Training vs. Ballspiele

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

Josef
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Training vs. Ballspiele

Beitrag von Josef »

Ich komme gerade vom Training.

Normalerweise lasse ich mir Donnerstag immer "Zeit" um ins Training zu kommen, d.h. ich halte an einer nahegelegenen Wiese und mache Yoga zum Aufwärmen, während die anderen ihr blödes Aufwärmballspiel machen.

Heute hatte ich eine böse Vorahnung.

Bin 15 Minuten vor Trainingsbeginn da und gucke dem Kindertraining zu.
Um 20 Uhr, Training sollte anfangen, bin ich außer den Trainern der EINZIGE.
Wir bauen die Matten ab.

Wieso gehen die Leute nicht gleich in einen Fußballverein? :evil:

Ohh ich bin so SAUER.
"Kano? Kenn' ich nicht. War der mal hier im Verein?" -- 16-jahriger DJB-Blaugurt.
"es gibt nur eine Po und zwar die vom DJB" -- danieX im KKB
HBt.

Ein Trauerspiel

Beitrag von HBt. »

Hi Josef,
ich mache seit Wochen nur noch mit durchschnittlich drei Kindern (pro Woche) Training.

Die normalen, öffentlichen Sporthallen werden auch nur noch begrenzt frequentiert - völlig unabhängig vom Lebensalter. So ist das nun einmal :? .

Der Ofen ist aus. Italien führt mit 2 zu 0 und wird am Sonntag Europameister (gegen Spanien) werden.

Aber am Fußball liegt es bestimmt nicht.
CasimirC
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von CasimirC »

Ich stimme Hbt. zu: Am Fußball liegt es sicher nicht!

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass jetzt Sommer ist und Ferien anstehen (hier im Saarland ist heute [Freitag] letzter Schultag). Unsere letzte Trainingseinheit für die nächsten 6 Wochen war Dienstag, die Teilnehmerzahl war auch überschaubar, auf jeden Fall deutlich niedriger als noch 5 Wochen zuvor.

Falls es nicht am Sommer liegen sollte (was ich jedoch nicht komplett ausschließen würde), sondern wenn die Mehrheit der eigentlich regelmäßig Trainierenden mit dem Training an sich nicht zufrieden ist, dann das Thema ansprechen und Alternativen ausprobieren!
Hat bei uns wunderbar gewirkt, denn Interesse war da, nur die Inhalte waren für Kinder, Jugendliche wie Erwachsene nicht ansprechend.

Ich denke daher nicht, dass der Ofen aus ist. Manchmal ist einfach eine "Modernisierung" des Trainingsalltags angebracht ;)

Aber ich vermute, dass (wie so oft) noch andere Gründe für dieses Posting existieren.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Hofi
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von Hofi »

Hi!
Also wir waren gestern im Training der Erwachsenen 13 und am Stammtisch (den mussten wir allerdings verlegen, weil unser Stammlokal wegen dem Spiel die Küchencrew heimgeschickt hat, weil zu wenig Gäste erwartet wurden und unsere Leute Hunger hatten) immer noch acht. Zugegeben normal ist ein Donnerstagstraining bei 15 - 20 aber auch ohne Fußball-EM gibts mal schwächere Tage.
Im Kindertraining haben wir welche, die sich gerade wieder im Aufbau befinden mit 6 - 8 Kindern und eingespielte Termine mit zwischen 30 und 40.
Nein, der Fußball alleine kann es nicht sein.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Die Infrastruktur vs. Wirkungsgrad

Beitrag von HBt. »

Offensichtlich existieren noch Paradiese, kleine Inselgrüppchen, Orte der Glückseeligkeit ...



Möchte man die Bude voll haben (kein Problem) benötigt man (ein professionellens Team) überaus engagierte Mitarbeiter -> Werbung, massive Werbung ... Mitarbeiter, die anderen Mitmenschen so richtig auf den Geist gehen können - dickfellig und penetrant.

Werbung.
Hülsen, verkauft leere Verpackungen und der Laden ist voll - garantiert!
:eusa_think


Der Breiten-u.Freizeitsport muss sich damit abfinden das er/wir nur einen bescheidenen Wirkungsgrad erzielt/erzielen werden.

