Kriterien für einen Dan-Grad

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califax
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Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von califax »

Wie genau sind denn eigentlich die tatsächlichen Kriterien für die einzelnen Dan im Judo?
Nach meinem Verständnis sollte doch der 1. Dan, so man denn tatsächlich eine strenge Meßlatte anlegen will, die Beherrschung der kompletten Gokyo im Randori gegen unkooperative Gegner mit VK-Atemi sowie die Beherrschung und intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata belegen.
Und die höheren Dan sollten dann für die Erweiterung des Könnens über die kanonischen Grundformen hinaus zur vollkommen freien Kampfanwendung der Prinzipien verliehen werden. Also No-Gi in beliebigen Faßarten mit und ohne beliebige Waffen auf rutschigem und schwankendem Untergrund, in Rüstung/Marschgepäck/Winterkleidung.

Wir reden hier schließlich von Geist des Budo und von Qualitätsanforderungen. Welcher Judoverband prüft das ab? :D

Mal im Ernst: Ist man sich überhaupt wirklich einig, was ein Dan sein soll?
Wie es dann weitergehen soll bis, sagen wir mal, zum 5.?
Soll es da um ein dojoübergreifendes Leistungslevel gehen?
Wieso dürfen dann Funktionäre, die längst keine aktiven Kämpfer mehr sind und von jedem Blaugurt plattgemacht würden, überhaupt Dan tragen?
Soll es also wirklich um ein dojoübergreifendes Leistungslevel gehen?
Dann könnte man vielleicht überlegen, wofür die höheren Dan dann eigentlich vergeben werden sollen. An welchen Kriterien man das festmachen sollte. Und ob man nicht ehrlicherweise Verfallsdaten an die Graduierung knüpfen sollte.

Denn ich habe ein wenig den, natürlich völlig irrelevanten und unbegründeten!, Verdacht, daß alles über 3. Dan im Judo vor allem eine vereinspolitische Treueprämie sein könnte. Und daß auch die anderen Graduierungen nur wenig über das eigentliche Leistungsniveau aussagen.
Und dann fände ich das Gemecker über den 10.Dan für einen Obermeier irgendwie... grundlos.
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(Kacem Zoughari.)
tom herold
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Re: Neuer 10. Dan-Träger der IJF

Beitrag von tom herold »

Califax, wenn du so weitermachst, wird sicher wieder behauptet, daß du ein Zweitaccount von mir bist.
Nach meinem Verständnis sollte doch der 1. Dan, so man denn tatsächlich eine strenge Meßlatte anlegen will, die Beherrschung der kompletten Gokyo im Randori gegen unkooperative Gegner mit VK-Atemi sowie die Beherrschung und intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata belegen.
"Beherrschung der kompletten Gokyo" ...?
:rofl

"In Randori gegen einen unkooperativen Gegner" ...?

"Mit Vollkontakt-Atemi" ...?

Solche Fragen stellt man einfach nicht!
:rofl

Jûdô hat sich schließlich "weiterentwickelt"! Zu einer Sportart, in der gern der "Geist des Jûdô" beschworen wird und in der man sich gern auf Kanô beruft (wenn's grad paßt), aber ind er diese von dir angesprochenen Dinge einfach nicht vorkommen.
Nicht beim 1. Dan und nicht später.
Kann ich aus Erfahrung sagen.
;)

Ich bin ja nun gespannt, ob du sachliche (eventuell sogar selbstkritische) Antworten bekommst oder ob es laufen wird wie immer: man wirft dir vor, unsachlich zu sein und verlangt von dir, erstmal selbst Weltmeister oder Olympiasieger zu werden, ehe du dich kritisch zu obenstehend angesprochenen Fragestellungen äußerst.
:alright

Versteh doch - die meisten definieren sich über die schwarze Farbe ihres Gürtels und über die Ordnungszahl, die davor steht.
Dabei können die allermeisten dir noch nicht einmal konkret erläutern, WAS GENAU ein 3. Dan nach seiner Prüfung denn nun mehr und besser kann als ein 2. Dan.

Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder diese Debatte wird hier ganz schnell abgewürgt (nicht notwendig von den Mods, sondern durch gehässig-betroffene Beiträge derer, die sich aus unerfindlichen Gründen "persönlich angegriffen" fühlen) oder es wird eine laaange und sehr hitzige Diskussion.

