Der Zwang

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Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

Stimmt, ohne Lehrgang hätte ich mich sehr gewundert. Ich bin halt besonders und verstehe den Text anders :-D
Also - Lehrgänge besuchen, Referenzten ausquetschen und alles wird gut!
Jupp
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Re: Der Zwang

Beitrag von Jupp »

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Jupp
Zuletzt geändert von Jupp am 23.02.2017, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Jupp
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Re: Der Zwang

Beitrag von Jupp »

tutor! hat geschrieben:Man hätte das sicherlich auch glücklicher formulieren können, das gebe ich gerne zu (ich war ja auch nicht beteiligt), aber dass eine Technik losgelöst von einer Anwendungssituation gezeigt werden soll, ist vollkommen absurd. Auch nicht im Fach Grundtechnik, denn was keine Situation löst, ist (noch) keine Technik.
Das sehe ich komplett anders.

Es gibt unterschiedliche Sichtweisen, wie man eine Judotechnik versteht.

A) Ausgangssituationen - Eingang in die Technik (Hairi-kata) und die abschließende Technik, mit der ein Ippon erzielt wird. Alle drei "Elemente" zusammen ergeben dann das Technikverständnis in einem weiten Sinne, was vor allem für Wettkämpfer von Bedeutung ist.

B) nur die Bewegung, die den Wurf auslöst (Kake/Nage) bzw. am Boden die Technik wirksam macht, also der finale Abschluss (= Technik im engen Sinne), das, was der Technik den NAMEN gibt! Dieses Studium der Wirkungsweise einer Technik im entscheidenden Punkt ist vor allen Dingen dort gefragt, wo Techniken grundsätzlich neu eingeführt werden und die spezielle Wirkungsweise noch intensiv studiert werden muss.

Bei der Grundform soll nach MEINEM Verständnis ganz klar nur der Wurf direkt gezeigt werden oder am Boden der Griff, Hebel oder Würger (auch in seinen Varianten) - genau das, was man "Griffe kloppen" nennt! Das lässt sich auch aus den Anmerkungen zu den Danprüfungen herauslesen!

Unter "Wurftechniken" stehen in den Begleitmaterialien des DJB folgende Beobachtungskriterien: • sicherer Stand, • günstiger Griff, • Kontaktpunkte, • Kraft- und Blickrichtung, • Kontrolle von Uke, • zeitlich-räumlicher Gesamtverlauf; keines dieser Kriterien fordert eine bestimmte Ausgangssituation oder Eingangsvariante; die Technik kann ganz schlicht im Stand mit einem deutlich kooperierenden UK ausgeführt werden.
Die Hinweise für die Demo am Boden sind noch deutlicher: "Das Prüfungsfach Bodentechnik soll ebenfalls grundlegende technische Prinzipien verdeutlichen. Dies kann sowohl in der Grundform (vgl. HOFMANN, S.167 ff. - hier wird definiert, was ein Haltegriff nach den Wettkampfregeln ist), als auch in einer Variante geschehen.

Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Demonstration in geschlossenen Situationen mit kooperativem Partner. Auch hier ist eine langsame, schrittweise und überdeutliche Darstellung günstig. Folgende Beobachtungskriterien können bei dieser Überprüfung ebenfalls hilfreich sein:• günstiger Griff, • Kontaktpunkte, • Zug- und Druckrichtung, • Kontrolle von Uke, • zeitlich-räumlicher Gesamtverlauf;

Soll man also die Grundform zeigen, so genügt es vollkommen, "Griffe zu kloppen", völlig losgelöst von einem situativen Zusammenhang - es geht nur um: Namen und Technik - sonst nix. Daher auch bei manchen Prüfungen die relativ hohe Anzahl von zu zeigenden Bodentechniken - wenn die alle in einem sinnvollen situativen Zusammenhang gezeigt werden sollten, würde das sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wäre es anders, würde man ja die Anwendungsaufgabe überhaupt nicht benötigen, ja der Ausdruck ANWENDUNGSaufgabe wäre völlig überflüssig, weil die Technik ja IMMER in einer ANWENDUNGSSituation gezeigt werden müsste, was nach den Ideen der Dan-Prüfungskommission nicht gewollt war, von zahlreichen Prüfern allerdings anders verstanden und "deutschlandweit" propagiert wurde - siehe tutor!

