Selbstverteidigung für Kinder

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Christian
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Selbstverteidigung für Kinder

Beitrag von Christian »

Für wie sinnvoll haltet ihr Selbstverteidigung für Kinder?
In einem anderem Judoforum (http://www.judo-forum.de) wurde der folgende Zeitungsartikel der Celler Zeitung diskutiert.

Teil 1 (81 kb)
Teil 2 (60 kb)

Ist es aus Eurer Sicht z.B. sinnvoll Grundschulkindern Gelenkhebel etc. zur Selbstverteidigung zu zeigen?
Was mir an dem Artikel gut gefallen hat, ist das den Kindern gezeigt wird, wie sie mit ihrem Angreifer umgehen sollen.
Vor allem aber sollen die Kinder lernen, höflich aber souverän ihre
Grenzen abzustecken. [...] Wer selbstbewusst ist und das auch ganz klar nach außen ausstrahlt, dem kann so schnell nichts passieren.
Die Bildunterschrift ist aber wiedersprüchlich zum Bild :
Ein Griff und der Fall ist erledigt. [...] zeigt, wie es geht, ohne dass jemand Schmerzen haben muss.
Auf dem Bild sieht man, wie ein Junge durch einen Hebel zu Boden gebracht wird. Seid wann ist eine Überdehnung der Gelenke schmerzfrei :shock:


Habt ihr Erfahrungen mit Kursen wo Selbstverteidigung für Kinder angeboten wird? Wie ist die Reaktion der Kinder (und auch Eltern) auf diese Kurse.

Ich bin mal auf Eure Meinung gespannt.
schöne Grüße
Christian
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Bei uns in der Gegend wird so etwas recht häufig angeboten. Dann aber unter der Leitung von Wing Tsun Lehrern.
Kann man meist aber auch nicht mehr als Selbstverteidigung ansehen wenn ne halbe Stunde auf eine Pratze (schlagpolster) eingedrescht wird.

Ich aber halte Selbstverteidigungskurse für sinnvoll, wenn Sie sinnvoll aufgebaut sind, also mit wenigen aber sinnvollen Techniken.
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Die Bildunterschrift ist aber wiedersprüchlich zum Bild :
Ein Griff und der Fall ist erledigt. [...] zeigt, wie es geht, ohne dass jemand Schmerzen haben muss.
Auf dem Bild sieht man, wie ein Junge durch einen Hebel zu Boden gebracht wird. Seid wann ist eine Überdehnung der Gelenke schmerzfrei
Meiner Meinung ist die Unterschrift mißverständlich...
Ich beziehe das schmerzfrei auf das 'Zeigen', nicht auf den Hebel selbst...

Ich finde es richtig, wenn auch Kindern eine vernünftige
De-/Eskalationskette beigebracht wird..

Und ich finde gut, wenn solche Kursen nicht beim Reden,
Weglaufen, Hilferufen aufhören...
Hebeltechniken und die anderen 'kleinen dreckigen Tricks' sind
doch recht gute Mittel, um härtere Eskalation zu vermeiden (also
Schlagen und Treten) und ein trotzdem spürbares Signal zu setzen:
Moment, ich bin kein leichtes Opfer!

Ich finde es richtig, gerade auch Kinder stark zu machen,
ihnen zu verdeutlichen, daß sie sich wehren können, dürfen und sollen...
gegen ihresgleichen, aber auch gegen ältere...
(Und wenn es Menschen nicht als Kind lernen, wann denn dann?)

Mag sein, daß der dargestellte Hebel,
gegen einen erwachsenen Triebtäter mit
Mordabsicht nicht funktionieren wird, aber es gibt ja genügend
"Abstufungen", wo Kinder durchaus Chancen hätten mit der
einen oder anderen Technik...
Zuletzt geändert von Fritz am 31.10.2006, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
princefighter
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Beitrag von princefighter »

Hi Leute

ich finde SV-Kurse für Kids nicht schlecht, allerdings sollte viel im Bereich Selbstbehauptung über Rollenspiele oder auch andere Aufgaben gemacht werden.

Im Technik Bereich sollte nur auf wenige Techniken eingegangen werden, die sollten dafür Effektiv und nicht zu kompliziert sein.

