Griff um den Nacken U11 - U13
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Griff um den Nacken U11 - U13
Liebe Gemeinschaft,
in den Sonderregeln für den Nachwuchsbereich erklärt der DJB in 3.12.5 (Sonstige Beschränkungen), dass der Griff um den Nacken verboten ist und im Fall der Wiederholung mit Shido bestraft wird. Gilt die Regel auch für den Bodenkampf?
Etwa, wenn beide Judokas auf Knie stehen und einer den anderen mit dieser Griffart in den Haltegriff nimmt? Hintergrund: Manche führen dies mit großer Brutalität aus, so dass die Kinder sich am Hals und Nacken verletzen.
Danke für Eure Antworten und Eure Meinungen dazu.
Andreas
in den Sonderregeln für den Nachwuchsbereich erklärt der DJB in 3.12.5 (Sonstige Beschränkungen), dass der Griff um den Nacken verboten ist und im Fall der Wiederholung mit Shido bestraft wird. Gilt die Regel auch für den Bodenkampf?
Etwa, wenn beide Judokas auf Knie stehen und einer den anderen mit dieser Griffart in den Haltegriff nimmt? Hintergrund: Manche führen dies mit großer Brutalität aus, so dass die Kinder sich am Hals und Nacken verletzen.
Danke für Eure Antworten und Eure Meinungen dazu.
Andreas
Brutale Gewalt in der U11 - U13
Inakzeptabel.Hintergrund:
Manche führen dies mit großer Brutalität aus, so dass die Kinder sich am Hals und Nacken verletzen.
Danke für Eure Antworten und Eure Meinungen dazu.
Das ist meine Einstellung dazu. Jegliches Verletzungsrisiko muss minimiert werden und sollte bei regelgerechtem Verhalten gegen Null streben. Echte Unfälle sind davon selbstverständlich auszuklammern. Unfälle sind im Wortsinn Unfälle - doch brutale Gewalt und eben das Niederringen des anderen Kindes durch einen Schwitzkastengriff ... ist inakzeptabel.
Tja, auf der anderen Seite: wie sollen die Kinder lernen sich zu behaupten' ohne sich physikalisch so richtig zu verdreschen?, d.h. immer noch ein Spur brutaler sein. Tja, was wollen wir? Abrichten!? Wie soll das initial unsportliche, brutale Kind lernen, dass seine/ihre Handlungsweise unfair und verletzungsschwanger war/ist?
Welche Erziehungsmaßnahme greift - und ist überhaupt notwendig? Wodurch kam es zu dem ÜBEREIFER des verletzenden Kindes?
HBt.
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Hallo,
Nein, das gilt nur für Tachi-waza, den Standkampf.
Schönen Abend noch
Cinow
Nein, das gilt nur für Tachi-waza, den Standkampf.
Schönen Abend noch
Cinow
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Das ist richtig.
Unterscheiden von dem normalen Griff in den Nacken muss man das alleinige Halten des Kopfes, das wird sofort unterbrochen.
Im Kinder Bereich bis U15, sind auch alle Umdrehtechniken die den Nacken besonders belasten, wie Reiter-Technik und Ungavari-Umdreher, verboten.
Die Kampfrichter sind generell angewiesen alle Aktionen die offensichtlich darauf abzielen, dem Gegner Schmerzen zu zu fügen zu unterbrechen - und ggf. auch zu bestrafen, wenn es keine Judotechniken, wie erlaubte Hebel sind. Je jünger die Athleten sind, um so eher soll man einschreiten.
Gehört nicht ganz zum Thema... Beispiele für diese unschönen Techniken ist das, seid einiger Zeit verbotene, Überstrecken das Beines beim Würgen.
Neu aufgetaucht ist jetzt eine Art Genickhebel. Da wird eine Sankaku-Technik angesetzt, aber Uke so fixiert, dass er nicht rollen kann, durch den Druck auf den Nacken soll er zur Aufgabe gezwungen werden. Momentan wird diese Aktion nur unterbrochen, vermutlich wird es da aber dann auch eine Regel geben, dass es bestraft wird.