Wir dürfen gespannt sein ...
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Fritz
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Re: Neuer 10. Dan-Träger der IJF

Beitrag von Fritz »

@Califax: Bitte nicht unsachlich werden (damit Toms Vermutung schon mal erfüllt wird) ;-)
Califax hat geschrieben:Also No-Gi in beliebigen Faßarten mit und ohne beliebige Waffen auf rutschigem und schwankendem Untergrund, in Rüstung/Marschgepäck/Winterkleidung.
Hmm, ja das wird tatsächlich immer seltener... Leider wird das Recht auf Wehrpflicht immer weniger
Bürgern zugänglich gemacht... ;-)
Nach meinem Verständnis sollte doch der 1. Dan, so man denn tatsächlich eine strenge Meßlatte anlegen will, die Beherrschung der kompletten Gokyo im Randori gegen unkooperative Gegner mit VK-Atemi sowie die Beherrschung und intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata belegen.
Im Judo-Sport des DJB gibt es eine Prüfungsordnung, da steht drin was im Judo-Sport für den Shodan zu
beherrschen wäre. Andere Verbände haben halt andere Ordnungen.
Die "intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata" ist im Judo definitiv weit jenseits des
"Shodan"-Niveaus. Es würde heißen, bezogen auf Shu-Ha-Ri, irgendwo im "Ri"-Bereich in den Kodokan-Kata
angekommen zu sein - das würde ich erst von tatsächlichen Meistern erwarten.

Bei Deinen anderen Kriterien kann man sich auch uneins sein -
um bei meinem in http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 712#p55712 geäußerten Handwerks-Beispiel zu bleiben:
Wenn der 1.Dan-Prüfling zeigt, daß er in der Lage ist, Techniken zu lernen und gelernte
Techniken anzuwenden, wenn er deutlich macht, daß er grundlegende Prinzipien der Techniken (Kuzushi,
Tsukuri,... die Sen-Geschichten usw. usf.) zumindest intellektuell erfaßt hat und an einigen ausgewählten
Beispielen auch vernünftig umsetzen kann und entsprechend selbst erkennen kann, wo diesbzgl.
noch eigene Defizite sind, dann kann man ihm durchaus schon den Gesellenstatus zugestehen...
Wichtig dabei ist eben, daß dem Betreffenden klar ist, daß er noch viel zu lernen hat und nicht denkt
- hurra, ich bin ein Meister ;-)
Natürlich sind auch strengere Meßlatten denkbar... Oder es wird konsequent ausgekämpft...
Jeder Ansatz hat halt gewisse Vor- und Nachteile...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
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Re: Neuer 10. Dan-Träger der IJF

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben:
Califax hat geschrieben:Also No-Gi in beliebigen Faßarten mit und ohne beliebige Waffen auf rutschigem und schwankendem Untergrund, in Rüstung/Marschgepäck/Winterkleidung.
Hmm, ja das wird tatsächlich immer seltener... Leider wird das Recht auf Wehrpflicht immer weniger
Bürgern zugänglich gemacht... ;-)
An die Wehrpflicht hab ich dabei nicht gedacht. Aber die Würfe sind alle geeignet, um mit Rüstung ausgeführt zu werden. Bei uns wird die Wirkung eines Yoroihelms simuliert, indem man einen schweren Rucksack oder einen Übungspartner auf die Schultern nimmt.
Und dann mal Sui no Kata, O Soto Geri oder Ganseki Nage...
Und da kommt man auch ganz jenseits der Wehrpflicht in die Praxisrelevanz des Ganzen.
Man muß sich auch wehren können, wenn man nicht im Gi und ohne Gepäck unterwegs ist.
Grundlegende Wehrfähigkeit würde ich aber schon zum 1. Dan rechnen wollen.
Fritz hat geschrieben:
Nach meinem Verständnis sollte doch der 1. Dan, so man denn tatsächlich eine strenge Meßlatte anlegen will, die Beherrschung der kompletten Gokyo im Randori gegen unkooperative Gegner mit VK-Atemi sowie die Beherrschung und intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata belegen.
Die "intellektuelle Durchdringung aller grundlegenden Kata" ist im Judo definitiv weit jenseits des
"Shodan"-Niveaus. Es würde heißen, bezogen auf Shu-Ha-Ri, irgendwo im "Ri"-Bereich in den Kodokan-Kata
angekommen zu sein - das würde ich erst von tatsächlichen Meistern erwarten.
Ich schrieb ja von den "grundlegenden Kata". Also Nage no Kata zum Beispiel.
Wenn man die nicht kapiert, ist doch die Gokyo nur ein unzusammenhängender Katalog, oder?
Daß man im 1.Dan kein Aikijutsu beherrscht oder sich nicht sonderlich für den Transfer von Judoerfahrungen auf Malerei und Dichtkunst interessiert, ist schon klar.
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kusenberg
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von kusenberg »

Hallo Califax!

