Pfefferspray

Hier geht es um das Thema Selbstverteidigung
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mcdüse
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Re: Pfefferspray

Beitrag von mcdüse »

Also in diesm thread wird ja wirklich viel Sinnvolles aber mindestens genauso viel Quatsch erzählt.

Wenn ich solche Sachen lese, wie: "vier Glatzen, die aus einem Trabbi springen...." Mal ehrlich, da gibt es nur eins: Nix wie weg. Wurstegal wie gut ich in SV ausgebildet bin. Das Risiko dieser Situation ist nicht mehr kalkulierbar. (Natürlich hilft einem da auch kein souveränes Auftreten weiter)
kastow hat geschrieben:Schuld ist grundsätzlich natürlich der Täter.
Genau so isses!
Komisch nur, dass manche so geballt diese Erfahrungen machen (beruflich jetzt mal außen vor). Da entseht bei mir oft so ein wenig der Eindruck, Deutschland ist die letzte Bronx. Und viele wollen heute das Umfeld in Deutschland gerne so sehen, als wenn es überall nur ums nackte Überleben ginge (Du oder ich!). Ist ja auch megacool, wie die Gangster-Rapper das so rüberbringen. Klar, das wollen wir hier auch ... :ironie3
califax hat geschrieben:Judo, wie jede andere Kampfkunst auch, bedeutet: Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns Knochen brechen
Und das ist für mich absoluter Blödsinn. Zumindest wenn man unter KK die Erziehung von Körper und Geist sieht. Aber ein anderes Auftreten mit einer gewissen Gelassenheit, Souveränität oder auch defensiven Grundhaltung entwickelt man durch KK-Kenntnisse ebenfalls. Und das wirkt oft eben schon vor der handgreiflichen Auseinandersetzung.
califax hat geschrieben:Richtig. In der zivilen SV ist jede gelungene Flucht ein 100prozentiger Sieg, und der Einsatz von Gewalt muß dieses defensive Ziel unterstützen.
Yepp!
califax hat geschrieben:Aber die eigentliche Flucht trainiert man üblicherweise nicht im Rahmen einer Kampfkunst wie Judo sondern bei Sachen wie Parkour, Hindernislauf/Hürdenlauf, etc.
Aber ich lerne bei einer Kampfkunst, Situationen besser einzuschätzen. Ich kann ein Gefühl dafür kriegen, was einem so widerfahren kann. Und eines sehe ich ganz genauso, wie einige andere das auch schon beschrieben haben: Heute kann ich mir nicht mehr sicher sein, dass bei einer Klopperei nicht doch irgendwann Waffen gezogen werden. Von daher MUSS es oberstes Ziel sein, physische Auseinandersetzungen zu vermeiden!
Das heißt nicht, dass ich keinem mehr helfe.

Und wenn wir uns alle nicht so schnell provozieren lassen, aus Angst "Ehre", "Gesicht", "Ansehen" oder was auch immer zu verlieren, wenn einen einer beleidigt, werden sehr viele (nicht alle) Konflikte gar nicht erst physisch enden.

(Mein Beitrag bezieht sich nicht auf die letzten 3 Beiträge, die wurden zeitgleich erstellt))
Zuletzt geändert von Fritz am 12.07.2010, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Autor eines Zitats korrigiert
Gruß

McDüse

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Fritz
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Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

Und mit meiner "Definitionsfrage" wollte ich eigentlich mehr darauf hinaus, dass bei gegebenen Ausgangspunkt des Threaderöffners SV noch gar keine Rolle spielt (habt ihr ja am Anfang auch fast alle geschrieben)...die Lösung war ja eher die Kommunikation mit Erwachsenen, die helfen können (Eltern, Lehrer...)
Unsere Empfehlung war, sich Hilfe zu holen bei dem Problem. Trotzdem ist der Hintergrund seiner
Frage gewesen: Lohnt es sich, eine Waffe (Pfefferspray) zu besorgen, um im Fall des Falls bessere Chancen
zu haben. Von Pfefferspray wurde eher abgeraten.
Konkrete Empfehlungen für andere (konkrete) Waffen möchte ich im Forum aus juristischen Gründen nicht
haben,
obwohl natürlich eine Waffe durchaus Chancen im SV-Fall verbessern kann.

Wir sollten den Fehler nicht machen zu glauben, das durch Tips: "Wie mit anderen reden", "Weglaufen", daß zugrundeliegende Problem ("Mobbing") zuverlässig gelöst werden kann. Manchmal geht es. Manchmal auch nicht.
Und für das zweite "Manchmal" ist die SV-Diskussion, die sich entwickelt hat...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

@Califax:

Danke!
Endlich mal jemand, der ähnliche Erlebnisse hatte wie ich ...
Wie ich bereits schrieb: mir ist das, was einige Teilnehmer der Debatte hier äußeren, viel zu theoretisch. Da wird über Dinge im Brustton der Überzeugung parliert, die man selbst noch nie erlebt hat.
"Wenn so etwas passiert, dann muß man ... dann kann man ... und dann ist es doch selbstverständlich, daß ... und man muß ja schließlich vorher ..."

Vielleicht wird mir das nun wieder übelgenommen - aber ich möchte jene, die so etwas erzählen, gar zu gern in den von Califax beschriebenen Situationen erleben.

"Souveräne Ausstrahlung"?
Quatsch!
Völliger Quatsch!

Bei Bedarf kann ich diejenigen, die sich einer "souveränen Ausstrahlung" zu erfreuen glauben, gern mit in meine Heimatstadt nehmen.
Oder ich empfehle einen Urlaub in Hoyerswerda. Oder Frankfurt/Oder.
Es gibt nämlich etliche Gewalt-Freaks, denen ihr RUF über alles geht. Diese "feigen Schwächlinge" suchen sich prinzipiell GEGNER und keine Opfer. Die suchen nach kräftigen Typen, die "einen Schatten werfen" - und mache sie dann platt.

Ich bin einigermaßen erschüttert darüber, wie - mit Verlaub! - unbedarft und ahnungslos hier der eine oder andere versucht, Gewalt auszublenden, wegzudiskutieren ... wie mancher versucht, sich an die Illusion zu klammern, es werde schon nix passieren ...
Schließlich IST etliche ja noch nie etwas passiert, nicht wahr? Daraus folgert man dann, daß es immer so bleiben müsse ...
Kleiner Tip: gewaltbereiter menschlicher Abfall verläßt auch hin und wieder die finsteren Feuchtbiotope, die er bewohnt und taucht an Orten auf, an denen man nie damit gerechnet hätte.

Und nein - um dem Großen Böse Wolf zu begegnen, muß man nicht unbedingt bestimmte verrufene Gegenden aufsuchen.