Zuletzt geändert von Uwe 23 am 13.04.2023, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Ich halte von der Regel nicht viel. Sie führt wie das Verbot von Beingreifern dazu, dass Judo für Kinder einen geringeren praktischen Nutzen hat, wenn sie sich denn einmal verteidigen müssen. Es kann ja nicht sein, dass ein Judoka von einem klassischen Schwitzkasten überrascht wird. Da habe ich wirklich ein Störgefühl.
Natürlich könnte man einwenden, dass diese Techniken - wie die Beingreifer - im Training kontrolliert gezeigt und nur im Wettkampf ausgeschlossen werden. Es ist aber zu vermuten, dass sich die Trainingspraxis in den meisten Fällen an den Wettkampfregeln orientiert.
Mir wurde mal erklärt, dass der Hauptgrund für das Verbot nicht die Risikominimierung sei. Vielmehr sollen die Kinder dadurch lernen, sauber aus dem Reversgriff usw. zu werfen. Keine Ahnung, ob dies stimmt.
Ist es denn so gefährlich? Häufen sich die Nackenverletzungen ab der U15? Liegen diese im Ringen gehäuft vor?
Natürlich könnte man einwenden, dass diese Techniken - wie die Beingreifer - im Training kontrolliert gezeigt und nur im Wettkampf ausgeschlossen werden. Es ist aber zu vermuten, dass sich die Trainingspraxis in den meisten Fällen an den Wettkampfregeln orientiert.
Mir wurde mal erklärt, dass der Hauptgrund für das Verbot nicht die Risikominimierung sei. Vielmehr sollen die Kinder dadurch lernen, sauber aus dem Reversgriff usw. zu werfen. Keine Ahnung, ob dies stimmt.
Ist es denn so gefährlich? Häufen sich die Nackenverletzungen ab der U15? Liegen diese im Ringen gehäuft vor?
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Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Ich denke, dass wir hier SV und Wettkampf deutlich auseinander halten müssen und nicht Wettkampf-Judo als SV-tauglich verkaufen dürfen. Im Wettkampf müssen immer Sicherheit und Taktik (Beispiel: Strafen für Passivität, um zu verhindern, dass beide nur auf Konter lauern) berücksichtigt werden. In der SV gibt es solche Regeln nicht. Von Angriffen durch Schläge wären Wettkampf-Judoka dann ja genauso überrascht.Uschi Martha hat geschrieben: ↑13.04.2023, 12:00 Ich halte von der Regel nicht viel. Sie führt wie das Verbot von Beingreifern dazu, dass Judo für Kinder einen geringeren praktischen Nutzen hat, wenn sie sich denn einmal verteidigen müssen. Es kann ja nicht sein, dass ein Judoka von einem klassischen Schwitzkasten überrascht wird. Da habe ich wirklich ein Störgefühl.
Natürlich könnte man einwenden, dass diese Techniken - wie die Beingreifer - im Training kontrolliert gezeigt und nur im Wettkampf ausgeschlossen werden. Es ist aber zu vermuten, dass sich die Trainingspraxis in den meisten Fällen an den Wettkampfregeln orientiert.
Mir wurde mal erklärt, dass der Hauptgrund für das Verbot nicht die Risikominimierung sei. Vielmehr sollen die Kinder dadurch lernen, sauber aus dem Reversgriff usw. zu werfen. Keine Ahnung, ob dies stimmt.
Beide genannten Gründe gegen den Nackengriff (Sicherheit und Werfen aus Reversgriff) stimmen meines Wissens nach.
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Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Danke für die Info. Aber wo ist der Unterschied hinsichtlich der Verletzungsgefahr, wenn ein Judoka aus dem Kniestand etwa den anderen in den Haltegriff zerrt, in dem er ihm um den Kopf faßt und umreißt. Und wo genau steht es im Regelwerk, dass es nur für Tachi-Waza gilt?Uwe 23 hat geschrieben: ↑13.04.2023, 06:49Das ist richtig.
Unterscheiden von dem normalen Griff in den Nacken muss man das alleinige Halten des Kopfes, das wird sofort unterbrochen.
Im Kinder Bereich bis U15, sind auch alle Umdrehtechniken die den Nacken besonders belasten, wie Reiter-Technik und Ungavari-Umdreher, verboten.
Die Kampfrichter sind generell angewiesen, alle Aktionen die offensichtlich darauf abzielen dem Gegner Schmerzen zuzufügen zu unterbrechen - und ggf. auch zu bestrafen, wenn es keine Judotechniken, wie erlaubte Hebel sind. Je jünger die Athleten sind, um so eher soll man einschreiten.
