setzen, die
in der Gruppe bewältigt werden müssen (Trainingslager, Turnierausrichtungen, Wettkampffahrten usw.)
Gleichzeitig muß auch der jeweilige "harte Kern" so "offen" sein, daß jüngere Heranwachsende mit
eingefügt werden im Laufe der Zeit...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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