Regeln für eine Kyuprüfung

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Judomammi

Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Judomammi »

Hallo,

mein Sohn hat gestern seine erste Gürtelprüfung abgelegt. Insgesamt hat die Veranstaltung über 2 1/2 Stunden bei 21 Kindern gedauert... Anwesend waren drei Prüfer... Fand das unverhältnismäßig lang und nervenzerreissend, zumal die Kinder etwa eine Stunde vorher zur "Generalprobe" einbestellt waren... waren also über 4 Stunden, die wir wegen einer Prüfung unterwegs waren in der mein Sohn nur ca. 6 Minuten aktiv war (hab es mit der Videokamera aufgenommen, kann daher die Zeit ablesen). Gibt es da keine Regularien, die solche Mammutveranstaltungen verhindern? Ist ja nicht gerade Werbung für Judo und meiner Meinung nach eine Organisationsschwäche. Andere Eltern darauf angesprochen, meinten diese, das wäre normal? Stimmt das?
Fjala
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Fjala »

Das ist tatsächlich eine Organisationsfrage. Für die Dauer eines Prüfungstermins gibt es keine festgeschriebenen Regeln. Kyu-Prüfungen werden vereinsintern geregelt und sind von verschiedenen Bedingungen abhängig: - Woher kommen die (Fremd-)Prüfer, - gemeinsamen Termin finden, - wann ist die Halle frei, - wie viele Matten stehen zur Verfügung, ...
Übrigens ist die von dir angegebene Zeit, auf die Anzahl der Kinder und der Prüfer hochgerechnet, schon realistisch. Scheinbar macht der Verein deines Sohnes das immer so, wenn die anderen Eltern sagen, dass das normal sei. Bei uns z.B. machen die Prüfungskandidaten Prüfung, wenn sie soweit sind, also gut vorbereitet und schön über das Jahr verteilt. So gibt es keine Massenveranstaltung. Wir haben allerdings auch einen Prüfer im Verein und müssen niemanden von außen holen.
Frag doch einfach mal beim Trainer nach und äußere deine Befindlichkeiten. Vielleicht hat ja noch niemand was gesagt und es gibt sogar Verbesserungsmöglichkeiten.
Viele Grüße
Fjala
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Fritz
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Fritz »

Na dann erstmal Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. :-)

Teilen sich die 21 Leute auf drei Prüfer auf, dann
haben wir ca. 70min pro Prüfer, wenn man 10min pro Prüfung ansetzt.
Setzt man 15min an, dann sind wir bei 105min.
Waren es denn alles Prüfungen zum Weiß-Gelb-Gurt? Wenn nicht, kann man die durchschnittliche
Prüfungszeit durchaus noch kräftig nach oben korrigieren...

Teilen sich die Leute auf 2 Prüfer auf, wird es entsprechend noch länger.

Als Regeln gibt es eigentlich nur: Max. 20 Leute auf einer Liste pro Prüfer und Tag.

Hmm, das mit dem "nur 6min aktiv" verstehe ich nicht so recht - Hat Dein Sohn denn bei der "Generalprobe"
nicht mitgemacht? Und was ging an Zeit drauf für Erwärmung, Begrüßung, Auswertung, Verabschiedung?

Du schreibst:
Fand das unverhältnismäßig lang und nervenzerreissend,
Wie fand es denn Dein Sohn? War er stolz auf seine erste Prüfung, war es aufregend, neu, ungewohnt für ihn, geprüft zu werden?

Einerseits ist ja so eine Prüfung immer ein gewisser Höhepunkt, offensichtlich sieht es ja der Verein auch
so, sonst würde er sich nicht die Mühe machen mit "Generalprobe" und drei Prüfern... Und wenn
nicht nur der "Weiß-Gelb-Gurt" als Ziel stand, dann ist es für die Kinder auch in der Regel recht interessant
zu sehen, was die Fortgeschritteneren so machen müssen. Und sie sehen, wie sich ihre Trainingskameraden
so anstellen... Andererseits ist es natürlich für Kinder manchmal schon ermüdend, wenn sie längere Zeit
neben der Prüfungsmatte sitzen und zuschauen müssen, wobei es sicherlich nicht schadet, mal so eine
Erfahrung zu machen...

Natürlich kann man auch Prüfungen mit weniger Teilnehmern abhalten.
Allerdings steigt dann wieder der Organisationsaufwand: Mehr Listen ausfüllen,
evt. Prüfer organisieren, an mehreren Tagen Zeit finden...
Am Ende hat der Organisator dann insgesamt mehr Aufwand, als diese ca. 4h Stunden bei einer Sammelprüfung mit "Generalprobe".

