Bundeskampfrichterkommission informiert - neue Mattenregel

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Christian
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Bundeskampfrichterkommission informiert - neue Mattenregel

Beitrag von Christian »

Ab dem 1.1.2007 gelten international und auf allen DJB-Ebenen folgende neuen Regeln:

Die Wettkampffläche ist in 2 unterschiedliche Farben aufgeteilt. Die Kampffläche wird eine Farbe haben und die Sicherheitsfläche eine andere. Die Farben sind nicht festgelegt. Die Warnfläche gibt es nicht mehr. Konsequenterweise entfällt dadurch die Bestrafung für die „5-Sekunden-Regel“.

Eine Wurfaktion muss beginnen, wenn beide Kämpfer sich ganz innerhalb der Kampffläche befinden. Nachdem die Wurfaktion begonnen hat, ist die Technik gültig (inklusive Kaeshi-Waza) und kann bewertet werden, solange einer der beiden Kämpfer mit irgendeinem Teil seines Körpers die Kampffläche berührt.

Ausnahmen nur in Bezug auf die Mattenfläche:

Auf unteren Ebenen (Kreis bis Land) kann für eine Übergangszeit noch auf der alten Mattenfläche gekämpft werden. Allerdings ebenfalls nach der neuen Regel.
====

Quelle: http://www.judobund.de/aktuelles/details/158
Zuletzt geändert von Christian am 27.02.2007, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
schöne Grüße
Christian
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Lippe
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Beitrag von Lippe »

Dazu habe ich mal noch ein paar konkrete Fragen, vielleicht kann die mir ja jemand beantworten:

1) Wenn sich beide Judoka am Rand der Kampffläche bewegen und ohne Aktion einer mit einem Fuß heraustritt, nach einem Schritt aber beide wieder vollständig in der Kampffläche sind, wird dann unterbrochen (und ggf. Shido gegeben)?

2) Wenn Tori mit beiden Füßen innerhalb, Uke mit einem Fuß innerhalb und mit einem außerhalb steht und Tori dann einen Wurf ansetzt - wird dieser gewertet?

3) Wenn 2) nicht gilt, gilt dann aber z.B. ein Ken-Ken-Uchi-Mata, bei dessen Ansatz beide innerhalb waren, dann aber (teilweise) "rausgehüpft" wird? Ab wann zählt er nicht mehr? Erst wenn beide vor dem endgültigen Abflug die Kampffläche verlassen haben?
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Ich kann die Fragen erst mal nur unter ganz großen Vorbehalt beantworten, ich muss mir diese Neuregelungen auch erst im Detail von einem Mitglied der KR-Kommission erklärt bekommen.

Zu 1) zu 98% Ja.

Zu 2) Ich würde denken, ja, denn sonst währe es ein Rückschritt in der Regelung, aber der Text hört sich fast so an als wenn nein. Da bin ich gespannt.

Zu 3) Da kann ich auch nur mutmaßen, ich könnte mir vorstellen, dass sich der Wurf in der Abwurfphase (Kake) befinden muss, wenn beide die KF verlassen damit er noch zählt.
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Beitrag von remy-otoshi »

zu 1) 100%ja

3.) Ich denke, dass das Wort Wurfaktion recht weit interpretiert wird und den Wurfansatz beinhaltet, der Ken-Ken also gültig ist, solange eben nur einer von beiden noch innerhalb ist.

zu 2.) Hm, tja: Ich denke, dass wir genau diese Abrenzung und Interpretation im Januar in Rauris klären.
Gruß, remy-otoshi
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Kannst ja dann was schreiben, wenn Du aus Rauris zurück bist.
Falls ich vorher was erfahre schreib ich was.
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Beitrag von remy-otoshi »

Geht klar! Bis denne!
Gruß, remy-otoshi
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MCS
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Beitrag von MCS »

Moin,

meine Frau (Bundes-B) war gerade als deutsche Delegierte mit auf dem polnischen Karilehrgang. Die (neue) Mattenrandregelung haben die dort so interpretiert:
Eine Aktion muss innerhalb begonnen werden, während der Aktion dürfen sich Uke und Tori bewegen wohin sie wollen, solange ein Fuß von irgendjemand drinbleibt, ist es innerhalb. Tori/Uke-Wechsel (es sei denn es ist der direkte Konter), wenn Uke draussen stand, darf nicht sein (und das genau dachte ich, dass das kommt!). Auch wenn nach der Aktion einer von draussen wieder rein kommt, soll es Mate geben (auch das dachte ich, solle im Sinne des Kampffflusses abgeschafft werden). Also eigentlich fast alles beim alten (bis auf die Kampffflächengesamtfarbe und dass auch Tori während der Aktion draussen sein darf, z.B. Tomoe-nage mit dem Gürtel ausserhalb, wenn Uke drin ist und solange innerhalb begonnen wurde).

