NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
HBt.

NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von HBt. »

Quelle: http://www.njv.de/aktuelles/news.php?id=4836
Leider konnten die Prüfer nicht allen Prüflingen zum neuen Dan-Grad gratulieren.
Trotz eines großen Angebots an Dan-Vorbereitungslehrgängen in den Bezirken,
sowie NJV-Kata-Lehrgängen und dem Angebot, sich in den Kata-Stützpunkten
im Prüfungsfach Kata überprüfen und schulen zu lassen,
wurde dieses Angebot offensichtlich nicht immer oder nur gering zur Vorbereitung genutzt.
Auch umfasste die Vorbereitung anscheinend nicht immer alle Prüfungsfächer der seit 2010 geltenden neuen Prüfungsinhalte für die Dan-Prüfung.
Hervorhebung von mir.

Mich interessieren die Ursachen, woran lag das 'Durchfallen'? Wo speziell zeigten die Prüflinge Schwächen? Waren sie allgemein schlecht, 'Vollversager auf ganzer Linie', oder ...
Bemängelt wird in der Meldung nur die mangelnde Akzeptanz, die offensichtliche Nichtannahme, der NJV-Lehrgänge. Warum werden diese nicht angenommen? Stimmt das Konzept noch? Harmoniert die Auswahl der Referenten (auch untereinander) ...

Viele Fragen, doch eines ist sofort ersichtlich: Die persönlichen Prüflinge, der Prüfer & Ausbilder, bestehen (hoffentlich) vorbildlich - ein Heimvorteil ;-).
Zuletzt geändert von HBt. am 31.12.2011, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
tutor!
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von tutor! »

Ich kann die Fragen nicht beantworten, weil ich nicht dort war, jedoch finde ich die Anzahl der Prüflinge für die einzelnen Grade bemerkenswert. Wenn ich mich nicht verzählt habe:

1. Dan: 37
2. Dan: 9
3. Dan: 1
4. Dan: 1
5. Dan: 2

Prüfungen höher als zum 2. Dan sind eine ziemlich große Seltenheit geworden. Als Fausformel keine ich aus meinem LV, dass von Grad zu Grad die Zahl der Teilnehmer auf etwa ein Drittel zurück geht. Hier ist es noch extremer.

Auf der Brandenburger Homepage war jüngst zu lesen, dass in den 20 Jahren nach der Wende drei Kandidaten die Prüfung zum 5. Dan abgelegt hätten. Kann man hier noch von einer systematischen Ausbildung im Dan-Bereich sprechen? Falls das die Absicht ist, muss man feststellen, dass ab dem 2., spätestens ab dem 3. Dan dies nicht mehr von vielen Judoka angenommen wird...
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HBt.

5 zu 32 (+/- Dunkelziffer)

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben: (..)jedoch finde ich die Anzahl der Prüflinge für die einzelnen Grade bemerkenswert. Wenn ich mich nicht verzählt habe:

1. Dan: 37
Daran ist absolut nichts Bemerkenswertes, sobald man eine Trennung zwischen den Breitensportlern und den jungen Leistungsträgern / Leistungssportlern durchführt.

Die ersten fünf sind Breitensportler, nur diese sind wirklich interessant: 5!

Alle anderen sind an den/ihren Stützpunkten von den Landestrainern geprüft worden, vermute ich einmal (ist offensichtlich) ;-). Ich würde ergo die restlichen 32, den Nachwuchs, aus der Betrachtung streichen wollen.

Interessant ist, dass die verbleibenden Fünf von ihren Heimtrainern geprüft worden sind. So sieht es wenigstens aus, wenn man die Liste studiert und die Protagonisten kennt.
Weiterhin ist die Frage interessant, warum sich die Prüflinge zu den höheren Stufen nicht einmal außerhalb ihres Freundeskreises prüfen lassen, z.B. in einem anderen Landesverband - bei Dir Tutor! oder Jupp möglicherweise, also in NRW oder Hessen ... muss es immer im Bekanntenkreis sein?
Ohne ein Prophet zu sein, könnte ich sofort die Liste der zukünftigen ... hier posten. Was ich selbstverständlich nicht tun werde.
Auch umfasste die Vorbereitung anscheinend nicht immer alle Prüfungsfächer der seit 2010 geltenden neuen Prüfungsinhalte für die Dan-Prüfung.
Was bedeutet diese Aussage? In welchem Fach könnte man denn durchfallen, total versagen ... Theorie und Kata? Bestimmt! Welchen anderen Grund könnte sonst der Hinweis auf die so gerne genannten Kata-Stützpunkte und die Kata-Lehrgänge, etc. pp. haben?