Man sollte den Kindern dann aber auch klar machen, dass man durch so einen Kurs sich nicht super verteidigen kann, sondern dafür Jahre lang trainieren muss und der Kurs nur die Grundlage ist.

Bye Stefan
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln.
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das ist der Einfachste
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

princefighter hat geschrieben:Man sollte den Kindern dann aber auch klar machen, dass man durch so einen Kurs sich nicht super verteidigen kann, sondern dafür Jahre lang trainieren muss und der Kurs nur die Grundlage ist.
Stimme ich vollkommen zu! Nur wenn das bewusst gemacht wird, kann man den Kindern irgentwelche Techniken beibringen.

Aber auch was Fritz sagte, ist vollkommen richtig, man muss Kindern auch zeigen, wie man Konflikt Situationen mit reden lösen kann und nicht mit sofort zuschlagen!
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Dodo
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Beitrag von Dodo »

Ich bilde jetzt seit einer zeit kinder und Jugendliche in SV aus...Ich halte es um genau zu sein schwachsinn besonders jüngeren gleich Hebel etc. beizubringen. Die erfahrung hat mir gezeigt das besonders bei kindern zwischen 7 und 11 Jahren meist mit gelernten Techniken nur unsinn gemacht wird...z.B hat ein mädchen ne schlagabwehr + anschließendem wurf gelernt...ne woche später musste sie unehrenhaft entlassen werden da sie eine mitschülerin mit nem O-Goshi gegen n Heizkörper geschmissen hatte und ihr damit n loch im kopf geschlagen hatte...die begründung lag darin das es doch nur spass war...Ich setze erstmal auf Deeskalation und notfalltechniken (tritt inne eier etc. :D ).
Man sollte rstmal langsam anfangen und individuell auf die kinder eingehn...vorallem müssen die Kinder lernen wie sie sich verhalten müssen wenn sie gefahr erahnen...Dafür sollte mann z:B mal innen wald fahren und schreien üben...so komisch es klingt aber schreien kann im ernstfall sehr wirksam sein da es aufmerksamkei auf sich zieht.Und damit das auch mal geprobt werden kann,is son ausflug innen wald ne gute übung.Wenn die Kinder dann erfahrener und reifer sind wäre die nächste stufe das sie lernen sich mit alltagsgegenständen zu verteidigen( schlüssen oder Kleiderbügel...was auch immer...). Später wenn sie die nötige kraft haben können auch Kampftechniken gelehrt werden.

mfg
euer Dodo :D
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

@ Dodo:

Sehe ich ähnlich.
Ausgefeilte Techniken bringen bei Kinder-SV nicht wirklich viel.
Judo - just for fun!
Bodo

Beitrag von Bodo »

Handgelenk- und Armhebel und Wurftechniken sind fuer Kinder kaum zur Selbstverteidigung geeignet. Beim Ueben mag das klappen, aber wenn ein richtiger Angreifer da ist, ist der typischerweise wesentlich kraeftiger. Da genuegt ein ein paar Mal geuebter Hebel oder Wurf nicht. (Auch hoeher Graduierte haben oft genug Probleme, schwerere Leute zu werfen, obwohl sie ansonsten ganz gut mit einem Wurf klar kommen.)

Jede Selbstverteidungstechnik kann sicherlich auch missbraucht werden, egal, ob es sich um Wuerfe oder was auch immer handelt. Insofern denke ich, dass es im Bereich Missbrauch von SV nicht auf das "was vermittle ich", sondern auf das "wie" ankommt.

Daher ist Schreien ueben und Aehnliches sicherlich der geeignetere Weg fuer den Anfang. Es ist leicht zu lernen und hat oft grosse Wirkung.
Fallen_Angel
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Beitrag von Fallen_Angel »

Ich finde vor allem Hebel und ggf. Würger bei Kindern überaus unangebracht.
Nich umsonst sind sie beim Judo erst später zugelassen.

Das Problem: Zum einen ist es sehr schwer überhaupt dem Kind die Ernsthaftgkeit bei der Ausführung dieser Techniken zu vermitteln. Sie dürfen sie halt nur im Notfall anwenden, aber was man kann, wird irgendwann auch probiert.
Zum anderen ist es für kinder sehr schwer, ihre Kraft korrekt zu dosieren. Daraus entsteht wiederum die Schwierigkeit, dass diese Techniken selbst beim üben zu Überdehnungen und stakren Folgeschmerzen führen können.