Also wenn es Dich tröstet: Auch die Organisatoren/Trainer/Prüfer haben sicherlich genauso 2 1/2 bis 4h
oder mehr damit zugebracht, daß Deinem Sohn (und den anderen 20) die Prüfung gelang...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich kann ja mal beschreiben, wie es bei uns abläuft, wobei es hier letztlich zwei Varianten gibt, wobei maximal 20 Prüflinge zulässig sind:
1. Der ich nenne es mal "Hauptprüfungstermin" (wird auf der JHV festgelegt, es ist sichergestellt, dass zwei Prüfer anwesend sind, damit bis einschließlich blau geprüft werden kann, braun läuft auf Bezirksebene). Dieser findet immer samstags statt.
Ab 10 Uhr ist die Halle offen, in dieser Zeit können sich die Prüflinge aufwärmen, es werden die Prüfungsliste und die Pässe kontrolliert, ob alles passt, die Trainer sind für die Prüflinge zwecks evtl. Fragen da. Beginn der tatsächlichen Prüfung ist dann um 11 Uhr. In der Regel prüfen wir in der Reihenfolge Kata, Falltechnik, Stand, Boden und als Abschluss Randori, einfach jedes Fach die Liste runter. Wenn der letzte mit Fallschule durch ist, fängt der erste oben mit Stand an etc. Wo ich in der Anwendungsaufgabe erkennen kann, dass die Grundform passt, lasse ich mir die nicht noch mal extra zeigen.
Bei der Letzten Prüfung waren es 15 oder 16 Prüflinge, Ende war um 12:45 Uhr

2. Der "Zusatztermin", wenn das Limit von 20 Prüflingen am Haupttermin überschritten ist oder eine ausreichende Anzahl Prüflinge (10-12) aus einer Trainingseinheit zusammen gekommen sind: Findet im Training statt, Vorbereitungszeit daher nur ca. 30 Minuten, sprich Prüfungsbeginn 30 Minuten nach Trainingsbeginn. Ansonsten der Ablauf ähnlich, Prüfungsende meist zum Trainingsende, ein Überziehen lässt sich nicht immer vermeiden. In den Zusatzterminen wird in der Regel nur ein Prüfer eingesetzt, was die Prüflinge auf die Farben bis einschließlich Erwerb Orange beschränkt.

Das ist der Ablauf, wie er hier in meinem, in Bayern liegenden Verein praktiziert wird.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Kumamoto
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Kumamoto »

Also ich halte - persönlich - anderthalb Stunden für eine Prüfung als das absolut vertretbare Maximum - eben die Dauer einer normalen Übungseinheit.
Klar, es kann mal zu Überziehungen kommen, aber diese sollten die seltene Ausnahme und nicht die Regel sein. Auch halte ich die Anzahl von 8 Prüflingen (4 Paaren) zusammen als das absolute Maximum bei einer Prüfung. Doch wie kann man das einrichten? Ganz einfach, man lädt die Prüflinge zu verschiedenen Zeiten zu der Prüfung (z.B. Paare 1-4 (alle weiß-gelb) Beginn: 17.00 Uhr, Paare 5-7 (gelb) 17.25 Uhr, etc.) - so gibt es keine langen Wartezeiten und langen Gesichter. So wie Hofi gesagt hat, kann man alle Prüflinge nacheinander prüfen - oder wie ich es schon in Norwegen gesehen habe - die Paare machen ihr Programm alle gemeinsam durch und die Prüfer gehen zu jedem Paar und interagieren mit den Prüflingen (geben ein Feedback, stellen Verständnisfragen, etc.). Jeder Prüfer sollte doch in der Lage sein selbst und ohne Absprache mit seinen Kollegen zu beurteilen, ob das Prüfungsprogramm gekonnt ist (natürlich sollte niemand seine eigenen "Kinder" prüfen ;) )
Ein weiteres Mittel um solche Mammutveranstaltungen zu verhindern ist, mehrere Prüfungstermine pro Jahr festzulegen (z.B. 4- alle 3 Monate), damit entfällt der Druck, auf den Prüfungstermin hin vorbereitet zu sein, obwohl es vielleicht in der Schule gerade nicht so läuft und man nachpauken muss: in 12 Wochen ist ja schließlich noch eine Prüfung. Und, wie Fritz meinte, so viel Mehrarbeit ist das gar nicht: Wenn die Prüfer eh vereinseigen sind und die Mitgliederliste anständig geführt ist, sind das nur ein paar Klicks, um die Datensätze in die Prüfungsliste herüberzukopieren bzw. Häkchen neben die Namen zu setzen - der Serienbrieffunktion sei Dank...
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Fritz
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Fritz »

