Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Fritz
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Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Fritz »

Nun ist unseren Verbandstrainern aufgefallen, daß im Kinder-Jugendbereich der eine oder andere bereits ne Maki-Komi-Technik benutzt.
Prompt wird typisch deutsch über die Lösung des Problems nachgedacht:
JM 05/15, Seite 17 hat geschrieben:Um dieser unerwünschten Entwicklung Einhalt zu gebieten, wird erwogen, künftig nur noch Würfe bewerten zu lassen, wenn beide Hände von Tori an Ukes Judogi gefasst haben
Weiter vorn am Anfang des Artikels Seite 15 steht so etwas:
Eine der wesentlichen Überlegungen ist, daß der Nachwuchs künftig mit dem "Ärmel-Revers-Griff" aufwachsen soll. Würfe aus einseitiger Faßart, also die nach dem Nacken-Fassverbot in Mode gekommenen Makikomi-, Ippon-Seoi-Nage- und Eri-Seoi-Nage-Techniken hingegen sollen unattraktiver werden. Als Steuerungselement wird das Wettkampfregelwerk fungieren
Verstehe ich es richtig? Unsere Verbandsstrategen denken ernsthaft darüber nach, im Kinder und Jugendbereich den Ippon-Seoi-Nage im Wettkampf zu verbieten / nicht zu werten? Den Wurf, den sie extra zeitig im Prüfungsprogramm haben, eben weil er zum Erlernen der Eindrehbewegung sehr nützlich ist, wo
sogar noch extra eine breitbeinige Variante, irrtümlich als Seoi-Otoshi benannt (wie Jupp inzwischen ja selbst zugibt), einen Kyu vorher vorgeschaltet wurde?

Also der Wurf wird dann wohl nur bewertet, wenn der zweite Arm schön ordentlich zugreift - was bei Kindern in der Regel die Hebewirkung des Armes neutralisiert und direkt
zu echten Seoi-Otoshi-Varianten führt, die ja aber auch nicht gehen, wegen Knie auf der Matte?
Und linksrum eingedreht, bei Rechtsgriff - also Eri-Seoi-Nage - dürfen sie dann auch nicht mehr?

Maki-Komi, ok hier gehe ich mit, ist nicht wirklich kindgerecht - aber wenn einer dann endlich tatsächlich mal nen Wurf eindreht, die Bewegung
weiterdreht und infolgedessen eine Hand losläßt bzw. diese sich losreißt, das soll dann am Ende nicht mehr bewertet werden...?

Na das wird dann ganz großes Kino...

Ich hätte mir von den Experten ein paar klügere Vorschläge erwartet.

Spontan fallen mir da ein:
- vernünftige Umsetzung der bewährten Wettkampfregeln:
Einseitiges Greifen wird ohne Angriff bereits nach bisherigen Regeln geahndet - na dann macht es doch...,
fehlende Griffaufnahme kann auch geahndet werden - na dann macht es doch...
- Ippon wirklich nur bei echtem Ippon geben und nicht für Rumgekuller, ein Maki-Komi, wo Uke danach Tori im Rücken hängt und fleißig würgen könnte, wenn es denn erlaubt wäre, hat dann eben nicht das Kriterium Kontrolle und damit max. Waza-Ari als Wertung und der Bodenkampf danach wird interessant...
- Kontertechniken, Abwehrverhalten für Maki-Komi-Techniken entwickeln, per Schulung und Medien verbreiten...
- Statt immer weiterer Ausdünnung der Prüfungs-Anforderungen, wieder mehr für die Gürtelstufen verlangen, so daß die Trainer beschäftigt sind,
diese Sachen beizubringen, bevor sie mit Opferwürfen anfangen... Grundform eben so definieren, daß aus Ärmel-Revers-Griff die entsprechende Technik vorbereitet/angesetzt wird...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

Hi!
Die Sachen komplett rauszunehmen, hielte ich für Blödsinn. Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Regelung wie beim Bear-Hug bei den Erwachsenen, es muss erst "normal" gegriffen werden, bevor die einseitige Technik kommt.
Aber ein komplettes herausnehmen würde tatsächlich komplett konträr zur PO sein, was den Seoi-nage angeht, das kann/darf eigentlich nicht das Ziel sein.
Gruß
Hofi
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Fritz
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Die Sachen komplett rauszunehmen, hielte ich für Blödsinn. Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Regelung wie beim Bear-Hug bei den Erwachsenen, es muss erst "normal" gegriffen werden, bevor die einseitige Technik kommt.
Eine Normal-Griff-Aufnahme zu fordern, wäre ja durchaus ok u. sinnvoll ...