Gehört nicht ganz zum Thema... Beispiele für diese unschönen Techniken ist das, seid einiger Zeit verbotene, Überstrecken das Beines beim Würgen.
Neu aufgetaucht ist jetzt eine Art Genickhebel. Da wird eine Sankaku-Technik angesetzt, aber Uke so fixiert, dass er nicht rollen kann, durch den Druck auf den Nacken soll er zur Aufgabe gezwungen werden. Momentan wird diese Aktion nur unterbrochen, vermutlich wird es da aber dann auch eine Regel geben, dass es bestraft wird.
Vg Andreas
Jetzt möchte ich das aber auch wissen
Mehr als dieses Dokument habe auch ich nicht gefunden: https://www.judobund.de/fileadmin/_horu ... 4.2023.pdf
- Wo steht das genau, dass es nur für Tachi-waza gilt?
- Und wo genau steht es im Regelwerk, dass es nur für Tachi-Waza gilt?
Es ist schon eine merkwürdige Angelegenheit oder einfach nur unglücklich formuliert.DJB hat geschrieben:(...)
3.12.3 Shime-waza
Bei der U11, U13 und U15 sind alle Würgetechniken verboten.
3.12.4 Kansetsu-waza
3.12.4.1 Bei der U11 und U13 sind alle Hebeltechniken verboten.
3.12.5. Sonstige Beschränkungen
3.12.5.1. In den Altersklassen U11 und U13 sind folgende Aktionen verboten und im
Wiederholungsfalle mit Shido zu bestrafen:
a. Der Griff um den Nacken, ohne dass mit dieser Hand der Judogi gefasst wird.
b. Der Griff in oder um den Nacken mit Fassen des Judogi.
c. Der Griff über die Schulter oder den Arm auf den Rücken, sofern er nicht durch eine gegengleiche Auslage entstanden ist.
d. Das Landen auf einem Knie oder beiden Knien beim Wurfbeginn.
e. Abtauchtechniken.
f. Der Ansatz der „Reiter“- oder „Ungvari“-Technik sowie von Techniken, die der Wirkungsweise ähneln. Eine evtl. Osae-komi-Zeit findet keine Berücksichtigung.
g. Das Schließen der Beine bei Sankaku.
3.12.5.2. In den Altersklassen U11 und U13 werden folgende Aktionen nicht bewertet; der Kampf wird ggfs. in Ne-waza fortgesetzt:
a. Tani-otoshi als Kontertechnik sowie ähnliche Kontertechniken nach hinten.
b. Gegendrehtechniken.
(...)
'Andreas'
hat recht, das vorhandene Regelwerk ist schwammig, insbesondere wenn ein erfahrener MMA'ler, BJJ'ler (m/w - ein Kind!) aus dem Käfig steigt und nun plötzlich Judo spielen soll.
Sind diese Verletzungen dokumentiert? Existiert eine Statistik? Wo genau finde ich dieses?Etwa,
wenn beide Judokas auf Knie stehen
und
einer den anderen mit dieser Griffart in den Haltegriff nimmt?
Hintergrund:
Manche führen dies mit großer Brutalität aus, so dass die Kinder sich am Hals und Nacken verletzen.
HBt.
Der Ärmel-Revers-Griff (Die Lehre)
So ist es - bereits im Übungsbetrieb, zu Hause.Uschi Martha hat geschrieben: ↑13.04.2023, 12:00 (...)
Mir wurde mal erklärt, dass der Hauptgrund für das Verbot nicht die Risikominimierung sei.
Vielmehr sollen die Kinder dadurch lernen, sauber aus dem Reversgriff usw. zu werfen.
(...)
#
Von großartiger Brutalität und groben Verletzungen, induziert durch eben diese rücksichtslose Brutalität eines Jungen oder Mädels, habe ich noch nie vorher gehört. Letztendlich ist es eine Angelegenheit des Elternhauses und des verantwortlichen Trainers oder der Trainerin ... auch der Grundeinstellung des Täters oder der Täterin.
Gruß,
HBt.
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Es steht wohl wirklich nirgends explizit, dass der Griff um den Kopf nur in Tachi-waza verboten ist. Es wird aber so ausgelegt.
