Judo-Techniken aus der Distanz

[Fritz]

Habe diesen bemerkenswerten Artikel im judoforum.com
gefunden (ungefähr hier: http://judoforum.com/index.php?/topic/5 ... -distance/ )

http://www.archbudo.com/fulltxt.php?ICID=881204

Leider auf englisch, aber hochinteressant...

[tutor!]

Sehr interessanter Artikel, der einmal mehr zeigt, dass K. Tomiki bereits in sehr jungen Jahren eine Sonderstellung auch am Kodokan eingenommen hat!

Von einer etwas anderen Perspektive - aber aus demselben Umfeld - ist dieser Faden lesenswert:
http://judoforum.com/index.php?/topic/4 ... kito%20ryu

Auf YouTube findet man einige Clips über "Tomiki Aikido", auch Randori dieser Schule. Einen ersten Eindruck kann man hier bekommen:


Es gibt eine englische Homepage des "Tomiki-Aikido":
http://homepage2.nifty.com/shodokan/en/index.html

Interessant: es ist meines Wissens die einzige Aikido-Variante, in der es Meisterschaften gibt.

[katana]

Was ich noch viel interessanter finde,
ist z.B. die Vielzahl der Beingreifer in dieser Randori-Art.
(War das nicht das "Schweine-Judo", das man kürzlich verboten hat ???)
...und vor allen Dingen, daß Jigoro Kano offensichtlich die Art , wie man heutzutage Judo betreibt, schon damals als bedenklich empfand, und dieser Entwicklung sogar ganz konkret entgegenwirken wollte.

Mit , der Einbeziehung von Waffen, (schon im Kindesalter), und Atemi Waza !!!

gabs hier im Forum nicht schon mal Leute, die sowas ähnliches erwähnt haben, und seit Jahren von den sog. "Judo-Experten" totgelabert wurden und werden ???
Na ja... zumindest wissen wir nun endlich, warum wir diesen tollen klassischen aufrechten Judostil praktizieren sollen, der im heutigen Wettkampfsportjudo sooo viel Sinn macht.

KK

[derLichtschalter]

Ooooh, es ist faszinierend. Wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Dankeschön

[Jobi]

Was ich noch viel interessanter finde,
ist z.B. die Vielzahl der Beingreifer in dieser Randori-Art.
(War das nicht das "Schweine-Judo", das man kürzlich verboten hat ???)
...und vor allen Dingen, daß Jigoro Kano offensichtlich die Art , wie man heutzutage Judo betreibt, schon damals als bedenklich empfand, und dieser Entwicklung sogar ganz konkret entgegenwirken wollte.

Mit , der Einbeziehung von Waffen, (schon im Kindesalter), und Atemi Waza !!!

gabs hier im Forum nicht schon mal Leute, die sowas ähnliches erwähnt haben, und seit Jahren von den sog. "Judo-Experten" totgelabert wurden und werden ???
Na ja... zumindest wissen wir nun endlich, warum wir diesen tollen klassischen aufrechten Judostil praktizieren sollen, der im heutigen Wettkampfsportjudo sooo viel Sinn macht.

Den Begriff "Schweinejudo" hatte ursprünglich ja ich mal hier im Forum eingeführt und hatte damit allerdings eine ganz
andere Art der Kampfführung gemeint, als die, die auf Tomiki-Judo-Randori-Videos zu sehen ist! Bei diesem Randori sind schöne Tani-otoshi und Sukui-nage zu sehen und ähneln insgesamt dem Randori, wie es ausgeführt wird, wenn man (wie wir) Judo ohne jeglichen Bezug zum "IJF-Judo" ausführt.
Mit "Schweinejudo" meinte ich ein Judo mit tief abgebeugter Kampfhaltung ("schau: die suchen das Niveau!"), in dem es nicht so sehr darum geht, irgendwelche Techniken sauber zu werfen, sondern irgendwie den Kampf zu gewinnen.
Natürlich muß es einen ständigen Wechsel zwischen Shizentai und Jigotai geben, die Kampfstellung muß ständig der jeweiligen Situation angepasst werden.

Ihr solltet Euch mal auf YouTube die Kihon-Kata des Tomiki-Stils ansehen, Ihr werdet viele Ähnlichkeiten zur Ju-no-Kata entdecken, auch sehr viele Ähnlichkeiten zum Kodokan-Goshin-Jutsu sind vorhanden. Eigentlich müßte es nicht Shodokan-Aikido, sondern Shodokan-Judo heißen.

[califax]

Zwei Dinge von den Ketzern:

Erstens:

Auf YouTube findet man einige Clips über "Tomiki Aikido", auch Randori dieser Schule. Einen ersten Eindruck kann man hier bekommen:

Die machen da übrigens ziemlich genau das, was man in der Koshiki no Kata übt. Man sieht dort genau, wo die "gemeinsamen" Schritte herkommen, wenn Tori Ukes Wurfangriffe kontert. Sie entstehen, weil Uke sperrt und versucht, sein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Und sie enden nicht nach einer vorgeschriebenen Anzahl von Schritten (Welches Rindvieh im Kodokan kommt überhaupt auf solche Ideen?) sondern genau dann, wenn Uke endlich stürzt.
Genau wie in diesem Video müssen die Würfe aussehen, wenn man die Koshiki kann. Aikido sieht übrigens etwas anders aus, die machen da blankes Judo. Daß die Truppe mit fremden Federn geschmückt wird, ist eigentlich eine Beleidigung fürs offizielle Judo.

Und Zweitens:
Der verlinkte Thread im amerikanischen Judoforum enthält ein sehr interessantes PDF, welches ja eigentlich das Thema der Diskussion darstellt, auch wenn es für die Fraktionen "No-Atemi" und "Judo ist Pazifistensport" ziemlich schmerzhaften Inhalt zu haben scheint.
Hat das hier schon jemand gelesen?
Was der Tomiki da treibt (auch mit Atemi und Waffen im Randori), hat demzufolge nämlich weder eine Sonderstellung im Kodokan gehabt, noch war es ein bloßer Versuch, noch ist es irgendeine Form von Aikido. Es handelt sich vielmehr um Jigoro Kanos klare Anweisung, wie Judo auszusehen habe, die auch nach seinem Abtreten noch Kodokanpolitik wurde.
Und so ein Judo braucht dann übrigens auch keine SV-Konzepte von irgendwelchen "modernen" Systemen. So ein Judo IST SV und liefert das Vorbild für "moderne" Systeme.

[kastow]

Ein Artikel von Kenji Tomiki zur Modernisierung des Jû-jutsu, wie er sich die Integration von Atemi ins Randori vorstellt, spricht übrigens von zwei Formen des Randori:
a) Atemi-Randori
b) Randori mit Würfen und Haltegriffen
Diese Zweiteilung der Randori-Formen wird in jenem PDF auch angeschnitten, aber nicht so ausführlich erläutert wie in diesem Artikel.