1) Maßnahme
Die lokale Presse mit Meldungen überfluten, die eigentlich niemanden interessieren, aber :hello
Zuletzt geändert von HBt. am 29.06.2012, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
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kastow
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von kastow »

Josef hat geschrieben:Um 20 Uhr, Training sollte anfangen, bin ich außer den Trainern der EINZIGE.
Wir bauen die Matten ab.
Wieso habt ihr nicht zu zweit trainiert? Wäre für dich optimal und dein Trainer wäre auch auf eine zusätzliche ganze Einheit für sich gekommen, da er sich nicht um eine ganze Gruppe hätte kümmern müssen.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
HBt.

Training nach 20:00 Uhr?

Beitrag von HBt. »

Da stellt sich mir doch sofort eine Frage: ist ein körperlich und geistig anspruchsvolles und anstrengendes Training überhaupt noch sinnvoll?

Ein Beispiel:
Wenn ich ein Training in der Zeit von 20 bis 22 Uhr besuche, anschließend dusche (noch ganz kurz soziale Kontakte pflege), nach 23 Uhr endlich zu Hause ankomme, um 5:30 Uhr aufstehen muss, allerdings erst zwischen 01 und 02 Uhr einschlafen kann (liegt am späten Training, war bei mir schon immer so, auch als Kind) ...

Machen wir uns doch nichts vor, mit einer vollen Erwerbstätigkeit plus Familie und täglichen Fahrzeiten von 2 bis 3 Stunden ... sieht es nicht wirklich rosig aus für ein judogerechtes Leben.

Unseren Kindern geht es nicht besser, aufstehen, busfahren, zur Schule gehen, wieder busfahren, Hausaufgaben anfertigen, lernen, fußballspielen/ spielen/ fernsehen, Therapiesitzungen, Arztbesuche, ... schlafen?
CasimirC
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von CasimirC »

Gerade das mit der Werbung ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor, genauso wie Nähe zum Nachwuchs.
Mein Co-Übungsleiter und ich arbeiten beispielsweise in Ganztagsgruppen zweier Ganztagsschulen, da kennt man die Kinder, kann mal was demonstrieren, und plötzlich kommen die Kinder auf einen zu und wollen das mal ausprobieren. Ja, das gilt sogar für Eltern, wobei der häufigste Satz dann ist: "Wir wollte ja schon länger, dass unser Kind mal sowas ausprobiert, aber wir kennen da ja niemanden...!"

Wenn man die Leute dann mal da hat, muss man jedoch was bieten. Die Kinder wollen animiert und "belustigt" werden. Hier darf man sehr köstlich darüber streiten, ob das zum Judo passt oder gar Sinn macht; mein Fazit ist, dass man eben nur dadurch die Kinder länger als 2 Monate an den Verein bindet. Wenn das Training dann mal im Wochenalltag verankert ist, kann man die Belustigung herunterfahren und mit ernsthaftem Judo beginnen.
Gleichzeitig muss den Eltern das Gefühl gegeben werden, dass sich um die Kinder gekümmert wird, dass sie etwas Sinnvolles lernen, und dass die Kinder in irgendeinem Rahmen auch Erfolgserlebnisse haben. Das geht jedoch durch leere Hülsen nicht (da muss ich dir, Hbt., widersprechen), sondern da muss doch praktisch sehr viel geleistet werden, was man jedoch als ÜL allein nicht schaffen kann. Da muss das Umfeld stimmen, da müssen Eltern mithelfen genauso wie ältere Vereinsmitglieder (die dann auch als Vorbilder dienen).

Aber es gibt ja noch weitere Punkte, die helfen können, Nachwuchs zu rekrutieren (finanzielle Situation, materielle Situation, personelle Situation, sportliche Erfolge, Unterstützung durch Kommune und Wirtschaft,...).

Gemeinschaft ist übrigens grade für kleinere Vereine enorm wichtig (wie z.B. der Stammtisch bei Hofis Verein, bei uns gibt es ähnliche Riten), da muss sich ein Verein und auch der ÜL insbesondere dahinterklemmen. Es ist meiner Meinung nach insbesondere nicht gut für die Gemeinschaft, wenn das Training nicht gemeinsam absolviert wird...
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Josef
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von Josef »

kastow hat geschrieben: Wieso habt ihr nicht zu zweit trainiert? Wäre für dich optimal und dein Trainer wäre auch auf eine zusätzliche ganze Einheit für sich gekommen, da er sich nicht um eine ganze Gruppe hätte kümmern müssen.
Da hast du prinzipiell recht, aber die Trainer (2 Stk) hatten wohl keine Lust, dann mit mir allein die Matten abzubauen. Also haben wir das schnell gemacht, so lange die Kinder noch da waren.