Ich hab zwar das Gefühl, daß es sinnlos ist, das zu wiederholen, aber dennoch: Gewalt kann jeden treffen. Überall.
Ich persönlich bin der Meinung, daß man darauf gut vorbereitet sein sollte - und das heißt, daß man mehr zu bieten haben muß als Gerede und das Festhalten an Konventionen, die dem Großen Bösen Wolf (GBW) nicht mal ein müdes Lächeln entlocken.
Aber wer sich natürlich damit beruhigen möchte, daß es den GBW gar nicht gibt ...
Oder daß er im Falle eines (ach so unwahrscheinlichen Falles) ja schon von den "Hütehunden" der Polizei in Schach gehalten würde ...
Oder daß man als Schaf durch "kluges Reden" schon dafür sorgen könne, daß der GBW die Sinnlosigkeit seines Tuns einsehen und von dann ziehen werde ...

Ich schrieb vor einige Zeit dazu einen Essay unter dem Titel "Gewalt, Wahrnehmung und Kampf", aus dem ich nun ein wenig zitiere:
Es gibt einen riesengroßen Unterschied zwischen dem, was Gewalt tatsächlich ist und dem, was davon wahrgenommen wird.
Gewalt wird oftmals nicht als solche erkannt. Das mag auch daran liegen, daß es viele unterschiedliche, z.T. sehr subtile Formen von Gewalt gibt. Die Wahrnehmungslücke hat aber in erster Linie andere, sehr ernste Ursachen.
Nur sehr wenige Menschen befassen sich emotionslos und vorurteilsfrei mit dem Thema Gewalt. Doch erst dann, wenn man die eigenen Vorurteile, vorgefaßten Meinungen und auch Erwartungen weitgehend ausklammern kann, wird man sich intensiv und vor allem konstruktiv mit Gewalt und ihren Erscheinungsformen auseinandersetzen können.
Gewalt ist ein sehr wichtiges Thema für alle, die sich mit dem Gedanken des Kämpfens vertraut machen wollen ... sollte man meinen.
Weit gefehlt!
Es scheint ein gesellschaftlicher Konsens zu sein, über Gewalt möglichst nicht zu sprechen (die hysterische Berichterstattung in den Medien einmal ausgenommen).

Gewalt, so lernen wir als Kinder, ist eine völlig inakzeptable Art und Weise, Probleme lösen zu wollen.

Das aber stimmt nicht, wie wir (ebenfalls von Kindesbeinen an) erfahren müssen.
So wachsen wir also in einer extrem verlogenen Gesellschaft auf, die Gewaltlosigkeit predigt und gleichzeitig der beste Nährboden für ebendiese Gewalt ist. Zudem wird eine in den Medien zu beobachtende, geradezu voyeuristische Berichterstattung in Bezug auf Gewaltdelikte nicht dazu beitragen, Gewalt einzudämmen.
Es sei dahingestellt, welche Faktoren gewaltauslösend sind - es genügt, zu begreifen, daß ein großer Teil unserer Mitmenschen durchaus bereit ist, Gewalt als Mittel zur Lösung von Konflikten zu akzeptieren. Man sollte meinen, daß es keiner besonderen kognitiven Fähigkeiten bedarf, um dieser Erkenntnis teilhaftig zu werden.
Ich finde es zudem sehr selbstgerecht, realitätsfremd und sehr gefährlich, wenn man allen Ernstes glaubt, den gewaltbereiten menschlichen Abschaum beispielsweise durch einen Appell ans Schamgefühl zivilisieren zu können.
Auch der Glaube an den Staat und die Polizei als dessen Ordnungsmacht ist von geradezu rührender Naivität.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft sind, wie wir alle wissen, eingeengt von Gesetzen, politischen Entscheidungen, der öffentlichen Meinung und vor allem leider allzu oft beengt und bedrängt von allgemeiner, gesellschaftlicher Dummheit ...
In einer Zeit, in der "aus Kostengründen" massiv Beamtenstellen bei der Polizei abgebaut werden, sollte vielleicht man nicht allzusehr darauf vertrauen, durch die Polizei wirksam vor Gewalt "beschützt" zu werden.
Es sei wiederholt - es kann jeden treffen. Wäre es da nicht besser, so gut wie möglich vorbereitet zu sein? Leider verbauen viele Leute sich diese Möglichkeit selbst, indem sie sagen: "Ich weigere mich, mein Leben von Gewalt durcheinanderbringen zu lassen! Ich weigere mich, so paranoid zu werden, daß ich hinter jeder Hausecke einen Angreifer vermute!"

Das heißt im Klartext: "Ich weigere mich, zu akzeptieren, daß es Gewalt gibt und das sie mich treffen kann. Ich weigere mich, meine Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten zu richten, die mir aus solchen Situationen heraushelfen könnten! Lieber vertraue ich darauf, daß mir schon nichts passieren wird!"

Die meisten Menschen wollen unbedingt glauben, daß die Welt im Grunde ein Ort des Guten ist. Das Böse, so glauben sie, beruhe einzig und allein auf (korrigierbarer) Verirrung.
Dieser Glaube ist verständlich, denn das Leben wäre sonst für viele nur schwer zu ertragen. Das ist der Grund dafür, daß solche Gutmenschen von Gewalt immer völlig überrascht werden.
Doch selbst, wenn sich solche Menschen mit Gewalt konfrontiert sehen, beharren sie oftmals stur (und hilflos) auf ihrem Standpunkt.
Es gibt weder eine Garantie noch einen Anspruch darauf, von Gewalt verschont zu bleiben. Niemand ist unberührbar!
Die meisten Menschen aber blenden diese Erkenntnis, wie schon gesagt, einfach aus ihrem Leben aus. Das bedeutet, daß sie sich konsequent weigern, sich zumindest gedanklich mit diesem Thema zu befassen.
Wenn sie dann doch irgendwann plötzlich Nase an Nase mit dem großen, bösen Wolf stehen, fallen sie aus allen Wolken, wieso gerade ihnen so etwas widerfahren konnte (falls sie es überleben).
Etliche dieser (man möge mir den Ausdruck verzeihen) Schafe blöken glücklich und selbstzufrieden auch dann noch vor sich hin, wenn der große, böse Wolf (GBW) ihnen schon dicht auf den Fersen ist.
Warum auch nicht, schließlich haben sie ja gelernt, daß es den GBW gar nicht gibt. Sie haben ihren angeborenen Schutzmechanismus abgelegt im Rahmen dessen, was man als Sozialisation bezeichnet.
Sie haben auch nie gelernt, wie man erkennen kann, ob man sich vielleicht gerade eben in das Gebiet des GBW begibt ...
Glücklich und selbstzufrieden blöken sie: "Ich lehne Gewalt prinzipiell ab! Määähhh!"
Ein bedenklicher Standpunkt, besonders dann, wenn er von jenen vorgebracht wird, der ihrer Natur nach Beutetiere sind, auch wenn sie das nicht wahrhaben wollen.
Sie sagen: "Ich verabscheue Gewalt! Ich lehne Gewalt grundsätzlich ab!"