Bist Du der Califax mit dem 15.Dan aus Frankfurt?
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

Kusenberg ... :BangHead :BangHead
Hallo Califax!

Bist Du der Califax mit dem 15.Dan aus Frankfurt?
Verstehendes Lesen ist jetzt nicht so der Schwerpunkt deiner Talentlage, hm?

Califax betreibt u.a. BBT.
Er hat ausführlich erläutert, wie das dort mit den Dan-Graden gehandhabt wird.
Er hat erklärt, daß es zum 10. Dan dort noch fünf Stufen des Kuden gibt (weißt du überhaupt, was das ist?).
Wo, bitte, hat er JEMALS geschrieben, daß er selbst den "15. Dan" innehaben würde?
Und aus Frankfurt ist er auch nicht.
Könntest du dir bitte die Dinge, zu denen du dich äußerst, VORHER noch einmal anschauen?
:irre

Und was, bitte, hat dein Beitrag mit dem hier zur Debatte stehenden Thema zu tun?
califax
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von califax »

kusenberg hat geschrieben:Hallo Califax!

Bist Du der Califax mit dem 15.Dan aus Frankfurt?
:rofl

Neee, aber die Vermutung dürfte meinen Sensei erheitern. :rofl
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von dicker »

Hallo califax,
ich bin hier ganz neu im Forum und finde deine Fragestellung etwas überspitzt - wenn auch interessant...
Ich selbst habe gerade drei Sho-DAN Aspiranten, die in vier Wochen ihre Prüfung ablegen werden.

Als erstes solltest du dich davon verabschieden, das JUDO eine Kampfsportart ist, nach eigentlicher Vorstellung des Begründers, Kano, Jigoro - sollte es eine Leibeserziehung sein, die auf Kampfkunstelemente (aus den verschiedenen Jiu-jiutsu-Stilen) basiert. JUDO ist dann zu dem geworden was es jetzt ist, nachdem Kano die meisten gefährlichen Techniken verbannte und somit bei einem Randori (Übungskampf) die Verletzungsgefahr minimierte. Das Randori sollte ebenfalls, wie die Kata "nur" ein Tool sein für die geistige und körperliche Perfektionierung - also keine Kampfsportart um andere Kämpfer zu besiegen. das kannst du dir mal merken: alle japanischen "Kampfsportarten" die mit "DO" (Weg) enden haben als Ziel die Perfektionierung des Geistes; diejenigen, die mit "JUTSU od. JITSU" (Kunst) enden sind alte Kriegskünste, die einen Gegner besiegen wollen - So solltest du deine Ansprüche eher Richtung JU-Jitsu konzentrieren, und dort sollte ein 1. DAN schon mit einem Angreifer der VK-Atemi anwendet fertig werden ;o)

Nun zu meinen drei Jungs:
das aktuelle DAN Prüfungsprogramm findest du hier http://www.judobund.de/media/ordnungen/ ... m-2010.pdf und das sind die technischen Fertigkeiten, die ein Sho-DAN mindestens erfüllen sollte.
Des weiteren sollte er nach meiner Ansicht auch die komplette Go-kyo beherrschen, weitaus mehr Konter und Kombinationstechniken als im Prüfungsprogramm aufgeführt sind können, und im Bodenprogramm sollten sie von jeder Gruppe der (Osae-komi (Festhalten); Shime (Würge) und Kansetsu (Hebel) 3 Techniken demonstrieren können. Erfahrungen als Übungsleiter besitzen (und eine Trainer-Lizenz haben), Grundlegende Kenntnisse des JUDO sollte ebenso vorhanden sein, wie die schon angesprochenen SEN-Prinzipien, die verschiedene Wurfeingänge, die Bedeutung des JUDO und damit verbunden der KATA, RANDORI und SHIAI (Wettkampf) und viel Wissen über die Ursprünge und der Philosophie des JUDO sollten auch vorhanden sein.

mit Sicherheit hab ich das ein oder andere noch vergessen...
Doch sehr schon m.E. hat Werner Lind in seinem Buch "BUDO" die "Funktion" der einzelnen DAN-Grade beschrieben. Dort spricht er vom Sho- und Ni-DAN als Grade des "Weg suchenden". Also jemand der seine technische Grundausbildung abgeschlossen hat und nun sein Wissen ausprobieren und sich selbst entdecken sollte.