Mir erscheint es in diesem Zusammenhang durchaus sinnvoll, zunächst IMMER die Anwendungsaufgabe zu prüfen und nur, wenn es da hakt, auch noch die Grundform (mit Varianten) sich zeigen zu lassen - am Boden mit einem durchaus relativ passiven Uke!

Jupp
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Fritz
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Re: Der Zwang

Beitrag von Fritz »

Na irgendwie ansetzen muß man die Technik ja, da kann man es auch gleich ordentlich machen ... ;-)
Jupp hat geschrieben:Wäre es anders, würde man ja die Anwendungsaufgabe überhaupt nicht benötigen, ja der Ausdruck ANWENDUNGSaufgabe wäre völlig überflüssig, weil die Technik ja IMMER in einer ANWENDUNGSSituation gezeigt werden müsste,
Du sagst es ... diese Aufteilung in Grundform u. Anwendungsaufgabe gab es ja auch in der 1995er noch nicht.
Da gab es Demonstration u. Komplexaufgabe. Ist also wohl hingekommen im Bestreben, die Dan-PO kindgerechter zu machen bzw. so wie die Kyu-PO aussehen zu lassen...
Jupp hat geschrieben:Daher auch bei manchen Prüfungen die relativ hohe Anzahl von zu zeigenden Bodentechniken - wenn die alle in einem sinnvollen situativen Zusammenhang gezeigt werden sollten, würde das sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
Also wir haben nach der 95er Dan-PO noch die komplette Boden-Stoffsammlung inklusive sinnvoller Technik-Eingänge gezeigt.
Und mittlerweile ist ja der Umfang soweit reduziert worden, daß es teilweise eigentlich nur "Vorwissen" ist, was gezeigt wird ... Glaube nicht, daß
sinnvolle Eingänge da zeitlich ungünstig ins Gewicht fallen. Ein Ohten-Gatame ist bspw. mitunter schneller erledigt, als Juji-Gatame am brav rumliegenden Partner herbeizufummeln ... ;-)
Jupp hat geschrieben:Jupp
(auch Danprüfer!)
Glückwunsch, hast Du Dich jetzt doch "breitschlagen" lassen? ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

Gäbe es einen Button "Gefällt mir", hätte ich ihn in Jupps lezten Beitrag gedrückt. :danke
HBt.
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künstliche Probleme

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben: tutor! hat geschrieben:
Man hätte das sicherlich auch glücklicher formulieren können, das gebe ich gerne zu (ich war ja auch nicht beteiligt), aber dass eine Technik losgelöst von einer
Anwendungssituation gezeigt werden soll, ist vollkommen absurd. Auch nicht im Fach Grundtechnik, denn was keine Situation löst, ist (noch) keine Technik.



Das sehe ich komplett anders.

Es gibt unterschiedliche Sichtweisen, wie man eine Judotechnik versteht. (...)
Streiche Judo aus "Judotechnik". Es bleibt übrig: Technik, hier eine (nicht nur) mechanische Lösung eines Problems ---> mit einem Ziel.

Ich bin 100% bei "tutor!".
(...)
B) nur die Bewegung, die den Wurf auslöst (Kake/Nage) bzw. am Boden die Technik wirksam macht, also der finale Abschluss (= Technik im engen Sinne), das, was der Technik den NAMEN gibt! Dieses Studium der Wirkungsweise einer Technik im entscheidenden Punkt ist vor allen Dingen dort gefragt, wo Techniken grundsätzlich neu eingeführt werden und die spezielle Wirkungsweise noch intensiv studiert werden muss.
In der Anfängerausbildung? Im Technikerwerbstraining?

:dontknow
Nehmen wir einen x-beliebigen Container und demonstrieren "die Grundtechnik" mit dem "Techniknamen xyz" ---> was nun??? ein Dilemma?!

Als erstes benötigen wir einen Kontakt(aufnahme) und dann eine Verbindung der beiden Zentren ... ---> bis zum "finalen Abschuss". Immer, ganz unabhängig von der ""Technik"".
Nenne es eine Ausgangssituation. Und diese muss hergestellt werden. Andernfalls turnen wir an einem leblosen Gerät (verankert im Boden) herum.