Ich kann auch alleine trainieren, hab ich schon oft genug machen müssen.

Mich nervt nur die Einstellung der Leute -- als Ausrede benutzen sie, dass sie ja das Fußballspiel sehen wollen. Und das ist nicht die Wahrheit -- wenn ich früher unbedingt etwas sehen wollte und da gerade keine Zeit hatte, dann habe ich es verdammt noch mal auf Video aufgenommen und später geschaut.
Nein, die kommen nicht zum Training, weil sie PARTY feiern wollen, mit Freunden vor dem Fernseher hocken etc. und Bier trinken.
Denen ist so ein banales Vergnügen einfach wichtiger als Training.
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Selbstbetrug - Lügen

Beitrag von HBt. »

CasimirC,
Du bist eingestellt :BangHead.

Was Du beschreibst, sind exakt die leeren Hülsen, die ich gerne ansprechen möchte - nicht mein Terrain :angry9. Sind mir mittlerweile zuwider.


Nachtrag:
Kleinere Dorfvereine (beschauliche Idylle) kennen diese Probleme nicht, solange jedes einheimische Paar zwei Kinder zeugt und groß zieht - richtig?

:eusa_doh
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kastow
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von kastow »

CasimirC hat geschrieben:Gemeinschaft ist übrigens grade für kleinere Vereine enorm wichtig (wie z.B. der Stammtisch bei Hofis Verein, bei uns gibt es ähnliche Riten), da muss sich ein Verein und auch der ÜL insbesondere dahinterklemmen. Es ist meiner Meinung nach insbesondere nicht gut für die Gemeinschaft, wenn das Training nicht gemeinsam absolviert wird...
Guter Punkt, den ich gerne ergänze: Gemeinsamkeit ist auch eine Frage der äußeren Differenzierung. Erlaube ich mir lieber zwei kleinere Gruppen zu beispielsweise 6 TN oder fasse ich sie auch mal zu einer Gruppe mit 12 TN zusammen? Hier sehe ich häufig Handlungsbedarf bei Vereinen, die in den 'guten Zeiten' viele zahlenmäßig starke Gruppen aufgebaut haben und sich nun nicht trauen, sie nach Jahren des Mitgliederrückgangs wieder zu 'handlungsfähigen Einheiten' zusammen zu fassen. Kostengünstiger ist eine große Gruppe für einen Verein allemal und das Training macht auch wieder mehr Spaß.
Zusätzliches Einzeltraining oder Lehrgangsbesuche Einzelner finde ich hingegen positiv. So hole ich mir neues Wissen in den Verein und muss nicht immer wieder die gleiche Suppe neu aufkochen und sie so verwässern. ;)
Josef hat geschrieben:Da hast du prinzipiell recht, aber die Trainer (2 Stk) hatten wohl keine Lust, dann mit mir allein die Matten abzubauen. Also haben wir das schnell gemacht, so lange die Kinder noch da waren.
Kannst ja die Probe machen: Matten nach dem Kindertraining abbauen bis auf den Teil, den ihr für ein kleines Training benötigt (2 TN = 12 - 16 m²). Den Teil kannst du dann als Zusatzangebot an deinen Trainer sogar hinterher problemlos alleine abbauen. ;)
Josef hat geschrieben:Ich kann auch alleine trainieren, hab ich schon oft genug machen müssen.
Super! :)
Ergänzende Möglichkeit, die ich zusätzlich zum Einzeltraining nutze: verschiedene Partner für verschiedene Themen (einzelne Kata, SV, Prüfung, ...) - so müssen die einzelnen Partner nicht so häufig ran und ich komme trotzdem auf meine Kosten. Nur für Randori ist dieses Vorgehen natürlich unangebracht, da hier gerade ein Mehr an verschiedenen Partnern und damit Kampfsituationen den Wissenszuwachs ermöglicht.
Josef hat geschrieben:Mich nervt nur die Einstellung der Leute [...] Denen ist so ein banales Vergnügen einfach wichtiger als Training.
Ich kann deine Frustration nachvollziehen … aber ändern kannst du deren Prioritäten leider meistens nicht. Lass dich dadurch nicht aus der Bahn werfen, sondern mache das Beste aus deiner Situation. Den ersten Schritt (dein Einzeltraining) hast du ja bereits gemacht. Vielleicht hilft mein Vorschlag (verschiedene Partner für verschiedene Themen) dir ja noch einen Schritt weiter. (Ich setze mal ganz naiv voraus, dass du außer an Ausnahme-Tagen wie z.B. EM-Halbfinale genügend Randori-Partner findest).
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von Der Bayer »