Diese angeblich erwachsenen und mündigen Bürger meinen damit: "Ich bin nicht bereit, mich gedanklich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Ich verlange, daß Gewalt einen großen Bogen um mich macht!"
Es fehlt nur noch, daß sie trotzig mit den Füßen stampfen. Das wird den großen bösen Wolf wahrscheinlich sehr beeindrucken …

Leider machen viele Schafe einen ganz entscheidenden Denkfehler.
Zum einen halten sie sich selbst nicht für Schafe (was nicht für ihren Realitätssinn spricht), zum anderen ist unter ihnen folgende Haltung weitverbreitet: "Mir ist so etwas ja noch nie passiert, also gibt es das auch nicht!"
Aus diesem Gedanken leiten sie den nächsten ab: "Da es so etwas nicht gibt, kann mir auch in Zukunft nichts passieren!"
Schließlich haben sie noch ein ganz besonders "gutes" Argument auf Lager, mit dem sie "paranoide Schwarzseher" wie mich endgültig zu widerlegen glauben: "Warum sollte mir denn irgendjemand etwas tun? Ich tue doch auch niemandem etwas!"

Das bedeutet, in verständliche Sprache übersetzt: "Ich bin harmlos, also haben alle anderen auch harmlos zu sein."
Wer seine eigene Harmlosigkeit derart lautstark hinausposaunt, kann sich auch gleich ein Schild umhängen mit der Aufschrift "Opfer".

Es gibt dort draußen so viele völlig durchgeknallte Irre, die keinen speziellen Grund brauchen, um auf ihre Mitmenschen loszugehen, daß einem Angst und Bange werden kann. Es gibt dort draußen alle Arten von menschlichem Abfall, der zu etwas anderem als Gewalt gar nicht mehr fähig ist! Es gibt so viele Beispiele von plötzlich ausbrechender, grundloser, eskalierender Gewalt, daß einem schlecht werden könnte.
Will das jemand ernsthaft leugnen?
Der Normalbürger , der Gewalt so lautstark, besserwisserisch und selbstgerecht ablehnt und sich darüber moralisch entrüstet, überträgt fälschlicherweise sein Wertesystem auf jede ihm begegnende Situation. Unzulässigerweise geht er davon aus, daß zivilisierte Menschen allüberall nach den gleichen Richtlinien zu denken, zu handeln und daher Gewalt grundsätzlich abzulehnen haben. Das aber stimmt einfach nicht. Folglich wird er, oft ohne es zu bemerken, außerhalb seines vertrauten Umfeldes immer wieder die eine oder andere Grenze verletzen. Ignoriert er dabei die mehr oder minder deutlichen Warnsignale, braucht er sich über einen Ausbruch von Gewalt eigentlich nicht zu wundern.
Wer sich aus seinem engsten, vertrautesten Umfeld herausbewegt, der tut gut daran, zu berücksichtigen, daß es kein herrenloses Territorium gibt. Irgendwer erhebt garantiert Anspruch darauf, daß dies sein Gebiet ist. Folglich gelten dort seine Regeln.
Das ist die Realität, auch wenn manche das nicht akzeptieren können.
Noch einmal - zwischen dem großen, bösen Wolf (GBW) und dir befinden sich nur imaginäre Schranken, die absolut nichts wert sind!
Was nützt es dem Opfer, wenn der Täter hinterher (falls er überhaupt gefaßt wird) mit einer mehr oder minder milden Strafe davonkommt? Knast hat für viele keinerlei abschreckende Wirkung, soviel ist sicher.
Zudem hält der Gedanke an Strafe niemanden davon ab, dich zu einem wimmernden, blutigen Klumpen zu verarbeiten.
Es ist ferner unbedingt notwendig, zu berücksichtigen, daß den meisten Gewalttätern die Folgen ihres Tuns völlig gleichgültig sind. Viele von ihnen sind schon ganz unten und leben in der gesellschaftlichen Mülltonne. Was haben sie noch zu verlieren? Nichts!
Zudem muß man leider konstatieren, daß ein Großteil dieser Gewalttäter tatsächlich nachweislich unfähig ist, aus Erfahrung zu lernen (siehe Rückfallquote). Was nutzt da die Drohung mit einer Gefängnisstrafe?
Ich glaub zwar nicht, daß meine Gedanken dazu beitragen könne, das Bild, welches Schafe von Wölfen haben, etwas realisischer zu gestalten, aber ich hab's wenigstens versucht.

FG
Tom
HBt.

Re: Pfefferspray

Beitrag von HBt. »

@McDüse,
mit Verlaub (ich möchte Dich hier eigentlich nicht persönlich herauspicken, aber...), Du machst die Äuglein zu. Mach sie bitte auf.

Einige Thesen und "blauäugige Aussagen" sind sehr bedenklich, stimmen mich sehr nachdenklich. Du kennst keine, gar keine Form der Gewalt (Unterstellung! ich weiß). Habe ich recht? Dann schreib zu diesem Thema bitte nichts mehr.
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mcdüse
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Re: Pfefferspray

Beitrag von mcdüse »

Immer wieder schön mit Leuten zu diskutieren, die die Weisheit für sich gepachtet haben.

@tom: Wenn das nicht schwarz/weiß ist, dann stell ich mir echt die Frage!
Deine Kernbehauptungen: Es gibt "da draußen" immer und überall Gewalt und jeder ist entweder Schaf, Wolf oder der GBW.
Alle Schafe sind in Deinen Augen blind, weltfremd, blöd und daher von Haus auf Opfer.
GBW´s gibt es anscheinend mit einem Bevölkerungsanteil von 30%.
Und mann muss erstmal drölfzig Kämpfe auf der Straße überstanden haben, bevor überhaupt jemand den Mund mal aufmachen darf.
Aber das, was Du in Deinen Beiträgen und Zitaten darstellst, sind allein DEINE Auffassungen.
Auch wenn diese für DICH dogmatischen Charakter haben mögen, ist es letztendlich dennoch lediglich DEINE Meinung. Auf die ja zum Glück in diesem Land jeder ein Recht hat! (Oder ist das jetzt auch eine weltfremde Überzeugung ??)