Kumamoto hat geschrieben: (natürlich sollte niemand seine eigenen "Kinder" prüfen ;) )
Ich frage mich immer, was daran eigentlich das Problem sein soll...?
Und, wie Fritz meinte, so viel Mehrarbeit ist das gar nicht: Wenn die Prüfer eh vereinseigen sind und die Mitgliederliste anständig geführt ist, sind das nur ein paar Klicks, um die Datensätze in die Prüfungsliste herüberzukopieren bzw. Häkchen neben die Namen zu setzen - der Serienbrieffunktion sei Dank...
Nun ja, die Mitgliederliste führt bei uns der Haupt-Verein, die Kopie, die man hat, ist eh nicht aktuell,
d.h. gerade Weißgurte stehen da oft noch nicht drauf... Und auch nicht die Daten der letzten Prüfung,
manchmal kommen ja auch welche mit bunten Gürtel so im Verein dazu...
Dann müssen Marken/Pässe/Urkunden besorgt / rausgesucht, ggfs. ausgestellt werden, die Paßnummern
sorgfältig eingetragen werden, Urkunden gedruckt werden usw... Hinterher darf man dann die Prüfungsliste
irgendwohin schicken, evt. vorher noch kopieren und abheften usw... Man muß sich halt doch etwas Zeit
nehmen und man will es ja auch sorgfältig erledigen...
Und da ist eine volle 20er Liste zu einem Termin halt
doch vom Aufwand her doch günstiger zu handhaben als fünf 4er Listen zu verschiedenen Terminen... ;-)

Letztendlich haben wir halt auch den gemischten Ansatz: Einmal im Jahr (meist vor Weihnachten)
einen festes Prüfungswochenende und ansonsten kleinere Prüfungen je nach Bedarf (für "Nachzügler",
für fortgeschrittenere Kyu-Grade, für Leute, die man für Trainingseifer und Können etwas auszeichnen
möchte usw...)
Bei unserem festen Prüfungstermin arbeiten wir auch mit einer gewissen Staffelung, allerdings
hat dies auch Nachteile: In der Regel trifft man es mit der Zeit-Einteilung nie auf den Punkt: Entweder
es entsteht ein zeitliches Loch (weil der erste Schwung gut vorbereitet schnell fertig wurde) - sehr
unangenehm für den/die Prüfer. Oder der zweite Schwung kommt schon in die Halle, während die ersten
noch "ackern", bringt auch Unruhe und Nervosität...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Hofi »

@ Kumamoto:
Wir haben drei unserer "Haupttermine" pro Jahr plus jeweils ein bis drei (war bisher das Maximum) an "Zusatzterminen", die sich da drum herumgruppieren.
Und wenn es notwendig ist, wird auch noch ein Extra-Termin gemacht, weil z.b. Kinder zum Wettkampf wollen und der Gelbgurt noch fehlt, die nächste Prüfung aber erst danach liegt. Was nicht heißt, dass da dann weniger gekonnt werden muss.
Noch mehr aufsplittern hab ich ehrlich gesagt keinen Bock.

Mitgliederliste macht bei uns auch der Hauptverein, insofern nicht ganz so einfach wie beschrieben, denn Prüfungen interessieren den recht wenig, werden dort also nicht eingetragen.
Bis dann
Hofi
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judozwerg
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von judozwerg »

Also bei uns im Verein lief es auch eine ganze Zeit so, dass wir eine externe Prüferin eingeladen haben und die Prüfung dann oft 3 Stunden teilweise auch 4 gedauert hat, obwohl wir schon 4mal im Jahr Prüfung gemacht haben und meistens 10-20 Kinder zur Prüfung hatten.
Inzwischen, darf ich selber prüfen und die letzte Prüfung hat deswegen mit 15 Kindern nur 1 1/2 Stunden gedauert (inklusive Aufwärmen), wobei man dazu sagen muss, dass ich 4 zu grün hatte mit Kata etc. und dann noch 2 zu orange-grün und der Rest gelb und weiß-gelb. Ich habe mir die Kindern schon im Training angeguckt und gesehen, dass sie es können. Und habe deswegen bei der Prüfung 2-3 Paare zusammen auf die Matte geholt und geguckt. Wenn ich mal einen Wurf bei einem Paar nicht gesehen habe, weil ich gerade zum anderen Paar geguckt habe, macht es ja nichts, ich habe sie ja so gesehen schon im Training davor geprüft.
Ich kenne einen Verein, die gar keine Prüfung machen, da wird die Urkunde am Ende vom Training einfach vergeben, ohne dass derjenige das weiß (habe ich auch schon mal so gemacht, als es nur 3 oder so waren). Aber generell finde ich eine Prüfung besser, weil ab blau müssen sie auf eine Prüfung und ich finde es blöd, wenn dass die erste Prüfung dieser Art für die ist. Bei Grün sind sie ja dann auch schon mal alleine auf der Matte wegen der Kata.

