Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Hier geht es um die Geschichte und um Traditionen des Judo
pmhausen

Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von pmhausen »

tutor! hat geschrieben:
pmhausen hat geschrieben:Die Annahme, Uke trage ein Schwert, zieht sich z.B. durch die gesamte Nage no Kata.
Das ist eine der Irrlehren, die leider nicht aus den Köpfen so mancher Leute herauszubekommen ist. Es gibt weder Schwerter, noch Messer noch sonst irgendwelche Waffen in der Nage-no-Kata, weder real noch verdeckt oder "virtuell".
Weshalb greifen wir so wie wir es tun?
Welche Bedrohung (unter dem Aspekt "defense against attack") liegt dem Uki Otoshi zugrunde?
Was tut Uke beim Seoi Nage? (ich weiß, er haut mit der Faust auf das Lüftungsloch ...)
Weshalb gibt es in der Nage no Kata keinen einzigen Wurf "nach hinten" (aus Ukes Sicht)?

Grüße,
Patrick
Kumamoto
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Kumamoto »

Die wesentliche Frage ist doch: Warum sollte eine Tradition einer Sportart/ Kampfkunst in die Etikette einer anderen Sportart/ Kampfkunst einfliessen? Wohl nur, wenn beide gemeinsame Wurzeln haben.
Weiter ist zu überlegen, ob Kano seinerseits mit "Judo" etwas komplett Neues erfunden hat indem er das Jiu Jitsu modernisiert und verändert hat und bei der Auswahl der übernommenen Techniken bewusst alte Traditionen weggelassen und eigene Werte und Traditionen übernommen und begründet hat. Wenn er z.B. die Waffenabwehr im Jiu Jitsu belassen hat und sie nicht in seine Lehre übernommen hat, warum sollte er dann Waffentraditionen übernehmen?
Entscheidend ist doch: Sind im Judo nach Kano Waffen vorgesehen- ja oder nein bzw. braucht die Judolehre Waffen um komplett zu sein?
Aber das ist ein anderes Thema: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... =21&t=3652
Zuletzt geändert von Kumamoto am 06.11.2009, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.
yamamoto

Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von yamamoto »

tutor! hat geschrieben: Nage-no-Kata beinhaltet Wurftechniken und Wurfprinzipien. Diese lassen sich auf vielfältige Situationen des Kämpfens übertragen - ob Randori oder Selbstverteidigung. Sie lassen sich zum Teil auch auf Verteidigung gegen bewaffnete Angriffe übertragen.

Aber Waffen, ihre Handhabung und ihre Abwehr sind in keiner Form Gegenstand der Nage-no-Kata oder der Katame-no-Kata.

Waffen kommen real z.B. in der Kime-no-Kata und in der Kodokan Goshinjutsu vor und simuliert in der Ju-no-Kata und in der Koshiki-no-Kata.
Diese Sätze widersprechen sich zum Teil.

Ich kann kein Schwert o.ä. abwehren, wenn ich nicht verstehe, wie es geführt wird. Ebensowenig werde ich unbeschadet gegen einen bewaffneten Angreifer bestehen, wenn ich nicht bewaffnet bin. Also muß ich - um bewaffnete Angreifer abzuwehren - selbst fähig sein, eine Waffe führen zu können. Wo wird das im Jûdô gelehrt, wenn nicht in den Kata - und zwar in der Kata, die am Anfang steht?

Der Mythos des Unbewaffneten, der mit der "sanften Kunst" einen bewaffneten Angreifer überwindet - DAS ist eine Irrlehre. Und da bewegen sich die meisten Jûdô-, Jiu-Jitsu- und Karateka im ohrfeigenswerten Bereich.
Kumamoto
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Kumamoto »