Desweiteren wird hier immer alles über einen Kamm geschoren: Ausgangslage war die Pfefferspray-Lage. Und dann wird hier alles verdreht nach dem Motto: da kommen vier Skins mit Baseballschäger und ich (McDüse) will souverän gucken und sagen "Hey ihr, lasst uns doch mal drüber reden ..." DAS hat keiner in diesem Thread behauptet. Manchmal muss man auch mal etwas beim Thema bleiben und nicht alles gleich zum 3. Weltkrieg erklären! (Auch wenn es spektakulärer und spannender klingt!)

NATÜRLICH gibt es gewaltsame Übergriffe und NATÜRLICH ist es gut, wenn man halbwegs vorbereitet ist (mehr geht ja - wie schon mehrfach festgestellt wurde - sowieso nicht). Aber man muss sicher nicht bei jedem Schritt den man vor die Tür setzt Angst haben. Vorsicht ist immer gut, abr man kann es auch übertreiben. :irre
Zuletzt geändert von mcdüse am 13.07.2010, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

McDüse

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kastow
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Re: Pfefferspray

Beitrag von kastow »

Nun, ich habe viele der hier beschriebenen Situationen bereits erlebt. Interessanterweise sind eben nicht alle eskaliert. Und nicht selten haben die bösen Wölfe, die mich zunächst als Opfer ausgekoren hatten, wieder von mir abgelassen, aber keine zehn Minuten später jemand anderen krankenhausreif geschlagen. Mit dem einen oder anderen bösen Wolf habe ich im Laufe der Jahre danach auch so manches Bier getrunken. Einer sagte mir dann mal auf meine Frage, wieso er mich eigentlich nicht so fertig gemacht habe wie sein letztes Opfer, etwas Interessantes: "Hätte ich gekonnt. Aber wozu? Du blöde Kartoffel hast dich nicht so ernst genommen wie diese Idioten. Was hätte es mir also gebracht?" Darüber sollte der ein oder andere vielleicht auch einmal nachdenken. Hin und wieder Shizen-Tai (Natürliche Stellung) anstatt Rasierklingen unter den Armen und jukuryo dankô (reifliches Überlegen und entschlossenes Handeln) kombiniert mit Tomaru tokoro o shiru (Kenne die Grenzen) anstatt Selbstdarstellung und große Worte erhält häufig die Gesundheit. Genau diese von Kanô formulierten Theorien erheben Jûdô doch über reine Kampfkunst hin zu einem Erziehungssystem. Aber sie benötigen, wie ich weiter oben bereits schrieb, harte Arbeit an einem Selbst (Jûdô shûshinhô) - die Schuld statt dessen bei der bösen Gesellschaft zu suchen ist natürlicher einfacher als Reflektion.

@Fritz: Welche Polizeiberichte darfst du als Zivilist denn einsehen? Oder meintest du Berichte in der örtlichen Presse. Dann erklärt sich doch von selbst, warum nur die auflageversprechenden Verbrechen veröffentlicht werden.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

Von wegen der Wölfe gibt es hier:

http://www.mwkworks.com/onsheepwolvesandsheepdogs.html

einen meiner Meinung nach sehr treffenden Artikel zu lesen...
kastow hat geschrieben:@Fritz: Welche Polizeiberichte darfst du als Zivilist denn einsehen? Oder meintest du Berichte in der örtlichen Presse. Dann erklärt sich doch von selbst, warum nur die auflageversprechenden Verbrechen veröffentlicht werden.
Ich meine die veröffentlichten... Die Polizei veröffentlicht auch selbst welche...
mcdüse hat geschrieben:NATÜRLICH gibt es gewaltsame Übergriffe und NATÜRLICH ist es gut, wenn man halbwegs vorbereitet ist (mehr geht ja - wie schon mehrfach festgestellt wurde - sowieso nicht). Aber man muss sicher nicht bei jedem Schritt den man vor die Tür setzt Angst haben. Vorsicht ist immer gut, abr man kann es auch übertreiben.
Nun ja, das hängt wohl immer mit dem eigenen Erfahrungswerten zusammen. (Nur weil man paranoid ist, heißt es nicht, daß sie _nicht_ hinter
einem her sind ;-) )
Und da Tom offensichtlich jemand ist, der ausreichend Erfahrungen mit solchen Sachen hat - und ich glaube ihm und seinen Narben am Bauch
da mal - würde ich bitten, solche Aussagen:
Immer wieder schön mit Leuten zu diskutieren, die die Weisheit für sich gepachtet haben. :BangHead

hier zu unterlassen.
Es ist kein Problem, wenn jemand eine andere Meinung hat, hab ich in einigen Punkten auch, jedoch sollte man
Leuten mit entsprechender Erfahrung schon zugestehen, da etwas kompromisslosere Ansichten zu haben... und vielleicht sich fragen,
ob da nicht doch etwas Wahres dran ist...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Pfefferspray

Beitrag von kastow »

Ach, diese Berichte. Aussagekräftig sind die erst mit dem Jahresabschluss, wenn du vergleichen kannst, wie viele der Verbrechen doch noch geklärt wurden. Denn letztendlich dienen sie in ihrer Erstveröffentlichung häufig auch der Ermittlung.

Übrigens finde ich es interessant, dass ausgerechnet Leute, die sonst in Diskussionen gerne beanstanden, dass Deutschland kein Polizeistaat werden dürfe, in diesem Themen-Zusammenhang eine größere Polizeipräsens fordern. Aber damit reißen wir nur ein weiteres Thema an ;)
Zuletzt geändert von kastow am 13.07.2010, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Ach, diese Berichte. Aussagekräftig sind die erst mit dem Jahresabschluss, wenn du vergleichen kannst, wie viele der Verbrechen doch noch geklärt wurden.
NEIN! Meine Aussage war, daß die Polizei nie rechtzeitig vor Ort ist, sein kann:
ich hat geschrieben:Wozu? Was nützt es einem potentiellen Opfer, eine Gewaltdefinition gelernt zu haben. Entweder "souveränes Auftreten" nützt,
oder bewirkt das Gegenteil, entweder "Deeskalation" deeskaliert oder der Gegenseite geht die Beschwichtigerei erst richtig auf den Senkel...
Und tollerweise weiß man es wohl erst hinterher genau ;-) Und damit ist das dann ähnlich dem "Gewaltmonopol" des Staates.
In der Regel kommt dieses immer erst hinterher zum Tragen
Damit ist es irrelevant, wieviel die Polizei aufklärt oder nicht.
Es sind _alles_ Taten die begangen wurden und jemand zu Schaden kam.
Notwehr ist dazu, da um Taten zum Tatzeitpunkt zu verhindern.
Aufklärung, Situationseinschätzungen usw. ist dazu da, Taten im Vorfeld möglichst zu vermeiden - schön wenn es klappt...
kastow hat geschrieben:Übrigens finde ich es interessant, dass ausgerechnet Leute, die sonst hier immer beanstanden, dass Deutschland kein Polizeistaat werden dürfe, in diesem Zusammenhang eine größere Polizeipräsenz fordern. Aber damit reißen wir nur ein weiteres Thema an ;)
Bitte unterlaß diese Art der Argumentation hier. Ich bin da mittlerweile etwas feinfühliger geworden und möchte diese
Art von rhetorischen Unterstellungen bzw. das in den Mundlegen so nie gesagter Aussagen hier nicht haben.

