Schnellere Gürtelprüfungen?

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
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Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:In einigen Beiträgen wird eine Wiederholung der Inhalte als gute Festigung als positiv gesehen und gewünscht. Abgesehen davon, dass es das Fach Vorkenntnisse gibt - also immer die Vorkenntnisse geprüft werden können - scheint es mir das doch eher ein Problem der Trainer zu sein, die "vergessen" bislang Gelerntes ausreichend zu festigen. Es ist also nicht primär ein Problem der Prüfung, sondern der Trainingsgestaltung. Außerdem: welchen Sinn sollen Wiederholungen von Inhalten machen, wenn sie nicht mit der Erwartung an eine gestiegene Qualität verbunden sind? Ein Seoi-nage, der für einen Gelbgurt schon wirklich "gut" sein kann, ist für einen kommenden Danträger sicherlich eher als "miserabel" zu bezeichnen.
Das ist sicherlich richtig, aber ich sehe keinen Widerspruch zwischen Wiederholung und steigender Qualität.
Und ich denke, ein Prüfer kann durchaus subjektiv sehen, ob die Qualität paßt. Ja und man kann Qualität schlecht "definieren", hier muß einfach
mal vertraut werden, daß der Prüfer ein entsprechendes Auge hat... Es gibt ja noch sowas wie Prüfer-Weiterbildungen, wo man
sich gelegentlich anhand von Beispielen darüber verständigt, was in welcher Qualität ausreicht oder halt nicht...
(Natürlich ist das alberne Bewertungs-System mit -, + u. ++ auch eher nicht so günstig, da man schlecht Abstufungen durchführen kann)

Und es ist natürlich einfach die Verantwortung bzgl. der Wiederholung der Vorkenntnisse dem Trainer überzuhelfen.
Bei heterogenen Gruppen macht man das eigentlich zwangsläufig. Trotzdem ist die Bereitschaft der Üblinge, sich geistig
mit Judo zu beschäftigen, auch übers Training auf der Matte hinaus, mittlerweile sehr zurückgegangen. Und dann erlebt man
recht "Überraschungen", wenn man von 'nem Grüngurt verlangt, mal einen Wurf aus einer der vorhergehenden Kyu-Grade
vorzuführen ... Und das Prüfungsprogramm ist nun mal ein Trick, um sie zu überlisten und aus ihrer geistigen Lethargie herauszuholen ... :evil:
tutor! hat geschrieben:Eine Prüfung zu machen ist nicht wirklich attraktiv, wenn sie ein Geschmäckle von persönlicher Abhängigkeit hat und obendrein nicht den Trainingsalltag widerspiegelt. Hierin sehe ich einen Grund, warum Erwachsene eher defensiv sind, wenn es um Prüfungen zu weiteren Dan-Graden geht (ca. 75% der Prüflinge zum ersten Dan machen keine weitere Prüfung mehr).
Man kann das ganze allerdings anders sehen: Ein Konsultation ist eine Möglichkeit des Wissensaustausches,
sowohl Prüfling als auch Prüfer müssen sich gegebenenfalls mit anderen Ansichten, ja auch Kritik, auseinandersetzen, das erweitert durchaus den Horizont.
So kommen Leute auch mal aus ihrem eigenen Verein raus, die sonst gern dies vermeiden...
Ebenso ist es gar nicht mal so schlecht, wenn die Dan-Prüfungs-Anforderungen vom
eingeschliffenen Trainingsalltag abweichen. Das gibt die Chance, mal aus dem "üblichen Trott" auszubrechen und sich intensiver mit bestimmten Aspekten
vom Judo zu beschäftigen... Was den Trainingsalltag dann auch bereichern kann: Was soll man denn als Vereinstrainer machen,
wenn man selbst mal 'ne Prüfung ablegen möchte - am Ende bleibt ein nichts weiter über, als den Stoff in den normalen Trainingsbetrieb einfließen zu lassen und gleich
in echt auszuprobieren ;-)
Von daher wäre ich auch sehr dafür, sich im Kyu-Bereich noch stärker an den Kata zu orientieren, das gibt dann dem jeweiligen
Trainer mehr Gelegenheit, diese Thematik für sich selbst aktiv u. lebendig zu halten...
Denn noch ist es ja oft so, Prüfung vorbei, Kata vergessen, da im "normalen" Training nichts davon geübt wird... ( ups, da fällt mir gerade ein.... ;-) )
Ist ja nicht so, daß man es nicht gern anders hätte, aber bspw. Gegenwürfe üben zu lassen,
wenn die entsprechenden Angriffstechniken nicht ordentlich beherrscht werden, bringt nichts, also beschäftigt
man sich zum Wohl der Üblinge dann lieber damit u. so zieht es sich durch ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Was soll man denn als Vereinstrainer machen, wenn man selbst mal 'ne Prüfung ablegen möchte - am Ende bleibt ein nichts weiter über, als den Stoff in den normalen Trainingsbetrieb einfließen zu lassen und gleich in echt auszuprobieren ;-)
Hm, wie wäre es damit, selbst zu trainieren? Ich handhabe es in meiner Abteilung mittlerweile so, dass jeder Trainer mindestens zwei Stunden je Woche selbst als TN trainieren muss. Wer weniger trainiert, enthält entweder eine geringere Aufwandsentschädigung oder fliegt aus dem Trainerteam heraus. Als wir diese Regel vor knapp einem Jahr eingeführt haben, hat sich ganz schnell die Spreu vom Weizen getrennt ;)