Es sind einige Zeilen - doch solltest du mitnehmen, dass JUDO keine SV-Sportart ist, sondern einen anderen Zweck erfüllen soll.

beste Grüße
dicker
Zuletzt geändert von Fritz am 26.10.2010, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Gast-Beitrag dem Nutzer "dicker" zugewiesen
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

Ich würde es regelrecht erfrischend finden, wenn der eine oder andere, EHE er hier solchen Unsinn postet, sich mal der Suchfunktion bedient und sich die entsprechenden Fäden, in denen diese Themen erschöpfend behandelt wurden, auch DURCHLIEST.
Als erstes solltest du dich davon verabschieden, das JUDO eine Kampfsportart ist, nach eigentlicher Vorstellung des Begründers, Kano, Jigoro - sollte es eine Leibeserziehung sein, die auf Kampfkunstelemente (aus den verschiedenen Jiu-jiutsu-Stilen) basiert.
Das belegst du exakt mit WELCHEN Kanô-Zitaten ...?
Ich meine - du erklärst vollmundig, WAS Kanô "eigentlich" gewollt hat. Dann erwarte ich natürlich, daß du das auch mit den entsprechenden Originalzitaten Kanô Jigoros belegst.
Du aber belegst gar nichts, du behauptest nur.
Das reicht leider nicht, um als Diskussionspartner ernstgenommen zu werden ...

Hättest du das von Naoki Murata zusammengestellte Kompilat von Kanô-Texten GELESEN ("Mind over Muscle") oder hättest du B. Watsons Übersetzung diverser Kanô-Texte/Interviews gelesen ("Jûdô Memoirs", der japanische Originaltitel lautet in etwa "Mein Leben als Jûdôka"), dann wüßtest du, daß Kanô längere Texte über "Jûdô as Martial Art" verfaßt hat.
Kann man nachlesen.

Es wäre auch schön, wenn du dich mal intensiv damit befassen würdest, was Kanô über die drei Ebenen des Jûdô schreibt, deren ERSTE er mit "defense against attack" bezeichnet.
Er hat diese nicht umsonst als ERSTE Ebene bezeichnet, auf der die beiden anderen Ebenen aufbauen.
Vielleicht würde dir sogar auffallen, daß Kanô schrieb, alle drei Ebenen seien GLEICH WICHTIG.
Damit stellt er klar, daß "defense against attack" (und damit ist kein sportlicher Vergleich gemeint) ebenso wichtig ist wie die anderen beiden Ebenen.

Ja, richtig - Kanô wollte sein Jûdô AUCH als Leibeserziehung verstanden wissen.
AUCH ist dabei das entscheidende Wort.
LIEST man seine eigenen Texte, in denen er sich dazu dezidiert äußert, findet man jede Menge Passagen, die deine Behauptung, es hätte ja NUR eine Leibeserziehuing sein sollen, gründlich widerlegen.
Ich muß anhand deines Beitrages davon ausgehen, daß du genau diese Texte Kanôs NICHT gelesen hast. Wie schade - und wie peinlich für dich.

Wenn's sein muß, zitiere ich dir diese Passagen gern noch einmal, obwohl sie hier im Forum schon lang und breit gepostet wurden.
sollte es eine Leibeserziehung sein, die auf Kampfkunstelemente (aus den verschiedenen Jiu-jiutsu-Stilen) basiert.
Es gibt kein "Jiu Jitsu"!!!
Das Jûjutsu (wie die Kanji richtig wiedergegeben werden müßten) der jeweiligen Schule (Ryû) war ein BESTANDTEIL der meisten Koryû, aber NIE ein eigenständiger "Stil".
JUDO ist dann zu dem geworden was es jetzt ist, nachdem Kano die meisten gefährlichen Techniken verbannte und somit bei einem Randori (Übungskampf) die Verletzungsgefahr minimierte.
Welche "gefährlichen Techniken" hat er denn "verbannt"?
Und wohin?
Lies doch bitte mal, was Kanô SELBST über den Sinn und Zweck des Randori schreibt, ehe du hier irgend etwas dazu postest.
Das würde der Diskussion einfach mehr Substanz geben.
Das Randori sollte ebenfalls, wie die Kata "nur" ein Tool sein für die geistige und körperliche Perfektionierung - also keine Kampfsportart um andere Kämpfer zu besiegen.
Ach was ...?
Das lesen wir bei Kanô selbst aber dann doch ganz anders ...
Wie gesagt, auf Wunsch bringe ich gern nochmal all die vielen Zitate, die man hier im Forum längst nachlesen kann ...
Es sind einige Zeilen - doch solltest du mitnehmen, dass JUDO keine SV-Sportart ist, sondern einen anderen Zweck erfüllen soll.
Dumm nur, daß diese Behauptung in direktem Gegensatz zu dem steht, was Kanô darüber geschrieben hat ...
(Übrigens - was bitte soll denn der unsinnige Begriff "SV-Sportart" ...? SV kann nie als "Sportart" betrieben werden, dann ist es nämlich keine SV mehr).
das kannst du dir mal merken: alle japanischen "Kampfsportarten" die mit "DO" (Weg) enden haben als Ziel die Perfektionierung des Geistes; diejenigen, die mit "JUTSU od. JITSU" (Kunst) enden sind alte Kriegskünste, die einen Gegner besiegen wollen
Das ist einfach nur dummes Zeug.
Und das muß man sich ganz sicher NICHT merken.
Es gab im feudalen Japan (bspw. in der Sengoku-Jidai) KEINE Unterscheidung zwischen Budô und Bujutsu. Beide Begriffe wurden synonym benutzt.
Vielleicht solltest du dazu mal etwas von Leuten lesen, die sich WIRKLICH damit befaßt haben und die bspw. seit vielen Jahren in das Training diverser Koryû involviert sind.
Ich denke da an Amdur, Armstrong, Skoss, Friday, Muromoto, Kono ... uvm.
Hier in Deutschland wäre Ulf Lehmann zu empfehlen.
Doch sehr schon m.E. hat Werner Lind in seinem Buch "BUDO" die "Funktion" der einzelnen DAN-Grade beschrieben. Dort spricht er vom Sho- und Ni-DAN als Grade des "Weg suchenden". Also jemand der seine technische Grundausbildung abgeschlossen hat und nun sein Wissen ausprobieren und sich selbst entdecken sollte.
Werner Lind als Quelle ... nee, nä? Ausgerechnet Lind ...!
Und seine seltsame, sehr ... ääähh ... persönliche Interpretationen dessen, was er für Budô hält, zitierst du hier und berufst dich darauf?
Ach du Heimatland ...