Meine Aussage ist schlicht und einfach: Bis zum Zeitpunkt einer Tat ist das potentielle Opfer mehr oder weniger allein auf sich gestellt.
Polizei und Juristen werden immer erst hinterher tätig (logischerweise).
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Pfefferspray

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Meine Aussage war, daß die Polizei nie rechtzeitig vor Ort ist, sein kann: [...] Meine Aussage ist schlicht und einfach: Bis zum Zeitpunkt einer Tat ist das potentielle Opfer mehr oder weniger allein auf sich gestellt.
Polizei und Juristen werden immer erst hinterher tätig (logischerweise).
??? Der Sinn der Polizei ist aber nun einmal in erster Linie die Aufklärung. Sie kann, wie du schon geschrieben hast, in der Regel nicht rechtzeitig vor Ort sein. Das ginge nur, wenn an jeder Ecke ein Polizist stünde oder wir Bürger häufiger die Polizei hinzuziehen würden. Aber letzteres wird dann häufig als Denunziantentum verunglimpft.
Fritz hat geschrieben:Bitte unterlaß diese Art der Argumentation hier. Ich bin da mittlerweile etwas feinfühliger geworden und möchte diese Art von rhetorischen Unterstellungen bzw. das in den Mundlegen so nie gesagter Aussagen hier nicht haben.
Das unterstütze ich grundsätzlich. Es wäre schön, wenn du an dieser Stelle z.B. auch die Unterstellungen, die mir bezüglich meines Hütehunde-Bildes auch nach Klarstellung wieder fälschlich in den Mund gelegt wurden, in deiner Moderatorenfunktion entsprechend grün markierst. Danke. Ich habe meine Aussage entsprechend geändert.
Herzliche Grüße,

kastow

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HBt.

Re: Pfefferspray

Beitrag von HBt. »

@kastow,
worauf willst Du hier eigentlich hinaus :dontknow ?
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Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

mcdüse hat geschrieben:Deine Kernbehauptungen: Es gibt "da draußen" immer und überall Gewalt und jeder ist entweder Schaf, Wolf oder der GBW.
Alle Schafe sind in Deinen Augen blind, weltfremd, blöd und daher von Haus auf Opfer.
GBW´s gibt es anscheinend mit einem Bevölkerungsanteil von 30%.
Wenn du das sagst ...

Die meisten Schafe, die ich kennengelernt habe, sind tatsächlich "blind, weltfremd und blöd und daher von Haus aus Opfer".
Sie glaube es nur nicht.
Stattdessen versuchen sie, meine Aussagen ins Lächerliche zu ziehen, weil sie entweder eine mörderische Angst davor haben, daß es tatsächlich so ist, wie ich schreibe - oder aber weil sie ein durch nichts gerechtfertigtes Vertrauen in die Vermutung haben, daß ihnen selbst "so etwas" nie im Leben passsieren könne. Weil's ja bisher nicht passiert ist.
Sodann erklären sie treuherzig, entweder gar kein Schaf oder aber "vorbereitet" zu sein.
Gut ... jeder wie er kann.
Und mann muss erstmal drölfzig Kämpfe auf der Straße überstanden haben, bevor überhaupt jemand den Mund mal aufmachen darf.
Du sagst es!
Denn wenn man über "SV" reden will und nicht "drölfzig Kämpfe auf der Straße überstanden" hat - WORÜBER redet man dann? Über Situationen, die man nur THEORETISCH kennt.
Das heißt, daß man (also in diesem Fall DU) über Dinge redet, die man sich mangels eigener signifikanter Erfahrung halt so VORSTELLT. Man hat eben eine ... Meinung. Mehr nicht.
Keine gute Grundlage für fundierte Aussagen, findest du nicht?
Aber das, was Du in Deinen Beiträgen und Zitaten darstellst, sind allein DEINE Auffassungen.
Richtig.
Und das schrieb ich auch dazu.
Nur daß meine Aussagen, das Gebiet der Gewaltanwendung betreffend, auf (über)reichlich Erfahrung beruhen. Worauf beruhen DEINE diesbezüglichen Aussagen?
Auf dem, was du dir so vorstellst ...
:alright
Auch wenn diese für DICH dogmatischen Charakter haben mögen, ist es letztendlich dennoch lediglich DEINE Meinung. Auf die ja zum Glück in diesem Land jeder ein Recht hat!
Du lenkst vom Thema ab - und das noch nicht einmal sonderlich geschickt.
Du kannst zu diesem Thema nun mal mangels Erfahrung nichts Substantielles beitragen. Das ist nicht schlimm (ich kann ja bspw. über das Kampfrichterwesen des DJB auch nicht mitreden, mir fehlt es da an Wissen und Erfahrung - und deshalb rede ich darüber einfach nicht mit).
Aber es ist nicht sinnvoll, wenn du deinem Ärger darüber nun dadurch Ausdruck verleihst, daß du versuchst, es zu einer persönlichen Auseinandersetzung werden zu lassen, weißt du?
Desweiteren wird hier immer alles über einen Kamm geschoren: Ausgangslage war die Pfefferspray-Lage. Und dann wird hier alles verdreht nach dem Motto: da kommen vier Skins mit Baseballschäger und ich (McDüse) will souverän gucken und sagen "Hey ihr, lasst uns doch mal drüber reden ..."
Keine unsachliche Rundumschläge bitte.
Ich hatte bereits mehrfach geschrieben, daß wir inzwischen OT sind.
Das mit den Glatzen kam von Califax, und derjenige, der dir nahelegte, dich zu diesem Thema nicht mehr zu äußern, war Helge.

Meine ganz persönliche Meinung ist, daß du noch nie im Leben mit wirklicher Gewalt konfrontiert wurdest.
Schön für dich.
Solltest du wissen wollen, was Gewalt wirklich ist - wie sich das anfühlt, welche Art von Gestörten auf so etwas "steht", woran man solche Typen erkennt ... und solltest du dazu "Feldstudien" betreiben wollen, wende dich vertrauensvoll an mich.
Ich mach dann mit dir einen Streifzug durch ... sagen wir mal ... diverse Plattenbauviertel.
Nicht nur im Osten.
Oder du gehst einfach mal selbst ganz harmlos und souverän nachts allein durch die Düsseldorfer Altstadt.
Oder als Langhaariger durch Pirna, Wurzen ... Cottbus kann ich auch empfehlen.
Magdeburg-Olvenstedt wäre für Feldstudien ebenfalls geeignet. Vor allem, wenn man "souverän" auftritt.
Ländliche Gegenden in Brandenburg kann ich dir auch sehr ans Herz legen.