Zur Kyu-PO: Ich wünsche mir, neben der möglichen gemeinsamen Prüfung von achtem und siebtem Kyu, dass die Kyu-PO mehr Freiheiten böte. So könnten die jetztigen Inhalte bis zum vierten Kyu als Stoffsammlung betrachtet werden, die bis zum vierten Kyu beherrscht werden müssen. Je Kyu (außer dem achten) sollten dabei beispielsweise im Stand mindestens fünf Würfe inklusive Vorkenntnisse demonstriert werden. Welche, obliegt - mit Einschränkung des 7. Kyu - dem Verein. Im siebten Kyu sollten vier Würfe in Richtung der vier Wurfquadranten (Links hinten, Links vorne, Rechts vorne, Rechts hinten), eine Eindrehtechnik und die drei Fallschulen abgedeckt sein, um eine Grundausstattung für Wettkampfteilnahmen zu gewährleisten. So könnte jeder Verein je nach Ziel-Gruppe differenziert arbeiten: kindgerecht, erwachsenengerecht, wettkampforientiert, ...

Die Zweifachfarben würde ich (außer Weiß-Gelb, wenn er denn separat geprüft wird) ebenfalls abschaffen. Statt dessen vom siebten zum vierten Kyu konsequent einfarbig von Gelb bis Blau vergeben, danach dreimal Braun. Die drei Braungurtstufen bilden dann die nächste Stoffsammlung, aus der analog zu den unteren Kyu gewählt werden kann.

DJB-Seoi-otoshi, Ô-uchi-barai, Ko-uchi-barai, Kata-ashi-dori würde ich aus der PO streichen und nach Kôdôkan- oder IJF-Benennung arbeiten.

*Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von kastow am 09.01.2014, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Was soll man denn als Vereinstrainer machen, wenn man selbst mal 'ne Prüfung ablegen möchte - am Ende bleibt ein nichts weiter über, als den Stoff in den normalen Trainingsbetrieb einfließen zu lassen und gleich in echt auszuprobieren ;-)
Hm, wie wäre es damit, selbst zu trainieren? Ich handhabe es in meiner Abteilung mittlerweile so, dass jeder Trainer mindestens zwei Stunden je Woche selbst als TN trainieren muss. Wer weniger trainiert, enthält entweder eine geringere Aufwandsentschädigung oder fliegt aus dem Trainerteam heraus. Als wir diese Regel vor knapp einem Jahr eingeführt haben, hat sich ganz schnell die Spreu vom Weizen getrennt ;)
Wie sieht denn diese Eigen-Training dann konkret aus?
Also wer vermittelt Deinen Vereinstrainern dann etwas?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Wie sieht denn diese Eigen-Training dann konkret aus?
Also wer vermittelt Deinen Vereinstrainern dann etwas?
So ganz verstehe ich deine Frage nicht: beispielsweise Training im eigenen Verein bei den eigenen anderen Trainern oder Training in befreundeten Vereinen oder Training in Stützpunkten oder Training im Heimverein mit Video-Analyse, ... wo ist das Problem?
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Makikomi Kid »