Warum haben die anderen 1. u. 2. Dane nicht bestanden oder waren es dritte, vierte und fünfte Dane :dontknow.
HBt.

Die Ausbildung

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben: Falls das die Absicht ist, muss man feststellen, dass ab dem 2., spätestens ab dem 3. Dan dies nicht mehr von vielen Judoka angenommen wird...
Oder nicht wirklich vorhanden ist.

Wie könnte denn eine systematische, weiterführende Ausbildung zum 3., 4. und 5. Judomeister aussehen? Welcher Landesverband bietet so etwas an und verfügt vor allen Dingen über die notwendigen Ressourcen, das Knowhow, die Manpower ... charismatische höhere Danträger - keiner! Von den Inhalten der PO einmal ganz abgesehen.
HBt.

Braunschweig

Beitrag von HBt. »

Quelle: http://de-de.facebook.com/pages/BFV-Jud ... 6140995531
Jan Smeikal hat geschrieben: Ergebnis Dan-Prüfung zum 1. und 2. Dan unbefriedigend!!!!!!
Am 10.12.11 haben sich einige Prüflinge aus dem BFV-Braunschweig zur Dan-Prüfung gestellt. Leider musste ich feststellen, dass es gerade im Prüfungsfach Kata die meisten Probleme gibt, was auch das Ergebnis gezeigt hat. Es viel auf, dass die Judoka, die im Bereich Kata durchgefallen sind, nicht einmal beim Kata-Stützpunkttraining, bzw. bei BFV-Kata-Lehrgängen aufgetaucht sind. Schade, so ein Ergebnis hätte nicht sein müssen.
Auch habe ich festgestellt, dass das neue Prüfungsfach "Theorie" besonders viel Probleme bereitet hat. Bitte hier genau so gut vorbereiten, wie auf alle anderen Prüfungsfächer auch. Es steht alles im Begleitskript zur Dan-PO. Das kann sich jeder von der DJB-Homepage runter laden.
Sehr aufschlußreich. Deutliche Worte von Jan Smeikal, Hut ab.

Ok, die anderen Sieben (1. und 2. Dan - Prüflinge) wurden vermutlich irgendwo in Hannover geprüft oder zusammen :dontknow. Arbeiten jetzt die Nachbarn besser?
Wenn die unterste Ebene schon desolat ist (welche Seite auch immer), wo sollen zukünftig die höheren Yudansha & Kodansha herkommen? Boah, wie kann man nur im Fach KATA & THEORIE durchfallen :BangHead.
stoneaway
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von stoneaway »

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Zuletzt geändert von stoneaway am 01.10.2012, 07:01, insgesamt 1-mal geändert.
tutor!
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von tutor! »

stoneaway hat geschrieben:Die geforderte Ausführungsform der Kata im DJB wurde vor etwa 3 Jahren verändert.
Diese Prämisse stimmt so leider - oder besser zum Glück - nicht. Allerdings wurde es durchaus so verkauft, so dass es genau diese Botschaft nicht nur bei Dir angekommen ist. Oft liegt es auch an Formulierungen, die etwas unglücklich sind.

Bis in die 1980 er Jahre hinein gab es in Deutschland regional sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Nage-nö-kata (wie auch die anderen Kata) zu lehren sei. Mit der Wiedervereinigung kamen dann noch weitere Vorstellungen hinzu. In dieser Situation wurde der DJB von den LV beauftragt, für eine einheitliche Lehre zu sorgen. Naheliegende Grundlage sollte die aktuelle Lehrpraxis des Kodokan sein. Um dies umzusetzen, gab es im Wesentlichen folgende Mittel:
- Training im Kodokan (z.B. beim jährlichen Kata-Sommerkurs)
- Einladung von Kodokan-Lehrern nach Deutschland (jährliche Besuche von Shiro Yamamoto)
- Verbreitung der Kodokan-Lehrmaterialien (Video, Bücher)

Dies spielte sich zunächst in einem nationalen Rahmen ab, mit der Einführung internationaler Kata-Meisterschaften zeigte sich jedoch, dass in anderen europäischen Ländern einige Details etwas anders verstanden wurden, als hierzulande. Von daher gab es eine weitere Phase des internationalen Angleichs.

