Verhältnismäßigkeit?

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

Holger König
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Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Holger König »

In Anbetracht, daß es inzwischen mildere Mittel als das Sportverbot zur Corona-Bekämpfung gibt, halte ich das Sportverbot für unverhältnismäßig.
Begründung: ein Hygienekonzept mit dem Schwerpunkt Schnelltests (täglicher Schnelltests zu Hause, im Breitensport zusätzlich 1x wöchentlich, im Nachwuchs-Leistungssport 2x wöchentlich vor dem Training durch einen Erst-/Gesundheitshelfer) würde den Infektionsschutz gewährleisten, ohne Grundrechte der Sportler zu verletzen.
Die Kosten für die Tests sollte der Staat tragen, da die meisten Vereine ansonsten keine anderen Ersatzansprüche geltend machen können.
Wer hat eine gute Rechtsschutzversicherung, um als Person oder Verein einen Rechtsstreit stellvertretend für alle Sportler, führen zu können?
Für jüngere Sportler wird u.U. der Weg in den professionellen Sport versperrt, für ältere Sportler bei einer zu langen Unterbrechung ein vorzeitiges ende des aktiven Sports herbeigeführt. Beides verletzt dauerhaft, auch über das Ende der Pandemie hinaus, Grundrechte.
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Fritz
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Fritz »

Solange für einen Schnelltest es immer noch nötig ist, daß dem zu Testenden ein Stäbchen tief in den Kopf
geschoben wird, halte die Idee für unpraktikabel ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.
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Welche essentiellen Grundrechte ...

Beitrag von HBt. »

sind so stark eingeschränkt, dass ein dauerhaftes Beklagen gerechtfertigt ist?


Zu den Schnelltests:
Wenn sich jeder Mensch wöchentlich 2 bis 3 mal testet, selbstverständlich unter Aufsicht, könnte "der Schnelltest" möglicherweise einen "Treffer" landen.
Das wären dann 16 bis 24 Milliarden Schnelltest-Plastikröhrchen pro Woche, global betrachtet!


Akzeptable medikamentöse Therapien, eine flächendeckende Impfmöglichkeit, sowie eigenverantwortliches Treiben, sind der einzige Schlüssel zur humanen Bekämpfung
der Seuche. Darüberhinaus muss sich unsere Gesellschaft ändern; bescheidener, gelassender, freundlicher, rücksichtsvoller ... u.s.w.

@Holger,
Wer hat eine gute Rechtsschutzversicherung, um als Person oder Verein einen Rechtsstreit stellvertretend für alle Sportler, führen zu können?
Für jüngere Sportler wird u.U. der Weg in den professionellen Sport versperrt, für ältere Sportler bei einer zu langen Unterbrechung ein vorzeitiges ende des aktiven Sports herbeigeführt.
Beides verletzt dauerhaft, auch über das Ende der Pandemie hinaus, Grundrechte.
was treibt Dich z.Zt. um?

Du rufst zu einem Rechtsstreit auf und behauptest, eine 'dauerhafte Schädigung der Grundrechte jedes Einzelnen' sei bereits eingetreten. Am Beispiel des eingeschränkten, vereinsorganisierten Breitensports
machst Du es fest, während Du gleichzeitig den/die 'Profisportler*Innen' mit ins Boot nimmst, also einen erwerbstätigen Menschen - einen Mitarbeitenden.


Grundsätzlich ist der (gesamte) Schaden und das Leid(en) nach & während eines Seuchenausbruchs sehr groß, es betrifft uns alle, ganz egal ob man den einzelnen Profisportler (Judoka?!) oder den Einzelhandel ins Feld führt,
ganz egal ...

Was erwartest Du also? Eine Entschädigung (aus dem Staatshaushalt)? Für wen? Für uns alle, denn wir alle sind Leidtragende.
Trennen wir dabei doch einmal in:
a) "Schmerzbefreite Bürger"
und
b) "Superreiche" c) "Mittelreiche" d) "Durchnittsreiche" e) "Einfachreiche"
und
f) "Das Volk"
und
g) "Die Armen"

vielleicht auch noch in
h) "Die "Kranken u. Siechen" ".

Klassisch unterteilt,
in Gewinner*Innen und Verlierer*Innen. Die Verliererin & die Verlierer, werden versklavt oder getötet (ermordet oder sie sterben einfach am Leid ...), eben klassisch - Gefühle der Macht.

Sagen wir es einmal so: es wird Gewinner aus dieser Krise geben und eine Menge Verlierer - will man dieses nicht, muss ein generelles Umdenken her, ein breiter Konsens "des Volkes" (über territoriales Denken hinaus).
Mit einem niedrigen Bildungsniveau (auch Erziehung) schaffen wir dieses niemals, die Bildung ist also einer der Schlüsselpunkte ... auch ein Machtinstrument, ebenso wie die Angst oder der Sport, "die Wirtschaft" ..!

Gruß,
HBt.


PS "handhabbare Schnelltest" wären ein zusätzliches Werkzeug, einverstanden.
Holger König
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Holger König »

1. Es gibt inzwischen Schnelltests, die auf einem Abstrich der vorderen Nasenhöhle, durch Gurgeln oder einer Speichelprobe funktionieren. Diese sind zur Selbstanwendung geeignet und werden z.B. zur Testung von Schülern (zuerst in Österreich) eingesetzt.
2. Die Kombination 1x täglich zu hause, 1x wöchentlich professionell (soweit nicht ohnedies berufliche Mediziner im Verein sind, könnte eine Einweisung für alle, die einen Erste-Hilfe-Nachweis haben, erfolgen), wäre dichter, als alle anderen Testkonzepte.
3. Die Grundrechtsverletzung und den Dauerschaden an zwei Fallbeispielen: Ein älterer Freizeitsportler muß auf Grund der Länge der Trainingsunterbrechung aufgeben, da er nicht wieder in Schwung kommt. Nach einer eigene Krankheit wäre es Schicksal. Wenn aber die Politik es verschlampt hat, ausreichend Impfstoff und Schnelltests zu beschaffen, ist es eine Verletzung von Grundrechten (Freie Entfaltung der Persönlichkeit, Körperliche Unversehrtheit), da ein vorzeitiger dauerhafter Ausstieg aus dem Sport gesundheitliche Nachteile hat.
Das zweite Beispiel: Zwei junge Sportler (im gleichen Alter, nahezu leistungsgleich), einer hatte noch im Oktober den Kaderstatus erlangt und ist dadurch trainingsberechtigt, der andere hätte erst im November alle Voraussetzungen erfüllt und kommt durch das Trainingsverbot in einen nicht aufholbaren Rückstand. Im Folgejahr hat er vom Alter her einerseits neue Konkurrenz, kann andererseits wegen ca. 6 Monaten Trainingsausfall den Kaderstatus nicht erreichen und verliert damit die Chance, z.B. jemals an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen.
Das ist durchaus auch eine Verletzung von Grundrechten.
Die Regierung muß den Schaden, den sie ihren Bürgern (im Vergleich zu Staaten, die mehr Impfstoff beschafft haben bzw. schneller Schnelltests zur Selbstanwendung zugelassen haben) ersetzen. Wir müssen nur den passenden Hebel finden, dies mit Bezug auf den Sport zu tuen.