Ich kann kein Schwert o.ä. abwehren, wenn ich nicht verstehe, wie es geführt wird. Ebensowenig werde ich unbeschadet gegen einen bewaffneten Angreifer bestehen, wenn ich nicht bewaffnet bin. Also muß ich - um bewaffnete Angreifer abzuwehren - selbst fähig sein eine Waffe führen zu können. Wo wird das im Jûdô gelehrt, wenn nicht in den Kata - und zwar in der Kata, die am Anfang steht?
Liegt es im Wesen des Judo bewaffnete Angreifer abzuwehren oder ist das "ne andere Baustelle"?
Bei der Abwehr eines Angreifers ist ja immer entscheidend wie die Abwehrtechnik geeignet ist den Angriff zu stoppen. Wenn mich jemand mit nem Schwert angreifen würde, würde ich garantiert nicht als erstes an Judo denken, wenn es um die Abwehrtechnik geht, sondern mich nach der nächsten Pistole oder Zaunlatte umsehen...
Bei den angesprochenen Katas mit Waffen ist ja Tori (also, der, der die Techniken vorführt) unbewaffnet und muss auf einen bewaffneten Uke reagieren. Das zeigt m.M. nach die Anwendung von Judo gegen andere Angriffsformen, die nichts mit Judo zu tun haben. Aber: Wie würde Tori aussehen, wenn Uke ein echtes Schwert hätte? :ironie3 Wäre bestimmt eine blutige Angelegenheit... Die Kata soll halt nur theoretisch zeigen, dass man sich gegen einen Schwertangreifer verteidigen kann, aber in der Praxis würde ich sagen, sieht die Sache anders aus. In der Theorie spielen Waffen wohl eine gewisse geringe Rolle im Judo, in der Praxis aber nicht. Auf jeden Fall keine so große, dass sie auf die Judo-Etikette Einfluss haben.
Zuletzt geändert von Kumamoto am 06.11.2009, 00:37, insgesamt 5-mal geändert.
tutor!
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

pmhausen hat geschrieben:Welche Bedrohung (unter dem Aspekt "defense against attack") liegt dem Uki Otoshi zugrunde?
Was tut Uke beim Seoi Nage? (ich weiß, er haut mit der Faust auf das Lüftungsloch ...)
Weshalb gibt es in der Nage no Kata keinen einzigen Wurf "nach hinten" (aus Ukes Sicht)?
Und wenn jetzt niemand diese Fragen so beantworten kann, dass Du es logisch findest, dann ist das ein "Beweis" dafür, dass das irgendwie Waffen im Spiel sein müssen, weil Du die "Waffenerklärung" logischer findest? Oder gibt es gar irgendeine mysteriöse Quelle von der ich nur noch nichts weiß?

Aber ich möchte Dir Deine Fragen beantworten, weil ich weiß, dass Du wirklich ernsthaft interessiert bist.

Kano erklärt 1901(!) den Uki-otoshi etwa folgendermaßen: Wenn mein Partner und ich in migi-shizentai gefasst haben und ich ein Stück zurückgehe, wird er, um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren, die gleiche Distanz nach vorne kommen. Wenn wir das mehrmals gemacht haben, wird er sich auf meine Schrittlänge einstellen. Wenn ich aber nun plötzlich meinen Schritt etwas größer mache, kommt er nach vorne aus dem Gleichgewicht ans "Schweben" (Uki=schweben). Dann kann ich ihn ganz einfach durch Herunterziehen werfen.

Die Ausgangssituation ist nun die, dass Tori und Uke in naher Distanz gegenüberstehen und Uke versucht in migi-shizentai zu fassen. Dabei kommt er mit dem rechten Fuß nach vorne. Würde Tori nun stehen bleiben, würde Uke ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Daher geht er zurück und schließt sofort die Tsugi-ashi-Schritte (s.o.) an.

Die "Lektion" dieser Technik besteht also darin, dass Tori den Abstand zu Uke für diesen überraschend vergrößert und so Uke aus dem Gleichgewicht bringt. Dies zieht sich übrigens in ähnlicher Form durch die weiteren Techniken durch, die aus dem Tsugi-ashi gemacht werden.

Seoi-nage: Tori wehrt einen Faustschlag von oben ab und ich weiß natürlich, dass es es Leute gibt, die das immer noch nicht glauben, obwohl es dick und fett z.B. bei Draeger nachzulesen ist. Der Faustschlag von oben wie auch dessen Abwehr mit einer dem Ippon-seoi-nage ähnlichen Wurftechnik war eine in den Koryu durchaus bekannte Technik. Es gibt Leute, die fordern, dass die Fehler der letzten Jahrzehnte endlich bereinigt werden müssen - dieser gehört dazu!