Du hättest vielleicht doch lieber Kanôs eigene Texte lesen sollen, dann würdest du nicht einen solchen Unsinn schreiben. Oder Texte seiner direkten Schüler (Sakujiro Yokoyama bspw.)

Zur Frage der japanischen KK und "Dô" und "Jutsu" empfehle ich vor allem die Konsultation eines Japanologen und Historikers, dessen Spezialgebiet bspw. die Muromachi-Epoche oder die Sengoku-Jidai ist, evtl noch die frühe Edô-Periode.
Der kann dir dann anhand von Quelltexten erklären, worin du dich so alles geirrt hast und warum du dich zur Geschichte der japansichen KK lieber nicht äußern solltest.
Dann blamierst du dich nämlich nicht nochmal so wie du es gerade hier mit deinem Beitrag getan hast.
und viel Wissen über die Ursprünge und der Philosophie des JUDO sollten auch vorhanden sein.
So wie bei dir, ja?
:rofl

FG
Tom Herold
Zuletzt geändert von tom herold am 24.10.2010, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Kumamoto
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Kumamoto »

Hilfestellung für Gast alias dicker:
Ich meine - du erklärst vollmundig, WAS Kanô "eigentlich" gewollt hat. Dann erwarte ich natürlich, daß du das auch mit den entsprechenden Originalzitaten Kanô Jigoros belegst.
Kano wird u.a. folgendes Zitat zugeschrieben:
»Judo ist - in letzter Konsequenz - der höchst wirksame Gebrauch von Geist und Körper zu dem Zweck, sich selbst zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln und einen Beitrag zum Wohlergehen der Welt zu leisten«(Jigoro Kano, Judo-Begründer)
Den genauen Ursprung dieses Zitates kenne ich nicht, vielleicht kann jemand eine "alte" Quelle, also eine "prä-internetiale Quelle" posten.
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

... was nichts daran ändert, daß die ERSTE Ebene (defense against attack) für Kanô genauso wichtig war wie die zweite (die deinem Zitat entsprechen würde, lieber Kumamoto) und die dritte ("Embetterment of Society"), welche damit auch angesprochen ist.

Übrigens, Kumamoto: es wäre besser, hier nur Zitate zu posten, deren (zitierfähige) Quelle man anzugeben in der Lage ist. Sonst kann ja jeder hier irgend etwas reinschreiben und behaupten, es stamme von Kanô, verstehst du?


Soll ich denn nun wirklich nochmal all die Zitate Kanôs hier reinstellen, in denen er von seinem Jûdô als "martial art" spricht und erklärt, wie man bspw. Atemi-Waza zu üben habe und warum?

Oder in denen er darauf hinweist, wie Randori zu verstehen sei?

Aber bitte, wenn's unbedingt sein muß ...
(Hinweis: sämtliche Hervorhebungen bestimmter Textstellen der angeführten Zitate stammen von mir)

Los geht's:
As I have often explained, Jûdô is a Way which has great universality.