Ich denke auch, dass man den Fußball nicht als Alleinschuldigen nehmen sollte. Da gibts sicher eine Menge anderer Faktoren.

In meinem Heimatverein kenne ich solche Probleme eigtl nicht. Bei den Kindern (wo ich als Trainer auf der Matte stand) kam es an schönen Sommertagen schon mal vor, dass einige nicht da waren aber im Großen und Ganzen reichte es immer noch zu einem schönen Training mit sechs bis acht Leuten. Bei den Erwachsenen gibts eigtl fasst nur Aussteiger und Verletzte. Naja, fasst... ;)

Im Verein meines Studienorts, wo ich unter der Woche immer Mo und Mi trainiere wurde mir diese Problematik zum ersten Mal bewusst. Da kam es vor zwei Wochen auch einmal vor, dass ich mit dem Trainer alleine auf der Matte stand. Aber da haben wir nicht die Matten abgebaut, sondern zu zweit trainiert. Ist zwar anstrengender, aber in meinen Augen auch effektiver.

Ob ein Judotraining für einen sinnvoll ist oder nicht, muss jeder für sich alleine entscheiden. Ich für meinen Teil habe bis kurz vor meinem Abi neben dem Judounterricht auch noch Keyboardunterricht genommen. Dann musste ich mich entscheiden: Musik oder Judo. Ich habe mich fürs Judo entschieden. Die freie Zeit nach dem Abi hab ich dann mit Judo gefüllt. Aber wie gesagt, dass muss jeder für sich selbst wissen.
Mit freundlichen Grüßen
Der Bayer
HBt.

Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von HBt. »

Den von 'kastow' angesprochenen Punkt des Zusammenlegens oder Zusammenführens (etc. pp. - das vollständige Programm) habe ich bereits mehrfach durchexerziert, mit folgendem Ergebnis: langfristig geht es bergab. Je kleiner die Gruppenstärke, desto rasanter gehts - insbesondere wenn man die Gruppen mischt ...

In den letzten drei Wochen verzeichnete ich zwei Totalausfälle während des Betriebes - ein Kind ist komplett weggetreten, man konnte dabei zusehen wie das Kind diesen seltsamen, psychischen Zustand gewollt ansteuerte ...
ein anderes Kind meinte plötzlich Handball wäre viel besser, weil ihr* das Mittwochstraining weniger Spass bereiten würde als das bis dato einmalige Donnerstags-Handballtraining ...
- 2

*Pubertät und allwissendes Einzelkind

Der komplette Nachwuchs (Nährboden) befindet sich im Studium - anstelle von VEREINSARBEIT (Werbung ...) wird das WG-Leben genossen, und jenes ist auch richtig so.


Augen auf!
Erst kürzlich hat ein befreundeter Aikidoka desillusioniert sämtliche ehrenamtliche Aktivitäten eingestellt, jetzt arbeitet er nur noch für sich und zahlende Klientel - Tai Chi & div. Funsportarten.
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Re: Die Infrastruktur vs. Wirkungsgrad

Beitrag von Hofi »

HBt. hat geschrieben:Offensichtlich existieren noch Paradiese, kleine Inselgrüppchen, Orte der Glückseeligkeit ...
Hi!
Ort der Glückseligkeit? Ich denke nicht, eher nen Haufen Leute, die sich den A... aufreißen, dass der Laden läuft.
Am Freitag abend war Bezirksliga-Kampf (auf Spieltag der Fußballer) und es hat nicht einer mit der Begründung Fußball anschauen gefehlt (zumindest auf unserer Seite). Ok, sie sind danach schnell verschwunden, um das Spiel zu sehen, da ich in völliger Ahnungslosigkeit wie immer am Stammtisch Bescheid gegeben hab und die keinen Fernseher haben, aber das ist ok. Beim essentiellen Teil, sprich dem Kampf waren sie vollzählig und hochkonzentriert.
Bis dann
Hofi
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HBt.