Viele der in Deutschland aktiven "Kataleute" verstehen sich selbst viel zu sehr als Experten und weniger als Lernende. Von daher bewerte ich deren Berichte über Änderungen der Kata als Anpassung an ihr eigenes Verständnis, denn eine Änderung der Kata hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben.

Ein Problem der heutigen Praxis von Lehrgängen - sei es nun in Japan oder bei japanischen Lehrern in Deutschland - ist, dass man den Ehrgeiz hat, eine komplette Kata mit 15 oder mehr Techniken an einem Tag durchzuhecheln. Dass dabei nur Einzelaspekte herauskommen können, sollte jedem klar sein, insbesondere wenn noch Zeit für Übersetzungen draufgeht. Nach meiner Erfahrung sind - egal welche Kata - 3 bis 5 Techniken die Obergrenze für eine Trainingseinheit für die meisten Lernenden.

Ein System, das vor 20 Jahren so schwach aufgestellt war, braucht seine Zeit, um selbst zu lernen. Das kann man niemandem vorwerfen. Oft wurde dabei auch aus meiner Sicht unglücklich agiert, aber ich sehe auch aufgrund von Personalentwicklungen beim DJB einen Silberstreif am Horizont.

Ein Prüfer jedoch, der den von den Prüflingen erwartet, dass sie stets dem gerade aktuellen Trend folgen, gehört nicht an den Tisch. Ein Referent, der nicht selbst Trainierender ist, auch nicht auf die Matte.
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Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von Fritz »

stoneaway hat geschrieben:Die geforderte Ausführungsform der Kata im DJB wurde vor etwa 3 Jahren verändert.

Ich stand gestern mit jemanden auf der Matte, der sich auf den ersten Dan vorbereitet und auch bereits einen Vorbereitungslehrgang hinter sich hat.
Wir sind einige Würfe der Nage-no-Kata durchgegangen und ich musste dabei feststellen, dass es sich bei der ihm beigebrachten Kata um die alte Darstellungsform handelt.
Diese Behauptung höre ich auch immer vom Brandenburger Prüfungsreferenten...
Anschließend schaue ich immer ganz aufgeregt in meinen Otaki/Draeger und mir fällt ein Stein vom Herzen - alle Buchstaben sind
noch da, wo sie auch vorher waren... ;-)

Außerdem glaube ich nicht, daß diese "gefühlten Änderungen" bei irgendjemand zum Bestehen oder Nichtbestehen einer Dan-Prüfung führt.
(Bei den Kata-Wettkämpfen mag es natürlich gravierenden Punktabzug geben, wenn von der jeweils aktuell herrschenden
Bewertungsmeinung abgewichen wird, aber hey, hält man sich im normalen Wettkampf nicht an die aktuell herrschende Regelinterpretation,
sieht es auch düster aus).
Ich habe schon einige Prüfungen zum 1. Dan beobachtet, und mein Eindruck war immer: Wenn die Prüflinge so halbwegs die Reihenfolge der Würfe
kennen, auch immer artig ihre drei Schritte machen und sich vor- u. hinterher hübsch verbeugen, dann wird sogar mal über gröbere Schnitzer in der
Wurfmechanik weggeschaut :-(