Wer durch einen dunklen Wald geht, sollte eine Taschenlampe und keine Augenbinde nutzen, hätten die Autoren der biblischen Texte geschrieben, wenn es damals Taschenlampen gegeben hätte. (Dieses Gleichnis soll die rechtzeitige Impf- und Teststrategie dem Lockdown, den die politischen Impfversager wegen ihre Unfähigkeit unnötig lange aufrecht erhalten haben, gegenüberstellen.)
HBt.
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Verhältnisse & Meinungen ...

Beitrag von HBt. »

Ich muss noch einmal direkt nachfragen, vielleicht habe ich gerade ein Brett vor meinem Kopf?!:
Welches Grundrecht wird momentan verletzt?

&

Wo ist im Speziellen 'die Verhältnismäßigkeit' nicht mehr gegeben???
Holger König hat geschrieben:(...) Wer durch einen dunklen Wald geht, sollte eine Taschenlampe und keine Augenbinde nutzen, hätten die Autoren der biblischen Texte geschrieben, wenn es damals Taschenlampen gegeben hätte.
(Dieses Gleichnis soll die rechtzeitige Impf- und Teststrategie dem Lockdown, den die politischen Impfversager wegen ihre Unfähigkeit unnötig lange aufrecht erhalten haben, gegenüberstellen.)
Naja,
die damaligen Schreibkräfte hätten prophetisch ihrer Leserschaft eine Öllampe als LICHT ans Herz legen können.

@Holger,
wann willst Du Dich mit einem passenden Vakzin, intramuskulär 'verimpft', schützen lassen? Nimmst Du auch das Zeugs von https://www.astrazeneca.de/ oder doch lieber das bessere https://biontech.de/de/covid-19-portal/mRNA-impfstoffe von BioNtech-Pfizer?!
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Ein Einwurf

Beitrag von HBt. »

https://www.njv.de/inside-njv/alle-news ... 323d1b065b

vor zwei Tagen wurde in unserem Regional(fernseh)magazin

Angelina Salli vorgestellt.

Meine Frau rief mich zum Fernseher und beobachte ihren Mann, wie dieser verzaubert und bewegt diesen Beitrag verfolgte.
Ich war tief bewegt
und muss "verliebt" dreingeschaut haben, als ich das Dojo des PSV-Hannover sowie das außerordentliche Engagement der Protagonisten ...
ich hätte weinen können und möchte doch nur wieder zurück auf die Matte und in meinen Anzug schlüpfen ...

Das ist Judo, interessante & einzigartige, liebenswerte Menschen.

#
Und Ja, ich kenne auch die Dopingseite des Judosportes (Bezug: Caesars momentaner Faden!).
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Holger König »

Jeder offiziell zugelassene Impfstoff ist sicher und wirksam. Deshalb wäre es mir gleich, welchen Impfstoff ich erhalte. sollte plötzlich die Impfstoffmenge so hoch gehen, daß man wählen kann, würde ich meinen Hausarzt fragen, welchen Impfstoff er mir empfiehlt. Aber solange das nicht geht, nehme ich, was ich zuerst bekommen kann.

Wenn Verbote und Schließungen durch regelmäßige Tests vermeidbar sind, dann ist das Testen das zweckmäßigste und am wenigsten schädliche Mittel. Der erste Lockdown war (abgesehen von Details) verhältnismäßig. Der Zweite wäre von vornherein vermeidbar gewesen, wenn die Regierung rechtzeitig die Produktion von mehr Schnelltests erzwungen und die Zulassung zum Selbertesten rechtzeitig erteilt hätte. Denn dann hätte es keine zweite Welle gegeben.
Nun sind wir an dem Punkt, wo die Regierung Gratistests rausrücken muß, um Einschränkungen unverzüglich zu beenden.

Das Recht, eine Sportart auszuüben, ist durch das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit gedeckt. Der Profi-Sport hat bewiesen, daß sicherer Sport mit Tests möglich ist. Also kann man auch Breitensport mit einem schnelltest-basiertem Hygiene-Konzept betreiben. Der Staat muß also Vereinen bzw. deren Mitgliedern Schnelltests gratis zukommen lassen.
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Fritz
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Fritz »

@HBt: Ist nicht Dein Ernst zu fragen, welche Grundrechte eingeschränkt sind.
Kleiner Tipp: Im Infektionsschutzgesetz stehen die sogar als Grundgesetz-Zitat mit drinnen. Außer GG §12, den haben sie vergessen zu zitieren, aber
die freie Berufsausübung wir trotzdem relativ willkürlich eingeschränkt.
Nur weil man selbst vielleicht Glück hat und nicht selbst direkt von einer Einschränkung betroffen ist, heißt es nicht, daß es diese Einschränkungen nicht gibt.

@Holger König: Würde ich mich impfen lassen wollen, dann mit dem Impfstoff,
der hier erwähnt wird:
https://www.focus.de/gesundheit/news/sars-cov-2-antigen-unternehmer-testet-corona-impfstoff-am-eigenen-koerper-die-ergebnisse-machen-hoffnung_id_11984722.html
;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.
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Fritz

Beitrag von HBt. »

^ Doch doch, ich fragte allen Ernstes.

Artikel 12 - Berufsfreiheit

Momentan habe ich also nicht mehr das RECHT "den Arbeitzplatz, die Ausbildungsstätte und den Beruf" frei zu wählen ... u.s.w.

Ist das richtig?
Fritz hat geschrieben:(...)
aber
die freie Berufsausübung wir trotzdem relativ willkürlich eingeschränkt.
Nur weil man selbst vielleicht Glück hat und nicht selbst direkt von einer Einschränkung betroffen ist, heißt es nicht, daß es diese Einschränkungen nicht gibt.
Ich kenne persönlich Menschen die derzeit betroffen sind. Punkt.

Die Ausübung meines Berufes, zum Beispiel des Einzelhandelskaufmanns/frau ist tatsächlich, temporär eingeschränkt ebenso der des Kellners/In ... u.s.w.

Mmmmmmmmmmmmmmh, also ich habe gerade eine Ausgabe (Stand 11.2012) des Grundgesetz (für die Bundesrepublik Deutschland, Deutscher Bundestag) vor mir liegen.

Ich frage im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte.
HBt.
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Holger

Beitrag von HBt. »

^
Wenn Verbote und Schließungen durch regelmäßige Tests vermeidbar sind, dann ist das Testen das zweckmäßigste und am wenigsten schädliche Mittel. Der erste Lockdown war (abgesehen von Details) verhältnismäßig.
+1
Obwohl Du implizierst das die adaptierten Einschränkungen seit 11.2020, fortwährend aktualisiert, der sogenannte 2. Lockdown, eben nicht verhältnismäßig sind. Und eben diesen Umstand kann man nicht mit ausreichender Sicherheit beantworten. Ich bin skeptisch und man sollte mit Schlussfolgerungen (Meinungen & Ansichten!) vorsichtig rangieren /umgehen.