Aber der komplette Artikel im JM weckt irgendwie den Eindruck, daß mal wieder "der ganz große Wurf" geplant ist...
Und man versucht, mögliche Einwände von uns Kinder-/Jugendtrainern schon mal pauschal gleich im Vorfeld den Wind aus den
Segeln zu nehmen.
Habe da ein sehr ungutes Gefühl dabei...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von CombatWombat »

Es wird so lange an den Regeln gedreht, bis es auch dem letzen zu dumm wird mit Wettkämpfen.
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Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich hab mal "oben" nachgefragt und hatte binnen weniger Stunden bereits eine Antwort (was widerlegt, dass die da "oben" so abgehoben sind, wie gerne mal polemisch behauptet wird).
Ich versuch mal das zusammengefasst und doch sinnvoll wiederzugeben:
1. Seoi-nage: Soll weiterhin bewertet werden. Voraussetzung allerdings, dass Tori zunächst mit beiden Händen gefasst hat. Also, wenn ich es richtig verstehe, tatsächlich so wie beim Bear-Hug bei den Erwachsenen.
Hintergrund: Bei nur einseitiger Griffart stehen die Kinder oft mit der anderen Seite sehr weit hinten, wie wenn sie ausholen. Letztendlich soll damit bei den Kindern vorbereitet werden, dass sie eben später nicht in die Strafen laufen, weil sie es gewohnt sind zunächst beidseitig zu greifen und daraus zu werfen. Insofern Lerneffekt ohne Bestrafung. Kann ich absolut damit leben.

2. Maki-komi-Techniken: Häufiger Einsatz der Techniken führt zu einer schlechten Auslage, Kombinationen danach nicht möglich. Zu früher Einsatz führt daher zu einem nicht zukunftsfähigen Judo. Ob es hier weiterhin eine Bewertung geben soll, war für mich jetzt aus der Antwort nicht unbedingt ersichtlich. Eine Regelung wie bei Seoi-nage angedacht hielte ich aber für absolut ausreichend. Zumal mir die letzten 2 1/2 Jahre zumindest bewusst keine Maki-komi-Technik in der AKU10/12 aufgefallen ist. Evtl. mal ein Ko-uchi-maki-komi nach Seoi-nage-Versuch (wobei, wie ich für meinen 3. Dan lernen durfte, dass ja keine Maki-komi-Technik im Sinne des Kodokan ist), aber nicht einmal da bin ich mir sicher. Das gilt jetzt nur für Bayern (und ein Turnier in Österreich), kann also in anderen LV anders sein. Sehe hier also aus meiner Sicht, eigentlich keinen Regelungsbedarf, weil es nach meiner Wahrnehmung einfach eh nicht vorkommt. Liegt evtl. daran, dass man ja nicht oben drüber auf den Rücken greifen darf und daher auch der Weg über den anderen Arm gemieden wird.

3. Für Bayern soll es im September noch einen Diskussionstermin auf der Matte mit einem der Nachwuchs-BT geben, wo man sich die Meinung der Trainer vor Ort anhören will. Wie es in den anderen LV aussieht, weiß ich nicht.

Gruß

Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Kumamoto »

Zu den andauernden Regeländerungen und -anpassungen fällt mir ein Zitat von General George S. Patton ein:

„Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“ (Im Original: „Don't tell people how to do things. Tell them what to do and let them surprise you with their results.“)

Man sollte nicht versuchen mit harten Regeln einen Kampf in die Richtung zu steuern, in der man ihn sehen mag. Man sollte vielmehr die Kreativität auf der Matte fördern und weniger Regeln machen. Je mehr Regeln es zu beachten gilt, desto schneller geht der Spass flöten.
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von CombatWombat »

Schönes Zitat! Seh ich ganz genauso.
lothar
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von lothar »