Lieber Jupp,
ganz allgemein (ich bin ja auch ganz bei Dir und verstehe Deine Formulierung und Unterrichtsmethodik, aber ... ich habe da mal eine Frage ;-) ):
was lernt ein Judoka / ein "Judo" treibender Sportler?

Mich interessiert eine gute Antwort sehr; sie darf ausführlich und detailiert sein, bezogen auf das Lebewesen / den Menschen / mechanisch / geistig / sein Umfeld / tägliche Herausforderungen / Konflikte / Vermeidung oder Lösung der selben ... u.s.w.


Liebe Grüße,
HBt.
HBt.
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Endlosschleife

Beitrag von HBt. »

Nachtrag:

Wir geben einem komplexen Bewegungsablauf einen NAMEN, zum Beispiel Ukigoshi.

Bezeichnet dieser Name jetzt eine Technik (eine Lösungsmöglichkeit eines Umstandes, Ausgangssituation & Ziel ...), ein Prinzip oder ist es mehr? Vielleicht nur ein Name?!
Nein, in diesem Beispiel ist es mehr und kann sogar als Beschreibung eines Bildes, eines Gefühls u.s.w. angenommen werden.


#
Boah,
Überschriften, Formulierungen; streiten, aus purer Langeweile ... schulmeistern ---> alles Bullshit :irre


##
Was lerne ich denn nun, um meine bescheidene 'Lebenszeit' mühelos und (wenn es denn sein muss) effizient (Verteidigung / Kampf / Krieg), klug, ... zu bestreiten, den Alltag gesund
...

Fragt HBt.


PS
Ich spule das geforderte DJB-Programm runter - und fertig :eusa_think
Ein Sport (mit Interaktion und Gezicke / Kompensation ist auch dabei), ein Sport, er sorgt für Bewegung an frischer Luft (stickige Sporthalle mit lärmenden Gruppen, staubig und dreckig, Neonlicht) ...

Für den eigentlichen Sport benötige ich doch gar keine Gürtelprüfungen, oder?!


Jupp muss seine Position verteidigen, sein Verständnis, seine Sichtweise, ist doch ganz klar.
Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

HBt.
Warum geht Tori in der Katame-no-kata überwiegend direkt in die Endposition der Techniken?
Nach deiner Logik ergibt das überhaupt keinen Sinn und Tori müsste sich die Technik erst erarbeiten.

Wie Jupp schon geschrieben hat, steht im Begleitmaterial zu der Dan-PO
3.3 Bodentechniken
Das Prüfungsfach Bodentechnik soll ebenfalls grundlegende technische Prinzipien verdeutlichen. Dies kann sowohl in der Grundform (vgl. HOFMANN, S.167 ff.), als auch in einer Variante geschehen.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Demonstration in geschlossenen Situationen mit kooperativem Partner. Auch hier ist eine langsme, schrittweise und überdeutliche Darstellung günstig. ...
Wie soll Tori eine Technik erarbeiten (siehe Definition "Erarbeiten") und dabei langsam, schrittweise und überdeutlich vorgehen?
Ernsthaft, genau DASS ist das Problem, welches ich vor einigen Seiten angesprochen habe.

Ich mache niemandem einen Vorwurf, es sollte ggf. einfach nur mal an der richtigen Stelle zur Sprache gebracht werden.
Text in der PO eindeutig machen oder alle Ausbilder/Referenten/Prüfer aufeinander einnorden.
Auf dem Rücken der Sportler sollte das imo nicht ausgetragen werden.

HBt. beim Judo geht es nicht um Befindlichkeiten.
Und auf bei den Prüfungen gibt es verbindliche Regeln für alle Teilnehmer, über die wir uns grade unterhalten.
Warum auch immer, wir sind uns nur nicht einige, wie diese Regeln zu interpretieren sind. Mehr nicht ;-)
HBt.
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reduzierte Betrachtung

Beitrag von HBt. »

ich lerne
ein Ziel durch eine technische Umsetzung zu erreichen, bezogen auf eine Ausgangssituation.

Meine Technologie nenne ich Kodokan Judo, sie folgt einer Vielzahl von Prinzipien ...
Patrick-Oliver
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Re: reduzierte Betrachtung

Beitrag von Patrick-Oliver »

HBt. hat geschrieben:ich lerne
ein Ziel durch eine technische Umsetzung zu erreichen, bezogen auf eine Ausgangssituation.