Der Zweite wäre von vornherein vermeidbar gewesen,
Möglicherweise - auch ich tendiere zu dieser Aussage / Meinung / Ansicht ----------> doch durch welche stringenten und vor allem globalen Maßnahmen?!
wenn die Regierung rechtzeitig die Produktion von mehr Schnelltests erzwungen und die Zulassung zum Selbertesten rechtzeitig erteilt hätte.
Die Regierung soll also die Industrie zwingen, bzw. hätte zwingen sollen :eusa_think.
Nehmen wir einmal an, es hätte in Deutschland den ultimativen Schnelltest für Jedermann zum Selbertesten gegeben, in ausreichenden Chargen (was unmöglich ist, alleine durch die notwendige Menge, die Mengen),
bezweifele ich den Eintritt des gewünschten Nutzen doch sehr.
Denn dann hätte es keine zweite Welle gegeben.
Diesen Punkt betrachte ich wesentlich differenzierter und behaupte: es musste sogar eine weitere Welle geben, zwangsläufig.
Nun sind wir an dem Punkt, wo die Regierung Gratistests rausrücken muß, um Einschränkungen unverzüglich zu beenden.
Auch diesen Punkt verstehe ich im Augenblick nicht, hinsichtlich Deiner Wortwahl: "rausrücken"!

Um Einschränkungen zu beenden oder temporär wieder aufzuheben, müssen selbstverständlich verschiedene Parameter / Werte gegeben sein. Anhand derer man eine Beurteilung der Lage und Situation erst durchführen kann,
eben eine Bewertung.
Das Recht, eine Sportart auszuüben,
Wir erörtern hier alle Belange des Judosportes, dezidiert.
ist durch das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit gedeckt.
Damit willst Du den ARTIKEL 2 und den ARTIKEL 11 ins Feld führen, nehme ich an.

Du darfst weiterhin Judo betreiben /treiben, weiterhin.
Was Du tunlichst vermeiden solltest, ist mit einer Gruppe ... auf der Matte (im engsten Körperkontakt) ... u.s.w. Dieses versteht sich irgendwie von selbst, also das WARUM und WOFÜR.
Der Profi-Sport hat bewiesen, daß sicherer Sport mit Tests möglich ist. Also kann man auch Breitensport mit einem schnelltest-basiertem Hygiene-Konzept betreiben. Der Staat muß also Vereinen bzw. deren Mitgliedern Schnelltests gratis zukommen lassen.
Der auf nichts anderes als Gewinn, Ansehen & Macht ausgelegte 'Profisport' hat es also bewiesen. Und der lokale Mehrspartenverein muss deshalb (damit er ebenfalls seine Tore öffnet) vom Staatshaushalt vollumfänglich finanziert und versorgt werden.

???

Deine Schlussfolgerung teile ich nicht, außer Du hättest 'könnte', 'vielleicht', 'möglicherweise' geschrieben ................... Ein auf Schnelltests basiertes Konzept (nennen wir es ruhig Hygiene) kann ohne strenge Verhaltenskodexe innerhalb der gesamten Bevölkerung, nicht den notwendigen Erfolg garantieren. Übrigens müsstest Du täglich testen, jeden Bürger.

@ Holger,
Deine Standpunkte sind klar. Doch ich frage mich, in welcher 'Blase' Du lebst, siehst Du das Treiben auf der Straße und im Hinterhofgarten etwa nicht?

Ist nicht provozierend gemeint, sondern ernst.

Gruß,
HBt.
HBt.
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Das Sportverbot, die Verhältnismäßigkeit - Zusammenfassung

Beitrag von HBt. »

Holger König hat geschrieben:In Anbetracht, daß es inzwischen mildere Mittel als das Sportverbot zur Corona-Bekämpfung gibt, halte ich das Sportverbot für unverhältnismäßig.
Ein generelles Sportverbot existiert nicht! Oder habe ich etwas in den vergangenen 15 Monaten verpasst :eusa_think ?

Ich zitiere in Teilen (unvollständig):
"
ARTIKEL 17a
"Einschränkung der Grundrechte in besonderen Fällen"

(1)
(2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung dienen, können bestimmen, daß die Grundrechte der Freizügigkeit (Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt werden.


ARTIKEL 11
"Freizügigkeit"
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.
(2) (...) eingeschränkt werden (...) zur Bekämpfung von Seuchengefahr, (...), erforderlich ist.

"


Die alles entscheidene Frage lautet:
können wir Judoka durch die Ausübung unseres üblichen Trainingsbetriebes die Seuche in ihrer Schwere negativ beeinflussen?

Die bittere Antwort lautet:
Ja, wir können unter den gegenwärtigen Umständen - und wir werden!

Wahrscheinlich deshalb fordert 'Holger König' den kostenlosen Schnelltest (auf das grasierende Sars-CoV2 Virus und aller Mutationen) für Jedermann und gleichzeitig finanzielle Entschädigungen für (nicht mehr) zukünftige Profisportler (das Argument lautet: Verletzung der freien Berufswahl). "Holger" fordert nicht den (hoffentlich täglich applizierten) Schnelltest zur PANDEMIEBEKÄMPFUNG, sondern um endlich wieder tun und lassen zu können, was er und andere wollen, nämlich ...?

Gruß,
HBt.
HBt.
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Ausblick

Beitrag von HBt. »

Ich sehe ;-)

Nach Ostern, bzw. Pfingsten (in Glaubensfragen kenne ich mich nicht aus, also irgendwann, bald - es wird wärmer) kann der vereinsorganisierte Breitensport sein Angebot, seinen praktischen /realen Betrieb wieder
aufnehmen.

Sollten die täglichen (bestätigten) Neuinfektionen (die nackten Zahlen) fallen oder sich einfach nur auf einem niedrigen Niveau konstant bewegen (statisch, keine unvorhersehbare Dynamik aufweisen), wird man (mit adaptierten Hygienekonzepten) bald wieder die Matte mit anderen Gleichgesinnten betreten können -> und der 'relativ einfache Shutdown' bewirkt, was er bewirken sollte. Nämlich keine gesamtbetrachtete Überlastung der deutschen Krankenhäuser, lokal gab und gibt es ganz bestimmt Überlastungen und 'Grenzbelastungen des medizinischen Personals'.

Nebenbei wiederholt:
Habe ich persönlich einschlägige Erfahrungen in den letzten 15 Monaten erfahren /sammeln dürfen. Momentan befindet sich mein Schwiegervater seit nunmehr 5 Wochen in der MHH, als Patient, der aufgrund der Corona-Lage in unserer Region nicht verlegt werden kann ... u.s.w.

