Alte Gürtel noch gültig?

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Joerch
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von Joerch »

Als Träger des dritter Dan bist Du mit sicherlich kein Anfänger mehr, kann mir also nicht vorstellen, dass Du Techniken falsch erklärst oder ausführst.
Eventuell vermitteln sie die Sachen heute anders, doch das sind für mich didaktisch-methodische Sichtweisen, ändert aber nichts an der Technik.
NewfarmerS
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von NewfarmerS »

Hallo!

Es ging z.B. konkret um die Technik Tai-otoshi. Ich habe das mal gelernt mit Bein anwinkeln, damit den Gegner in der Vorwärtsbewegung stoppen, mit der Zugbewegung den Gegner weiterführen und dann durch die Streckung des Beines fällt Uke nach vorne.

Wie der heute gemacht werden soll, kann ich gar nicht mehr wiedergeben, weil das für mich so abwegig war, dass das nicht in meinen Kopf wollte.

Der Trainer hat zum Ende wenigstens noch die Gruppe darauf hingewiesen, dass es Leute gibt, die früher gekämpft haben und die eine oder andere Technik daher etwas anders ausführen. Ich fühlte mich damit irgendwie angesprochen. Ist ja auch ein gewisser Trost für meine Fehleinschätzung.

Viele Grüße
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Fritz
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von Fritz »

NewfarmerS hat geschrieben:
03.10.2024, 01:15
Es ging z.B. konkret um die Technik Tai-otoshi. Ich habe das mal gelernt mit Bein anwinkeln, damit den Gegner in der Vorwärtsbewegung stoppen, mit der Zugbewegung den Gegner weiterführen und dann durch die Streckung des Beines fällt Uke nach vorne.
Tja, es gibt nun mal ganz viele unterschiedliche Varianten, einen Tai-Otoshi zu werfen.
Vielleicht hilft Dir folgende Überlegung: Tai-Otoshi ist als Handwurf klassifiziert.
Was zeichnet Handwürfe aus? Richtig, die Wurfaktion erfolgt hauptsächlich durch die Hände bzw. Arme. Sonst wäre es ja ein Fußwurf ;-)
Das heißt dann, eine Streckung des Beines ist höchsten zur Unterstützung des Handwurfs nötig.
Uke fällt durch die Arbeit der Hände bzw. Arm nach vorn, das Bein kann ein zu leichtes Wegspringen verhindern oder einen zusätzlichen Impuls geben ...

Persönlich mag ich diesen unterstützenden Beinkontakt insbesonders mit Streckung überhaupt nicht.
Aus zwei Gründen: Der erste ist das Verletzungsrisiko, unter Stress tendiert Uke gern dazu, dagegen halten zu wollen und dabei gar sein gestopptes Bein einzustemmen,
Tori tendiert dann in dieser Situation gern dazu, mit etwas mehr Kraft u. Körpereinsatz das sich offenbarende Defizit im Technikausführung zu kompensieren.
Wenn er dann noch zu nah steht, bzw. sein Bein Ukes Bein zu hoch gestoppt hat und er dann noch einen Impuls durch die Beinstreckung in das Gebilde gibt ...
also für Ukes Knie könnte es häßlich werden. Manchmal auch für Tori, wenn es Uke schafft, irgendwie auf Toris inzwischen hübsch gestrecktem Bein zu landen ...
Den zweiten Grund hat mal Marian Tałaj erklärt (bei seinem "Tai-Otoshi" arbeitete er allerdings mit starker Rumpf-Rotation, das nur vorweg) und da wies er drauf hin,
daß eine Beinsperre einen zusätzlichen Widerstand erzeugt, der kontraproduktiv ist und deshalb Toris Bein ohne Kontakt etwas vor Ukes Bein(en) stehen sollte.
Durch die Wurfbewegung, also wenn Uke schon kippt, kann sich natürlich der Abstand schließen und Uke Toris Bein berühren.
NewfarmerS hat geschrieben:
03.10.2024, 01:15
Wie der heute gemacht werden soll, kann ich gar nicht mehr wiedergeben, weil das für mich so abwegig war, dass das nicht in meinen Kopf wollte.
Es gibt kein "gemacht werden soll" - es gibt ganz viele verschiedene Möglichkeiten u. Varianten vom Tai-Otoshi. was für den einen gut funktioniert,
kann für den anderen sich völlig abwegig anfühlen.
Solange Dein Tai-Otoshi für Dich gut funktioniert und Deine Uke damit immer gut fallen - alles ok ...
Trotzdem zeige ich als Übungsleiter meinen Anfängern Tai-Otoshi-Varianten, die möglichst ohne Beinsperre auskommen und deren Hand-/Armarbeit weiterbringen,
k.A. vielleicht hat Euer Trainer ähnliche Absichten ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Holger König
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von Holger König »

Für den Tai-Otoshi gibt es zwei grundlegende Ausführungsformen: Einerseits nach DJB (vier Füße eine Linie). Dabei ist das Bein, welches vor den Beinen des Gegners/Trainingspartners steht, im Knie eingeknickt, auch um das eigene Knie zu schützen. Für diejenigen, die nach nach dem Horst-Wolf-Lehrbüchern gelernt haben, ist diese Form als Koshi-Guruma bekannt. Dagegen wurde der Tai-Otoshi nach Horst Wolf nur mit Blockieren des Tori näheren Beines von Uke geworfen. Dabei kommt das Prinzip Handwurf deutlicher zur Geltung, so daß diese Variante als Vorstufe zum Erlernen des Uki-Otoshi (zuerst stehend, danach abgekniet, wie in der Nage No Kata) weiterhin zum Trainings-Umfang gehören sollte.
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von NewfarmerS »

Hallo!

Das sollte hier jetzt nicht zu einer Techniklehrstunde ausarten. Im übrigen haben wir hier in Süddeutschland mit dem Judo-Brevier angefangen Judo zu lernen. :D

Vielen Dank dennoch für Eure Kommentare. Am Ende zeigt es ja nur, dass ich mit meiner Ausführung aber eben nicht falsch liege, es nur anders mache. Und das "Anders" ist halt eben nicht gewollt. Dann muss ich mich damit abfinden, keine Techniken mehr vorzuzeigen, wenn ich gefragt werde. Ist vielleicht auch besser so, wenn ich mich einfach versuche, körperlich fit zu halten.

Und meine Gürtel muss ich dann auch nicht abgeben und wieder von vorne anfangen.
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Fritz
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von Fritz »

NewfarmerS hat geschrieben:
04.10.2024, 05:21
Im übrigen haben wir hier in Süddeutschland mit dem Judo-Brevier angefangen Judo zu lernen. :D
Wie kann man damit Judo lernen? Das hat doch maximal dazu getaugt, sich dran zu erinnern, was man mal
gelernt haben könnte ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Alte Gürtel noch gültig?

Beitrag von NewfarmerS »

Als ich 1980 angefangen habe, war das eine Bibel! :icon_study
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