Allerdings wird die Diskussion nun ein wenig ... seltsam.
Ich wiederhole es: dir fehlt jegliche ernstzunehmende Erfahrung mit massiv(st)er Gewalt.
Daher bist du auf das angewiesen, was du dir halt so vorstellst. Oder was du in Büchern gelesen hast. Oder was dir von Leuten erzählt wurde, die ebenfalls über keinerlei Erfahrung verfügen.
Denen, die ihre eigenen Erfahrungen hier einbringen, glaubst du ja offenbar nicht.

Worüber also redest du?

:alright
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Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

@kastow: Ich kann keine Änderung in Deinem Beitrag entdecken.

Ich kann auch keine Verdrehung in Deinem Hütehunde-Beispiel plus Entgegnung sehen:
califax hat geschrieben:
kastow hat geschrieben: Und zur üblichen Schwarz-Weiß-Malerei: neben Wölfen und Schafen gibt es auch Schäfer und Hütehunde. Damit meine ich sowohl Dritte als auch eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die häufig genügen, Wölfe von vorne herein abzuschrecken oder wenn nötig in die Flucht zu schlagen, ohne selbst zum Wolf werden zu müssen.
Die Welt ist bunt. Gott sei's gepriesen und gepfiffen. :)
kastow hat geschrieben:Schafe verfügen immer auch über die Möglichkeit, Schäfer und Hütehunde hinzuzuziehen.
Nö, genau das eben nicht. Denn die Wölfe entscheiden über Zeit und Ort des Angriffs, nicht die Schafe.
Und sowohl Schäfer als auch Hütehünde erweisen sich im Ernstfall gern als feige Lämmer. Ich wurde schon zusammengeschlagen, und die Polizei hat desinteressiert zugeschaut.
Und die Passanten hatten sowieso zuviel Angst.
Daraufhin hast Du Dein Beispiel noch etwas genauer erläutert:
kastow hat geschrieben:Dieses Bild bitte nicht zu wörtlich nehmen. Wenn mir / uns der Rückzug oder die Flucht ohne ernsthafte Verletzungen gelingt, habe ich bildlich die Wölfe in die Flucht geschlagen, da sie ihr Ziel nicht erreicht haben. Das kommt vielleicht dem eigenen Ego nicht immer entgegen ... na und? So ist das Leben, wir sind nicht immer strahlende Helden, die ohne einen Kratzer im Kampf jeden Gegner besiegen. So etwas gibt es eben nur im TV oder Kino.
Danach wurde auf dieses Deine Beispiel nicht mehr eingegangen...
Außer in dem Verweis, welchen ich eingestellt habe...

Interessant finde ich trotzdem diese Aussage:
kastow hat geschrieben:Schafe verfügen immer auch über die Möglichkeit, Schäfer und Hütehunde hinzuzuziehen.
im Zusammenhang mit:
Der Sinn der Polizei ist aber nun einmal in erster Linie die Aufklärung. Sie kann, wie du schon geschrieben hast, in der Regel nicht rechtzeitig vor Ort sein. Das ginge nur, wenn an jeder Ecke ein Polizist stünde oder wir Bürger häufiger die Polizei hinzuziehen würden. Aber letzteres wird dann häufig als Denunziantentum verunglimpft.
Wer sind in Deinem Beispiel also die Schäfer und Hütehunde?

Mir gefällt dieses Beispiel schon recht gut.
Allerdings habe ich in unserer Gesellschaft den Eindruck, daß Schäferhunde, solange kein hungriger Wolf in Sicht ist,
von uns Schafen mit Argwohn beäugt werden u. man ihnen am liebsten Halsband & Maulkorb verpassen und sie in einen
Zwinger stecken würde... Auf das sie nicht unser Bild eine friedlichen Welt stören mögen ;-)
tom herold hat geschrieben:WORÜBER redet man dann? Über Situationen, die man nur THEORETISCH kennt.
Das heißt, daß man (also in diesem Fall DU) über Dinge redet, die man sich mangels eigener signifikanter Erfahrung halt so VORSTELLT.
Konfuzius sagt: "Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.
Ich bin durchaus nicht der Meinung, daß man unbedingt jede Erfahrung selbst machen muß...
Allerdings bin ich schon der Meinung, daß man durchaus den Leuten, welche den bitteren Weg gegangen sind,
aufmerksam zuhören sollte u. diese Fremderfahrungen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

Da meine Erfahrung und die von Leuten wie Califax oder Lin Chung offenbar nicht so richtig zählt, hier mal ein Link zum Nachdenken:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/theor ... t-1.258511

Reemtsma ist doch wohl niemand, den man verdächtigt, "Panik machen" zu wollen, oder ...?