Meine Technologie nenne ich Kodokan Judo, sie folgt einer Vielzahl von Prinzipien ...
Speziell in diesem Prüfungsfach sollst du aber nicht zeigen, wie du ein Ziel erreichst.
Du sollst demonstrieren, wie das Ziel ausschaut!
HBt.
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Re: Der Zwang

Beitrag von HBt. »

HBt.
Warum geht Tori in der Katame-no-kata überwiegend direkt in die Endposition der Techniken?
Nach deiner Logik ergibt das überhaupt keinen Sinn und Tori müsste sich die Technik erst erarbeiten.

Wie Jupp schon geschrieben hat, steht im Begleitmaterial zu der Dan-PO
Ich kenne das Material in-u.auswendig - öde :|

Zur Katame no kata - Aussage,
nein! "Ich nehme eine Ausgangsposition ein" fertig, wir haben eine Situation ... und erst danach geht es los (wenn man so will), übrigens sprechen wir diesbzgl.
auch nicht ohne Grund von RANDORI no kata ;)

KATA würde ich an diesem Punkt der Debatte völlig ausklammern, es geht "Jupp" um die Verteidigung (auch seiner Methode / Formulierung und Schriften / Definitionen)
der Überschriften und der darunter zu verstehenden Inhalte / Vorstellungen ...
Wie soll Tori eine Technik erarbeiten (siehe Definition "Erarbeiten") und dabei langsam, schrittweise und überdeutlich vorgehen?
Ernsthaft, genau DASS ist das Problem, welches ich vor einigen Seiten angesprochen habe.
verstehe, ich sehe hier allerdings 'kein echtes / ernsthaftes Problem'
Ich mache niemandem einen Vorwurf, es sollte ggf. einfach nur mal an der richtigen Stelle zur Sprache gebracht werden.
Text in der PO eindeutig machen oder alle Ausbilder/Referenten/Prüfer aufeinander einnorden.
Auf dem Rücken der Sportler sollte das imo nicht ausgetragen werden.
auch hier gebe ich Dir recht ---> wenn hier etwas ausgetragen wird, nenne ich das Kompensation und Kompetenzgerangel ... um das eigene Ich aufzupolieren ...
vieles ist einfach nur künstlich / und erfährt eine negative Eigendynamik.
HBt. beim Judo geht es nicht um Befindlichkeiten.
Und auf bei den Prüfungen gibt es verbindliche Regeln für alle Teilnehmer, über die wir uns grade unterhalten.
Warum auch immer, wir sind uns nur nicht einige, wie diese Regeln zu interpretieren sind. Mehr nicht ;-)
Wir sind uns einig :-)
es existieren Regeln und an diese muss man sich halten / ebenso existieren Erklärungen. In Detailfragen existieren sogar unterschiedlichste Ansichten (Abhängig vom momentanen Verständnis der Situation und auch den Befindlichkeiten ...)


Akzeptiert man die Regeln (jede Seite / alle Parteien) ordnet man sich einem Zwang unter. Kann man das Reglement verstehen, muss man "den Zwang" nicht mehr als einen solchen verstehen oder auffassen.

Regeln (z.B. die Ausbildungs-u. Prüfungsordnung auch die Methodik und das Verständnis der Materie) sind allerdings nicht unumstößlich und für alle Zeit in Stein gemeißelt.

Falls Du vor Ort (in der Formalie Deines KREISES) unglücklich bist, weil die Ausbilder "blöd oder wenig kompetent" sind - solltest Du dich nicht bücken, sondern einen anderen Kreis
aufsuchen oder Dein Vorhaben streichen.

Abspulen ist auch eine Alternative ;-) Es löst keine Missstände sondern nur ein temporäres (und individuelles) Problem.



#
Ich habe den Eindruck, Du wirst Deinen weiteren Weg erfolgreich gehen 8)

Gruß,
HBt.
HBt.
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What

Beitrag von HBt. »

Speziell in diesem Prüfungsfach sollst du aber nicht zeigen, wie du ein Ziel erreichst.
Du sollst demonstrieren, wie das Ziel ausschaut!
Dann definiere das Ziel.