Es ist im Boden in der Verantwortung des Trainers oder Kampfrichters einzuschreiten, wenn ein Kind dem andren "den Kopf abreißt".
Soweit ich weiß, war die Intention damals bei der Griff-Regel, dass die Kinder in der Judo-Grundausbildung zunächst den klassischen Ärmel-Revers-Griff lernen sollen und nicht irgend einen Griff, der grade am einfachsten ist. Es wurde damals analysiert, dass die deutschen Athleten im Nachteil, besonders gegenüber den Japanern sind, weil ihnen die Technik fehlte, aus bestimmten Griffen zu werfen.
Unterscheiden davon muss man den Kubi-nage / Schwitzkasten- Griff, der wurde wohl in erster Linie wegen der Verletzungsgefahr verboten. Der ist ja jetzt auch noch in der U15 verboten, wo die anderen Griffe wieder weitgehend erlaubt wurden.
Es ist im Boden in der Verantwortung des Trainers oder Kampfrichters einzuschreiten, wenn ein Kind dem andren "den Kopf abreißt".
Soweit ich weiß, war die Intention damals bei der Griff-Regel, dass die Kinder in der Judo-Grundausbildung zunächst den klassischen Ärmel-Revers-Griff lernen sollen und nicht irgend einen Griff, der grade am einfachsten ist. Es wurde damals analysiert, dass die deutschen Athleten im Nachteil, besonders gegenüber den Japanern sind, weil ihnen die Technik fehlte, aus bestimmten Griffen zu werfen.
Unterscheiden davon muss man den Kubi-nage / Schwitzkasten- Griff, der wurde wohl in erster Linie wegen der Verletzungsgefahr verboten. Der ist ja jetzt auch noch in der U15 verboten, wo die anderen Griffe wieder weitgehend erlaubt wurden.
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Angriffe auf die Wirbelsäule und damit Genick u. Nackenhebel sind ja bekanntlich verboten.
Wenn als ein Kämpfer den anderen am Boden in den "Schwitzkasten" nimmt, denke ich,
kann ein Kampfrichter durchaus schon unterscheiden, ob das nur ein Griff ist oder ob das Genick
des gehaltenen verdreht bzw. verbogen wird.
Am Stand war mal die Erklärung, warum bei den Kindern Schwitzkasten-Würfe (Kubi-Nage) nicht erlaubt sind,
daß diese dazu tendiert haben, wenn die Rotation nicht ausgereicht hatte, sich einfach nur nach vorn fallen zu lassen,
wobei dann Uke oft recht unsanft mit der Stirn auf die Matte traf und Tori aber noch ordentlich Druck auf
den Nacken ausüben konnte.
Im Bodenkampf sehe ich das aber eher als unproblematisch, da hier sich eher langsam bewegt wird und auch keine nennenswerte
Fallhöhe da wäre. Und die Situation "Knie-Stand" tritt bei Wettkämpfen sowieso doch eher kaum auf ...
Wenn als ein Kämpfer den anderen am Boden in den "Schwitzkasten" nimmt, denke ich,
kann ein Kampfrichter durchaus schon unterscheiden, ob das nur ein Griff ist oder ob das Genick
des gehaltenen verdreht bzw. verbogen wird.
Am Stand war mal die Erklärung, warum bei den Kindern Schwitzkasten-Würfe (Kubi-Nage) nicht erlaubt sind,
daß diese dazu tendiert haben, wenn die Rotation nicht ausgereicht hatte, sich einfach nur nach vorn fallen zu lassen,
wobei dann Uke oft recht unsanft mit der Stirn auf die Matte traf und Tori aber noch ordentlich Druck auf
den Nacken ausüben konnte.
Im Bodenkampf sehe ich das aber eher als unproblematisch, da hier sich eher langsam bewegt wird und auch keine nennenswerte
Fallhöhe da wäre. Und die Situation "Knie-Stand" tritt bei Wettkämpfen sowieso doch eher kaum auf ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Hallo zusammen,
es ist allerdings erlaubt – nachdem Kämpfer Weiß auf den Rücken gegriffen hat – dass Kämpfer Blau über den Arm auf den Rücken / in den Nacken greift, um zu werfen. Dies ist erlaubt, da Blau nicht anders greifen kann.