Warum in der Nage-no-Kata keine Wurftechniken nach hinten enthalten sind, wird bei Otaki/Draeger ausführlich behandelt (ich schaue aber jetzt nicht mehr nach, sondern schreibe aus dem Kopf). Wurfrichtungen spielen in der Nage-no-Kata keine Rolle, weil Wurfprinzipien dargestellt werden. Die meisten Techniken nach hinten wären den Ashi-waza zu entnehmen. Dies haben als "kleine Techniken" geringere Bedeutung für die Körperentwicklung wie die "großen" Techniken, weshalb, so Otaki/Draeger, die "großen" Techniken bevorzugt wurden. Schaut man sich einmal die Wurfprinzipien an, stellt man durchaus fest, dass die drei wichtigen Formen des Werfens exemplarisch berücksichtigt wurden:
- die Stützfläche wird unter den Füßen weggenommen,
- ein sich bewegendes Bein wird gestoppt und der Schwerpunkt über diese Sperre gezogen,
- Uke wird von der Unterstützungsfläche angehoben.
Mit diesen drei Prinzipien ist ein weites Spektrum an Wurfmöglichkeiten exemplarisch abgedeckt.

Es steht natürlich jetzt jedem frei, entweder seine eigenen Erklärungen zu stricken, falls ihm diese unlogisch erscheinen und er eine logischere parat hat. Es steht auch jedem anderen frei, dieses dann zu glauben, aber mit Fakten hat das dann nichts mehr zu tun.
yamamoto hat geschrieben:
tutor! hat geschrieben: Nage-no-Kata beinhaltet Wurftechniken und Wurfprinzipien. Diese lassen sich auf vielfältige Situationen des Kämpfens übertragen - ob Randori oder Selbstverteidigung. Sie lassen sich zum Teil auch auf Verteidigung gegen bewaffnete Angriffe übertragen.

Aber Waffen, ihre Handhabung und ihre Abwehr sind in keiner Form Gegenstand der Nage-no-Kata oder der Katame-no-Kata.

Waffen kommen real z.B. in der Kime-no-Kata und in der Kodokan Goshinjutsu vor und simuliert in der Ju-no-Kata und in der Koshiki-no-Kata.
Diese Sätze widersprechen sich zum Teil.

Ich kann kein Schwert o.ä. abwehren, wenn ich nicht verstehe, wie es geführt wird. Ebensowenig werde ich unbeschadet gegen einen bewaffneten Angreifer bestehen, wenn ich nicht bewaffnet bin. Also muß ich - um bewaffnete Angreifer abzuwehren - selbst fähig sein, eine Waffe führen zu können. Wo wird das im Jûdô gelehrt, wenn nicht in den Kata - und zwar in der Kata, die am Anfang steht?

Der Mythos des Unbewaffneten, der mit der "sanften Kunst" einen bewaffneten Angreifer überwindet - DAS ist eine Irrlehre. Und da bewegen sich die meisten Jûdô-, Jiu-Jitsu- und Karateka im ohrfeigenswerten Bereich.
Mit Deinen Ausführungen hast Du in der Sache vollkommen recht - nur widerspricht sich da nichts. Und es bleibt dabei: Waffen kommen nur in Kime-no-Kata, Kodokan-Goshinjutusu und den oben nicht aufgeführten Kime-shiki und Joshi-Goshinho vor (auch bin ich relativ sicher, dass es noch andere Kata in der Vergangenheit gab). Es steht aber nirgendwo geschrieben, dass man nicht einzelne Techniken einer Kata oder die ganze Kata machen kann, bevor man sie bei einer Prüfung vorführen muss. Tatsache ist, dass es in der Anfangszeit des Judo gar keine Prüfungen gab und eine Zuordnung von Kata zu Ausbildungsstufen eine spätere Angelegenheit ist.