Viele Kinder, die gern in solche Kurse gehen sind eben diejenigen, die ohne Skrupel anderen wehtun. Und eben dieses selbst außerhalb des Trainings zu unterdrücken scheint mir fast unmöglich.
The earth is degenerating these days. Bribery and corruption abound. Children no longer mind parents. Every man wants to write a book, and it is evident that the end of the world is approaching fast.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Viele Kinder, die gern in solche Kurse gehen sind eben diejenigen, die ohne Skrupel anderen wehtun. Und eben dieses selbst außerhalb des Trainings zu unterdrücken scheint mir fast unmöglich.
Darum sollte man diese auch tunlichst aus den Kursen entfernen...
Immerhin können die sich glücklicherweise meist auch im Kurs nicht
beherrschen und werden "erkennbar"...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von Tori »

Meine Meinung zur Kinder-SV?

Ein ganz klares Nein.

SV- Techniken sollten wirksam sein und sind daher in der Regel auch gefährlich. Man muß sie verantwortungsbewußt einsetzten.

Können das Kinder? Ich glaube nicht.

Oder würdet Ihr Kinder gelade Pistolen in die Hand drücken?
MM
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Beitrag von Tori »

In unserem Verein unterrichten wir SV erst bei den Erwachsenen. Mindestalter 14 Jahre, meist jedoch nicht unter 16 Jahren.
MM
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Wir bieten in unserem Verein Ju Jutsu an und das ab 13 Jahren Eingangsalter. Wenn die Kids dann mit 14 etwas können, dann sind sie straffähig. Diese Verantwortung impfen wir ihnen auch immer ein.
Sportgruss Joachim (bushi7)
http://www.scsig.de
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Beitrag von Affromann »

ich glaube die kinder lernen, daß die verantwortung auf ihren schulten liegt und das ist glaube ich ganz gut!!
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Aber als Einstiegsalter für richtige SV Techniken halte ich doch 14 für gut! Unter diesem Alter sollte man nur Deeskalation machen und Vorbeugung (nicht bösen dunklen Männern mitgehen!)
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Ich bin auch nicht überzeugt davon, daß Kinder mit SV-Training etwas anfangen können. Und Hebeltechniken in der SV sind m.E. nach grundsätzlich Schwachsinn - besonders das, was im Jû-Justu angeboten wird. Wenn dann noch Kinder oder junge Frauen lernen sich mit Hebeltechniken verteidigen zu können, ist die Illusion perfekt. Auch das Pratzendreschen hat wenig Sinn.

Dazu muß man auch mal folgendes sagen: Die meiste Gewalt passiert nicht auf der Straße mit dem schwarzen Mann, der das Kind in sein Auto zerrt. Gewalt gegen Kinder passiert zuerst in der eigenen Familie bzw. im familiären Umfeld, besonders was den sexuellen Mißbrauch angeht.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Ich bin auch nicht überzeugt davon, daß Kinder mit SV-Training etwas anfangen können
Ok, dann will ich mal in der Erinnerung kramen, und anmerken,
daß ich mit dem SV-Training,
welches ich als Kind genossen habe, sehr wohl etwas anfangen konnte.

Mein Erstkontakt mit SV wurde mir im Vorschulalter
durch meinen Vater beigebracht -
er zeigte mir sowas wie die Arme zur Deckung zu benutzen und
jemanden schmerzhaft auf die Nase zu boxen. Kaum hatte ich das
verinnerlicht, ließ plötzlich bei vielen der älteren bzw. "stärkeren"
Kindern in meinem Umfeld der Drang nach, mich mehr als einmal körperlich zu belästigen... ;-)

Der Zweitkontakt mit SV war dann später im Judotraining. Dadurch
konnte ich dann in der einen oder anderen Rangelei drauf verzichten,
meinem Gegner die Nase blutig zu hauen ;-)

Ihr versteht was ich sagen will...
Ein Großteil der Gewalt gegen Kinder, geht wohl immer noch von
Kindern u. Jugendlichen selbst aus...

Sicher hat ein Kind keine Chance gegen einen _erwachsenen_ Angreifer
der es mit konsequenter, unmittelbarer "Tötungsabsicht" angreift.
(Nebenbei, auch erwachsene Opfer haben da wenig Chancen... ;-) )

Aber habt ihr schon mal versucht, ein "austickendes" Kind zu _bändigen_ ?