Hofi hat geschrieben:1. Seoi-nage: Soll weiterhin bewertet werden. Voraussetzung allerdings, dass Tori zunächst mit beiden Händen gefasst hat. Also, wenn ich es richtig verstehe, tatsächlich so wie beim Bear-Hug bei den Erwachsenen.
Mein Gott - hört denn dieser Regelwahn überhaupt nicht mehr auf! Die Karis müssen sich also wieder einmal in Sekundenbruchteilen entscheiden: hat Tori vorher mit beiden Händen im "Standard-Ärmel-Revers-Griff"zugegriffen (oder bloß angedeutet), wie lange darf Tori zwischen Lösen des Griffs bis zum eigentlichen Wurfeingang verstreichen lassen, hat Uke sich vorher losgerissen oder den Griff verhindert und Tori nutzt seine Chance zum Wurfeingang ...
Das Chaos ist doch schon vorprogrammiert. Was ist z.B. wenn Tori unmittelbar nach dem Hajime-Kommando den ungestüm anrauschenden Gegner "ohne Griffkontakt" sofort mit Ippon-Seoi-nage wirft?
Mit freundlichem Gruß

Lothar
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

@ Lothar: Beim Bear-hug kriegen sie es doch auch hin, also wieso sollten sie es beim Seoi nicht schiedsen können.
Das Zitat von Patton ist nett, aber mal auf den Straßenverkehr gemünzt: Ich sag Dir zwar du sollst Autofahren, aber nicht welche Regeln du beachten sollst. Auf die Kreativität würde ich mich freuen. :ironie3

Das Ziel sollte sein, dass die Trainer den Kindern ein Judo beibringen, mit dem sie langfristig und flexibel Judo machen können. Was man leider oft sieht, ist ein Judo, das kurzfristig Medaillen in U10/12 und vielleicht noch 15 bringt und sich dann totläuft. Also arbeitet man an den Regeln, weil die Kreativität der Trainer aus Sicht derer, die die Regeln machen, in die falsche Richtung läuft.
Wo ist das Problem?
Gruß
Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Kumamoto »

Regeln sind wichtig, denn sie geben Orientierung und erleichtern das Zusammenleben.
Wenn sie aber zu starr und umfangreich sind, behindern sie die Menschen. Deshalb sind wenige gute Regeln immer besser als viele schlechte...
Im Straßenverkehr ist es auch so, dass der Staat nicht in jede Verkehrssituation eingreift, sondern den Autofahrer schon in der Ausbildung versucht, zu einem mündigen Bürger und Verkehrsteilnehmer zu erziehen... Damit wird dem Autofahrer zugemutet, in einem gewissen Maße selbst Entscheidungen zu treffen und Abwägungen zu tätigen. Die Verkehrsregeln sind nur eine Art Gerüst, die jeder mit Leben füllt.
Zurück zum Judo: Die Frage, die ich mir stelle ist, ob man die Regeln wirklich ständig ändern und anpassen muss, um sog. Fehlentwicklungen vor- oder entgegenzuwirken. Ich sage "Nein". Wenn eine Sache in die falsche Richtung läuft, weil sie "nicht schön aussieht", aber regelkonform ist, ist es halt so. Damit muss man leben können. Das "regelt" sich schon von selbst. Das ist wie mit den Dinosauriern: Die haben sich nicht richtig anpassen können und sind deshalb ausgestorben - da hat die Natur auch kein Dinosaurier-Schutz-Naturgesetz erlassen... und wir leben ganz gut damit, dass wir heutzutage die Welt beherrschen und nicht die T-Rexe... Das nennt man Evolution: manches kommt hoch, manches geht wieder unter, manches bleibt. Judo durchläuft auch so eine Evolution - manche Techniken kommen auf, viele verschwinden wieder, andere etablieren sich. Trends entstehen, Trends vergehen. Anstatt das objektiv zu betrachten und zu sagen "das Judo entwickelt sich, mal sehen wohin" und "das ist Judo, das der Zeit entspricht" wollen wir das Judo von vor x Jahren bewahren oder wiederherstellen. Das Rad der Zeit lässt sich aber nicht mehr zurückdrehen - leider? Nein, Gott sei Dank! Judo muss mit der Zeit gehen und Trends aufnehmen. Wenn nicht, wirkt es irgendwann wie "aus der Zeit gefallen". Ist Effektivität nicht eines der Judoprinzipien? Die effektivsten Techniken setzen sich auf die Dauer durch. Im Fußball hat es eine Zeit lang spektakuläre Fallrückzieher gegeben - heute fallen immer mehr Tore aus Standardsituationen... Die Leute rennen trotzdem ins Stadion... auch oder eben weil nicht sehr stark in das Spiel eingegriffen wird und der Schiri das Spiel nur lenkt, es aber nicht beeinflusst. Das gibt Raum für Kreativität.
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Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