Wer bislang von Todesfällen, schweren Infektionsverläufen, Langzeitfolgen oder auch nur der Quarantäne (auch dem 24h - online - Homeoffice) verschont geblieben ist oder gar glaubt: es träfe nur die 'Alten, Kranken & Siechen', schwere Verläufe (mit und ohne Todesfolge unter der Beatmungspflicht) hätte man nur mit diversen Vorerkrankungen (entdeckt oder auch unentdeckt), bzw. Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf, Autoimmun ... bla bla bla
zu befürchten,
der irrt sich gewaltig und erweist der Bevölkerung damit keinen guten Dienst - kann sich aber glücklich schätzen, noch nicht mit Sars-Cov2 (++ Mutationen) in engem Kontakt getreten zu sein.

HBt.


Nachtrag:

Niemand kann wirklich vorhersagen wann diese Pandemie ihr Ende nimmt, niemand - auch das versteht sich von selbst. Sie könnte (so wie propagiert) vielleicht am Anfang des Jahres 2022 ihr Ende finden oder vorher oder auch niemals, dann wird sie einfach als "beendet" erklärt, wenn sie leicht latet ist, so wie die berühmte Grippe -> doch dann kann man sich durch eine jährliche Impfung vielleicht schützen -> man weiß es nicht, jenes weiß nur Gott, unser himmlischer Vater.
Hoger König hat geschrieben: Beides verletzt dauerhaft, auch über das Ende der Pandemie hinaus, Grundrechte.
Weshalb sollten die im Grundgesetz verankerten Grundrechte dauerhaft verletzt oder gar einen Schaden nehmen? Insbesondere (frage ich) nach dieser Pandemie, nach Corona, COVID19 ?!

Ok, ich weiß was Du meinst Holger. Weil der Patient / der ehemalige Nachwuchssportler (ein Hoffnungsträger), nach der Pandemie (angeblich) zu alt für seinen Berufswunsch -> Profijudoka <- ist und damit diesen Beruf nicht mehr frei wählen kann, weil er jetzt zu alt dafür ist.

Falls meine Formulierungen den Nagel auf den Kopf treffen sollten (oder existieren andere Intentionen?), stelle ich fest, dieses klinkt, betrachtet unter der Überschrift VERHÄLTNISMÄßIGKEIT, total absurd.
HBt.
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Die 7-Tage-Inzidenz ...

Beitrag von HBt. »

beträgt in meiner unmittelbaren Umgebung* beinahe 200, in der einen Richtung (ehemalige Eisenbahnerstadt) und in der anderen Richtung (ehemalige Kali- & Salz-Arbeiterstadt) fast 100, jeweils im Radius von 8000m !

Im Mittel liegen wir hier seit Wochen/Monaten über einem Grenzwert von 100, ebenso wie die gesamte Region Hannover - mit einem hohen Migrationsanteil innerhalb der Bevölkerung und wir sind alle systemrelevant (in 'der Süddeutschen' steht dazu heute Interessantes, es ist allerdings eine Binsenweisheit, also Vorsicht).

Sollen wir nun den Druck weiter erhöhen und endlich die Baumärkte, Casinos, Lokale, Bierstuben, ... Sporthallen wieder öffnen oder doch insbesondere hinsichtlich "der Mutationen" noch bis Ostern oder Pfinsten warten?


Am Rande:
In meinem Dorf glauben einige Einwohner CORONA betreffe sie nicht, da ja nur H4-Bezieher unter Übergewicht, Diabetes (also die Unterschicht) ... etc.pp. also unter Vorerkrankungen leiden und deshalb die Todeskandidaten des Virus sind, weiterhin sind einige eh immun, sie sind per se immun ... dem einen Mitmenschen hilft dabei die KuhRohMilch, dem anderen Mitmenschen täglich sechs Liter Bier (vom Discounter) -> SocialDistance/ing: AHA-Regeln sind hier schlicht nicht existent.
:eusa_doh

Es ist ein trauriges Szenario, nach wie vor, und ansteigend.

Fazit nach bisherigen 15 Monaten Corona:
Der Infektionsschutz wird oftmals nicht wirklich ernst genommen. Leider auch nicht in den Arztpraxen, wie ich gestern feststellen konnte, doch was sollen sie tun, die Kräfte
in den systemrelevanten Berufszweigen, dienstleistend an der Basis?. In eine Arztpraxis darf man sich gerne ins überfüllte Wartezimmer setzen, ganz ohne Schnelltests oder gar eine einzige Frage nach dem Corona-Status, ganz ohne ...

* Stand heute
Holger König
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Holger König »

Richtig, ich bin dafür, daß schneller geimpft wird (während sich unsere Politiker beim Feiern von 5% Erstimpfungen vor die Brust trommeln, wie Gorilla-Silberrücken, haben andere Staaten zwischen 30 und 60% Impfungen erreicht) und die kostenlose Abgabe von Schnelltests, um einerseits Einschränkungen direkt aufheben zu können, andererseits durch das Aufdecken der Dunkelziffer von Infizierten unerkannte Infektionsketten zu vermeiden und damit Inzidenz und Reproduktionsfaktor deutlicher nach unten zu drücken, als mit Einschränkungen, die Grundrechte verletzen.
Wenn die von mir geforderten Maßnahmen konsequent zur Anwendung kommen, besteht keine Rechtfertigung mehr, Einschränkungen aufrecht zu erhalten.
Unverhältnismäßig ist, wenn Politiker es versaubeuteln, Maßnahmen ohne Nebenwirkungen (also Nachteile für die Bürger) zur Anwendung zu bringen und dieses Versagen damit kompensieren, daß sie unnötig schädliche Maßnahmen aufrecht erhalten.
Wären die Testkonzepte für Reiserückkehrer mit Beginn der Sommer-Urlaubssaison eingeführt und ab Sept.2020 in Dichte Selbsttest-Konzepte freigegeben worden, hätte es keine 2. Welle gegeben. Tausende Tote und auch brutale Einschränkung der Lebensverhältnisse für die Bürger hätten vermieden werden können.
Die Verantwortlichen sollten sich nach Ende der Pandemie vor einem demokratisch gebildeten Gremium erklären müssen. Ein solches könnte ein gemeinsamer Untersuchungsausschuß von Bund und Ländern sein (alle Parlamente bilden nach ihrem Recht einen Untersuchungsausschuß, diese treten nach Vorbild der Bundesversammlung zusammen). Ergänzend werden Bürgerdeputierte in gleicher Anzahl nach den Rechtsgrundlagen der Schöffenwahl bestimmt, die mit gleichen Rechten wie die Abgeordneten mitarbeiten.
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von nur_wazaari »

Holger König hat geschrieben:
06.03.2021, 00:41
Richtig, ich bin dafür, daß schneller geimpft wird (während sich unsere Politiker beim Feiern von 5% Erstimpfungen vor die Brust trommeln, wie Gorilla-Silberrücken,...
Wir alle sind "dafür", dass schneller geimpft wird. Die Kommunikations"politik" derzeit ist wechselweise zum Fremdschämen und eine Katastrophe, ja - aber immerhin wird es dieses Jahr Wahlen geben und die Lage ist für alle Akteure kompliziert. Ein Vergleich mit anderen Staaten bringt uns alle nicht viel weiter, wenn es um die Beurteilung der eigenen Versäumnisse geht. Eine Dunkelziffer ist eine statistische Größe. Das heißt, diese müsste auch zumindest abgeschätzt werden können - das ist aber bisher nicht das Ziel der noch relativ unklaren Schnelltestkonzeption.