Übrigens: Ju-no-Kata war von Kano auch als eine Übung für Anfänger gedacht... auch sollten wir uns von der Vorstellung lösen, dass im 19. Jahrhundert die beiden Randori-no-Kata erst gemacht wurden, nachdem die gesamte Gokyo beherrscht wurde. Das ist eine "Erfindung" westlicher Prüfungsordnungen.
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Kumamoto »

Halten wir folgende Tatsachen fest:
1. Früher "kniete" jede Judo- bzw. Jiu Jitsu nach ihren eigenen Regeln ab. Eine einheitliche Regelung gab es nicht.
2. 1940 legte der Kodokan fest, dass einheitlich mit rechts zuerst abgekniet werden muss/ soll.
3. 1942 revidierte der Kodokan auf Druck/ Wunsch/ Initiative des japanischen Bildungsministeriums seine Regelung: Ab 1943 sollte/ musste mit links abgekniet werden.
4. Der Grund für diese Revidierung ist nicht bekannt.
Vermutung meinerseits:
Es muss ein (ge)wichtiger Grund gewesen sein, schließlich hatte das Bildungsministerium bestimmt in Kriegszeiten (Dezember 1941: Angriff auf Pearl Harbor; Kriegserklärung der USA an Japan) wichtigeres zu tun als zu regeln, wie die Judoka abzuknien haben, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.
Das ist doch mal ein Thema für eine Doktorarbeit "Die Regelung über das richtige Abknien durch Judoka - initiiert 1943 durch das japanische Bildungsministerium - als Beitrag zur japanischen Kriegspolitik"
yamamoto

Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von yamamoto »

tutor! hat geschrieben:Und wenn jetzt niemand diese Fragen so beantworten kann, dass Du es logisch findest, dann ist das ein "Beweis" dafür, dass das irgendwie Waffen im Spiel sein müssen, weil Du die "Waffenerklärung" logischer findest? Oder gibt es gar irgendeine mysteriöse Quelle von der ich nur noch nichts weiß?
Waffenerklärungen SIND oft logischer. Zumindest da, wo die sportliche Seite keine Antwort geben kann. Oder die Antwort einfach nur Blödsinn ist. Sowas kommt heute leider sehr oft vor.
tutor! hat geschrieben:Mit Deinen Ausführungen hast Du in der Sache vollkommen recht - nur widerspricht sich da nichts. Und es bleibt dabei: Waffen kommen nur in Kime-no-Kata, Kodokan-Goshinjutusu und den oben nicht aufgeführten Kime-shiki und Joshi-Goshinho vor (auch bin ich relativ sicher, dass es noch andere Kata in der Vergangenheit gab). Es steht aber nirgendwo geschrieben, dass man nicht einzelne Techniken einer Kata oder die ganze Kata machen kann, bevor man sie bei einer Prüfung vorführen muss. Tatsache ist, dass es in der Anfangszeit des Judo gar keine Prüfungen gab und eine Zuordnung von Kata zu Ausbildungsstufen eine spätere Angelegenheit ist.
Gut, vielleicht kein Widerspruch. Aber zumindest hört ihr nicht zu. Und Prüfung war nicht mein Thema.

Es geht nicht darum, daß jetzt Waffen in den Kata "vorkommen" müssen. Es geht darum - wie du ja auch schreibst - daß Prinzipien vermittelt werden. Es liegt in der Natur der Kriegskünste, daß Waffen- und waffenlose Techniken auf den selben Prinzipien aufbauen. Alles andere wäre auch widersinnig. Ich gehe sogar soweit, daß ich sage, ohne Waffentechniken erschließt sich der waffenlose Kampf nicht. Die peinlichen Selbstverteidigungstheorien der Karate- und Jûdô-Verbände machen das offensichtlich.