Fritz, es geht glaube ich eher ums Üben, weniger ums Wissen-vermitteln.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
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kastow
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Makikomi Kid hat geschrieben:Fritz, es geht glaube ich eher ums Üben, weniger ums Wissen-vermitteln.
Sowohl als auch. Wissenvermittlung und regelmäßiges Üben gehen doch Hand in Hand. Im Idealfall bekommst du bei höher graduierten Trainern neues Wissen vermittelt und von niedriger graduierten Trainern kannst du dein Bewegungsvorbild in deinen Vorkenntnissen überprüfen lassen. Nicht zu vergessen, dass du bei niedriger graduierten Trainern problemlos am Randori-Training teilnehmen kannst. Im Idealfall müsste also nur der höchstgraduierte Trainer 'außerhalb' trainieren. Aber ein Blick über dem Tellerrand hat ja noch keinem geschadet ;)

So, bitte zurück zum Thema Prüfungsordnung :winken ...
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Zur Frage der Freiheiten in der PO, die Kastow aufgeworfen hat, bin ich mir unschlüssig. Denn Ziel gerade einer bundeseinheitlichen PO ist ja gerade die Vergleichbarkeit dessen, was die Leute mindestens können sollen. Wenn man das jetzt mit einer Stoffsammlung über drei oder vier Kyu-Grade macht, fällt aber dieser Punkt letztlich weg bzw. wird stark eingeschränkt. Die Vergleichbarkeit ist dann jeweils nur für die oberste Graduierung der Stoffsammlung gegeben.
Und als Trainer hab ich ja Freiheiten genug, wenn nötig lass ich den Anwärter auf den 7. Kyu den Angriff gegen die Bank mit ner Sankaku-Technik ausführen. Kann, wenn es sauber ist, kein Prüfer im DJB als falsch werten.
Aber etwas flexibler, gerade im Punkt Formalien könnte das Ding schon sein.

Bis dann

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

Im Idealfall müsste also nur der höchstgraduierte Trainer 'außerhalb' trainieren.
Siehste und wenn Du
zufälligerweise der höchstgraduierte Trainer bist, dann hast Du halt das Problem.
Also sucht man sich anderswo Anregungen. Und wenn die eigenen zeitlichen Trainingszeit-Reserven erschöpft sind (u. die potentieller Übungspartner) dann muß man wohl oder übel das eigene Training irgendwie in dem Training,
welches man gibt, möglichst geschickt mit unterbringen... Und genau das hatte ich geschrieben... ;-)
Und ich halte es ehrlich gesagt auch gar nicht für so schlecht, besser jedenfalls als das oft übliche "Ausklinken" aus dem
allgemeinen Trainingsbetrieb, um sich mit exakt einem Übungspartner auf 'ne Prüfung vorzubereiten...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Und ich halte es ehrlich gesagt auch gar nicht für so schlecht, besser jedenfalls als das oft übliche "Ausklinken" aus dem allgemeinen Trainingsbetrieb, um sich mit exakt einem Übungspartner auf 'ne Prüfung vorzubereiten...
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Von Ausklinken habe ich ja gerade nicht gesprochen, sondern davon, im eigenen Verein am Training teilzunehmen. Und 'außerhalb' trainieren bedeutet für mich, sich in einem weiteren Verein anzumelden und dort regelmäßig im gewöhnlichen Trainingsbetrieb zu trainieren.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Im aktuellen Budoka wurde eine neue Artikelserie "Denkanstöße zu einer Reform des Graduierungswesens" von Wolfgang Dax-Romswinkel begonnen. In Folge 1 wird der "Abbau von Zualssungsbeschränkungen zu Kyu-Prüfungen" behandelt. Zusammen fassend schlägt Wolfgang nach generellen Informationen zu den Anforderungen eines und der Geschichte unseres Graduierungssystems folgende Reformen vor:
Wolfgang Dax-Romswinkel in Budoka 6/2014, S. 20 hat geschrieben: Allgemein:
  • Die bisherigen Regelungen bleiben als unverbindliche Empfehlungen bestehen.
8. bis 2. Kyu:
  • kein Mindestalter
  • keine Mindestvorbereitungszeit,
Einschränkungen
  • unter 14 Jahren: max. zwei Prüfungen im Kalenderjahr
  • ab 14 Jahren: drei Prüfungen im Kalenderjahr, verteilt auf zwei Halbjahre
1. Kyu:
wie oben, jedoch zusätzlich:
  • mindestens 14 Jahre
  • mindestens 6 Monate Vorbereitungszeit
Ich denke, die Umsetzung dieser Vorschläge wäre bereits eine Riesenerleichterung für alle Seiten. Allerdings würde ich sie an einer Stelle noch erweitern. Bis zum vierten Kyu sollten meines Erachtens die Prüfer die Prüfungen selbst mit dem Vereinsstempel im Pass abstempeln dürfen. Das ersparte unnötige Portokosten und Aufwand, weil nur noch die Prüfungslisten an den KDV gesandt werden müssten (zumindest im NWJV. Ich weiß nicht genau, wie das formale Prozedere in anderen Landesverbänden aussieht). Außerdem könnten die KDV mehr Zeit in die sportliche Arbeit auf der Matte bzw. der Organisation derselben investieren, da sie von formalen Arbeiten entlastet würden.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