Im Boden ist es - wie bereits beschrieben - generell erlaubt.
LG Sono-Mama
es ist allerdings erlaubt – nachdem Kämpfer Weiß auf den Rücken gegriffen hat – dass Kämpfer Blau über den Arm auf den Rücken / in den Nacken greift, um zu werfen. Dies ist erlaubt, da Blau nicht anders greifen kann.
Im Boden ist es - wie bereits beschrieben - generell erlaubt.
LG Sono-Mama
In der Kinderklasse - aus gegengleicher Kumikata!?
Äh,Sono Mama hat geschrieben: ↑21.04.2023, 09:25 Hallo zusammen,
es ist allerdings erlaubt
– nachdem Kämpfer Weiß auf den Rücken gegriffen hat –
dass Kämpfer Blau über den Arm auf den Rücken / in den Nacken greift, um zu werfen.
Dies ist erlaubt, da Blau nicht anders greifen kann.
Im Boden ist es
- wie bereits beschrieben -
generell erlaubt.
LG Sono-Mama
was konstruierst Du hier für ein merkwürdiges Szenario?
Der Passus "um zu werfen"[Zitat Sono-Mama] impliziert das der Kämpfer 'B' nun auch unmittelbar den Kämpfer 'A' werfen muss. Darüber hinaus kann der "Kämpfer Blau"[ebenda] völlig unabhängig davon, wie er nun "auf den Rücken"[ebenda] gegriffen wurde, einen normalen Ärmel-Revers-Griff aufnehmen, ob nun im Ai -oder Kenka-yotsu.
Magst Du uns Lesern ein erklärendes Videobeispiel zumuten?
#
Erlaubt & Nicht Erlaubt
Kann ich unendlich differenzieren!
Gruß,
HBt.
Re: In der Kinderklasse - aus gegengleicher Kumikata!?
Hallo,HBt. hat geschrieben: ↑21.04.2023, 10:20
Äh,
was konstruierst Du hier für ein merkwürdiges Szenario?
Der Passus "um zu werfen"[Zitat Sono-Mama] impliziert das der Kämpfer 'B' nun auch unmittelbar den Kämpfer 'A' werfen muss. Darüber hinaus kann der "Kämpfer Blau"[ebenda] völlig unabhängig davon, wie er nun "auf den Rücken"[ebenda] gegriffen wurde, einen normalen Ärmel-Revers-Griff aufnehmen, ob nun im Ai -oder Kenka-yotsu.
Magst Du uns Lesern ein erklärendes Videobeispiel zumuten?
#
Erlaubt & Nicht Erlaubt
Kann ich unendlich differenzieren!
ich konstruiere hier nichts. Das ist selbst (und vorallem da) im Jugendbereich normales Wettkampfgeschehen.
Bei Kämpfer greifen „normalen“ Ärmel-Revers-Griff. Kämpfer Weiß dreht sich z.B. zu einem O-goshi ein, wodurch er mit seinem [rechten] Arm unter dem [linken] Arm von Uke auf den Rücken greift. Blau kann nun mit seinem [linken] Arm, um den Kopf (Nacken) greifen, ohne einen Shido zu erhalten. Sofern natürlich ein unmittelbarer Technikansatz erfolgt.
Video habe ich jetzt leider nicht zur Hand, aber schau dir einfach mal ein Jugendkampf an...außer vielleicht in Hessen, wo es diese Verbotsregel nicht gibt.
Lg Sono-Mama
Situationsabhängig
Ein ganz ordinäres und oft anzutreffendes Verhalten im Wettkampf (im Jugendbereich der u11 - u13), das sagst Du.Sono Mama hat geschrieben:Hallo,
ich konstruiere hier nichts. Das ist selbst (und vorallem da) im Jugendbereich normales Wettkampfgeschehen.
In gleicher Auslage, also Ai-Yotsu!Bei Kämpfer greifen „normalen“ Ärmel-Revers-Griff.
So wie Du es beschreibst, habe ich mir das Szenario aus Deinem oberen Beitrag abgeleitet.Kämpfer Weiß dreht sich z.B. zu einem O-goshi ein, wodurch er mit seinem [rechten] Arm unter dem [linken] Arm von Uke auf den Rücken greift.