Da du immer wieder auf demselben hohen Ross der (deiner?) eingeschränkten Grundrechte herumreitest, ohne auch nur im Mindesten auf andere Argumentationen einzugehen, vermute ich dass es vollkommen vergeblich wäre, hier weitere Argumente anzuführen. "Deine" geforderten Maßnahmen sind einfach nur Luftschlösser in (d)einer "Holger"-Welt - mehr nicht.
...Unverhältnismäßig ist, wenn Politiker es versaubeuteln, Maßnahmen ohne Nebenwirkungen (also Nachteile für die Bürger) zur Anwendung zu bringen und dieses Versagen damit kompensieren, daß sie unnötig schädliche Maßnahmen aufrecht erhalten...
Was für eine Perle der nichtssagenden Schwurbelei.
...Tausende Tote und auch brutale Einschränkung der Lebensverhältnisse für die Bürger hätten vermieden werden können...
Würde es dir wirklich um die Toten gehen, dann würdest du anders an die Sache herangehen. Dir geht es aber nur um die Einschränkungen, die Last des Ungewohnten - in erster Linie dich selbst und diejenigen, derer Rechte du meinst verteidigen zu müssen.
...Die Verantwortlichen sollten sich nach Ende der Pandemie vor einem demokratisch gebildeten Gremium erklären müssen. Ein solches könnte ein gemeinsamer Untersuchungsausschuß von Bund und Ländern sein (alle Parlamente bilden nach ihrem Recht einen Untersuchungsausschuß, diese treten nach Vorbild der Bundesversammlung zusammen). Ergänzend werden Bürgerdeputierte in gleicher Anzahl nach den Rechtsgrundlagen der Schöffenwahl bestimmt, die mit gleichen Rechten wie die Abgeordneten mitarbeiten.
Dazu gesellen sich dann solche Bestrafungsfantasien. Echt eine tolle Mischung, die du uns da anbietest.

Finally: Bist du Dir sicher, dass dieser - 1. "sorry" - KÄSE noch hierher unter die Rubrik "Judo" oder überhaupt hier ins Forum gehört? Das ist genau der - 2."sorry" - MÜLL, den diverse Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmter Autokorsos einer gewissen Bewegungsrichtung derzeit spazieren fahren und welchen diese in ihrer - 3."sorry" - eigenen Furzblase ausgegoren haben.

Was soll der UNFUG?
.
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Fritz »

@HBt.: Du kennst also Leute mit schweren Krankheits-Verläufen. Ist für den Einzelnen sicher bitter. Sagt aber insgesamt nichts aus. Gibt es bei jeder Krankheit.
Ich kenne Leute, die mehr oder weniger leichte Verläufe hatten, das sagt auch nichts aus.
Einzelfälle sind normalerweise nicht die Grundlage für so schwerwiegende politische Entscheidungen wie Grundrechts-Einschränkungen,
Berufsverbote mit voraussichtlicher Existenzvernichtung, Inflation usw. usf.

Grundlage für solche Entscheidungen sollten Daten sein und Studien sein und zwar wissenschaftliche Studien, wo bspw. detailliert ermittelt wird, inwieweit das Ansteckungs-Potential
in einem Supermarktes mit Massenandrang nun so viel niedriger sein soll, als in kleinen Einzelhandelsgeschäften mit weniger Sortiment, Andrang u. Verweildauer.
Oder Studien, wo geklärt wird, ob Kontakt-Sport wie Judo in ausreichend belüfteten Räumen tatsächlich signifikant zu mehr Ansteckungen führt als im statistischen Mittel.
Solche Studien und der Datenbestand dazu, sollten offen nachlesbar u. nachvollziehbar sein.
Ist dem so: Nein.

Weiterhin wird immer mit Inzidenz-Werten hantiert. (Der R-Wert ist ja offenbar nicht mehr gut genug, seitdem der nahezu dauerhaft knapp unter 1 liegt.)
Mal sind es 100 / 100000 also 0,1%, mal redet man von 50 / 100000 also 0,05%, mal von 35 also 0,035%.
Und dabei geht es nicht um tatsächlich Erkrankte (also die mit Symptomen) sondern um Infizierte (also die mit positivem Test).
Was aber fehlt, sind verläßliche statistische Angaben zum Anteil falsch positiver Tests an den Fällen, welche zur Inzidenz-Berechnung herangezogen werden.
Und wie wird das genau geschieht bzw. gezählt: Ist die Inzidenz-Zahl auf Personen bezogen? Oder auf Tests?
Also wird jemand der in einer Woche einmal positiv getestet wurde und danach ein- oder zweimal negativ, für die Wocheninzidenz nicht gezählt oder taucht er als positiv auf?

Klar ist auch, daß am Anfang, wo es noch keine Gelegenheit für entsprechende Daten-Analysen und Studien gab, drastische Maßnahmen zur Kontaktreduktion und Unterbindung
der Einreise aus fernen Ländern plus umfassende Quarantäne durchaus akzeptierbar gewesen wären. Aber da zeichnete sich die Politik ja durch eine "seltsame Inkompetenz" aus,
ein (Nicht)-Handeln, dem man fast unterstellen könnte, daß sie erstmal die Krankheit bei uns etablieren wollten ...
Und dann die seltsame Untätigkeit im Laufe von 2020 - trotz Ankündigung einer 2. Welle und jeder Menge von Intensivbetten konnte man ja beispielsweise nicht
ahnen, daß, wenn die Erkältungssaison wieder losgeht und voraussichtlich damit auch die 2. Corona-Welle startet, man auch Personal zur Bedienung von diesen Betten braucht -
wo war also eine massive Qualifizierungs-Kampagne, um mehr Pflegekräfte zu bekommen? Stattdessen wurden die mit der Aussicht von einer mickrigen Bonuszahlung,
wo nicht mal klar war, aus welchem Topf die kommt (ist die überhaupt schon bei allen erfolgt?) verar*scht, anstelle diese Berufe durch längerfristige Gehalts-Zulagen für Arbeitstage usw.
deutlich attraktiver zu machen. Ach ja und die Anzahl der vorhandenen Intensivbetten nahm im Jahresverlauf auch deutlich ab. Und Krankenhäuser wurden munter geschlossen ...
Und nun zur Krönung noch die Vorgängen rund um die Impferei - das trägt auch nicht dazu bei, den Eindruck zu verdrängen, daß das Regieren mittels Infektionsschutzgesetz einfach
verdammt viel Spaß macht ... :-(
Und komme man mir nicht mit dem Argument, daß alles Geld kosten würde - was zur Zeit vor sich geht, kostet auch alles Geld und wir Nichtpolitiker werden wohl bitter zahlen dürfen ...