Klingt doch erstmal recht vernünftig und entkrampfend...
kastow hat geschrieben:Ich denke, die Umsetzung dieser Vorschläge wäre bereits eine Riesenerleichterung für alle Seiten. Allerdings würde ich sie an einer Stelle noch erweitern. Bis zum vierten Kyu sollten meines Erachtens die Prüfer die Prüfungen selbst mit dem Vereinsstempel im Pass abstempeln dürfen. Das ersparte unnötige Portokosten und Aufwand, weil nur noch die Prüfungslisten an den KDV gesandt werden müssten (zumindest im NWJV. Ich weiß nicht genau, wie das formale Prozedere in anderen Landesverbänden aussieht). Außerdem könnten die KDV mehr Zeit in die sportliche Arbeit auf der Matte bzw. der Organisation derselben investieren, da sie von formalen Arbeiten entlastet würden.
Also in Berlin und in Brandenburg ist es so, daß der Prüfer die Prüfungen in den Paß einstempelt, dafür
gibt es Prüferstempel, die im Rahmen der Prüferausbildung den Prüfern (gegen Pfand) zur Verfügung gestellt werden und die Lizenznummer mit aufdrucken...
Prüfungslisten sind in Berlin innerhalb von 10 Tagen an den LV zur Archivierung zu geben und in Brandenburg halt gesammelt bei der jährlichen
Prüferweiterbildung mit abzugeben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Also in Berlin und in Brandenburg ist es so, daß der Prüfer die Prüfungen in den Paß einstempelt, dafür
gibt es Prüferstempel, die im Rahmen der Prüferausbildung den Prüfern (gegen Pfand) zur Verfügung gestellt werden und die Lizenznummer mit aufdrucken...
Prüfungslisten sind in Berlin innerhalb von 10 Tagen an den LV zur Archivierung zu geben und in Brandenburg halt gesammelt bei der jährlichen
Prüferweiterbildung mit abzugeben...
Genau so etwas würde ich mir auch für NRW wünschen. Bei uns haben nur wenige Prüfer einen solchen Stempel. Prüft ein Prüfer ohne Prüferstempel, werden die Listen mitsamt den Pässen und entsprechend frankiertem Rückumschlag an den KDV gesandt. Dadurch entsteht in meinen Augen zuviel Porto und überflüssige Arbeit. Aber gut zu wissen, dass es in Berlin und Brandenburg so funktioniert, wie ich vorgeschlagen habe. Das erleichtert die Argumentation für NRW ein wenig :)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von tutor! »

kastow hat geschrieben:Bis zum vierten Kyu sollten meines Erachtens die Prüfer die Prüfungen selbst mit dem Vereinsstempel im Pass abstempeln dürfen. Das ersparte unnötige Portokosten und Aufwand, weil nur noch die Prüfungslisten an den KDV gesandt werden müssten (zumindest im NWJV.
Der von dir zitierte Artikel ist ja als "Folge 1" gekennzeichnet und befasst sich nicht mit Fragen der organisatorischen Abwicklung (diese ist LV-spezifisch) und auch nicht mit der Frage der Prüfungsberechtigung, die teilweise DJB-, teilweise LV-spezifisch ist.

Da die DJB-Regelungen den Rahmen für die Landesverbände darstellen und das erklärte Ziel des Verfassers ist, eine breite Diskussion über eine Generalreform des Prüfungswesens anzuregen und einzuleiten, ist es taktisch klüger, LV-spezifische Fragen auszuklammern, da die Debatte LV-spezifisch fragmentiert würde.