Uke
- liegt platt und geschockt auf dem Rücken, auf er Seite, auf dem Bauch, auf der Nase ...
-
-
- (...) signalisiert durch Abklopfen AUFGABE des künstlichen Konfliktes

Das Ziel: Anheben einer Masse, ein Stein

- der Stein befindet sich jetzt auf einem anderen LEVEL :irre :irre :irre

---> Du meinst mit "demonstrieren", wie ich den Stein vom Boden aufhebe.

Ja und???
Was möchtest Du anders formuliert haben / oder eine für alle verbindliche Modellvorgabe als Schablone, bzw. "verbindlichen" Standard - dem Diktat / oder wirklich nur als Standard.

What is the problem?

Nennen wir es doch einfach wieder DEMONSTRATION ----> was demonstrierst Du(?), SKILLS oder spulst Du eine Abfrage runter.

###
wenn ich demonstrieren soll, wie ich ein vorgegebenes Ziel erreiche, demonstriere ich meine Lösung eines "Problems", dafür benötige ich eine Ausgangssituation, entweder schaffe ich sie (stelle her ----> Bewegung mit dem Sportgerät) oder ich werde angegriffen!!! Alternativ liegt der Stein auf dem Boden.

Geht es darum Teilbewegung zu erklären ...
ein Körper oder zwei Körper ---> zwei Körper werden zu einem System und sie trennen sich wieder???

Nein! es geht um ganz triviale Dinge, ... um Aufgaben, wie in der Grundschule ----> um die Fortschreibung der Kyu-APO, über die DAN-APO, zur allgemeinen APO ----> alles aus einem Guss. Eine Wiedererkennung.

###
alle haben wir unterschiedliche Meinungen / Auffassungen / Verständnis und Begabungen,
deshalb sitzen hoffentlich überall unterschiedlichste Typen an den Prüfertischen und stehen auch als Ausbilder zur Vorbereitung einer Dan-Prüfung auf der Matte, bilden sich selbst weiter ---> auch der Prüfling / allgemein der Judoka.

Mehr geht nicht.
HBt.
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merke

Beitrag von HBt. »

Wie Jupp schon geschrieben hat, steht im Begleitmaterial zu der Dan-PO

3.3 Bodentechniken
Das Prüfungsfach Bodentechnik soll ebenfalls grundlegende technische Prinzipien verdeutlichen. Dies kann sowohl in der Grundform (vgl. HOFMANN, S.167 ff.), als auch in einer Variante geschehen.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Demonstration in geschlossenen Situationen mit kooperativem Partner. Auch hier ist eine langsme, schrittweise und überdeutliche Darstellung günstig. ...


Wie soll Tori eine Technik erarbeiten (siehe Definition "Erarbeiten") und dabei langsam, schrittweise und überdeutlich vorgehen?
Ernsthaft, genau DASS ist das Problem, welches ich vor einigen Seiten angesprochen habe.
'HBt.' hat keinerlei Schwierigkeiten die Formulierung eindeutig zu verstehen und in einer Demonstration zu verdeutlichen. Ein Problem erkenne ich nicht.

Patrick-Oliver,
mache Dich nicht verrückt ...

ich möchte jetzt nicht den Punkt 3.3 aufdröseln ---> er sollte für einen "Graduierten" klar und unmissverständlich sein, er hat diese Aufgabe (Prüfungsfach) im Training und in den unzähligen Kyu-Prüfungen vorher schon x-mal erfolgreich bewältigt.
Hinzu kommt noch, dass es ein vorbildliches Begleitmaterial dazu gibt, "Judo lernen, anwenden und meistern" um nur einmal ein Werk zu nennen. Der Autor ist jetzt auch als Dan-Prüfer unterwegs ;-) Information aus der Praxis und erster Hand.
Jupp hat geschrieben: (...)
Jupp
(auch Danprüfer!)
und Autor zahlreicher Veröffentlichungen.
Gruß,
HBt.
HBt.
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Absurd

Beitrag von HBt. »

Nachtrag:
Patrick-Oliver hat geschrieben:(...)
Du sollst demonstrieren, wie das Ziel ausschaut!
Das ist völlig absurd. Darüber würde ich mich auch aufregen.

Demonstration vs. Aussehen
(hast Du vielleicht etwas missverstanden?), wie soll ich demontrieren, wie das Ziel aussieht, ich kann eine typische Gesamtbewegung und damit
einen Namen (eine spezifische Judowurftechnik) demonstrieren und in diesem Sinne zeigen.