Wenn es schon nach Euch keine Waffen in den Kata/ im Jûdô geben darf, lehnt doch nicht gleich kategorisch ab, daß sich Waffentechniken und waffenlose Techniken näher stehen als man denkt. Jûdô unterscheidet sich da in keinster Weise von anderen Kampfkünsten.
Kumamoto hat geschrieben:Halten wir folgende Tatsachen fest:
1. Früher "kniete" jede Judo- bzw. Jiu Jitsu nach ihren eigenen Regeln ab. Eine einheitliche Regelung gab es nicht.
2. 1940 legte der Kodokan fest, dass einheitlich mit rechts zuerst abgekniet werden muss/ soll.
3. 1942 revidierte der Kodokan auf Druck/ Wunsch/ Initiative des japanischen Bildungsministeriums seine Regelung: Ab 1943 sollte/ musste mit links abgekniet werden.
4. Der Grund für diese Revidierung ist nicht bekannt.
Vermutung meinerseits:
Es muss ein (ge)wichtiger Grund gewesen sein, schließlich hatte das Bildungsministerium bestimmt in Kriegszeiten (Dezember 1941: Angriff auf Pearl Harbor; Kriegserklärung der USA an Japan) wichtigeres zu tun als zu regeln, wie die Judoka abzuknien haben, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.
Das ist doch mal ein Thema für eine Doktorarbeit "Die Regelung über das richtige Abknien durch Judoka - initiiert 1943 durch das japanische Bildungsministerium - als Beitrag zur japanischen Kriegspolitik"
Dir scheint das japanische Wesen nicht bekannt zu sein. Solche Dinge SIND in Japan wichtig.

Wie wäre es mit Vereinheitlichung? Standardisierung? Budô wurde an den Militärakademien unterrichtet. Da liegt eine Vereinheitlichung doch nahe.
tutor!
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

yamamoto hat geschrieben:Waffenerklärungen SIND oft logischer. Zumindest da, wo die sportliche Seite keine Antwort geben kann. Oder die Antwort einfach nur Blödsinn ist. Sowas kommt heute leider sehr oft vor.
Ja, mangelnde Kompetenz ist ein weit verbreitetes Problem. Wenn aber Waffenerklärungen logischer sind als das, was wenig kompetente Leute anzubieten haben, bedeutet das ja nicht gleichzeitig, dass sie im historischen Sinn auch korrekt sind.
yamamoto hat geschrieben:Wenn es schon nach Euch keine Waffen in den Kata/ im Jûdô geben darf, lehnt doch nicht gleich kategorisch ab, daß sich Waffentechniken und waffenlose Techniken näher stehen als man denkt. Jûdô unterscheidet sich da in keinster Weise von anderen Kampfkünsten.
Ich habe doch nun mehrfach geschrieben, dass es in vielen Kodokan Kata (zahlenmäßig sogar in der Mehrheit der Kodokan Kata!) Waffen in den verschiedenen Formen gibt - nur eben nicht in den beiden Randori-no-Kata (und der Itsutsu-no-Kata)! Wie kommst Du denn dann dazu so generalisierend zu schreiben, dass es nach "Euch" keine Waffen in den Kata/im Judo geben darf? Oder schließt Du mich mit "Euch" explizit aus? Ansonsten rennst Du doch bei mir offene Türen ein. Lies selbst, was ich vor langer Zeit geschrieben habe:
tutor! hat geschrieben:Kann ich dennoch von einem Waffentraining profitieren? Ich meine ja!

Beim Randori oder allgemein beim Wurftraining arbeite ich immer mit Körperkontakt, das heißt ich spüre den Partner/Gegner. Die visuelle Wahrnehmung bleibt ergänzend, aber in der Bedeutung hinter der taktilen zurück. Bei der Verteidigung gegen Waffen und gegen Atemi habe ich aber nur die visuelle Wahrnehmung auf die ich reagieren muss. Es werden also ganz andere Wahrnehmungsmuster geschult.

Desweiteren muss ich meine Verteidigung gegen eine Waffe immer so gestalten, dass ich aus dem Gefahrenbereich der Waffe herausgehe. Schnelle Körperdrehungen unter vollem Erhalt des Gleichgewichts werden erforderlich. Man kann es sich einfach nicht leisten, die Waffe "abzubekommen".

Verteidigung gegen Waffen sind eher weiterführender Natur als ein "Dagegenhalten". Ausweichen und Weiterführen wird also besonders entwickelt.

Und eine vollständige Aktion gliedert sich immer in ein Neutralisieren (Ausweichen), Gegenangriff ohne sich selbst zu gefährden und schließlich Entwaffnung des Partners. Die Bewegungsablaufe sind also in ihrer sequenziellen Folge relativ komplex, was nur gut für die Koordination sein kann.