Ich zitiere mal Reemtsma:
Die Kulturformation, die wir "die Moderne" nennen - das heißt jene aus den Krisen des 16. und 17. Jahrhunderts hervorgegangene europäisch-atlantische Kultur - unterscheidet sich von anderen Kulturen dadurch, dass sie Gewalt unter einen besonderen Legitimationsdruck gestellt hat. Sie ist gleichwohl eine zumindest phasenweise extrem gewalttätige Kultur gewesen. Sie hat in diesem Spannungsfeld bestimmte Formen der Gewalt verleugnet, wegerklärt und verrätselt.
In dem Zusammenspiel von Interaktion, Institution und Imagination vollzieht sich ein permanentes Entwerfen des Normalfalles. Und zur Vorstellung und zum permanenten, durch unser soziales Handeln bekräftigten Entwurf von Normalität gehört ein Konsens darüber, welchen Ort die Gewalt in der Normalität hat. Keine Kultur ist schlechthin gewalttätig oder gewaltabstinent.
Überall gibt es eine ziemlich einfache Aufteilung. Gewalt ist verboten, geboten oder erlaubt.
Bis vor kurzem war es Eltern erlaubt, ihre Kinder zu schlagen, und Männern, ihre Ehefrauen zu vergewaltigen. Es geht hier nicht um die moralische Empörung, die wir empfinden mögen, sondern darum, dass sich auch unsere moralischen Maßstäbe ändern, und zwar je nachdem, was für uns der Normalfall ist, den wir durch unsere Konzepte sozialen Vertrauens perpetuieren.
Ich komme jetzt zu einer Behauptung, die Sie vielleicht irritieren wird. Unsere Kultur der Moderne hat nicht nur ein anderes Konzept der Sortierung von erlaubter/gebotener/verbotener Gewalt, sondern ein von Grund auf anderes, nämlich das, dass Gewalt - und das heißt: nicht nur Gewalt am falschen Ort, zur falschen Zeit, gegenüber den falschen Leuten - an sich ein Problem ist.
(Hervorhebung von mir)
Das ist die Selbst-Imagination der Moderne: Sie ist eine Kultur, für die Gewalt nicht selbstverständlich ist und die sie abzuschaffen sucht. Eine solche Selbst-Imagination wird man, wie ich meine, in keiner anderen Kultur finden.
Soviel zur Imagination. Nun zur Interaktion. Gewalt im öffentlichen Raum wird zunehmend geächtet und eingeschränkt. Wir laufen nicht mehr selbstverständlich mit einem Degen an der Seite herum, und eine Prügelei ist selbst unter Heranwachsenden keine tolerable Form der Auseinandersetzung mehr. Gewalt ist nicht mehr einfach "da", sondern ein Problem und kriminell.
Entscheidend finde ich diese Aussage:
Dabei sollten wir uns vielmehr fragen, warum wir - trotz der Desillusionierung, die die Katastrophen des 20. Jahrhunderts doch waren - dennoch an dem Projekt der Moderne und am Vertrauen in dieses Projekt festhalten.
Die Antwort auf diese Frage besteht aus zwei Teilen.
Erstens haben wir in der Moderne eine bestimmte Form der Gewalt so erfolgreich geächtet, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen können, und wo wir nicht umhinkommen, sie dennoch zu sehen, sie nur als pathologische Monstrosität erkennen.
Zweitens haben wir, und zwar bis in den Kern unseres theoretischen Denkens hinein, verlernt, Gewalt auch als ein Kommunikationsmittel wahrzunehmen.
(Hervorhebung von mir)

Ich zitiere noch einmal Reemtsma:
Menschen haben diese Fähigkeit, es ist die größte Macht, die einem Menschen geboten werden kann, andere Körper nach Willkür zu zerstören. Und wir erkennen die Risiken nicht, die mit wie auch immer beschaffener Gewaltausübung verbunden sind, wenn wir die Tatsache, dass der Mensch immer und zu allen Zeiten zu autotelischer Gewaltausübung wenigstens verführbar war, ignorieren.
Wir alle neigen dazu, es uns in Illusionen wohl sein zu lassen, aber ich möchte darauf bestehen, dass sie uns nicht guttun.
:eusa_clap
Zuletzt geändert von Fritz am 13.07.2010, 11:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pfefferspray

Beitrag von fa-str »

Hi zusammen,

Tom, ich hätte mal eine Frage an dich. Wenn ich dich recht verstehe, teilst du hier die Menschen - grob gesagt - in die Kategorien Schafe, Wölfe und ganz böse Wölfe ein. Worunter zählt für dich dann ein Mensch der praktisch dauernd besoffen ist und in dem Zustand seine Mitmenschen beschimpft, terrorisiert, beleidigt und bedroht - unter anderem auch mit Dingen wie Bierflaschen - aber für Tätlichkeiten (die folgende Bezeichnung mögt ihr bitte verzeihen, aber mir fällt keine bessere ein) zu "feige" ist? Wär das nicht so ein "Grauton" ein "Schaf im Wolfspelz"?
Grüße
Fabian
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Re: Pfefferspray

Beitrag von The German »

wahrscheinlich schon erwähnt, habe mir aber nicht alles durchgelesen hier im Faden :
Je nach Windrichtung kann Pfefferspray auch nach hinten losgehen, weiß ich von Polizisten.
Viel Erfahrung mit ernsten Situationen habe ich nicht, wie manch anderer hier.
Aber als ich in einer solchen Situation war, habe ich so reagiert :

Alpha der Gruppe ( der, der am lautesten brüllt oder aggressiv ist ) ausschalten, ohne wenn und aber, und dabei ist es mir egal, ob er hinterher einen gebrochenen Arm hat, oder was schlimmeres, er brauch mich ja nicht angreifen.
Und mir ist auch egal, was der Rechtsstaat oder irgendwelche Anwälte dazu sagen...............
Wer mich oder meine Familie angreift, hat mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Das Problem bei uns "Normalos" sind doch immer wieder die Skrupel, die der andere mir gegenüber nicht hat.
Ich habe gelernt, in solchen Situationen keine Skrupel mehr zu haben.

Und ich nehme auch den Exitus eines Angreifers mir gegenüber in Kauf.
Soll er mich halt nicht angreifen.
Gast

Re: Pfefferspray

Beitrag von Gast »

fa-str hat geschrieben:Worunter zählt für dich dann ein Mensch der praktisch dauernd besoffen ist und in dem Zustand seine Mitmenschen beschimpft, terrorisiert, beleidigt und bedroht - unter anderem auch mit Dingen wie Bierflaschen - aber für Tätlichkeiten (die folgende Bezeichnung mögt ihr bitte verzeihen, aber mir fällt keine bessere ein) zu "feige" ist? Wär das nicht so ein "Grauton" ein "Schaf im Wolfspelz"?
Ich bin zwar nicht der Tom, aber das beschriebene ist ein Schaf, das gern Wolf wäre. Ein Angstkläffer, um die Metapher mal zu wechseln.
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Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

@fa-str: Das wäre ein krankes Schaf, welches besonders blöd ist.
Und zwar so krank/blöd, daß es sich in unnötige Gefahr begibt und sich außerhalb der Herde stellt und deren Schutz verläßt...

Nebenbei, jedes Beispiel hat seine Grenzen...

Auch Herdentiere (wie Schafe) können wehrhaft u. gefährlich sein...
Habt ihr mal versucht, nen Widder umzupflocken... ? :D
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Pfefferspray

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:@kastow: Ich kann keine Änderung in Deinem Beitrag entdecken.
Du brauchst nur das von mir beanstandete Zitat und meinen nun dort stehenden Text zu vergleichen. Ganz gelöscht habe ich ihn nicht, da wir über dieses Zitat ja zum Thema Polizeipräsenz gelangt sind. Ich hoffe, dass diese Korrektur auf der einen Seite den Themenfluss erhält und auf der anderen Seite niemanden mehr beleidigen kann.

Zu meinem Hütehundbeispiel, weil es anscheinend wirklich so missverständlich ist: Mit Hütehunde meine ich sowohl Dritte als auch eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die häufig genügen, Wölfe von vorne herein abzuschrecken oder wenn nötig in die Flucht zu schlagen, ohne selbst zum Wolf werden zu müssen. Schafe verfügen immer auch über die Möglichkeit, Schäfer und Hütehunde hinzuzuziehen.