Im verlinkten Artikel geht es schwerpunktmäßig darum, niemanden, der eine entsprechende Leistung erbringt, von einer Graduierung auszuschließen und darum, durch weitgehenden Verzicht auf "harte" Stichtage, Kontrollaufwand und Fehlerquellen und Schulungsbedarf in formalen Fragen zu minimieren.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Bei uns haben nur wenige Prüfer einen solchen Stempel. Prüft ein Prüfer ohne Prüferstempel, werden die Listen mitsamt den Pässen und entsprechend frankiertem Rückumschlag an den KDV gesandt. Dadurch entsteht in meinen Augen zuviel Porto und überflüssige Arbeit.
Eben, ist auch blöd für die Prüflinge,
der Paß ist ja immerhin Eigentum und es kann ja auch nicht garantiert werden, daß da niemals etwas wegkommt. Und am Ende steht dann
ein Wettkampf an, wo der Paß vorzulegen ist...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Bayern hat auch das System mit den "wenigen Stempeln". Ich hab bisher recht wenig Klagen gehört. Und die Sache mit dem anstehenden Wettkampf, sowas ist eigentlich recht einfach lösbar.
daran ist es bei uns noch nie gescheitert.
Die Ideen aus dem Budoka-Artikel sind gut, das entspannt die Sache durchaus. Da wäre ich sofort mit dabei.

Bis dann
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

tutor! hat geschrieben:Der von dir zitierte Artikel ist ja als "Folge 1" gekennzeichnet und befasst sich nicht mit Fragen der organisatorischen Abwicklung (diese ist LV-spezifisch) und auch nicht mit der Frage der Prüfungsberechtigung, die teilweise DJB-, teilweise LV-spezifisch ist.

Da die DJB-Regelungen den Rahmen für die Landesverbände darstellen und das erklärte Ziel des Verfassers ist, eine breite Diskussion über eine Generalreform des Prüfungswesens anzuregen und einzuleiten, ist es taktisch klüger, LV-spezifische Fragen auszuklammern, da die Debatte LV-spezifisch fragmentiert würde.
Das macht für den Artikel Sinn. Hier im Forum nutze ich aber trotzdem gerne die Gelegenheit, um auf unnötige Bürokratie hinzuweisen. ;)

Ich habe im Laufe der Zeit mittlweile einige engagierte Funktionäre kennen gelernt, die nach Jahren schlagartig ausgebrannt waren und alles hingeschmissen haben, weil die ehrenamtliche Arbeit bedingt durch Sachzwänge immer umfangreicher wird. Deren Vereine / Abteilungen sind schlagartig entsprechend geschrumpft. Vor diesem Hintergrund denke ich, es ist sinnvoll sowohl im Sinne der Verbände als auch der Vereine, abzuklopfen, an welchen Stellen gerade die Vereine in der Bürokratie entlastet werden könnten. Wenn in BB und B ohne größere Probleme die Prüfer die Pässe abstempeln, sollten auch andere LV ihr Prozedere dahingegend überdenken, ganz unabhängig davon, ob es Beschwerden gibt. Das erwarte ich von einem Verband als modernen Dienstleister einfach.

Ganz nebenbei erspart es den Vereinen auch den einen oder anderen Euro an Porto. In Zeiten, in denen Verbandsabgaben steigen (müssen), wäre das an anderer Stelle eine einfache finanzielle Entlastung. Bei einer Prüfung mit 15 TN benötigte ich dann anstelle von 2 x 2,40 € (Großbrief bis 500 g Höhe 5 cm) nur 2 x 0,60 € >> finanzielle Entlastung von 75 % und ich muss mich als Ehrenamtler nicht mit verschiedenen Briefformaten und entsprechend unterschiedlicher Frankierung herumschlagen.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Hofi »

@ Kastow: also wenn es an 3,50 Porto scheitert, liegt mehr im Argen.
Ich bin persönlich sehr froh über meinen Stempel, das muss ich zugeben, bei 10-11 Prüfungslisten im Jahr bei uns im Verein ist das aber auch ein anderer Umfang. Früher haben wir uns meist einfach einen stempelberechtigten Prüfer dazu geholt. Oder man hat die Gelegenheit genutzt, mal bei Prüfungsbeauftragten ins Training zu gehen.
Da wären andere Dinge wichtiger. Passbestellung hatte BY ein wunderbar einfaches System. Man hat die Blanko-Pässe in der Geschäftsstelle bestellt und selber ausgestellt. In die GSt mussten nur die Zweitaustellungen und die Vereinswechsel. Mir würde ja fast schon reichen, wenn man die Pässe ohne Bild bestellen könnte, dann hätte ich nicht die ganzen unverbrauchten und eingescannten Passbilder rumliegen. (Und müsste nicht oben am Computer mit Scanner sitzen, sondern könnte die Dinger auch auf der Terasse oder im Wohnzimmer per Wlan eingeben)
Und die LV sollten für Notfälle Blanko-Pässe auf Vorrat ordern können, damit Zweitausstellungen auch ganz kurzfristig gemacht werden können. Mit den Blankos war es im Zweifel bei uns möglich, fürs WE ne Zweitausstellung zu kriegen, wenn Mittwoch oder Donnerstag der Verlust aufgefallen ist. Mit dem Portal keine Chance.

