Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Makikomi Kid
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Re: Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Beitrag von Makikomi Kid »

Wenn ein Trainer ein Kind auf ein normales Judo Turnier schickt, obwohl es nicht fallen kann, dann gehört dem Trainer der Hintern versohlt.

Punkt. Das hat nichts mit dem Gürtel um das kleine Bäuchelein zu tun, sondern mit der Fähigkeit des Kindes. Und wenn das Kind nen blauen Gürtel hat, und nicht unter Wk Bedingungen fallen kann - dann hat es nichts auf dem WK zu suchen.

Wer macht das fest? Der Trainer.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
CasimirC
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Re: Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Beitrag von CasimirC »

Was ja in etwa die Quintessenz meines vorangegangenen Postings ist danke :)

@Hofi: Die Kritik an der 8-Punkte-Regel scheint ja durchaus berechtigt zu sein und ich persönlich unterstütze sie vollkommen, doch sie hat ja nicht direkt etwas mit der Frage der Falltechnik zu tun. Wenn ein Judoka mit 0:32 das Turnier beendet, ohne größere Verletzungen davon getragen zu haben, müsste man sogar (es klingt zynisch, ich weiß!) loben, dass er auf alle Würfe sehr gut fallen konnte. Das wahre Problem ist doch: Der Judoka war wettkampftechnisch überfordert, da er selber keinen Ippon durchbringen konnte und entsprechend "abgeschossen" wurde. Seine Frustration beruht also nicht auf mangelnder Falltechnik, sondern auf mangelnder Wettkampftechnik!

Ein Leistungsgefälle / das erwartbare Leistungsniveau einzuschätzen und darauf begründet die Frage der Turnierteilnahme zu klären, ist im Wettkampfsport im Übrigen eine der maßgeblichen Aufgaben eines Trainers. Insofern weiß ich nicht, ob es da wirklich eines Verbots des 8. Kyus bedarf, zumal ich wie gesagt schon darauf hingewiesen habe, dass der Gürtelgrad nur wenig über die wettkampftmäßige Ausführung einer Falltechnik sagt! Ein Trainer sollte seine Schützlinge kennen und einschätzen können, und falls er sich hier grob fahrlässig verhalten sollte, sollte man ihm vielleicht nicht gerade wörtlich, aber dennoch bildlich, den Hintern versohlen, evtl. durch geeignete Maßnahmen auf Verbandsebene (Mahnung an den Vereinsvorsitzenden, zeitlich begrenztes Startverbot für einzelne Judoka zu deren Eigenschutz,...). Ich bin jedoch kein Funktionär, insofern kann ich da geeignete Maßnahmen schlecht einschätzen.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Trini
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Re: Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Beitrag von Trini »

Ich (als engagierte Mutter und Nicht-selbst-Judoka) sehe in der Zulassung zu Wettkämpfen ein ganz anderes Problem.

Bei meinem Großen (jetzt 16) war es bei uns im Verein noch die Regel, dass erst ab Gelbgurt gekämpft werden durfte. Damals durfte man Weiß-gelb frühestens mit dem vollendeten 7. Lebensjahr machen, Gelb also frühestens mit 7,5 Jahren.

In dem Alter haben die Handballer und Fußballer schon munter Turniere gespielt und viele Judoka haben aufgehört, weil sie eben NICHT auf Turniere durften.

Ich denke, bei vernünftigem Umgang untereinander, bei ehrlicher Kommunikation mit den Kindern und den Eltern kann man Gefahren vermeiden.

Verletzungen können immer passieren (meine Jungs waren dieses Jahr beide betroffen).

Wichtig finde ich (und das sehen auch die Söhne so), dass es einfach keine Mitleidsgürtel geben darf. Habe in 10 Jahren Judo-Mutter-Dasein noch keinen erlebt, der durch eine Prüfung gefallen ist.

Viel gravierender als in der U9/U12 finde ich die Gefahren übrigens für Späteinsteiger in der U18.

Ein Freund meines Großen hat seine ersten Einladungsturniere mit Weiß-gelb in der U17 gekämpft. Allerdings war er in seinen Fähigkeiten seiner Gürtelfarbe immer weit voraus.

Trini
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Hofi
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Re: Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Beitrag von Hofi »

Trini hat geschrieben: In dem Alter haben die Handballer und Fußballer schon munter Turniere gespielt und viele Judoka haben aufgehört, weil sie eben NICHT auf Turniere durften.
In 20 Jahren Trainer hab ich mit der Begründung nicht einen verloren, an den ich mich erinnern könnte.

Wo ich aber zustimme ist das Problem der Späteinsteiger. Andererseits kann man hier deutlich mehr mit Vernunft des Nachwuchskämpfers rechnen und durch entsprechendes Training in einer (hoffentlich vorhandenen) Erwachsenen-Gruppe viel von den Problemen eindämmen.

@ CasimirC: Die Kritikpunkte 8-Punkte und weiß-gelb sind einerseits von einander unabhängig. Sie hängen in meinen Augen nur insofern zusammen, dass sich für mich daraus, dass bereits jetzt deutliche Leistungsunterschiede auch bei den Kleinen da sind. Wenn wir jetzt Kinder zulassen, die von der Mindestvoraussetzung nicht mal Fallen in alle Richtungen beherrschen, steigern wir das Risiko, dass ein Kind nicht nur total frustriert (was nicht sein sollte), sondern eben am Ende verletzt rausgeht.
Und ich sehe persönlich auch einen Unterschied zwischen einem Fall bei einem O-goshi, wie er sauber ausgeführt in der Prüfung geworfen wird und nem wettkampfmäßigen Harai-goshi wie auf dem zweiten Bild. Nur weil ich das erste kenne, heißt das nicht, dass ich dem zweiten gewachsen bin.

Letztlich geht es mir darum, den Vereinen einerseits den Freiraum, aber eben auch die Verantwortung zu geben, die Leute unterhalb Gelb mit entsprechenden Freundschaftskämpfen etc. auf die offiziellen Wettkämpfe vorzubereiten. Das tun sicherlich viele, andere aber nicht. Und wenn man die Weiß-gelben zulässt, nimmt man gerade da den Druck raus und erhöht die Risiken einer Verletzung.

Bis dann

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Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Nur zwei Gründe, warum ich gegen 8. Kyu.....

Beitrag von Ronin »

Trini hat geschrieben: In dem Alter haben die Handballer und Fußballer schon munter Turniere gespielt und viele Judoka haben aufgehört, weil sie eben NICHT auf Turniere durften.
Hab ich nicht weiter oben geschrieben, dass ganz bestimmt einer mit dieser Begründung kommt? Ich hätte um Geld wetten sollen...
Ich halte das für Quatsch, aber es ist eine real existierende Angst vor allem von Trainern und Eltern (von Kindern habe ich das übrigens noch nie so gehört, aber schon das Gegenteil erlebt. Es haben Kinder aufgehört, weil es ihnen zuviel an Turnieren war)
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