Mit Dritten meine ich in erster Linie das betroffene Umfeld (für Panokraten: Individualwacht ;) ). Ich habe immer wieder Freunde gehabt, die mich einfach mal weggezogen oder anderweitig aus brenzligen Situationen geholt haben, wenn sie merkten, dass ich gewollt oder ungewollt den Falschen provoziere. Das bedingt natürlich, dass entsprechende Persönlichkeiten zum eigenen Freundeskreis gehören und so etwas auf Gegenseitigkeit beruht. Wie man sich bettet, so schläft man. Die Polizei kommt präventiv als Hütehund nur dann ins Spiel, wenn die Zeit es erlaubt - also im Falle von Ritualkämpfen fast nie. (Das meinte ich damit, dass es immer wieder falsch dargestellt wurde. Ich rede eben nicht von der Polizei, wenn ich von Hütehunden spreche.)

Mit dein eigenen Fähigkeiten meine ich nichts anderes - und ich drücke es jetzt bewusst vulgär aus - zu erkennen, ob ich dicke Eier zeigen muss, weil mein gegenüber mich aufgrund vermeintlicher Schwäche anpöbelt, oder ich meine dicken Eier besser verstecke, weil ich an einen Platzhirsch geraten bin, der ja seinen Status heben will, oder ob ich nicht am besten türme.

Dazu gibt es in der Praxis die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Grundsätzlich muss ich (oder ein Freund) dazu einen klaren Kopf behalten, also weder volltrunken noch vollzorning an die Situation herangehen. Ich werde keine konkreten Beispiele hier schreiben,weil diese Rezepte eh situativ und individuell variieren. Nur eine allgemeine Aussage. Bei dem Platzhirsch habe ich persönlich gerne die Situation ins Lachhafte gezogen. Die meisten Platzhirsche waren dann generös - siehe mein Beispiel einige Beiträge weiter oben (ACHTUNG! Ich habe NIE den Platzhirsch lächerlich gemacht).
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

Ich lebe in Preetz.
Eine ländliche Gemeinde bei Kiel ... ruhig, beschaulich ... sollte man meinen.

Jährlich gibt es hier "Events" wie bspw. das "Schusterfest".
Und JEDESMAL knallt es.
Voriges Jahr geschah dies: ein 16jähriger (NICHT angetrunken!) rempelte sich durch die Menge.
Ein 48jähriger sprach ihn (wohl ziemlich rüde) darauf an. Der 16jährige größenwahnsinnige Spacko meinte daraufhin, sofort zuschlagen zu müssen und knallte dem Mann die Faust ins Gesicht. War aber an den Falschen gekommen und bekam drei, vier Dinger eingeschenkt. Ging zu Boden, wurde von seinen Kumpels weggezerrt, verschwand.
So weit, so gewöhnlich.
Aber ...
Der Bengel ging nach Hause, holte sich ein langes Messer, ging zurück, suchte den Mann - und erstach ihn von hinten mit drei Messerstichen.

Aber natürlich gibt's sowas ja nicht, und wenn, dann isses die krasse Ausnahme. ;)

Dieses Jahr hat es auf besagtem Schusterfest wieder mal einen Dauereinsatz der Polizei gegeben, weil es zahlreiche Schlägereien gab.
Mit etlichen Schwerverletzten.
Es haben vor allem UNBETEILIGTE (!) "auf die Fresse" bekommen, einfach weil sie dort waren und diesem oder jenem Gestörten der Gedanke gefiel, diesem oder jenem Familienvater vor seinen Kindern eins aufs Maul zu hauen. Einfach so.


Klar kann man die finsteren Feuchbiotope, in denen solche Gestalten hausen, weiträumig umgehen.
Aber diese Irren schwärmen gern mal aus, ich schrieb es ja bereits.

In der S-Bahn von Preetz nach Kiel latschte dieser Tage so ein Mensch 'rum. Klein, dünn, bösartig. Er rempelte sich durch die Menge und starrte besonders die Großen, Kräftigen herausfordernd an. Quatschte sie blöd an, stellte sinnlose Fragen, schubste.
Die Schafe standen wie erstarrt.
EINER versuchte zu deeskalieren und begann, nach Schema F (hat er wohl mal gelernt) zu diskutieren. Die Reaktion des Knilchs: "Willst du mich hier dumm volltexten?"
Sprach's und knallte dem De-Eskalierer drei, vier üble Dinger rein.

Na ja, da haben wir (zwei Leute) uns eben mühsam zu dem Heini durchgewühlt und ich hab ihm ganz kurz erklärt, was passiert, wenn er nicht sofort aufhört.
Hat nichts genützt.
Also hab ich hingelangt und dann war Ruhe. (Nein, ich bin ganz sicher KEIN Held, aber ich kann's nun mal nicht ab, wenn einer ohne Grund um sich schlägt!).

Polizei?
Zugbegleitpersonal?

HAHAHAHAHA!
Nix davon!

Stellte sich übrigens 'raus, daß der Knilch auf seinem Weg durch die S-Bahn schon bei drei Leuten vorher kräftig zugeschlagen hatte. Aber RICHTIG kräftig.
Ich hab ihn dann auf'm Bahnhof ruhiggestellt, bis endlich nach 20 Minuten Polizei da war ...

Lieber McDüse, ich würde zu gern wissen, ob diese insgesamt vier Leute (eine Frau, drei nicht gerade schwächlich wirkende Männer) deine Einschätzung teilen, daß es "übertrieben" ist, was ich über Gewalt schreibe.
ich würde auch gern mal wissen, was sie sagen würden, wenn man ihnen mit "Selbst schuld!" käme.
Oder ihnen erklärte, daß sie ja "im Vorfeld" die Chance gehabt hätten, durch "souveränes Auftreten" zu verhindern, was auf's Maul zu kriegen.

Noch eins - ich hab aus Neugier mal gefragt: die drei Männer waren von der Grundlosigkeit, Plötzlichkeit und Heftigkeit der Faustschläge, die sie ins Gesicht "kassiert" haben, so überrascht, daß sie an Gegenwehr nicht einmal dachten.

Einer hatte, wie er mir erklärte, sogar mal einen "SV"-Kurs im "Jiu Jitsu" mitgemacht ...

Der ganze Kokolores von wegen: "Kampfsport bereitet mich auch auf eine solche Situation vor!" ist eine gefährliche Illusion.
Ich behaupte noch einmal, was ich vorab schon sagte: wer nicht gewöhnt ist, daß Schläge bei ihm "einschlagen", der wird im Falle eines Falles alles vergessen, was er so an "Verteidigungshandlungen" oder "Deeskalations-Strategien" gelernt hat und nur noch Schmerz spüren.
Und wenn man an DEN nicht gewöhnt ist, dann wird's finster.

;)
Antworten