Was ist das Ziel? Die Gehirnerschütterung ... das überdehnte Gelenk? Der Ippon! Nein. Das Ziel ist eben "die Demonstration" einer Bewegungsfähigkeit und das Lösen von Aufgaben
(Situationen) / u.s.w. Hierbei soll deutlich erkennbar sein, dass man diverse Prinzipien verstanden hat und umsetzen kann. Ebenso die allseitsbekannten Mottos und Maxime beherzigt. Punkt.

Soll ich effektiv anwenden (Randori und Shiai), meine Fähigkeiten unter Beweis stellen ----> benötige ich eine Vielzahl von Partnern. Alleine' weil dabei einige kaputt gehen!
Es liegt auf der Hand, dieses Szenario ist inakzeptabel für den Sport / u. das Erziehungssystem ----> es bleibt also eine kontrollierte Simulation.

Dieser Diskussionsfaden nimmt aber eine interessante Wendung.

:argue
Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

Du sollst demonstrieren, wie das Ziel ausschaut!
Das ist völlig absurd. Darüber würde ich mich auch aufregen.
Ich bin der Meinung, dass im besagten Prüfungsfach nur das Ziel wichtig ist!
Wie Ziele erreicht werden, wird im Prüfungsfach "Anwendungsaufgabe ..." geprüft.

Meine Argumente sind auf den letzten zwei Seiten verstreut.
tutor!
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Re: Der Zwang

Beitrag von tutor! »

(ich musste eine begonnene Antwort vor 4 Stunden unterbrechen, schreibe aber jetzt weiter wie geplant)
Patrick-Oliver hat geschrieben:Gäbe es einen Button "Gefällt mir", hätte ich ihn in Jupps lezten Beitrag gedrückt. :danke
Und in Kombination Eurer Beiträge kann man die ganze Misere des Lehr- und Prüfungswesens im DJB festmachen!

Du fragst nach DEINEM Bundesland. Und da gilt sehr eindeutig und dezidiert, was ich geschrieben habe. In NRW wirken (zumindest in diesem Punkt) Prüfer und Referenten zusammen, weil es gemeinsame Abstimmungslehrgänge gibt.

Ein völlig anderes Problem sind die vollkommen inkonsistenten Materialien des DJB - auch ein in weiten Teilen inkonsistenter Aufbau der Prüfungsordnungen.

Einige Schlaglichter:

1.) Die große Leitlinie der Ausbildung ist die Sitationsgebundenheit jeder Technik, das als "modernes Technikverständnis" des DJB bezeichnet wird (und dabei alles andere als "modern" ist, aber das nur am Rande....). Ein eigenes Prüfungsfach "Grundform der Stand-/Bodentechnik" einzuführen, in der die Techniken nicht situationsgebunden demonstriert werden sollen, ist ein Widerspruch in sich. Ein Prüfungsfach "Grundform der Stand-/Bodentechnik" - so wie es definiert ist - ist schlicht unsinnig nach den eigenen Definitionen.

2.) Im Dan-Prüfungsprogramm heißen die Prüfungsfächer nebenbei bemerkt nur noch "Standtechnik" bzw. "Bodentechnik" - es fehlt also der Präfix "Grundform der..."

3.) Der Teil, den "Jupp" als "Grundform verstanden wissen will" ist schlicht die Hauptfunktionsphase einer Technik, nämlich der Teil der Gesamtaktion, bei dem die Wirkung im Sinne der Aufgabe erfüllt wird. Dieses isoliert anhand einer geeigneten Situation zu lernen, ist oftmals sinnvoll, aber es ist nur ein methodischer Schritt, um irgendwann einmal bei der vollständigen Technik herauszukommen. Eine Wurftechnik ohne "Kuzushi/Tsukuri" ist nun mal keine Judotechnik - weder nach dem tradierten Technikverständnis des Kodokan, noch nach dem modernen Technikverständnis des DJB.

4.) Die Demonstration von je zwei Varianten von (zugegeben vier) Haltetechniken ist bereits Teil des Kyu-Prüfungsprogramms - und zwar ziemlich früh. Dort wird z.B. explizit darauf verwiesen, dass Tori demonstrieren sollen, dass er Uke auch tatsächlich kontrollieren kann. Dies nun bei einer Dan-Prüfung nur zu wiederholen, gehört allenfalls zu den Vorkenntnissen.