Hi!
War heute in Strasswalchen (AUT) und was soll ich sagen: Einen besseren Grund für die Deutschen Sonderregeln im Jugendbereich hab ich lange nicht mehr erlebt.
Es geht bei den Jugendregeln nicht darum, ob es schön aussieht, sondern das ein gewisser Zwang dazu da ist, dass die Leute einen flexiblen und effektiven Kampfstil erlernen. Was hab ich heute erlebt (im Prinzip Erwachsenen-Regeln, in der U12 ohne Hebel):
- sinnloses auf die Knie werfen für tiefen Seoi-nage (Wertungen dadurch nahezu bis komplett Fehlanzeige, dafür aber Riesen-Lob vom Trainer außen, dass so weiter zu machen). Wenn es mal fast zu einer Wertung gekommen ist, dann wurde davor der Kopf von Uke beim Wurfversuch in den Boden gerammt
- Maki-komi mit unendlichem Abstand
- kraftvolles Runterknüppeln, wodurch letztlich ohne Technik der Gegner in den Fall gezwungen wurde
- Abtaucher nahezu ohne Griff, auf die dann auch keinerlei Kombinationen möglich sind
- Haltegriffe, die aus Gründen der Gesundheitsprävention bei uns nicht bewertet werden
.....
Kurz: Was ich in der AK heute gesehen hab, war zu 90% Sackgassen-Judo. Das holt jetzt noch ein paar Siege, aber die Entwicklung zu einem flexiblem Judoka fördert das nicht. Dafür ist es sogar hochgradig kontraproduktiv.
Wettkämpfe sind für mich (nicht nur, aber gerade auch) in diesem Altersbereich Trainingsmaßnahmen, die eine positive Judo-Entwicklung fördern sollen. Sollte ich noch irgendwelche Zweifel gehabt haben, dass es nicht nur akzeptabel, sondern notwendig ist, im Kinderbereich zusätzlich zu reglementieren, so sind diese Zweifel mit dem heutigen Tag gerade zu verdampft.

Und wenn Du jetzt fragst, warum ich denn dann überhaupt mit der AK dann in Ausland fahre: Es waren, diejenigen, die sich beim Kämpfen gut machen. Die brauchen auch mal Herausforderungen und auch mal Misserfolge. Das Umstellen auf einen anderen Regelsatz ist eine solche. Und auch wenn die Kinder es auch jetzt noch nicht nutzen, halte ich das Zusammentreffen mit Kämpfern aus anderen Ländern schon für einen Wert an sich, das Turnier war noch in einer für die AK vernünftigen Reichweite.

Bis dann

Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von katana »

Es geht bei den Jugendregeln nicht darum, ob es schön aussieht, sondern das ein gewisser Zwang dazu da ist, dass die Leute einen flexiblen und effektiven Kampfstil erlernen.
Stimmt, ... es sieht wirklich nicht schön aus, .... flexibel ist es vielleicht noch , aber "effektiver Kampfstil"... ???
Ich möchte nur auf die Fotoserie "Uchi Mata in Düsseldorf" verweisen (im gleichen Wettkampfpropagandablatt).
Da sehen wir, wie tolllll sich die Top-Stars reihenweise effektiv selbst auf den Kopf werfen können.
....Übrigens laut Bericht der ewigen Uchi-Mata-Eiferer der erfolgreichste Wurf überhaupt.
Wenn man weiterhin konsequent alle anderen Techniken verbietet, wird er das bestimmt auch bleiben.

Was jedoch die Sache für unsere Top-Trainer, die offensichtlich selbst Schwierigkeiten mit Techniken aus anderen Fassarten haben, erheblich vereinfacht.
Erstmalig habe ich sogar Mitleid mit der KaRi-Gilde, da das letzte Regelwerk schon so abgrundtief blödsinnig war, daß die
ganzen Griffkampfregularien absolut nicht mehr schiedsbar waren.

Viel Spaß beim qualitativ hochwertigen Jackenreißen und Kopfstandjudo :eusa_clap

KK
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Anfänger »

Hofi hat geschrieben:Hi!
Die Sachen komplett rauszunehmen, hielte ich für Blödsinn. Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Regelung wie beim Bear-Hug bei den Erwachsenen, es muss erst "normal" gegriffen werden, bevor die einseitige Technik kommt.
Aber ein komplettes herausnehmen würde tatsächlich komplett konträr zur PO sein, was den Seoi-nage angeht, das kann/darf eigentlich nicht das Ziel sein.
Gruß
Hofi
Zustimm!