Es wurde allerdings betont, dass dieses die IJF-Sichtweise ist. Die EJU legt sich, wie remy-otoshi schon vermerkt hat, erst in Rauris fest. Ob auf IJF-Sicht oder etwas flexibler, wird sie sicher berichten bzw. ich am 13./14.1. erfahren. Da haben wir in Berlin den Landeskarilehrgang bzw. eine Woche später den Lehrgang der Gruppe NO.

Guten Rutsch wünscht
MCS
Ein gesunder Geist lebt auch in einem gesunden Körper!
DaMaddin
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Beitrag von DaMaddin »

Halli Hallo Ihr alle... :D

Wißt ihr was mich am meisten an dieser ganzen Geschichte anödet?

Dass sich irgendwelche hochgestochenen Persönlichkeiten so dermaßen profilieren müssen, dass nur Murks rauskommt.

Die EJU hat eine supertolle Sache gestartet mit diesem Testlauf zur Mattenrandproblematik. Natürlich nur mit "wohlwollender" Genehmigung der IJF.

Ihr werdet mir sicherlich zustimmen, dass die Regelungen wie sie bis 31.12. galten, super waren und frischen Wind in die Kämpfe brachten.

Vieles wurde einfacher, vor allem für uns Kampfrichter. Damit will ich nicht sagen, dass die Regeln gelockert wurden, aber die Kämpfe fühlten sich auch besser und positiver an.
Ihr wißt was ich meine ??!! :winken

Dass die IJF sich die Geschichte aber wieder unter den Nagel reißt und ihr ihren eigenen Stempel aufdrückt und irgendwas daran herumdoktorn muss... :angry9 .

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH

Ich musste mir etwas Luft machen über so viel Idiotie.

Aber vielleicht werden wir ja in Rauris schlauer. :dontknow .

PS.: MCS und "meine Frau" nochmal herzliche Glückwünsche von mir!!
Keep cool and take it easy!
Jakob

Beitrag von Jakob »

MCS hat geschrieben:Moin,
Eine Aktion muss innerhalb begonnen werden, während der Aktion dürfen sich Uke und Tori bewegen wohin sie wollen, solange ein Fuß von irgendjemand drinbleibt, ist es innerhalb. Tori/Uke-Wechsel (es sei denn es ist der direkte Konter), wenn Uke draussen stand, darf nicht sein (und das genau dachte ich, dass das kommt!). Auch wenn nach der Aktion einer von draussen wieder rein kommt, soll es Mate geben (auch das dachte ich, solle im Sinne des Kampffflusses abgeschafft werden). Also eigentlich fast alles beim alten (bis auf die Kampffflächengesamtfarbe und dass auch Tori während der Aktion draussen sein darf, z.B. Tomoe-nage mit dem Gürtel ausserhalb, wenn Uke drin ist und solange innerhalb begonnen wurde).
MCS
Alles richtig! Aber ist es nicht so, dass die wesentliche Änderung eben ist, dass die sogenannte Aktion eine Wurftechnik sein muss? Ist das nicht eigentlich die grundlegenste Änderung wegen der die Mattenrandsituationen wieder schwieriger werden?

Schwieriger wirds wohl in jedem Fall. Auch bei der Videoanalyse in Rauris, wie ich aus sicherer Quelle weiß ;)
DaMaddin
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Beitrag von DaMaddin »

Hey hey hey !!!

Das ist sicherlich einer der wesentlichsten Aspekte.

Ich habe gerade nochmal nachgelesen, es soll eine WurfAKTION sein, was das Feld wieder ein wenig öffnet.

Aus welcher Quelle beziehst du denn deine Infos über R.?

;) ;) ;)
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Jakob

Beitrag von Jakob »

@DaMaddin. Ich dachte mir, ich spiel mal mit offenen Karten, jetzt wo hier doch so viele rumlaufen, die ich auch perönlich kenne, und habe meinen Benutzernamen ändern lassen.
;)

Jetzt kannst du dir auch sicher denken, von wem ich die Infos hab.... aber psssst^^
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Nachdem die Sicherheitsflächen zur Wand/harten Gegenständen erhöht wurden, gehen wohl alle davon aus, dass die Aktionen weiter nach draußen laufen gelassen werden.
Die Formulierung oben hört sich aber nur bedingt danach an. Bin gespannt, was ihr aus Rauris mitbringt an Infos.
Bis dann
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Beitrag von DaMaddin »

@Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaakob

Hi, ich chatte gleich mal ne Runde mit dir.

Hallo Hofi ...zur Wand/harten Gegenständen...???
hab ich was verpennt, oder wie?
Wo steht denn das?
Ich kenne nur den aktuellen Text der IJF Regeln, die bei nebeneinander genutzten Matten eine Breite der Sicherheitsfläche von 3-4 m vorschreibt...!