@HBt.: Wie sieht es bei Euch im NJV eigentlich so aus bei Dan-Prüfungen? Gibt es feste Termine oder werden diese individuell zwischen
Prüfern und Prüflingen vereinbart? Haben Prüflinge (jenseits von Lehrgängen) die Möglichkeit, im Vorfeld der Prüfung mind. einen
der jeweiligen Prüfer zu konsultieren, um evt. Unklarheiten auszuräumen u.ä.?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Außerdem glaube ich nicht, daß diese "gefühlten Änderungen" bei irgendjemand zum Bestehen oder Nichtbestehen einer Dan-Prüfung führt.
[...]
Ich habe schon einige Prüfungen zum 1. Dan beobachtet, und mein Eindruck war immer: Wenn die Prüflinge so halbwegs die Reihenfolge der Würfe kennen, auch immer artig ihre drei Schritte machen und sich vor- u. hinterher hübsch verbeugen, dann wird sogar mal über gröbere Schnitzer in der Wurfmechanik weggeschaut :-(
Sehe ich ähnlich. Außerdem bietet die aktuelle PO bei ähnlichen Inhalten sieben 'Ausgleichs-Fächer'. Es ist also einfacher geworden, ein nicht bestandenes Fach auszugleichen. Während nach der 2000er PO fünf Fächer geprüft wurden (im ersten Dan sogar nur vier) sind es nun acht bei ähnlichem Gesamtumfang der Prüfungsinhalte.

Meiner Meinung nach wäre es hier durchaus angebracht, ähnlich zur Kyu-PO* die Möglichkeit des Ausgleiches wenigstens des Faches Kata zu streichen. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wieso hier im Kyu-Bereich strenger verfahren wird, als im Dan-Bereich.

*Zumindest in NRW kann im Kyu-Breich ein nicht bestandenes Fach nicht ausgeglichen werden. Ich weiß nicht, wie das in anderen LV aussieht.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
HBt.

Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von HBt. »

@Fritz,
theoretisch bestehen diese Möglichkeiten; weitgehend flächendeckend in ganz Niedersachsen.
tutor! hat geschrieben: Ein Prüfer jedoch, der den von den Prüflingen erwartet, dass sie stets dem gerade aktuellen Trend folgen, gehört nicht an den Tisch. Ein Referent, der nicht selbst Trainierender ist, auch nicht auf die Matte.
Kann ich nur unterstreichen, so ist es!

NJV, K. Teller hat geschrieben: Besonders hervorzuheben, ist die sehr gute Prüfung von Roland Rehmann , JC Katlenburg, der sich zehn Tage vor seinem 68.Geburtstag der Prüfung zum 2.Dan stellte und in allen Prüfungsfächern gute Ergebnisse erreichte.
In allen Fächern mit der Note 'Gut' bestanden, daraus folgt eine Gesamtnote von 'Sehr Gut'. Diesen Teil verstehe ich wieder nicht, wie ist dieses Kunststück mathematisch möglich???
War die Tatsache, dass sich ein 'reiferer Judoka' einer Prüfung stellte und noch immer aktiv ist (hoffentlich) der einzige Lichtblick in der letzten Prüfungssaison. Ein Späteinsteiger womöglich? Respekt vor seiner Leistung, auf jeden Fall und alle anderen Prüflinge???

Die Mehrzahl bildet sich aus den jungen Nachwuchsathleten - und hier klafft irgendwie eine gewaltige Lücke, ob sie regelmäßig die Kata-Stützpunkte aufgesucht haben, ob sie das Begleitskript zur DJB-Dan-PO auswendig gelernt haben ... kein Lob? Waren etwa alle nur Durchschnitt?

Ich finde, es gehen eigenartige Signale aus der Meldung hervor, bzw. lassen sich generieren.
Zuletzt geändert von HBt. am 31.12.2011, 14:23, insgesamt 2-mal geändert.
stoneaway
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von stoneaway »

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Zuletzt geändert von stoneaway am 01.10.2012, 07:02, insgesamt 1-mal geändert.
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kastow
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von kastow »

stoneaway hat geschrieben:
kastow hat geschrieben:*Zumindest in NRW kann im Kyu-Breich ein nicht bestandenes Fach nicht ausgeglichen werden. Ich weiß nicht, wie das in anderen LV aussieht.
Nach meinem Kenntnisstand ändert sich das ab morgen (01.01.2012) und ein Ausgleich ist wieder möglich.
Ups, vielen Dank für die Info!