Ich muss zugeben, ich selbst arbeite am liebsten mit dem Ärmel-Revers-Griff und auch die meisten meiner Jugendlichen verwenden das als Ausgangssituation.

Aber ein komplettes Verbot - :|

Gruß A
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Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wir reden hier über die Jugendregeln. Und wenn es sich ein Kind bereits in U10/12 angewöhnt nur und ausschließlich (und so war es z.B. gestern zu sehen) einen aus dem einseitigen Griff eingesprungenen Seoi-nage anzusetzen, bei dem entweder der Abstand nicht stimmt oder aber der Gegner auf den auf den Kopf gestellt wird ohne dann eine Wertung zu erzielen, dann führt das Judo-technisch nirgendwo hin.
Das was ich in Österreich gesehen hab war Jackenreißen und auf den Kopf stellen, und zwar im Jugendbereich.
Und wenn ich mir dann die Kämpfe "zu Hause" anschaue, wo teilweise (natürlich nicht alle) Kinder in der Lage sind ihre drei Wertungen mit drei verschiedenen Techniken in drei verschiedenen Richtungen werfen können, dann sehe ich da eine mögliche Zukunft.

Hast Du Dich schon mal mit der Grundkampfkonzeption des DJB beschäftigt? Danach sollen die Kinder bis 16 in die Lage versetzt werden mindestens 8 verschiedene Techniken im Wettkampf einsetzen zu können, darunter auch zwei verschiedene Seois. Das soll durch die Regeln im Jugendbereich unterstützt werden. 1/8 dieser Techniken ist tatsächlich Uchi-mata, da kann ich keine Eiferer erkennen.
Niemand zwingt Dich, Wettkampf-Judo nach den aktuellen Regeln zu machen. Aber wenn man etwas kritisiert, sollte man doch vorher darüber nachdenken bzw. sich mit den Hintergründen beschäftigen.

@Anfänger: Soll ja wohl auch so kommen, komplettes Verbot wird's nicht geben. Als Termin für Bayern mit Bruno ist bisher der 20.09. geplant, Ausschreibung fehlt aber noch.

Bis dann

Hofi
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Anfänger »

Die Wettkampfkonzeption finde ich persönlich klasse und arbeite mit allen meinen Schülern so. Ich bin definitiv ein Verfechter eines vielfältigen Judos - beim letzten Turnier hat mein Schützling einen Kampf mit Würger gewonnen, den nächsten mit De-ashi-barai und den dritten mit Uchi-mata bzw. einem Konter. Gut, läuft nicht immer so flexibel, aber er ist (manchmal zu meinem Leidwesen) keiner, der nur mit tiefem Seoi gewinnt.
Gruß A.

PS Ich persönlich habe eine große Abneigung gegen die Jackenreißer in der Jugend - hatten wir schon unschöne Erlebnisse und Ergebnisse. Und nach einem tiefen Seoi meines Gegenübers (mit dem ich nie mehr ein Randori machen werde) mit dem Kopf direkt in die Matte - hatte ich es knacken hören. Das langte mir.
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von katana »

Hast Du Dich schon mal mit der Grundkampfkonzeption des DJB beschäftigt? Danach sollen die Kinder bis 16 in die Lage versetzt werden mindestens 8 verschiedene Techniken im Wettkampf einsetzen zu können, darunter auch zwei verschiedene Seois. Das soll durch die Regeln im Jugendbereich unterstützt werden. 1/8 dieser Techniken ist tatsächlich Uchi-mata, da kann ich keine Eiferer erkennen.
Niemand zwingt Dich, Wettkampf-Judo nach den aktuellen Regeln zu machen. Aber wenn man etwas kritisiert, sollte man doch vorher darüber nachdenken bzw. sich mit den Hintergründen beschäftigen.
Ich denke bei all den Vorgaben und Erwartungen sollte man vielleicht mal über ganz andere Dinge nachdenken,...
z.B. Spieler/Kämpfer -Verträge, Ablösesummen etc. ??? ;)
KK
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Fritz
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Fritz »