Aber ich laß mich gern überzeugen, daß ich hier einfach nicht ganz auf dem aktuellen Stand bin und der Staat diesmal wirklich nur das Aller-Beste für uns will ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Welche und wessen ...

Beitrag von HBt. »

Interessen vertrittst Du?
Holger König hat geschrieben:
06.03.2021, 00:41
Richtig, ich bin dafür, daß schneller geimpft wird (während sich unsere Politiker beim Feiern von 5% Erstimpfungen vor die Brust trommeln, wie Gorilla-Silberrücken, haben andere Staaten zwischen 30 und 60% Impfungen erreicht) und die kostenlose Abgabe von Schnelltests, um einerseits Einschränkungen direkt aufheben zu können, andererseits durch das Aufdecken der Dunkelziffer von Infizierten unerkannte Infektionsketten zu vermeiden und damit Inzidenz- und Reproduktionsfaktor deutlicher nach unten zu drücken, als mit Einschränkungen, die Grundrechte verletzen.
Du wünscht Dir eine schnelle Durchimpfung der Bevölkerung & kostenlose Schnelltest. Das ist durchaus legitim, Du darfst Dir dieses wünschen - und es wird im Verlauf diesen Jahres auch so geschehen oder auch nicht (Sachzwänge!).
Allerdings ist Deine Argumentation / Deine Begründung und eben der dazu herangezogene Vergleich: grober Stuss und äußerst bedenklich. Aus welcher Ecke, aus welchen Lager kommst Du?

Haken wir vorerst die nichthaltbare Behauptung 'mit der Nummer der verletzten Rechte' ab und werfen einen Blick auf Deine Wortwahl, die ich außerordentlich aufschlussreich wahrnehme.

"während sich unsere Politiker beim Feiern von 5% Erstimpfungen vor die Brust trommeln, wie Gorilla-Silberrücken, haben andere Staaten zwischen 30 und 60% Impfungen erreicht" [Holger König]

Holger,
die Gesamtheit unserer Vertreter feiert sich also selbst ab?! -> mag sein :rofl Du verwechselst und vermengst hier etwas (bestimmt & unbestimmt).
Wenn die von mir geforderten Maßnahmen konsequent zur Anwendung kommen, besteht keine Rechtfertigung mehr, Einschränkungen aufrecht zu erhalten.
Unverhältnismäßig ist, wenn Politiker es versaubeuteln, Maßnahmen ohne Nebenwirkungen (also Nachteile für die Bürger) zur Anwendung zu bringen und dieses Versagen damit kompensieren, daß sie unnötig schädliche Maßnahmen aufrecht erhalten.
Wären die Testkonzepte für Reiserückkehrer mit Beginn der Sommer-Urlaubssaison eingeführt und ab Sept.2020 in Dichte Selbsttest-Konzepte freigegeben worden, hätte es keine 2. Welle gegeben. Tausende Tote und auch brutale Einschränkung der Lebensverhältnisse für die Bürger hätten vermieden werden können.
Die Verantwortlichen sollten sich nach Ende der Pandemie vor einem demokratisch gebildeten Gremium erklären müssen. Ein solches könnte ein gemeinsamer Untersuchungsausschuß von Bund und Ländern sein (alle Parlamente bilden nach ihrem Recht einen Untersuchungsausschuß, diese treten nach Vorbild der Bundesversammlung zusammen). Ergänzend werden Bürgerdeputierte in gleicher Anzahl nach den Rechtsgrundlagen der Schöffenwahl bestimmt, die mit gleichen Rechten wie die Abgeordneten mitarbeiten.
Holger,
Du hast schon im Verlauf des Jahres 2020 eine Art TRIBUNAL gefordert. Lass dieses besser mal sein - übrigens ist Dein derzeitiger Stil mehr als unangemessen. Falls Du
nichts weiter als Deinen persönlichen Unmut, hier, ausdrücken möchtest, will ich Dir keine destruktiven INTERESSEN unterstellen und es sei Dir gegönnt ...

Ich befürchte allerdings, dass Du Deine Einstellungen grundlegend überdenken musst, um ein hör-u. beachtenswerter Streitpartner zu sein. Momentan bist Du es nicht.

HBt.

Bem.:
Alle Markierungen stammen von mir.
HBt.
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Fritz II

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben:
06.03.2021, 12:45
@HBt.:
Du kennst also Leute mit schweren Krankheits-Verläufen.
In der Tat - mit Todesfolge unter der Beatmungspflicht.
Ist für den Einzelnen sicher bitter. Sagt aber insgesamt nichts aus. Gibt es bei jeder Krankheit.
Ich kenne Leute, die mehr oder weniger leichte Verläufe hatten, das sagt auch nichts aus.
Einzelfälle sind normalerweise nicht die Grundlage für so schwerwiegende politische Entscheidungen wie Grundrechts-Einschränkungen,
Berufsverbote mit voraussichtlicher Existenzvernichtung, Inflation usw. usf.
Der Infektionsschutz allemal. Doch von VERNICHTUNG einer Existenz, eines Einzelnen und einer Gruppe spricht hier niemand, außer ...
Auch das BERUFSVERBOT existiert nicht, aber schön das Du mir einen Einblick gewährst ;-), wichtig ist, in einer Krisensituation eine korrekte Bennung der Sachverhalte und Sachstände, eben die adäquate Wortwahl.

Du verwechselt hier den Umstand mit der derzeitigen, temporären, Aussetzung,bzgl. der Ausübung zum Schutz einens Jeden. Hoffentlich nicht bewusst sondern nur vorrübergehend gestört /mit einem eingeschränkten Verständnis der Sachlage und Zwänge.

Musstest Du ausgerechnet 'Vernichtung' wählen???
Grundlage für solche Entscheidungen sollten Daten sein und Studien sein und zwar wissenschaftliche Studien,
Das sind sie. Punkt.
wo bspw. detailliert ermittelt wird, inwieweit das Ansteckungs-Potential
in einem Supermarktes mit Massenandrang nun so viel niedriger sein soll, als in kleinen Einzelhandelsgeschäften mit weniger Sortiment, Andrang u. Verweildauer.
Ok, was Du also nicht verstehst ist: warum ein Supermarkt öffnen darf, aber ein kleines Dorflädchen mit Strick-u. Kurzwaren nicht. Tja, das ist wirklich schwer zu verstehen, wirklich sehr schwer, wenn man sich dumm stellt.

Einigen wir uns einfach darauf, dass oftmals ein Andrang im (bspw.) EDEKA-Supermarkt (eine Handelskette) zu beobachten ist /war. Doch eben dieses ist ein koordinatives und organisatorisches Problem vor Ort. Hier kann man auf Freiwilligkeit, Verantwortung und Vernunft setzen oder auf eine entsprechende Verordnung im Rahmen des Seuchen- u. Infektionsschutz ...