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von kastow »

Hofi hat geschrieben:@ Kastow: also wenn es an 3,50 Porto scheitert, liegt mehr im Argen.
Ich bin persönlich sehr froh über meinen Stempel, das muss ich zugeben, bei 10-11 Prüfungslisten im Jahr bei uns im Verein ist das aber auch ein anderer Umfang. Früher haben wir uns meist einfach einen stempelberechtigten Prüfer dazu geholt. Oder man hat die Gelegenheit genutzt, mal bei Prüfungsbeauftragten ins Training zu gehen.
Ich behaupte nicht, dass ein Verein an 3,50 € Porto zugrunde geht. (Wobei wir in meiner Abteilung auch mehr als eine Prüfung im Jahr abnehmen, da kommt dann doch mehr zusammen). Aber es kommt momentan immer nur eins zum anderen hinzu. Gleichzeitig wird aber zu selten erwogen, was überhaupt noch notwendig ist. Dazu habe ich ein Beispiel gebracht: im Kyu-Bereich finde ich es einfach überflüssig, dass ich Pässe einsenden muss. Der KDV bekommt ja die Liste, da steht alles drin. Für den Rest bürgt der Prüfer vor Ort, der wir schließlich auch regelmäßig geschult. Warum nur einzelne Prüfer bei uns in NRW einen Stempel haben, kann ich deshalb nicht nachvollziehen.
Hofi hat geschrieben:Mir würde ja fast schon reichen, wenn man die Pässe ohne Bild bestellen könnte, dann hätte ich nicht die ganzen unverbrauchten und eingescannten Passbilder rumliegen. (und müsste nicht oben am Computer mit Scanner sitzen sondern könnte die Dinger auch auf der terasse oder im Wohnzimmer per Wlan eingeben)
Ich lasse mir von den Eltern keine Bilder geben, sondern lass mir von ihnen ein digitales Foto zumailen. In einer Bestätigungsmail (kann einmal angelegt immer wieder kopiert werden) steht dann das ganze weitere Prozedere noch einmal kurz erklärt. So spare ich mir die Scannerei, habe ich nicht ohne Wissen der Eltern irgendwelche persönlichen Daten an den DJB versandt und hinterher nicht haufenweise Fotos daheim rumliegen. Vielleicht ist das auch für dich eine Vorgehensweise.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Fritz »

Ach nee...
Aber sicherlich eigentlich ist die Portal-Passbestellerei gerade in Eurem Sinne, wird doch
auch dadurch das "Bescheißen" (mit den Eintrittsdaten usw. usf.) deutlich schwerer....
:alright
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Schnellere Gürtelprüfungen?

Beitrag von Hofi »

@ Fritz:
Nur weil man eine Sache in Ordnung findet, muss das nicht heißen, dass man zu allem ja und amen sagt. Ganz klar, die Passbestellung übers Portal halte ich für überflüssig wie nen Kropf. Trotzdem denke ich, sollten sich Vereine an die im Verband vereinbarten Regeln halten. Auch wenn es manchmal nervt.

@ kastow:
Ich hätte am liebsten das alte Bayerische System wieder. War für alle Beteiligten am wenigsten Arbeit und zumindest in Bayern ist da in meinen Augen dem Verband keine einzige Sichtmarke verloren gegangen. Das was evtl. vorher bezüglich anders ausgestellter Pässe gemacht werden konnte (also Prüflinge, die erst vor den Sommerferien Prüfung machen zum Januar eintragen), geht jetzt immer noch. Da seh ich das System mit dem Portal als echten Rückschritt an. Da ich aber vermute, dass es nicht mehr so schnell wegzukriegen ist, muss man halt über kleine Verbesserungen froh sein. Mein Problem ist, dass Passbilder bei mir aus ca. 12 Trainingszeiten in den verschiedensten Übermittlungsarten kommen. Und die Eltern wissen, dass wir die für die Passbestellung scannen und an den DJB schicken müssen. Und per Hand konnte auch unser 70-jähriger stellv. Abt.-Leiter das Zeug ausfüllen.
Bis dann
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