Als letztes möchte ich anführen, dass bei einer Waffenabwehr auch nicht der kleinste Kontrollverlust akzeptiert werden kann, wie es schon mal ansonsten im Judo der Fall ist. Waffenabwehr schult und entwickelt also einen Präzisionsgedanken in den Techniken.
http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 577#p40577
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von yamamoto »

tutor! hat geschrieben:Ja, mangelnde Kompetenz ist ein weit verbreitetes Problem. Wenn aber Waffenerklärungen logischer sind als das, was wenig kompetente Leute anzubieten haben, bedeutet das ja nicht gleichzeitig, dass sie im historischen Sinn auch korrekt sind.
Diese wenig kompetenten Leute tragen meist Dan-Graduierungen und geben in sog. Fachverbänden den Ton an. Das ist das Problem.

Waffenerklärungen dienen nicht einfach dazu, peinliche Wissenslücken deutscher Jûdô-Senioren zu schließen. Sie SIND die Erklärung, mitunter nicht die einzige, aber funktional. Waffenerklärungen müssen daher also auch nicht zwangsläufig inkorrekt sein.
tutor! hat geschrieben:Oder schließt Du mich mit "Euch" explizit aus? Ansonsten rennst Du doch bei mir offene Türen ein.
Ich beziehe mich auf die allgemeine Stimmung hier im Forum, nicht auf Einzelpersonen.
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

yamamoto hat geschrieben:Waffenerklärungen müssen daher also auch nicht zwangsläufig inkorrekt sein.
Und deshalb muss man im Einzelfall sehr sorgfältig prüfen und sich eventuell auch mal nicht genau festlegen, wenn die Lage unklar ist (z.B. wird bei Obi-tori in der Ju-no-Kata der Gürtel egriffen oder versucht Uke Tori dessen Waffen abzunehmen?).

Diese Prüfung muss IMHO eine "historische" sein, also nach dem Ursprungsgedanken und der Herkunft fragen. Davon zu unterscheiden sind Anwendungen, worunter ich jetzt abgeleitete Aktionen verstehe.

Es kann aus verschiedenen Gründen durchaus sein, dass eine "Anwendung" einleuchtender erscheint als die Ursprungsidee. Ich lasse z.B. ab einem bestimmten Stadium die Schlagabwehr bei Seoi-nage mit einem Stock üben. Damit gebe ich Uke ein Gewicht in die Hand, wodurch die Schlaghand mehr Schwungmasse bekommt, die Tori ausnutzen kann. Uke kann zusätzlich den Schlag nicht mehr so einfach abbrechen und seine Hand "stehen" lassen. Der Seoi-nage funktioniert so in vielen Fällen subjektiv und objektiv "besser"- was auch denke ich einleuchtend ist. Der Stock ist in diesem Fall also von mir als methodisches Hilfsmittel gedacht.

Zweifellos handelt es sich bei einer Stockabwehr auch um eine mögliche Anwendung dieser Technik der Nage-no-Kata, wobei sicherlich noch zusätzlich andere Details berücksichtigt werden müssten, wie z.B. veränderte Abstände usw.

Wir haben also eine ausgesprochen nützliche methodische Hilfe, die gleichzeitig auch noch eine sinnvolle Anwendung darstellt. Das ist doch prima und das mache ich mir auch gerne zu Nutze.

Aber deshalb ist der Ursprungsgedanke nach wie vor ein Schlag mit der Faust von oben auf den Kopf, was sehr gründlich belegt ist.
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von katana »

Wie würde Tori aussehen, wenn Uke ein echtes Schwert hätte?
Wenn man die derzeitigen Ausführungen der Kata betrachtet würde er sich vermutlich totlachen und
einfach heimgehen. :rofl