Leider ist es nach dieser Änderung immer noch so, dass der Dan-Bereich großzügiger als der Kyu-Bereich behandelt wird. Im Kyu-Bereich sind zwei mit "++" bewertete Fächer für ein mit "-" bewertetes Fach als Ausgleich nötig. Im Dan-Bereich kann eine "3" in einem Fach durch eine "5" in einem anderen Fach ausgeglichen werden.
Herzliche Grüße,

kastow

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Kyu vs. Dan

Beitrag von HBt. »

kastow hat geschrieben: Leider ist es nach dieser Änderung immer noch so, dass der Dan-Bereich großzügiger als der Kyu-Bereich behandelt wird. Im Kyu-Bereich sind zwei mit "++" bewertete Fächer für ein mit "-" bewertetes Fach als Ausgleich nötig. Im Dan-Bereich kann eine "3" in einem Fach durch eine "5" in einem anderen Fach ausgeglichen werden.
Wie bitte, zwei unterschiedliche Bewertungssysteme, ist das so?


Könnte bitte jemand für Transparenz sorgen, vielleicht die Bewertungskriterien hier posten.
caesar
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von caesar »

Bis dieses Jahr konnte dies noch der Fall sein, da eine Danprüfung noch nach der alten Prüfungsordnung abgelegt werden konnte. Dort wird mit Noten bewertet. Wenn eine Prüfung nach der neuen Prüfungsordnung erfolgt, wird, soweit ich weiß, mit dem neuen Bewertungssystem(++, +, -) bewertet. Was die Prüflinge nicht dran hindert, durchzufallen. Wie das Ausgleichsverhältnis ist, weiß ich allerdings nicht.
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2011

Beitrag von tutor! »

stoneaway hat geschrieben:
kastow hat geschrieben:.
@ Tutor!:
Genau, angleichen an internationalen Standard / internationales Verständnis. So wurde mir das auch vermittelt.
Aber de facto wird doch dann heute eine andere Form gelehrt als vor drei Jahren, oder nicht?
Es lässt sich nicht leugnen, dass dies je nach Region mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt war. Einige Kleinigkeiten sind aber ganz interessant.

Der "internationale Standard" beruft sich nämlich ausdrücklich auf die in den 1990er Jahren gedrehten Lehrfilme des Kodokan und auf das, was Kodokan-Lehrer hierzulande und in Japan vermitteln. Eigentlich hätte es also diese Diskrepanzen gar nicht geben dürfen, weil die Quellen dieselben sind.

Es ist allerdings wohl so, dass das deutsche Kata-Wesen sich bis vor einigen Jahren näher am Kodokan-Standard wähnte, als es tatsächlich war und dass so mancher Referent das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat, was "Änderungen" betrifft. Außerdem hat so mancher erst sehr spät die Kurve bekommen. Und nicht zuletzt verkauft es sich auch besser, wenn man sagt, dass sich die Vorgaben geändert hätten, als wenn man sagt, dass man in der Vergangenheit etwas daneben lag......
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von piti »

Muß ich jetzt meine Dangrade zurück geben ?
Ich habe sie im gleichen Zeitfenster wie @tutor erlangt.
Fragen über Fragen.............. :alright

Trotzdem, schönen Rutsch euch allen und bleibt gesund

Gruß, Pit
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von stoneaway »

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Zuletzt geändert von stoneaway am 01.10.2012, 07:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Makikomi Kid
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Makikomi Kid »

Die Theorie-Bereiche sind witzig.
Gibt es da eine offizielle Meinung zur Geschichtsschreibung, Gokyo, etc?

Ich war bisher der Meinung, dass der DJB nicht der Meinung ist, dass die Gokyo systematisch geordnet ist?
Wie sieht das mit den Wurfprinzipien aus? Die in der PO veröffentlichten Anmerkungen sind ja bestenfalls widersprüchlich (und IMO stellenweise einfach falsch).
Judo-Werte?

Da scheint einiges in "interessante" Bereiche abzudriften...

