Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
katana
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von katana »

Man sollte vielleicht noch ergänzen , daß "die Japaner" nicht nach
Belastung der Beine unterscheiden, sondern nach der Bewegung, die Tori beim
Wurf macht.
Kazuzo Kudo unterschied z.B. bei Gari auch noch in Hebe- bzw. Zug- Sichel.
Soviel ich weiß, tat das Geesink nicht.
Auch bei Ude Garami gibt es deutliche Unterschiede, da "die Japaner" diese nicht pauschal
als Beugehebel bezeichnen.
Gemeint ist hier vielmehr der sog. "Riegelgriff oder Armriegel", wie er auch im Sambo oder Ringen genannt wird.

KK
stoneaway
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von stoneaway »

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stoneaway
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von stoneaway »

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katana
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von katana »

Bei den Bodentechniken ist es ein noch viel größeres Durcheinander, als bei den Standtechniken.
Im "Kodokan Technikkatalog" (siehe Kodokanwebsite) kommt z.B."Kanuki" gar nicht vor.

!!!!Ein "Boden-Daigo" wäre längst überfällig!!!!
KK
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Fritz
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von Fritz »

stoneaway hat geschrieben:Ist es nicht so, dass "garami" ein Beuger und statt dessen "kannuki" der Riegel ist?
Was ist denn dann beim Kodokan der kannuki?
Garami heißt umschlingen.
D.h. es werden evt. auch Hebel, bei denen Ukes Arm lang ist (aber von Tori umschlungen)
als "Garami" bezeichnet. In Kawaishis Judobuch gibt es dafür ein paar schöne Beispiele...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tutor!
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von tutor! »

"Barai" bzw "harai" heißt tatsächlich fegen oder wegfegen, so wie "gari/kari" sicheln oder auch mähen heißt. (Die Schreibweisen kommen von einer leicht unterschiedlichen Aussprache, je nachdem ob das Wort am Anfang oder am Ende eines zusammengesetzten Begriffs steht).

Die Frage ist nur, was man alles in diese Übersetzung hineininterpretieren kann und was nicht.

Ein sicheln bzw, mähen bedeutet sicherlich immer das Durchtrennen einer festen Verbindung - man könnte es von daher auch durchaus so sehen, dass ein belastetes Bein also eines, das mit dem Boden verbunden ist, vom Boden "abgeschnitten", "weggemäht oder "weggesichelt" wird. Jedoch kann man es auch von einer ganz anderen Seite betrachten, nämlich dass eine sichelförmige Bewegung immer eine in der Projektion von oben betrachtete bogenförmige Bewegung ist.

Wenn ich etwas fege oder wegfege kann dies sowohl etwas Ruhendes als auch etwas sich bewegendes sein. In den letzten Tagen habe ich mehrfach den Schnee vom Bürgersteig gefegt, der lag dort, ohne sich zu bewegen. Wenn ich etwas wegfege, ist die Bewegung von oben betrachtet nicht bogenförmig, sondern eher geradlinig, weil ich das, was auch immer ich wegfege, an einen anderen Ort transportieren will. Dorthin fege ich z.B. den Schnee ja.

Wichtig ist dabei, dass die Reibung zwischen dem Boden und dem zu fegenden Objekt nicht zu groß ist, denn dann geht es nicht mehr, was ich leidvoll beim Fegen der Garageneinfahrt feststellen musste, wenn mal wieder ein Auto darüber gefahren ist, bevor ich frei fegen konnte. Der Schnee pappt dann so fest, dass ich nicht mehr fegen kann.

Bei all diesen Betrachtungen darf man aber nicht vergessen, dass die Ursache aller Missverständnisse eine Überinterpretation der historisch gewachsenen Namen ist. Wir können nun mal nicht aus Namen die Biomechanik ableiten und uns dann "Technikausführungen" basteln, die der Übersetzung eines Namens am nächsten kommt und dann glauben, wir wüssten, wie die Technik geht.

Katana hat vollkommen recht: am Boden ist noch viel, viel mehr durcheinander....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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kastow
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von kastow »

Wir haben in unserer Abteilung im Herbst einen kleinen Vergleich der Systematiken der Katame-waza (DJB und Kôdôkan) für unseren Unterricht erarbeitet. Als PDF-Skript umfasst er 10 Seiten. Vielleicht wird er in Kürze im Netz veröffentlicht.

Allgemeine Feststellung: Während die Haltegriffe beider Systeme noch einfach zusammengefasst werden können, sind bei den Würgegriffen schon Mehrfachzuordnungen möglich. Bei den Hebelgriffen schließlich verteilen sich die Kôdôkan-Benennungen quer über alle Gruppen des Deutschen Judo Bundes und einige Techniken des Kôdôkan lassen sich gar nicht mehr dem System des Deutschen Judo Bundes einordnen.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Makikomi Kid
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von Makikomi Kid »

Um mal auf das Thema des Freds zurückzukommen:

Wenn das Prinzip Eindrehen kein Prinzip ist, kann es sein, dass die anderen Prinzipien ebenso keine Prinzipien sind? Zumindest bei einem der Würfe (STKA) ist Verwringen kein Prinzip.
Evtl. sollte auch einfach das Wort "Prinzip" verworfen und durch ein passenderes Wort ersetzt werden?
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stoneaway
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Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von stoneaway »

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HBt.

Soll ichs noch einmal abschreiben ?

Beitrag von HBt. »

Ach Tutor!,
könntest Du wenigstens meine Zitate wieder einstellen, bitte.

Woher wusste ich nur, dass ausgerechnet dieser letzte Beitrag gelöscht werden wird und zwar von Tutor! persönlich?

Wie soll man sich da entschuldigen können? Und bei wem? Judoka34 oder Stoneaway?
:dontknow
Bitte schick mir meinen letzten Beitrag als PN, damit ich ihn selber bereinigen kann und... :alright

Danke,
Helge
tutor!
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Re: Soll ichs noch einmal abschreiben ?

Beitrag von tutor! »

HBt. hat geschrieben:Woher wusste ich nur, dass ausgerechnet dieser letzte Beitrag gelöscht werden wird und zwar von Tutor! ?
Weil Dir zwei Dinge vollkommen klar sind:
1.) Dass Du das Maß überschritten hast und
2.) Dass ich darauf achte, dass ein halbwegs ordentlicher Umgang hier herrscht.

Deine Zitate schicke ich Dir per PN, Dann kannst du sie ja erneut posten.

Ich editiere/zensiere keine Beiträge von Usern - deshalb entferne ich sie ganz, aber immer so, dass sie wieder hergestellt werden können.
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HBt.

Re: Techniken mit dem Prinzip "verwringen"

Beitrag von HBt. »

Makikomi Kid hat geschrieben:Und kann mir jemand sagen, wie man O-guruma wirft, wenn man das Bein über Ukes Ksp hat?
Möglicherweise ein 4ter Dan, frag doch einmal 'judoka34'.

Wir könnten auf Daigo Zwei warten... oder
Mifune, the canon of judo, 2004edition hat geschrieben: (..) Lift one leg up like a pole and place it below the front of opponent's center. Wrap and twist your body forward using your outstreched leg as a fulcrum to throw the opponent...
Daigo Englisch, Seite 184 hat geschrieben:Points to consider on O-guruma
How Mifune conceived O-guruma

(..) stick out the leg and rotate it like it is a railway sleeper, and restrict your larger opponent's center, which is higher than yours" (Budo Hokan and Judo Kaikoroku).
Danke Tutor!
Zuletzt geändert von tutor! am 22.12.2010, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitate korrekt kenntlich gemacht
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