Bezgl. Atemi (Nage No Kata Seoi Nage).
Was immer dieser Schlag nun in letzter Konsequenz darzustellen vermag, und ich stimme Tutor voll zu, daß
die realistischen Anwendungen vielseitige Möglichkeiten bergen....
so ist wohl eine Tatsache unausweichlich.....
Wer so eine Bewegungsausführung als "unbewaffnete Hand", ... sprich Atemiversuch... ernsthaft
in Erwägung zieht, hat zu viel Bud Spencer geguckt.
Ich habe noch nie , ich wiederhohle: ... NOCH NIE... !!! einen ernsthaften Faust-Schlag gesehen, der so ausgeführt wurde.
Sollte es diese Technik ernsthaft irgendwo geben, .... gehe ich in den Keller und heule. :crybaby
tutor!
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

katana hat geschrieben:Sollte es diese Technik ernsthaft irgendwo geben, .... gehe ich in den Keller und heule. :crybaby
Dann schau dir mal die Links an..... http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 706#p46706
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von katana »

Was steht denn in japanisch dazu ?
Ist hier tatsächlich die Ausführung eines Faustschlages als effektiver Angriff beschrieben ?
Oder ein "symbolischer" Angriff mit ...was auch immer... zu Übungszwecken für den Gegenüber Uke/Tori ?

Ohne die Aufzeichnungen entwürdigen zu wollen,
ich vermute , daß man seltsame Bewegungen , bei denen man das Röckchen hält auch bei Florian
Silbereisen im Musikantenstadel findet, aber sind das in der Tat technische Überlieferungen für die
ausführung effektiver Schlagtechniken ?
tutor!
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

Ja, hier die Quellen:
The illustrations are from the following texts:
1 and 2) Nihon jūjutsu kappō shōkai 日本柔術活法詳解 (A Detailed Explication of Resuscitation in Japanese Jūjutsu, 1894)
3 and 4) Tenjin Shinyō-ryū jūjutsu gokui kyōju zukai 天神真楊流柔術極意教授図解 (The Illustrated Secret Teachings of Tenjin Shinyō-ryū Jūjutsu, 1893)
5 through 9) Kenpō kyōhan zukai 拳法教範図解 (Illustrated Teachings of Kenpō, 1898)
Den Original-Post hatte ich auch verlinkt: http://judoforum.com/index.php?showtopi ... ntry485356

Im japanischen Daigo-Band - dessen deutsche Übersetzung ja bald auf den Markt kommt - ist zudem eine entsprechende Schlagabwehr aus der Takenouchi-ryu abgebildet - ausgeführt vom Oberhaupt der Schule persönlich.
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Kumamoto »

Ich denke, man darf Judo nicht mit anderen Kampfsportarten oder -künsten vergleichen, die ganz klar auf das Töten und Unschädlichmachen des Gegners gemünzt sind, z.B. Krav Maga. Judo war als "Weg" gedacht und nicht als Tötungskunst. Die Auseinandersetzung mit anderen Kampfsystemen mag dann ja als weiterer Schritt auf dem "sanften Weg" gelten.
Ich würde es mit einer Strasse vergleichen: Der Judoka fährt seinen Weg/ seine Strecke- unterwegs begegnen ihm "Teilnehmer" anderer Kampfkünste auf die er reagieren muss (in diesem Beispiel z.B. Vorfahrt gewähren). Doch obwohl er auf sie reagiert, muss er seinen Weg nicht verlassen. Im Judo ist eben der "Weg" das Ziel.
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Reaktivator »

katana hat geschrieben:Was steht denn in japanisch dazu ?
Daß Uke mit einem Schlag zum Kopf angreift.
Von einem Schwert o.ä. ist dort keine Rede...
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
katana
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von katana »

Den Original-Post hatte ich auch verlinkt: http://judoforum.com/index.php?showtopi ... ntry485356
Im japanischen Daigo-Band - dessen deutsche Übersetzung ja bald auf den Markt kommt - ist zudem eine entsprechende Schlagabwehr aus der Takenouchi-ryu abgebildet - ausgeführt vom Oberhaupt der Schule persönlich.
Um die Gefahr zu mindern, daß wir aneinander vorbeireden.
Was du sagst, ist genau meine Aussage. Es geht hier in erster Linie um die Abwehr eines Schlages,
der viele Möglichkeiten birgt. !!!! nicht um den Schlag als Technik !!!!
Die Statements im o.g. Forum-Faden sind im Prinzip die selben , wie in diesem Forum. (vielleicht sogar die gleichen Personen.)