Während seine rechte Hand weiterhin das linke Revers von 'A' greift. Oder wechselt jetzt Dein blauer Kämpfer den Griff und die Auslage?Blau kann nun mit seinem [linken] Arm um den Kopf (Nacken) greifen, ohne eine Shido zu erhalten. Sofern natürlich ein unmittelbarer Technikansatz erfolgt.
Ist ein zirka 10jähriger Bub oder ein 12jähriges Mädchen bereits derartig versiert?
Halten wir fest:
Als Reaktion auf A's Wurfabsicht und dem dazu notwendigen Griffwechsel darf B als Folge im Nacken von A greifen, um jetzt gegengleich selbst zu werfen. B muss sofort werfen, sollte B jetzt in der LInksauslage den Angriff A's nur vereitelt haben, wird der Kampf vom Richter unterbrochen. B wird belehrt und gegebenenfalls mit einem SHIDO belegt.
Habe ich alles korrekt entschlüsselt?
Gruß,
HBt.
Psst
... falls es B nicht gelingen sollte, die Auslage und den Griff zu wechseln, dann kann es natürlich sein, dass B's linker Arm um A's Kopf (dem Nacken) rutscht. Ihn jetzt noch mit einer kleinen Belehrung zu versehen ist unnütz, denn er liegt bereits auf dem Rücken und er hat diese Begegnung nun nicht für sich entscheiden können: Ippon!
Erlaubt oder nicht erlaubt' ist ergo situationsabhängig. Du hast ein Beispiel für eine nicht verbotene Folge(handlung) beschrieben, etwas das im Kampfgeschehen nicht bestraft oder belehrt wird. Die Bedingung in Deinem Beispiel ist aber die beabsichtigte Wurfausführung; explizit der Niederwurf, entweder von B oder von A als Kontertechnik ... ganz blöd nur, wenn B jetzt mit A in einem Kubinage-Konstukt stürzt ... oder ähnlichem Unfug.
Ein Landesverband tanzt immer aus der Reihe.
(...) in Hessen, wo es diese Verbotsregel nicht gibt.
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Also das Spiel machen sie im Randori instinktiv, A dreht ein mit Griff unter dem Arm, B geht vorbei und dreht andersrum ein mit Griff über dem Arm.
B muss nicht werfen, er muss es nur versuchen, Wenn er den Angriff von A nur vereitelt hat, ist das auch kein Problem, solange A selbst noch den Untergriff hat, denke ich ...
Ansonsten haben mir Kampfrichter (Stand Herbst 2022) erklärt, daß sie inzwischen auch einen Griff über den Arm auf den Rücken oder halt weit oben im Nacken durchaus
akzeptieren, solange es nicht zum "Schwitzkasten" kommt ... K.A. ob sich dieser Pragmatismus gehalten hat oder ob es inzwischen wieder anders gehandhabt wird ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Quintessenz
Einzig und alleine dreht sich der Passus um die Vermeidung des sogenannten Kubinage und eventuell um eine Art des Schwitzkastengriffs. Dieses halte ich für sehr vernünftig, den Rest vermitteln wir Übungsleitenden im Tagesbetrieb - mit dem Ärmel-Reversgriff.
Das ist die übliche Doktrin, allerdings kann ich den Brutalitätseinwurf des Diskussionseröffners Andreas-Burkert immer noch nicht so richtig einordnen. Macht nichts.
#
Welche Graduierungen sind momentan in der besagten Altersklasse vertreten? (ws, ws-ge, ge, ge-or, or, or-gn, gn ,bl, br, sw) und wie verteilen sie sich? Sind zwei Orangegurte leistungsmäßig vergleichbar oder klafft zwischen beiden die Unendlichkeit? Wie wird der Shiai in dieser Altersklasse verstanden (und empfunden), aus der Sicht des Kindes und des Erwachsenen? Wie wird das Selbstverständnis jeweils beschrieben?
Gruß,
HBt.
"Also das Spiel machen sie im Randori instinktiv, A dreht ein mit Griff unter dem Arm, B geht vorbei und dreht andersrum ein mit Griff über dem Arm." [Zitat Fritz]
Ich weiß, mit finalem Wurf nennen wir die Aktion auch gerne Tobi-goshi. Alles ist ganz natürlich (angelegt) und dieses bereits beim Ringen im Sandkasten, wenigstens in meiner Kindheit war das so.