5.) Zum 2. Dan ist die Katame-no-Kata zu demonstrieren. Das sind 15 Aktionen, bei denen Tori eine Ausgangssituation einnimmt und dann gegen einen verteidigenden Uke demonstriert, wie er Uke mit einer Technik kontrolliert. Um es also GANZ deutlich zu sagen: die von Tori eingenommene Position ist nicht die Endposition einer Technik, sondern die Ausgangsposition, in der Tori den sich zu befreien versuchenden Uke MIT einer Technik kontrolliert und zur Aufgabe zwingt - ganz im Sinne des "modernen Technikverständnis" des DJB.

6.) Die Prüfungsaufgabe im Fach "Bodentechnik" zum 2. Dan bestünde - so verstanden, wie Jupp es versteht - aus Aktionen, die auch in anderen Prüfungsfächern für denselben Grad enthalten sind und die dem "modernen Technikverständnis" des DJB widersprechen.

7.) Der Hinweis zunächst die "Anwendungsaufgabe" zu prüfen, um ggfs. auf die Prüfung der Grundform verzichten zu können, ist aus meiner Sicht besonders beachtlich: Wenn es also mit der Situationseingebundenheit nicht klappt, dann schaut man, ob es "ohne" Situation besser geht, damit man vielleicht noch bestehen lassen kann. Das hat jetzt ehrlich gesagt auch nichts mit dem "modernen Technikverständnis" zu tun.

Das Judo im DJB hat - das wird wohl eine derzeit in Arbeit befindliche Forschungsarbeit zeigen - ein großes Problem mit der Diskrepanz zwischen theoretischem Grundkonzept und der tatsächlichen Praxis an vielen Orten. Oder mit anderen Worten: das, was man eigentlich will, hat man vielerorts (noch) nicht in die Praxis tragen können. Es gibt also ein massives Implementationsproblem.

Aber noch einmal: Die Referenten und Prüfer in NRW sind genau in diesem Punkt "eingenordet" worden.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
HBt.
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Re: Der Zwang

Beitrag von HBt. »

Patrick-Oliver hat geschrieben: Ich bin der Meinung, dass im besagten Prüfungsfach nur das Ziel wichtig ist!
Wie Ziele erreicht werden, wird im Prüfungsfach "Anwendungsaufgabe ..." geprüft.
Das wäre dann aber sehr traurig - und würde die Belanglosigkeit des Judoportes (hier die Gürtelprüfungen in ihrer Art und Weise) nur weiter unterstreichen.

Patrick-Oliver,
damit geht es ja nur um den benannten Container, in der Ausführung egal ---> Qualitätsdefinition
... auch egal wäre der notwendige Umstand einer Situation ... der gesamten Physik.

:rofl
Meine Argumente sind auf den letzten zwei Seiten verstreut.
Ich weiß,
habe ich gelesen - und nun?!

Ich unterstreiche "Tutors!" Aussage; siehe TECHNIK, was ist das eigentlich??? (als Überschrift zu verstehen, bitte) Verstehe aber auch 'Jupp', bzw. "kann nachvollziehen das ..."

WIE LÖST DU DENN NUN DIESEN PASSUS, magst Du ein detailliertes Beispiel schriftlich geben?!
HBt.
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BOAH

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben: Und in Kombination Eurer Beiträge kann man die ganze Misere des Lehr- und Prüfungswesens im DJB festmachen!

Du fragst nach DEINEM Bundesland. Und da gilt sehr eindeutig und dezidiert, was ich geschrieben habe. In NRW wirken (zumindest in diesem Punkt) Prüfer und Referenten zusammen, weil es gemeinsame Abstimmungslehrgänge gibt.

Ein völlig anderes Problem sind die vollkommen inkonsistenten Materialien des DJB - auch ein in weiten Teilen inkonsistenter Aufbau der Prüfungsordnungen.

Einige Schlaglichter:

(...)

7.) Der Hinweis zunächst die "Anwendungsaufgabe" zu prüfen, um ggfs. auf die Prüfung der Grundform verzichten zu können, ist aus meiner Sicht besonders beachtlich: Wenn es also mit der Situationseingebundenheit nicht klappt, dann schaut man, ob es "ohne" Situation besser geht, damit man vielleicht noch bestehen lassen kann. Das hat jetzt ehrlich gesagt auch nichts mit dem "modernen Technikverständnis" zu tun.