-------------

Was sollte also SV für Kinder (meiner Meinung nach) vermitteln?

- Verantwortung: d.h. Situationsvermeidung, Gespür für Gefahr u.
Verhältnismäßigkeit (ne ausufernde Rangelei mit nem Kumpel ist nun mal etwas anderes,
wie aufgelauert werden und "Gruppenkeile" abzufassen ;-) )

- Friedlichkeit gepaart mit Wehrhaftigkeit (oder einfach gesagt: nie mit körperlichen Auseinandersetzungen zu beginnen... )

- Einfache, sinnvolle Techniken: Deckung, Schreie, Fauststöße u. Tritte auf "gute" Ziele (Nase, Schienbein, Geschlechtsteile, usw.), Kopfeinziehen
beim Gewürgtwerden..., Armbefreiungen, Fingerhebel, einfache Würfe...

- Umgang mit schmerzbedingtem Stress, Erfahrung u. Umgang mit den eigenen Grenzen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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SV für Kinder

Beitrag von tom herold »

@Yamamoto und Fritz: gute Beiträge! :D
Ich denke, daß das Problem ein anderes ist. Natürlich kann es richtig und gut sein, Kindern Selbstbehauptung und auch Selbstschutz beizubringen.
Die Frage ist doch aber, was daraus entstehen kann - Rettung aus einer gefährlichen Situation oder ein Verschlimmern der Gefahr durch falsches Selbstvertrauen?
Ich denke, daß man Kindern durchaus das eine oder andere beibringen kann - aber man muß es sehr, sehr differenziert tun, und neben dem, was da an Technik gezeigt wird, müssen viele andere Dinge beachtet werden.
Ein insgesamt schwieriges Thema, finde ich ...
Freundliche Grüße
Tom
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Beitrag von coolbost »

- Verantwortung: d.h. Situationsvermeidung, Gespür für Gefahr u.
Verhältnismäßigkeit (ne ausufernde Rangelei mit nem Kumpel ist nun mal etwas anderes,
wie aufgelauert werden und "Gruppenkeile" abzufassen zwinkern )

- Friedlichkeit gepaart mit Wehrhaftigkeit (oder einfach gesagt: nie mit körperlichen Auseinandersetzungen zu beginnen... )

- Einfache, sinnvolle Techniken: Deckung, Schreie, Fauststöße u. Tritte auf "gute" Ziele (Nase, Schienbein, Geschlechtsteile, usw.), Kopfeinziehen
beim Gewürgtwerden..., Armbefreiungen, Fingerhebel, einfache Würfe...

- Umgang mit schmerzbedingtem Stress, Erfahrung u. Umgang mit den eigenen Grenzen...
Fritz, was du da schreibst, ist genau richtig - das gleiche wurde uns auch nach dem Tod eines Schulkameraden meines Sohnes von der Polizei vorgeschlagen. Weil alle Eltern nach Selbstverteigung für die Kids schrien, kam ein Trainer, der normalweise Frauen in der Selbstverteidigung trainiert.
Die Polizei sprach auch mit uns darüber und sagte uns, man könnte Kids noch so viel trainieren, wenn die innere Einstellung der Kids nicht dafür ist.
Es besteht bei sehr vielen Kindern eine sehr grosse Hemmschwelle sich gegen Erwachsene tätlich zu wehren. Wohin gegen andere Kids diese Hemmschwelle nicht so besteht.
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Wirklich gute Beiträge Fritz und Yamamoto!
@tom herold: Natürlich kann sich die Situation verschlimmern, aber dafür kriegt man auch ein Gefühl. An sich ist Selbstvertrauen wichtig. Stell dir vor, du bist sauwütend, fängst eine Schlägerei an, und verlierst dann dein Selbstbewusstsein. Das sähe blöd aus. Wenn jemand mit guten Selbstbewusstsein sich gegen irgendetwas körperlich wehrt, zieht er das meistens doch auch durch - (fast) ohne Rücksicht auf die anderen. Und danach hat er auch erstmal seine Ruhe vor den Gegnern, es sei denn, sie sammeln sich und machen alles nur noch schlimmer.....
Gruß,
Clonk
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