Warum vorsichtig ausdrücken? Es handelt sich doch um eine Tatsache.Erstens wurden derlei Dinge von Europäern von Anfang an zum größten Teil falsch verstanden.
Zweitens waren die Informationen ... sehr unvollständig, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Es ist im Karate ganz ähnlich verlaufen: In den 50ern ist das Nakayama-Buch vom Himmel gefallen und alle Welt hat danach gelernt. Das Ergebnis sind genaus die "statischen" Techniken, die immer am Karate bemängelt werden.
Den Rest erledigen schlechte Übersetzungen.
Wobei die Bedeutung dieser Begriffe für die Kampfkünste meist auch noch überinterpretiert sind.Drittens meinten vor allem Deutsche, bestimmte Begriffe, welche im Zusammenhang mit den KK, mit den Schriften des Laotse, des Konfutse usw. auftauchten, nach westlichen Maßstäben interpretieren zu dürfen.
Das fand ich mal einen sehr interessanten Einblick. (Danke dafür.) Wenn man den entsprechenden Fachverbänden das erzählte, würde der Scheiterhaufen wieder eingeführt. Mich aber regt es auf, daß man ahnungslose Menschen, die ein echtes Interesse an SV haben, mit einer Mixtur aus halbem Jûdô und ein paar Schlagtechniken, die nichts (!) mit Karate zu tun haben, regelrecht verulkt. Das ist fahrlässig und gehört m.E. bestraft.Rahn behauptete, er hätte "Jiu Jitsu" von Higashi gelernt...
Interessant dazu vielleicht, daß Rahn niemals irgendein Ryu des Koryu Ju Jutsu erlernt hat -
Sonst wäre ja auch die Behauptung, aus dem "japanischen Jiu-Jitsu" hätten sich das Jûdô, das Karate und das Aikidô entwickelt, nicht mehr haltbar
Und genau deswegen würde ich mir meine Graduierungen in Deutschland auch nicht anerkennen lassen.Dan-Grade, die man im Ausland erwerbe, prinzipiell nichts wert seien, denn "da sei der deutsche Qualitäts-Standard nicht gewährleistet".
Aber wie jemand neulich in einem Verein, in dem ich mal Training gegeben habe, hat verlauten lassen: In japanischen Dôjô gehen die Traditionen ja den Bach runter.
Na, mal gut, daß sie in Deutschland gewahrt werden...
Aber wir sind nun mal Europäer. Das asiatische versuchen wir zu kopieren, aber ganz wird es uns nicht gelingen.
Ich denke, ein Verständnis des asiatischen ist essentiell für die Kampfkunst. Ob man das dann so auch lebt, ist eine andere Frage. Aber schnödes Kopieren hilft in keinem Fall.