Eine interessante Passage möchte ich jedoch hervorheben:
Now this seems to be more important ... In 1906 for about one year Great Masters like Murakami, Nagaoka, Yamashita contributed their article in the magazine JUDO on the NNK, fully delegated by Jigoro Kano. And in the first page on Seoinage, I find the following sentence. "There can be many ways to strike, diagonally, sideways or vertically. In this case I chose one to strike vertically. The reason for it is, different ways to strike mean a shift in the weight distribution, and in this case I decided to apply a vertical strike which fits best to explain the principle of Seoi Nage. So which way of striking is more efficient is irrelevant now. The best opportunity to execute Seoi Nage is when Uke attacks with a vertical strike, so I chose this case."
What it says is, then, we are learning how to throw and not how to strike.
Und wieder einmal gibt mir der Altmeister persönlich Recht.


@Reaktivator
katana hat geschrieben:
Was steht denn in japanisch dazu ?
Daß Uke mit einem Schlag zum Kopf angreift.
Von einem Schwert o.ä. ist dort keine Rede...
Das war auch nicht meine Frage.
Sondern ,
ist die japanische Beschreibung zur Erläuterung der Abwehr bebildert, oder soll dieses
Bild eine Illustration zu einer technischen Erklärung einer Atemi-Technik sein.
Alleine das Halten der Röcke lässt wohl kaum auf eine realistische Kampfsituation schließen.
Ich verweise daher nochmal auf das von mir o.g.

Daß kein Schwert zu erkennen ist, sieht man ja auch ohne Text, zeigt aber erneut die voreingenommene
Betrachtungsweise.
Zuletzt geändert von Fritz am 06.11.2009, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: 2 Beiträge vereint
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von Reaktivator »

katana hat geschrieben:Um die Gefahr zu mindern, daß wir aneinander vorbeireden.
Wen meinst Du denn jetzt mit "wir"?
katana hat geschrieben:Was du sagst, ist genau meine Aussage.
Und wen meinst Du denn jetzt mit "du"?
katana hat geschrieben:Die Statements im o.g. Forum-Faden sind im Prinzip die selben , wie in diesem Forum.
Und was ist denn jetzt der "o.g. Forum-Faden"?
katana hat geschrieben:Eine interessante Passage möchte ich jedoch hervorheben: (...)
Und woraus ist denn diese "interessante Passage"?

@"katana": Es wäre wesentlich einfacher, Dir zu folgen, wenn Du die Bezüge immer möglichst klar angeben würdest...
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von katana »

Fehlt es momentan an Argumenten ,
da nun wieder die Schriftform kritisiert wird ?

was an dich adressiert war, war ja mit @reaktivator versehen.
tutor!
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Re: Abknien / Die Mär vom Samurai und seinem Schwert oder ...

Beitrag von tutor! »

Der ist mir ja total durchgegangen. Das letzte Puzzlestück bei der Klärung dieser oft so hitzig geführten Debatte. Danke!
Hier der ganze Beitrag: http://JudoForum.com/index.php?s=&showt ... t&p=486238
katana hat geschrieben:
Now this seems to be more important ... In 1906 for about one year Great Masters like Murakami, Nagaoka, Yamashita contributed their article in the magazine JUDO on the NNK, fully delegated by Jigoro Kano. And in the first page on Seoinage, I find the following sentence. "There can be many ways to strike, diagonally, sideways or vertically. In this case I chose one to strike vertically. The reason for it is, different ways to strike mean a shift in the weight distribution, and in this case I decided to apply a vertical strike which fits best to explain the principle of Seoi Nage. So which way of striking is more efficient is irrelevant now. The best opportunity to execute Seoi Nage is when Uke attacks with a vertical strike, so I chose this case."
What it says is, then, we are learning how to throw and not how to strike.
Und wieder einmal gibt mir der Altmeister persönlich Recht.
Ich hatte Deinen Punkt nicht so verstanden wie Du ihn gemeint hast (Hätte die Frage aber auch nicht beantworten können).
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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