Das ist die übliche Doktrin, allerdings kann ich den Brutalitätseinwurf des Diskussionseröffners Andreas-Burkert immer noch nicht so richtig einordnen. Macht nichts.
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Welche Graduierungen sind momentan in der besagten Altersklasse vertreten? (ws, ws-ge, ge, ge-or, or, or-gn, gn ,bl, br, sw) und wie verteilen sie sich? Sind zwei Orangegurte leistungsmäßig vergleichbar oder klafft zwischen beiden die Unendlichkeit? Wie wird der Shiai in dieser Altersklasse verstanden (und empfunden), aus der Sicht des Kindes und des Erwachsenen? Wie wird das Selbstverständnis jeweils beschrieben?
Gruß,
HBt.
"Also das Spiel machen sie im Randori instinktiv, A dreht ein mit Griff unter dem Arm, B geht vorbei und dreht andersrum ein mit Griff über dem Arm." [Zitat Fritz]
Ich weiß, mit finalem Wurf nennen wir die Aktion auch gerne Tobi-goshi. Alles ist ganz natürlich (angelegt) und dieses bereits beim Ringen im Sandkasten, wenigstens in meiner Kindheit war das so.
Re: Griff um den Nacken U11 - U13
Hallo nochmal,
Liebe Grüße
Sono-Mama
Sehe ich auch so...zumindest bei vielen vielen Turnieren und in vielen Trainingseinheiten. Das hat m.E. auch nichts mit Versiertheit zu tun, sondern wie bereits beschrieben, machen die das instinktiv und teilweise aus Ermangelung an ausreichendem Technikreportoire.
Richtig erkannt. Zumindest die Kämpfer, die ich sehe, wechseln nicht die Auslage, sondern werfen quasi auf der Abstauberseite / Gegenseite. Ein Shido erfolgt nicht, da B nicht anders (auf den Rücken) greifen kann. Wenn, dann wird die Aktion lediglich mit Mate unterbrochen.
Das ist auch mein Wissensstand, ob das allerdings in ALLEN LV so gehandhabt wird, kann ich nicht sagen.Fritz hat geschrieben: ↑21.04.2023, 23:46 Ansonsten haben mir Kampfrichter (Stand Herbst 2022) erklärt, daß sie inzwischen auch einen Griff über den Arm auf den Rücken oder halt weit oben im Nacken durchaus
akzeptieren, solange es nicht zum "Schwitzkasten" kommt ... K.A. ob sich dieser Pragmatismus gehalten hat oder ob es inzwischen wieder anders gehandhabt wird ...
Liebe Grüße
Sono-Mama
Die Gegenseite = Abstauberseite
Prima:Sono-Mama hat geschrieben:(...) Richtig erkannt. Zumindest die Kämpfer, die ich sehe, wechseln nicht die Auslage, sondern werfen quasi auf der Abstauberseite / Gegenseite.
A will rechts werfen, doch B wirft nun seinerseits links - dazu musste er natürlich nicht zwangsläufig vorher die Auslage wechseln. Korrekt.
Wenn Du von Kämpfern berichtest, meinst Du damit keine gestandenen Männer, sondern noch recht niedliche Kinder .
Tja,Ein Shido erfolgt nicht, da B nicht anders (auf den Rücken) greifen kann.
es dreht sich hier auch gar nicht um die Frage, ob A oder B den Dogi des Spielkameraden (m/w) auf dem Rücken greift oder nicht, sondern um die grundsätzlich aufgenommene Kumikata.
Nachtrag:
Die gegengleiche Auslage = kenkayotsu3.12.5.1. In den Altersklassen U11 und U13 sind folgende Aktionen verboten und im
Wiederholungsfalle mit Shido zu bestrafen:
a. Der Griff um den Nacken, ohne dass mit dieser Hand der Judogi gefasst wird.
b. Der Griff in oder um den Nacken mit Fassen des Judogi.
c. Der Griff über die Schulter oder den Arm auf den Rücken, sofern er nicht durch eine gegengleiche Auslage entstanden ist.
oder
Tobi-goshi ...
Zuletzt geändert von HBt. am 24.04.2023, 11:20, insgesamt 2-mal geändert.