Gruß Zwerg
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Uwe 23 »

Lange Prüfungsdauer ist leider nicht immer zu vermeiden, wenn viele kurze Prüfungen gemacht werden ist der Aufwand und der Zeitbedarf insgesamt noch höher. Besonders, wenn bei den höheren Graden 2 Prüfer, oder externe Prüfer notwendig sind.

Die trainingsbegleitenden Leistungsüberprüfungen mit Vergabe ohne formelle Prüfung machen nur sehr wenige Vereine, weil da der Aufwand sehr groß ist, weil der Trainer dann eine Dokumentation des Trainings und der Leistungsfortschritte jedes einzelnen machen muss.
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Patrick »

Wir hatten heute eine Prüfung mit 8 Kindern (weiß-gelb bis orange-grün).
Für alles (Mattanauf- und abbau, Aufwärmen, die Prüfung selbst, Urkunden und Pässe fertig machen) haben wir 2:15 gebraucht, die Prüfung selbst hat etwa 1:45 gedauert.
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Shinbashi »

Wir teilen immer die Termine nach den Kyu-Graden. Der erste Termin ist für weißgelb bis gelb-orange. Der 2.Termin von orange bis braun. Die dauern beide max. 2 Stunden.
"Generalprobe" gibt es nicht. 1-2 Trainings vor Prüfungstermin wird nochmal alles gezeigt und angeschaut. Wer`s bis dahin noch nicht kann, dem hilft auch keine Generalprobe.
Gruß
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Trainer

Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Trainer »

Hallo,

zwei Mal ist bei uns im Jahr Prüfung, es wird ein gruppenexterner, vereinsinterner Prüfer geladen; die Gürtelprüfungen finden jeweils in den zumeist gleichfarbenen Trainingsgruppen (jeweils eine Stunde statt für weiß-orange und 1,5 für orange-grün + grün). Je nach Gruppenstärke bekommt man seine Prüflinge in der dafür vorgesehenen Zeit oder mit geringfügiger Verspätung durchgeprüft (inkl. Aufwärmen).

Die Prüflinge werden ca. 10 Minuten vor Prüfungsbeginn einbestellt, um die eigentliche aktive Prüfungszeit nicht mit den Formalien zu belasten.
(Bei den nachfolgenden Trainingsgruppen bietet es sich an, die Formalien an einen vertrauenswürdigen Trainingsassistenten zu delegieren, sodass zwischen den Prüfungen keine Leerzeit entsteht. Wenn das nicht möglich ist, werden die Formalien während des Aufwärmens gemacht).

Prüfungen zum Blau- und Braungurt werden bei uns auf Kreisebene mit zwei Prüfern abgenommen. Hier sind für die gesamte Prüfung, inkl. Mattenaufbau und -abbau, Formalien und eigenständigem Erwärmen 5-5,5 Stunden angesetzt, die auch immer mehr oder weniger "locker" eingehalten werden.

Bei einer großen Anzahl von Prüflingen habe ich es auch schon erlebt, dass es für Blau- und Braungurtprüflinge zwei verschiedene Kommissionen gibt und/oder jeweils 4-5 Prüfungspaare ihr Programm vorzeigen konnten, wie Kumamoto es beschrieb.
Vor der jeweiligen vereinsinternen Prüfungswoche gibt es sowohl vereinsinterne als auch vereinsexterne Vorbereitungslehrgänge/eine Generalprobe, zusätzlich zur Generalprobe in den jeweiligen Trainingsgruppen.

Das Problem mit dem "seine eigenen Leute prüfen" verstehe ich auch nicht so recht, schiedsen doch erfahrene KR ihre eigenen Leute völlig neutral/problemlos auf Meisterschaften. Dennoch handhabe ich es so, dass ich dies nicht mache, so tritt für mich ein höherer Organisations- und Zeitaufwand hinter einer Transparenz zurück. Zumal sich auch die Kinder freuen, ihre Kenntnisse einem Dritten zu zeigen.

Viele Grüße
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Makikomi Kid
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Re: Regeln für eine Kyuprüfung

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich wiederhole mal so grob ein Gedächnisprotokoll vom letzten Prüferlizenzlehrgang.

"Ich lasse nur Leute zur Prüfung zu, die ihr Programm können."
"Ich frage immer alles komplett einzeln ab, inkl. 3 Techniken pro vorherigen Gürtel."
"Nein, ich lasse die Leute das nicht in Gruppen machen."
"Randorizeit wird immer komplett genutzt." ... "Klar in Paaren. Das gruppenweise zu machen, geht ja nicht."
"Das dauert immer so lang."

Wer das Problem findet, darf sich 'nen Apfel schälen.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
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