Aber vielleicht hab ich wirklich was nicht mitgekriegt.
Klär mich bitte auf.
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Zumindest in Bayern war es so, dass du vor der Änderung 2m um die Kampffläche und dann nochmal 0,5m zur Wand brauchtest um kämpfen zu dürfen. Das wurde dahingehend geändert, dass Du jetzt 3m um die Kampffläche bzw. eine gemeinsame Sicherheitsfläche von 3m zwischen zwei Kampfflächen brauchst.
Werden die 3m Sicherheitsfläche nicht eingehalten, darf die Veranstaltung nicht stattfinden
Bis dann
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Beitrag von DaMaddin »

Aber sind es nicht schon sehr lange 3m?
Ich hab grad mal nachgesehen, mind. schon seit 2000? Oder noch länger!
Kann das sein?

Aber die freie Fläche von 50 cm bleibt weiterhin bestehen!

Offensichtlich habt ihr es in eurem LV anders gehandhabt.

Ich bin auch gespannt, wie die Auslegungen lauten, weil das was die IJF dazu sagt würde ein "Rückschritt" bedeuten.

Mal sehen... :thankyou
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Beitrag von Hofi »

Also nachdem wir zumindest im Bezirk letztes Jahr noch mit 2 + 0,5 gekämpft haben, kann es so lange noch nicht sein ;)

Und zumindest wir kriegen auch die 3 +0,5m hin, aber mir fallen auf Anhieb zwei Hallen in München ein, wo es nächste Liga-Saison deswegen knapp werden könnte.

Mir ist ehrlich gesagt schnurzegal, welche Vorschriften für die hohen Ligen gemacht werden, aber was mich ärgert ist, dass grundsätzlich die Basis vergessen wird. Bei nem 1.-Liga-Verein ist ein Meter mehr Sicherheits egal, bei nem kleinen Verein, der in einer alten engen Schulturnhalle ohne Ausweichmöglichkeit kämpft kann das den Verlust des Heimrechts bedeuten und damit über kurz oder lang das Ende der Mannschaft.
Bis dann
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Beitrag von DaMaddin »

Ja, das ist allerdings ziemlich doof.

Aber abgesehen von den Ligen, kenne ich das auch andersrum, bei Kinderturnieren wird immer gesagt: "Nun habt euch mal nicht so, das ist schließlich keine Weltmeisterschaft".
Ich könnte aus der Haut fahren, wenn ich so etwas höre.
Nicht nur bezogen auf die Mattenfläche, auch der Verhaltenscodex und die Regelauslegungen werden dadurch oftmals zu lasch gehandhabt.

Wo sollen es die Nachwuchskämpfer den lernen, wenn nicht auf ihrer Ebene??

Na ja passt vielleicht nicht ganz zum Thema, aber egal. ;)

Gruß :winken
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Beitrag von Spalter »

Hofi hat geschrieben:Und zumindest wir kriegen auch die 3 +0,5m hin, aber mir fallen auf Anhieb zwei Hallen in München ein, wo es nächste Liga-Saison deswegen knapp werden könnte.
das problem hatten wir letztes jahr auch. 2005 hatten wir eine 7x7 meter matte mit exakt 3 metern sicherheitsfläche, da war es ok. letztes jahr dann mussten wir die matte kurzfristig verkleinern, weil der halbe meter zusätzlich auf jeder seite nicht mehr ging. nächstes jahr müssen wir dann aus unserem dojo ausziehen und unsern heimkampf in der halle nebenan machen
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Beitrag von DaMaddin »

Ja das ist ziemlich blöd, aber, auch wenn noch nie was passiert ist, dient es der Sicherheit aller.
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Spalter hat geschrieben:das problem hatten wir letztes jahr auch. 2005 hatten wir eine 7x7 meter matte mit exakt 3 metern sicherheitsfläche, da war es ok. letztes jahr dann mussten wir die matte kurzfristig verkleinern, weil der halbe meter zusätzlich auf jeder seite nicht mehr ging. nächstes jahr müssen wir dann aus unserem dojo ausziehen und unsern heimkampf in der halle nebenan machen
Hi!
vielleicht kann ich ja nicht rechnen (kann als Anwalt durchaus passieren 8) ) aber eigentlich müsste es doch reichen.

Mindestfläche ist zumindest innerhalb Bayerns in den Ligen, also Bayern- und Landesliga, 6x6m (oder 5x7m, Bezirk und Kreis 5x6m).

Wenn ihr 7x7m mit 3m Sicherheit hattet, sind das 13m. Bei 6x6m mit auf beiden seiten 3 + 0,5m komm ich genauso auf 13m.
Wo ist mein Fehler?
Gruß
Hofi
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