Geben und Nehmen

Beitrag von HBt. »

Den Arsch aufreißen um wenigstens ... jetzt sind wir wieder beim Wirkungsgrad und der Frage nach der Wirtschaftlichkeit: lohnt sich dieser enorme Aufwand? Und wie groß /oder stark beteiligt ist der eigene Kompensationsanteil am persönlichen Engagement.

Ich kenne genug Trainer, die offen über ihre Kompensation (Ausgleich zur Berufstätigkeit, Vita, Dasein ...) reden - sie benötigen dieses Quäntchen übersteigertes Engagement einfach.
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von Hofi »

Hi!
Tja, lohnt sich ehrenamtliche Arbeit? Eine Frage, die gerade beim Judo irgendwo besonders spannend sein könnte. Denn irgendwo (war es vielleicht u.a. hier im Forum teilweise mit Zitaten belegt) hab ich mal gelesen, dass es im Judo darum geht sich selbst und damit auch die Gesellschaft zu verbessern?
Wenn ich nun viel Energie in den Verein reinstecke und es dadurch schaffe
1. meine eigenen Techniken zu verbessern
2. Spaß dabei zu haben
3. anderen dabei zu helfen, ihre Judo-Techniken zu verbessern
4. dass andere Spaß haben

hat es sich dann gelohnt?

Nichts für ungut HBt. in Deinen Posts lese ich persönlich sehr häufig einen negativen, frustrierten Unterton raus. Ich glaube es ist nicht sinnvoll, sich immer auf das negative zu konzentrieren.
Bis dann
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von tutor! »

Hofi hat geschrieben:.... Denn irgendwo (war es vielleicht u.a. hier im Forum teilweise mit Zitaten belegt) hab ich mal gelesen, dass es im Judo darum geht sich selbst und damit auch die Gesellschaft zu verbessern?
Das hat Kanō selbst u.a. bei der "offiziellen" Verkündung von seiryoku-zenyō jita-kyō'ei geschrieben (aus dem Kopf 1922) und auch schon etwas früher, als er die dritte Ebene des Judo definierte.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Training vs. Ballspiele

Beitrag von Kumamoto »

Josef schrieb:
Mich nervt nur die Einstellung der Leute -- als Ausrede benutzen sie, dass sie ja das Fußballspiel sehen wollen. Und das ist nicht die Wahrheit -- wenn ich früher unbedingt etwas sehen wollte und da gerade keine Zeit hatte, dann habe ich es verdammt noch mal auf Video aufgenommen und später geschaut.
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Während der EM/ WM ist alles anders. Das musst Du akzeptieren. Das ist wie mit dem Karneval in Köln- da gelten andere Gesetze!
Seit es "Public Viewing" gibt, reicht es nicht mehr das Spiel zu sehen, man will das Spiel (mit)erleben, mitfeiern. Es zählt das Gemeinschaftserlebnis. Wer hätte sich jedacht, dass sich Millionen von Autofahrern Fähnchen ans Auto machen? Die Zeiten ändern sich.
Ich sehe das positiver als Du.
HBt.

Judo - meine Beziehung

Beitrag von HBt. »

Nichts für ungut HBt. in Deinen Posts lese ich persönlich sehr häufig einen negativen, frustrierten Unterton raus. Ich glaube es ist nicht sinnvoll, sich immer auf das negative zu konzentrieren.
Bis dann
Hofi
Keine Sorge,
ich konzentriere mich auf den Menschen; auf das Einzige, was zählt!
CasimirC
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Re: Selbstbetrug - Lügen

Beitrag von CasimirC »

HBt. hat geschrieben:CasimirC,
Du bist eingestellt :BangHead.

Was Du beschreibst, sind exakt die leeren Hülsen, die ich gerne ansprechen möchte - nicht mein Terrain :angry9. Sind mir mittlerweile zuwider.


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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Welche leeren Hülsen meinst du denn? Was bzw. welche Aussagen sind dir denn zuwider? :dontknow
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