Und sollte es in Deutschland inzwischen nicht wieder möglich sein, auch 6-9.Dan durch technische Prüfung abzulegen? Die Zeiten, wo es niemanden gab, der eine solche Prüfung abnehmen kann (was ja der Grund war, warum ursprünglich nur bis zum 5ten geprüft wurde) sind ja inzwischen hoffentlich vorbei.
Und wenn sich der techn. Bereich nach oben hin entzerrt, gibt es evtl. auch mehr Leute, die "schwarz" wieder als "ok, Grundlagen sind drin, jetzt geht das Lernen los" verstehen...
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
HBt.

Schnelle Gedanken I

Beitrag von HBt. »

Aus obigen Ausführungen schließe ich, dass eigentlich niemand eine schlechte Leistung in den Judokata erzielen dürfte. Als Danträger (Yudansha) darf man in keinem Fach mit weniger als 4 Punkten nach Hause gehen - selbstverständlich ist dieses nur meine persönliche Meinung, trotzdem halte ich die einmalige Ausgleichsregelung für durchaus sinnvoll.

Die theoretische Überprüfung sollte als schriftliche Ausarbeitung erfolgen, zu einem per Losverfahren gewählten Thema - und vor der praktischen Überprüfung eingereicht werden. Durchfallen dürfte auch hier keiner.

Warum dürfte niemand durchfallen?
- weil wir systematisch ausbilden
- weil wir Judo als viel mehr, als 'nur Fußball' oder 'Tischtennis, Schach, Bowling ...' auffassen und verstehen
- weil wir für UNS und den ANDEREN verantwortlich sind
...



Nachtrag:
Begleitskript DJB hat geschrieben: 2.2.1 Ausbildungsstufen
Der gesamte Lernprozess eines Judoka wird als Einheit betrachtet und lässt sich in vier
Ausbildungsstufen untergliedern. Analog zur Zweiteilung des Kyu-Prüfungsprogramms in:

1. „Judokennenlernen und Grundlagen schaffen“ (8.–5.Kyu)
und
2.„Vertiefen, Erweitern und Variieren“ (4. – 1. Kyu)

mit inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, gibt es in dem Dan-Prüfungsprogramm die Einteilung in die beiden Ausbildungsabschnitte:

3. „Wiederholen,Festigen und Perfektionieren" (1.–2.Dan)
und
4.„Reflektieren und Gestalten“ (3. – 5. Dan).
Die Prüfung zum 3. Dan kann dabei als Schnittstelle mit einer gewissen Schleusenfunktion bezeichnet werden.
Liest man diese kleine Teileinleitung, so stellt man fest:
Judo* beginnt erst mit der Vorbereitung zur dritten Danprüfung und endet mit der bestandenen Prüfung zum Fünften.
Nur wie wird dieser spezielle AUSBILDUNGSABSCHNITT ausgebildet, gelehrt??? Wie lehre ich REFLEKTIEREN & GESTALTEN, kann man das überhaupt?
Er ist aber offensichtlich der wichtigste Ausbildungsabschnitt auf dem Weg zur Erkenntnis, alles vorherige ist pillepalle, nämlich: WIEDERHOLEN - FESTIGEN & PERFEKTIONIEREN.


*Sportjudo auf der Schwelle zum Verständnis
HBt.

Die Historie

Beitrag von HBt. »

Makikomi Kid hat geschrieben:(..)
Und sollte es in Deutschland inzwischen nicht wieder möglich sein, auch 6-9.Dan durch technische Prüfung abzulegen? Die Zeiten, wo es niemanden gab, der eine solche Prüfung abnehmen kann (was ja der Grund war, warum ursprünglich nur bis zum 5ten geprüft wurde) sind ja inzwischen hoffentlich vorbei.
Tasächlich, war das ein Kriterium? Man hätte sich im Ausland prüfen lassen können, z.B. Japan ... wie verfuhren unsere europäischen Nachbarn zu dieser Zeit, Frankreich, England ... usw.

Ok, Du plädierst für ein System, welches technische & theoretische Überprüfungen der Kodansha zulässt - ich bin dabei :D, doch wer* sollte im gegenwärtigen Deutschland (DJB, DDK, KJK, ...) das Prüfungsgremium bilden???
Welche 7., 8. & 9. Dane würden allgemein (von der Gemeinschaft) akzeptiert werden?

Was meinst Du, 'Makikomi Kid'?


*Judoka, mit entsprechender Vita und Qualifikation
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