In the variety of its application, there are many different aspects from the point of view of martial arts, or physical education, or cultivation of intelligence and virtue, and also methods of application in daily life.
(KANO Jigoro „What we learn from Jûdô“ in: Trevor Legget „The Spirit of Budô“ S. 99)

Das folgende Zitat ist NICHT von Kanô, paßt aber wunderbar zu dem, was der ominöse "Gast" hier gepostet hat:
“Typical of his culture, the Westerner wo has been introduced to the martial Ways of Japan can be reluctant to accept them uncritically. The idea that he should simply copy what his teachers are doing - never questioning, never contemplating possible improvements or changes that would benefit him - has probably never even ocurred to him.
Before they were long into their study of budo, many Westerners were already busily making what they believed were modifications and additions to these Ways that would make them better."
(Dave Lowry: “Improve Yourself”, in: Moving Toward Stillness, S. 90)

Das hier ist vielleicht zum Verständnis auch nicht unwichtig:
Because judo developed based on the martial arts of the past, if the martial arts practioners of the past had things that are value, those who practice judo should pass all those things on.
Among these, the samurai spirit should be celebrated even in today's society
(Kano, Jigoro: Mind over Muscle. Writings from the founder of judo. Tokyo/New York/London: Kodansha International 2005. S.126.)

Ich lese da nichts davon, daß Kanô - aufbauend auf den MARTIAL ARTS der japanischen Vergangenheit nun eine reine Leibeserziehung zu schaffen gedachte ...
Mal drüber nachgedacht, warum er ausgerechnet den "Samurai Spirit" so betont? Und warum er betont, daß man als Jûdôka diese Dinge, da sie von Wert seien, beibehalten solle?

Ich wüßte gern, wie "Gast" das folgende Zitat Kanôs wegerklären oder umdeuten will:
"For both martial arts training and for judo practice in general, we must readopt the methods of effective randori practice that were devised in the early days of the Kodokan."
(Kanô in: "Jûdô Memoirs", S. 40)

Es ist zwar fraglich, ob die folgenden Worte wirklich von Kanô stammen, allerdings finden wir sie in einer autorsierten Veröffentlichung des Kôdôkan:
"Randori, meaning "free exercise" is practiced under the conditions of an actual contest.
It includes the arts of throwing and grappling, the latter again being subdivided into the arts of holding, strangling, and bending and twisting the joints."
("Illustrated Kôdôkan Jûdô", 1954, S.26)

Und wie wäre es denn hiermit?

Zunächst die Darstellung des Jûdô als "martial art" durch Kano selbst:
"... when you consider kata as a martial art, they become even more necessary.
If your opponent strikes at you, it will be difficult for you to dodge or evade him as quickly as you would like if you have not regularly practiced doing so.
When your opponent strikes at you, if you stop to consider how to evade his attack before acting, his attack will reach you before you have time to evade it.
If you have not practiced so that your body reacts reflexively, on a daily basis, you will be vulnerable to attack."
(Kanô Jigoro in: "Mind over Muscle", S. 141)

Kanô fährt fort:
"This is also inversely true: if you have not repeatedly practiced kata on a daily basis, your own atemi will be ineffective.
No matter how well you know the vital points or how strong you have become through randori, if you do not practice kata you willnot become skillful, and a lack of skill means an ineffective atemi.
For that reaseon, practice in which you compete in earnest means training your body through randori so that you have full control over your movements.
But at the same time through kata you must learn the body's vital points and practice in order to make your atemi effective."
(ebenda, Hervorhebungen von mir)

Das widerlegt doch wohl gründlich den Unsinn, den "Gast" geschrieben hat.

Erinnern möchte ich auch an einen Text Kanôs aus dem Jahr 1922:
Kanô 1922: "Jûdô - The Japanese Art of Selfdefense", aus dem ich aber jetzt nicht weiter zitieren möchte.

Zitieren dagegen möchte ich das hier:
„Der ideale Jûdô-Lehrer benötigt folgende Eigenschaften: er muß Angriffs- und Verteidigungstechniken mit Hingabe trainiert haben.
Er muß selbstverständlich die waffenlosen Techniken beherrschen, aber auch Fertigkeiten im Umgang mit dem Langstock (Bô) und dem Schwert besitzen.
Weiterhin besitzt er Kenntnisse in der Theorie des Kampfes und gleichzeitig das Wissen, das er als Leibeserzieher benötigt sowie Fertigkeiten in der Methode der Leibeserziehung.
Als Erzieher hat er fundierte Kenntnisse in der Theorie der Moralerziehung so wie er auch mit der des Drills (Kunren) vertraut ist. Überdies besitzt er ein tiefes Wissen über die Anwendung der Jûdô-Prinzipien im gesellschaftlichen Leben. Ein Mensch, der diese verschiedenen Gebiete beherrscht, ist ein besonders herausragender Pädagoge.“
(Kano in: Sakko 6, Nr. 10, Tokyo 1927, zitiert nach Niehaus, S.222, Hervorhebungen von mir)

Bei Watson liest sich das u.a.so:
"In addition to being masters in the skills of unarmed combat, judo instructors should also be skilled in the arts of bojutsu and kenjutsu".
Gut, ich denke es reicht erstmal.