Oder Studien, wo geklärt wird, ob Kontakt-Sport wie Judo in ausreichend belüfteten Räumen tatsächlich signifikant zu mehr Ansteckungen führt als im statistischen Mittel.
Solche Studien und der Datenbestand dazu, sollten offen nachlesbar u. nachvollziehbar sein.
Um diese Studien (Feldversuch) durchzuführen musst Du in einer ausreichend großen Menge der Stichprobe (... bla bla bla) ..., naja Fritz, Du weißt schon was ich ausdrücke, Du musst es tun, also das Risiko eingehen, um eine signifikante Datenmenge zu generieren.
Ist dem so: Nein.
Versteht sich von selbst das die von Dir gewünschten Datenerhebungen noch auf sich warten lassen - Gott sei Dank, bei eben diesem Virustyp.

Eine passende Modellierung für Deinen Versuch hätte ich sofort in Petto und er würde 100% belastende Daten liefern, selbstverständlich mit "leichten, schweren, fatalen und
völlig asymptomatischen Infektionsverläufen" in den Vergleichsgruppen und untereinander.

DAS MÖCHTEST DU NICHT, denn Du wärst ein Freiwilliger in diesem Szenario - versteht sich auch von selbst.
Weiterhin wird immer mit Inzidenz-Werten hantiert. (Der R-Wert ist ja offenbar nicht mehr gut genug, seitdem der nahezu dauerhaft knapp unter 1 liegt.)
Mal sind es 100 / 100000 also 0,1%, mal redet man von 50 / 100000 also 0,05%, mal von 35 also 0,035%.
Und dabei geht es nicht um tatsächlich Erkrankte (also die mit Symptomen) sondern um Infizierte (also die mit positivem Test).
Auch zur Ermittlung des R-Wertes, mittels experimentellem Laborversuch, fällt mir ein passendes Setup ein - mit dem gesichert, also belastbar, aussagekräftige Daten erhoben werden können /oder generiert /ermittelt.

Es geht dabei in erster Linie um Virusträger -> es geht um einen Indikator, einen Warnwert -> ein Signal ... um nichts weiter und nicht mehr.
Was aber fehlt, sind verläßliche statistische Angaben zum Anteil falsch positiver Tests an den Fällen, welche zur Inzidenz-Berechnung herangezogen werden.
Und wie wird das genau geschieht bzw. gezählt: Ist die Inzidenz-Zahl auf Personen bezogen? Oder auf Tests?
Also wird jemand der in einer Woche einmal positiv getestet wurde und danach ein- oder zweimal negativ, für die Wocheninzidenz nicht gezählt oder taucht er als positiv auf?
Worauf willst Du hinaus? Auf die Gewichtungsfrage, auf die Wichtung ...

Fritz,
hast Du einen ausreichenden analytischen Background um mit der veröffentlichten Datenlage /und den vielfältigen Studien zurechtzukommen oder benötigen wir (Durchnittsbüger) dieses gar nicht um uns über "mitgezählte", "falsch Positive" ... zu echauffieren?

Als Statistiker oder Analyst weißt Du exakt wie es um diesen simplen Wert bestellt ist, auch mit den falsch-Positiv(en) ;-)
Klar ist auch, daß am Anfang, wo es noch keine Gelegenheit für entsprechende Daten-Analysen und Studien gab, drastische Maßnahmen zur Kontaktreduktion und Unterbindung der Einreise aus fernen Ländern plus umfassende Quarantäne durchaus akzeptierbar gewesen wären.
Du implizierst das es heute nicht mehr notwendig und damit vertretbar ist.
Aber da zeichnete sich die Politik ja durch eine "seltsame Inkompetenz" aus,
ein (Nicht)-Handeln, dem man fast unterstellen könnte, daß sie erstmal die Krankheit bei uns etablieren wollten ...
"die Krankheit (...) etablieren wollten"[Fritz]

Politisches Tagesgeschäft! Und weiter? Das beinahe Unterstellen-können! von Krankheiten im Volk, gehört nun nicht dazu, und ich erinnere mich auch nicht
ansatzweise an eine derartige Denkweise. Niemand hatte die Absicht eine Seuche mit ihren Folgen zu etablieren. Der Rest ist Tagesgeschäft -u. eben Tagespolitik.

Fritz,
Deine (Verschwörer)Phatansie geht mit Dir durch. Selbstredend wird so mancher dubiose Zeitgenosse, sein Geschäft gewittert und umgesetzt haben -> im späteren Verlauf
der Pandemie, wie schon seit Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte.
Und dann die seltsame Untätigkeit im Laufe von 2020 - trotz Ankündigung einer 2. Welle und jeder Menge von Intensivbetten konnte man ja beispielsweise nicht
ahnen, daß, wenn die Erkältungssaison wieder losgeht und voraussichtlich damit auch die 2. Corona-Welle startet, man auch Personal zur Bedienung von diesen Betten braucht -
wo war also eine massive Qualifizierungs-Kampagne, um mehr Pflegekräfte zu bekommen? Stattdessen wurden die mit der Aussicht von einer mickrigen Bonuszahlung,
wo nicht mal klar war, aus welchem Topf die kommt (ist die überhaupt schon bei allen erfolgt?) verar*scht, anstelle diese Berufe durch längerfristige Gehalts-Zulagen für Arbeitstage usw.
Bist Du fertig mit Deiner AUFZÄHLUNG?.
deutlich attraktiver zu machen. Ach ja und die Anzahl der vorhandenen Intensivbetten nahm im Jahresverlauf auch deutlich ab. Und Krankenhäuser wurden munter geschlossen ...
Und nun zur Krönung noch die Vorgängen rund um die Impferei - das trägt auch nicht dazu bei, den Eindruck zu verdrängen, daß das Regieren mittels Infektionsschutzgesetz einfach
verdammt viel Spaß macht ... :-(
Jetzt bist Du mit Deiner 'Chronologie der Ereignisse' fertig.
Tja, so oder so ähnlich war es wohl?.
Und komme man mir nicht mit dem Argument, daß alles Geld kosten würde - was zur Zeit vor sich geht, kostet auch alles Geld und wir Nichtpolitiker werden wohl bitter zahlen dürfen ...
Ok,
und die Kaste der Politiker wird folgerichtig also nicht bezahlen :eusa_think ...
Aber ich laß mich gern überzeugen,
schön, das birgt Hoffnung.

Doch jetzt kommt die Einschränkung:
daß ich hier einfach nicht ganz auf dem aktuellen Stand bin und der Staat diesmal wirklich nur das Aller-Beste für uns will ...
Spielst Du gerade den Sektierer oder spielst Du darauf an, 'dass der (böse) Staat nicht das Beste für seine Wähler /Bürger' will. Sind wir getrennte Gruppen?

Gruß,
HBt.