Das Judo im DJB hat - das wird wohl eine derzeit in Arbeit befindliche Forschungsarbeit zeigen - ein großes Problem mit der Diskrepanz zwischen theoretischem Grundkonzept und der tatsächlichen Praxis an vielen Orten. Oder mit anderen Worten: das, was man eigentlich will, hat man vielerorts (noch) nicht in die Praxis tragen können. Es gibt also ein massives Implementationsproblem.

Aber noch einmal: Die Referenten und Prüfer in NRW sind genau in diesem Punkt "eingenordet" worden.
:danke

Danke 'Tutor!',
Du sprichst mir aus dem Herzen ... eindeutig auf den Punkt gebracht.
:D

Vielen Dank für diesen Post.
Gruß,
HBt.
Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

2.) Im Dan-Prüfungsprogramm heißen die Prüfungsfächer nebenbei bemerkt nur noch "Standtechnik" bzw. "Bodentechnik" - es fehlt also der Präfix "Grundform der..."
3. Bodentechniken
...
5. Anwendungsaufgabe Boden
3.) Der Teil, den "Jupp" als "Grundform verstanden wissen will" ist schlicht die Hauptfunktionsphase einer Technik, nämlich der Teil der Gesamtaktion, bei dem die Wirkung im Sinne der Aufgabe erfüllt wird.
Dieses isoliert anhand einer geeigneten Situation zu lernen, ist oftmals sinnvoll, aber es ist nur ein methodischer Schritt, um irgendwann einmal bei der vollständigen Technik herauszukommen.
Eine Wurftechnik ohne "Kuzushi/Tsukuri" ist nun mal keine Judotechnik - weder nach dem tradierten Technikverständnis des Kodokan, noch nach dem modernen Technikverständnis des DJB.
Natürlich gehört Kuzushi und Tsukuri dazu. Aber in der Grundform muss ich die Technik NICHT mit z.B. einer Finte vorbereiten!
Wenn ich als Prüfer wissen möchte, ob der Anwärter den Unterschied zwischen Hara-gatame und Waki-gatame verstanden hat, dann will ich keine vorbereitende Technik sehen.
Ich will Hara- und Waki-gatame sehen!

zu 4.
Ja, der 2. Dan ist ja auch "Wiederholen, Festigen und Perfektionieren".

zu 6.
Imo geht es im Prüfungsfach "Bodentechniken" um das finale Prüfen grundlegender Dinge.
Siehe Bsp. Hara- und Waki-gatame, oder hat der Anwärter verstanden, wie ein bestimmter Hebel/Würger wirkt?
Das geht ruck-zuck und dauert keine 5 Minuten.

zu 7.
Das Ganze ist nur eine Dan-Prüfung :-D
Ehrlich, so wichtig ist das Ganze nicht.
Ggf. hat der Anwärter z.B. aus Nervosität o.Ä. in der Anwendung etwas unsauber demonstriert.
Meine Güte, nicht jeder ist ist ein Naturtalent und manch einer muss sich echt abrackern.
Je nachdem, wie hart das Gezeigte an der Grenze war, guckt man dann halt zus. was der Anwärter grundsätzlich verstanden hat.
Als Entscheidungshilfe. Wie gesagt, ist nur der 2. Dan.

Was mich grade richtig stört, ist, wie grade zumindest gefühlt Kompetenzen abgesprochen werden.
Von uns hat niemand die Weisheit mit Löffeln gefressen und Fehler machen wir alle.
Vermutlich sind einige von euch wichtige Leute im DJB und/oder Landesverbände.
Eure Aufgabe ist es, alle auf einen Nenner zu bringen und nicht für Unmut zu sorgen ;-)

:occasion14
Patrick-Oliver
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Re: Der Zwang

Beitrag von Patrick-Oliver »

Nochmal - ich habe null Probleme damit, das Prüfungsprogramm so abzuspulen, wie es der Prüfer wünscht.
Ehrlich nicht.
Ich störe mich nur an Formulierungen in der PO und daran, wie unterschiedlich das interpretiert wird.
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