Ich hoffe, daß "Gast" nun etwas hat, worüber er nachdenken kann.

FG
Tom
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von califax »

Gast hat geschrieben: Als erstes solltest du dich davon verabschieden, das JUDO eine Kampfsportart ist,
Wissen Deine Schüler, daß dies die Grundlage Deines Trainings ist?
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
tutor!
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tutor! »

tom herold hat geschrieben:
und viel Wissen über die Ursprünge und der Philosophie des JUDO sollten auch vorhanden sein.
So wie bei dir, ja?
:rofl
Ich bitte herzlich um einen angemessenen Umgang miteinander. Dieses "Auslachen" ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.

Danke, tutor!
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

Lieber Tutor,
ich bin einverstanden ... nur wundere ich mich ein wenig, daß du das Folgende nicht ebenfalls beanstandet hast:
Als erstes solltest du dich davon verabschieden, das JUDO eine Kampfsportart ist,
das kannst du dir mal merken: alle japanischen "Kampfsportarten" die mit "DO" (Weg) enden haben als Ziel die Perfektionierung des Geistes; diejenigen, die mit "JUTSU od. JITSU" (Kunst) enden sind alte Kriegskünste, die einen Gegner besiegen wollen
Es sind einige Zeilen - doch solltest du mitnehmen, dass JUDO keine SV-Sportart ist, sondern einen anderen Zweck erfüllen soll.
Wenn hier ein höflicher und respektvoller Umgang angemahnt wird, der die deiner Meinung nach offenbar "unangemessene" Benutzung von Smilies nicht zuläßt (obwohl dieses Forum diese Smilies ja zur Verfügung stellt), dann möchte ich aber doch hoffen, daß dieser "höfliche und respektvolle Umgang miteinander" für ALLE Beteiligten zu gelten hat.
Insofern verstehe ich wirklich nicht, wieso du die Verwendung eines Grinslings rügst, die eindeutig herablassenden und unangemessenen Formulierungen des Users "Gast" aber nicht beanstandet hast.

FG
Tom

PS: Mir wird ja oft vorgeworfen, der "Ton" meiner Beiträge könne auch freundlicher sein. Sehr oft wird von diesem und jenem User angemahnt, daß meine Beiträge auch so verstanden werden könnten, als ob ich "herablassend" schreibe.
Nun frage ich mich, wo diese selbsternannte Forenpolizei eigentlich war, als "Gast" in unerträglich herablassender Weise versucht hat, Califax zu belehren (abgesehen davon, daß "Gast" nachweisbar dummes Zeug geschrieben hat).

Also WENN man schon den "Ton" diverser Beiträge beanstandet, dann aber bitte gleiches Recht für alle.

Schönen guten Abend.
;)
tutor!
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tutor! »

Lieber Tom,

ich persönlich fand die von Dir angesprochenen Formulierungen ebenfalls nicht angemessen, aber eben nicht persönlich angreifend. Aber derartige Wahrnehmungen sind immer subjektiv. In Deiner langen Antwort waren übrigens noch einige andere Formulierungen enthalten, die ich mir - rein vom Ton her - anders gewünscht hätte.

Ich bitte Dich, künftig Beiträge, die Dir als unangemessen formuliert aufstoßen, zu melden, damit wir uns diese anschauen können.

Was den Gast-Beitrag selbst betrifft:

Jemand, der die Dan-Grade auf japanisch zählt, Werner Lind zitiert und schreibt, dass Judo kein Kampfsport sei, ist mir innerhalb des DJB noch nicht begegnet...
tom herold hat geschrieben:Nun frage ich mich, wo diese selbsternannte Forenpolizei eigentlich war, als "Gast" in unerträglich herablassender Weise versucht hat, Califax zu belehren (abgesehen davon, daß "Gast" nachweisbar dummes Zeug geschrieben hat).
Christian hat mich gebeten, hier als Moderator zu fungieren. Ich bin sicher, dass er sich schon sehr bald mit Dir in Verbindung setzen wird. Bis dahin hast Du Pause.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Kumamoto
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Kumamoto »