PS
Deinen Unmut oder Einwurf verstehe ich, er bringt uns nur nicht einen einzigen Schritt nach vorne. Deine Wortwahl und Stilmittel sind teilweise bedenklich, leicht unangemessen.
Zuletzt geändert von HBt. am 08.03.2021, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
HBt.
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Um des lieben Frieden willens

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben: (...)ermittelt wird, inwieweit das Ansteckungs-Potential
in einem Supermarktes mit Massenandrang nun so viel niedriger sein soll, als in kleinen Einzelhandelsgeschäften mit weniger Sortiment, Andrang u. Verweildauer.
Vergleichen wir das theoretische Potential (aus dem Bauchgefühl heraus) einer Ansteckungsgefahr zweier Orte untereinander:
Großer Einkaufsmarkt vs. winziges Einzelhandelsgeschäft (Tante Emmas Dorfladen, der keine Lebensmittel und Drogerieartikel verkauft)


Tja,
das Potential sich in dem winzigen Dorflädchen zu infizieren strebt wahrscheinlich gegen Null (vorausgesetzt es wird dabei peinlich auf den Infektionsschutz geachtet und eingehalten), während das Potential des stark frequentierten Supermarktes in einem städtischen Brennpunkt (sozial, viele unterbezahlte, systemrelevante Arbeitstiere und Kränkliche, Siechende, ...) naturgemäß höher ausfällt.

Die Crux, der Fehler liegt schon im Vergleich selbst, da man zu allererst einmal alles schließt und dann überlegt welche täglichen Dinge benötigt der Mensch zur Versorgung seiner elementarsten Grundbedürfnisse. Sollte nun Tante Emmas Dorfladen eben diese nicht führen, im Sortiment haben, ist sie in erster Instanz (von einer temporären Schließung) betroffen, unabhängig von jeglichem, theoretischen Potential ...

Nun ist Kreativität gefragt, da auf jeden Fall der freizügige Publikumsverkehr ausgeschlossen ist. Beispielhaft zeigen uns die zugänglichen Medien wie es 'doch geht', eingeschränkt versteht sich.


Nun ja,
es wird gerade gelockert - und demnächst kann sich (beinahe) jeder Bürger (und Bürgerin) einen Schnelltest günstig kaufen, quasi an der Kasse zum Mitnehmen.

Nur 'wegzaubern' lässt sich der Spuk nicht mehr, auch wenn der eine oder andere Bürger an Belastungsgrenzen stößt -> früher oder später geht es wieder bergauf
und der Sommer 2021 kommt unaufhaltsam, mit ihm ist eine Beruhigung der virusbedingten Lage eng verbunden, eine Hoffnung!


Nach der Wahl 2021 könnte es dann zu weiteren, erfoderlichen Maßnahmen kommen, könnte - muss aber nicht. Vorbei ist noch lange nichts, mit den erfolgten und noch zu erfolgenden Impfungen & Testmöglichkeiten (hoffentlich auch Therapien, also Medikamente) geht es dann schrittweise zurück in die Normalität.


Schreien & Krakeelen
hilft nicht ein bisschen und wird in echten Notfallsituationen auch nicht gehört - noch geht es uns allen (bescheiden) gut und wir sollten voller Vorfreude auf die Wiederaufnahme oder den Neuanfang (Bezug: Judosport, der Breitensport) blicken. In diesem Jahr, im nächsten Jahr oder im darauf folgenden Jahr ... eine Seuche, wie die gegenwärtige Pandemie, ist (mit unseren Gewohnheiten und Ansprüchen) nicht in ein paar Wochen vom Tisch und sie ist nicht die Letzte in der Menschheitsgeschichte.



Wir werden uns alle weitestgehend von dem Schock (und Verlusten) erholen, alle. Und hoffentlich die anderen Dringlichkeiten zum Wohle der nachfolgenden Generationen
lösen und eben der Manifestationen des Lebens (in und auf unserem Habitat, dem Planeten Erde, unserem Raumschiff - mit einem verblüffenden Lebenserhaltungssystem).


So weit die Binsenweisheiten,
HBt.
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Re: Verhältnismäßigkeit?

Beitrag von Fritz »

HBt. hat geschrieben:
06.03.2021, 14:31
Versteht sich von selbst das die von Dir gewünschten Datenerhebungen noch auf sich warten lassen - Gott sei Dank, bei eben diesem Virustyp.

Eine passende Modellierung für Deinen Versuch hätte ich sofort in Petto und er würde 100% belastende Daten liefern, selbstverständlich mit "leichten, schweren, fatalen und
völlig asymptomatischen Infektionsverläufen" in den Vergleichsgruppen und untereinander.

DAS MÖCHTEST DU NICHT, denn Du wärst ein Freiwilliger in diesem Szenario - versteht sich auch von selbst.
Sagt Dir der Begriff "data mining" etwas? Wenn nicht, mal im Netz nach Video suchen (vielleicht mit den Stichworten "data mining spiegel" , ist durch aus beeindruckend, was man so aus harmlosen Daten an Erkenntnissen gewinnen kann.
Was braucht man allerdings dafür? Genau - Daten, viele Daten.
Wie könnte die Datengewinnung praktisch aussehen?
Man bräuchte erstmal eine Datenbank und ein Stück-Software, welche Daten in diese DB prügelt. Mit teurer Software-Entwicklung hatte man sich durchaus beschäftigt, man denke an die tolle Kontakt-Verfolgungs-Applikation.

Parallel dazu könnten gut scanbare Fragebögen/Erfassungsbögen entworfen werden, über den Inhalt hätten sich ja gern hochbezahlte Fachleute durchaus mal 2 Wochen Gedanken gemacht haben können.
(Spontan würde mir sowas einfallen: Alter, Geschlecht, Wohngegend, Nationalität, Beruf, ausgeübte Hobbies, Raucher, Reiseziele der letzten 14 Tages, Corona-Test neg/pos, bei pos. der Ct-Wert u. Ausgang der Erkrankung und sicher noch ein paar Sachen mehr)
Dies könnte im Rahmen der Testerei und dann in den Krankenhäusern mit erfaßt werden. Selbstverständlich anonymisiert.
Sobald die Software steht, müssten diese Daten eingescannt werden.
Das wäre sicherlich eine Kraft-Anstrengung aber mit geschickter Mobilisation von brachliegendem Arbeitskräften u. Bundeswehr, Feuerwehr, THW usw. usf. durchaus machbar.

Die Datenbank, wo diese Daten dann landen, sollte im Lesezugriff für die Allgemeinheit frei verfügbar sein.
Bisher haben wir ca 2.5 Mio pos. Getestete sollte die Datenmenge, wenn nur die Daten der pos. Testierten gespeichert werden, noch gut handhabbar sein.
Nimmt man alle Getesteten ist man bei 45 Mio. (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile)
bei aktueller Rechentechnik auch kein Problem, setzen wir 1KB pro Eintrag an, da wären wir bei 45 Mio Kilobyte also 45GB, also nicht dramatisch.

Der Rest wären dann ganz viele Diplom-, Master- und Promotions- u. sonstige wissenschaftliche Arbeiten und im Ergebnis dann nachvollziehbare Modelle und Aussagen, welche
als Grundlage zur Entscheidungsfindung für welche Maßnahmen auch immer dienen könnten.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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