tutor!, es liegt mir zwar fern, Dich verbessern zu wollen, aber "Gast" hat Werner Lind, nicht Bernd Linn zitiert. Aber das ist ja eigentlich egal, wollte es nur zur Klarstellung mal gesagt haben.
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kastow
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von kastow »

tom herold hat geschrieben:... was nichts daran ändert, daß die ERSTE Ebene (defense against attack) für Kanô genauso wichtig war wie die zweite (die deinem Zitat entsprechen würde, lieber Kumamoto) und die dritte ("Embetterment of Society"), welche damit auch angesprochen ist.
Um diesen Faden wieder etwas zu beruhigen, möchte ich gerne beim obigen Zitat anknüpfen: Jûdô als Kampfsystem*, Jûdô zur Körpererziehung, Jûdô zur Geisteskultivierung.
Ich denke, bei Dantragenden sollten deutlich erkennbar sein, dass sie diese drei Punkte verstanden haben und sie nach ihrem Vermögen umsetzen.

*Vielleicht können wir zunächst einmal die Frage ausklammern, ob damit auch Wettkämpfe oder nur SV-Situationen gemeint sind und uns vorerst darauf einigen, dass Jûdô als Kampfsystem bedeutet, dass die geübten Techniken in Wettkampf und / oder SV gegen unkooperative Uke anwendbar sind.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tutor! »

Kumamoto hat geschrieben:tutor!, es liegt mir zwar fern, Dich verbessern zu wollen, aber "Gast" hat Werner Lind, nicht Bernd Linn zitiert. Aber das ist ja eigentlich egal, wollte es nur zur Klarstellung mal gesagt haben.
Danke - ich hab´s korrigiert. Und unbekannter Weise eine Entschuldigung an Bernd Linn....
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von califax »

kastow hat geschrieben:Um diesen Faden wieder etwas zu beruhigen, möchte ich gerne beim obigen Zitat anknüpfen: Jûdô als Kampfsystem*, Jûdô zur Körpererziehung, Jûdô zur Geisteskultivierung.
Ich denke, bei Dantragenden sollten deutlich erkennbar sein, dass sie diese drei Punkte verstanden haben und sie nach ihrem Vermögen umsetzen.

*Vielleicht können wir zunächst einmal die Frage ausklammern, ob damit auch Wettkämpfe oder nur SV-Situationen gemeint sind und uns vorerst darauf einigen, dass Jûdô als Kampfsystem bedeutet, dass die geübten Techniken in Wettkampf und / oder SV gegen unkooperative Uke anwendbar sind.
Ich bestehe nicht ausdrücklich auf SV-Fähigkeit, zumal diese schwer definierbar ist. Aber ich meine doch, daß der 1.Dan eben die Fähigkeit umfassen sollte, sich mit Lehrprogramm bis zum 1. Dan gegen aggressive Gegner zu wehren.
Dieser 1. Dan bildet doch das Fundament, die Grundschule.
Wie sollte man darauf die anderen Dan aufbauen?
Was bedeutet denn ein 6. Dan im Vergleich zu einem 5. Dan?
Der Ursprung meiner Frage war ja eine wohl im Hintergrund laufende Kontroverse über einen 10. Dan und Unverständnis der Dan-Struktur einer anderen Kampfkunst.
Was genau bedeutet also ein 6. Dan? Oder ein 10. Dan?
Wofür stehen die?
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
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Fritz
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Fritz »

Tom Herold hat geschrieben:PS: Mir wird ja oft vorgeworfen, der "Ton" meiner Beiträge könne auch freundlicher sein. Sehr oft wird von diesem und jenem User angemahnt, daß meine Beiträge auch so verstanden werden könnten, als ob ich "herablassend" schreibe.
Nun frage ich mich, wo diese selbsternannte Forenpolizei eigentlich war, als "Gast" in unerträglich herablassender Weise versucht hat, Califax zu belehren (abgesehen davon, daß "Gast" nachweisbar dummes Zeug geschrieben hat).

Also WENN man schon den "Ton" diverser Beiträge beanstandet, dann aber bitte gleiches Recht für alle.
Hmm, Tom, daß es eine selbsternannte Forenpolizei hier gibt, wäre mir neu - die Moderatoren sind vom Forumseigner sozusagen "berufen" worden,
den Rest regeln die Nutzer durch Argument und Gegenargument sozusagen selbst.
In diesem Sinne hast genau Du als "Forenpolizei" fungiert, indem Du den "Gastbeitrag" entsprechend beantwortet hast. ;-)

Den :rofl -Grinsling empfinde ich allerdings auch selbst (ungeachtet der von tutor! angemahnten Stelle) eher als generell
unglücklich konzipiertes Symbol.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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