Kumamoto hat geschrieben:Das nennt man Evolution: manches kommt hoch, manches geht wieder unter, manches bleibt. Judo durchläuft auch so eine Evolution - manche Techniken kommen auf, viele verschwinden wieder, andere etablieren sich. Trends entstehen, Trends vergehen. Anstatt das objektiv zu betrachten und zu sagen "das Judo entwickelt sich, mal sehen wohin" und "das ist Judo, das der Zeit entspricht" wollen wir das Judo von vor x Jahren bewahren oder wiederherstellen. Das Rad der Zeit lässt sich aber nicht mehr zurückdrehen - leider? Nein, Gott sei Dank! Judo muss mit der Zeit gehen und Trends aufnehmen. Wenn nicht, wirkt es irgendwann wie "aus der Zeit gefallen". Ist Effektivität nicht eines der Judoprinzipien? Die effektivsten Techniken setzen sich auf die Dauer durch.
So ganz kann ich da nicht mitgehen, wenn man Judo nicht nur auf die Wettkampfmatte und das Regelsystem dort beschränkt, dann ist es mit der Effektivität oft mittlerweile nicht mehr weit her...
Ansonsten ist es recht einfach: Besteht mit dieser oder jenen Technikvariante die Chance, daß ein Schwächerer jemand körperlich Überlegenen besiegt?
Wenn nein, dann ists es nicht wirklich Judo, sieht vielleicht bei der eigenen Alters- und Gewichtsklasse zeitgemäß gut aus und holt die eine oder andere Wertung, aber das war es auch schon.
Kumamoto hat geschrieben:Zurück zum Judo: Die Frage, die ich mir stelle ist, ob man die Regeln wirklich ständig ändern und anpassen muss, um sog. Fehlentwicklungen vor- oder entgegenzuwirken. Ich sage "Nein".
Hier stimme ich Dir durchaus zu. Ich bin der Meinung, die Regeln (auch die alten) geben - etwas Judoverständnis vorausgesetzt -
schon durchaus her, entsprechende Fehlentwicklungen zu unterbinden:
- Geknieter Seoi-Nage: a) Ggf. nicht bewerten wegen werfen aus der Bodenlage, b) Wenn Gegner auf den Kopf geworfen, echte Disqualifikation (als mit Turnierausschluß) c) Bestrafung wegen Ziehens in die Bodenlage... - Und der Vorteil wäre, eine saubere Technik, wo Uke tatsächlich ordentlich geworfen wird, könnte immer noch positiv bewertet werden... Klar wird es Geschimpfe von Trainern geben, aber da kann man ja wie die Karis beim Seminar im Malaga bzgl. der Mattenrand-Regeln argumentieren: Hey, ist euer Risiko, laßt es im Zweifel lieber sein!
Die anderen von Hofi geschilderten Situationen lassen sich ebenso mit den normalen Regeln bzgl. Ziehens in die Bodenlage / Passivität usw. ahnden...

Ansonsten sollte natürlich auch mit Judomitteln Fehlverhalten geahndet werden, hier würde ich dann die Bundes/Landes-Trainer in der Pflicht sehen, ordentliche
Abwehr- und Konterstrategien gegen schlechte Maki-Komi zu finden und in die Basis zu tragen...

Abgesehen davon, bin ich sehr dafür, daß es mehr attraktive Wettkämpfe mit alternativen Regelsätzen bei uns gäbe, so daß ein Trainer nicht wirklich
Grund hat, seine Schützlinge auf genau den einen Regelsatz "zu optimieren".
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Hofi »

Klar wird es Geschimpfe von Trainern geben, aber da kann man ja wie die Karis beim Seminar im Malaga bzgl. der Mattenrand-Regeln argumentieren: Hey, ist euer Risiko, laßt es im Zweifel lieber sein!
Stimmt, taktisches Rausgeschiebe war auch noch wunderbar zu beobachten. Finde ich auch im Erwachsenen-Bereich nicht toll, hat da aber einfach hin und wieder seinen Wert, wenn man den Sieg (in Liga oder zu Quali) halt braucht.

Und natürlich kann man grsl. viel mit dem normalen Regelsatz machen (hätte man auch gegen die abgebeugte Kampfhaltung tun können, dann müsste ich nicht an meinem Kata-guruma rumbasteln). Aber gerade im Jugendbereich finde ich es besser mit einem klaren "diese Technik nicht" als mit "wenn du es richtig machst Ippon, wenn es mal schief geht fliegst Du aus dem Turnier" zu arbeiten. Und dass die Großen was dürfen, was die Kleinen nicht dürfen, ist ja nicht gerade judo-wettkampf-spezifisch.

Was allerdings Spielerverträge und Ablöse-Summen mit den Jugendregeln zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht. Der Faden dreht sich darum, ob es Sinn macht, über Sonderregeln im Wettkampfbereich in die Ausbildung hineinzuwirken. Gerade im Jugendbereich sind die Leute Vereinsmitglied. Und diese Mitgliedschaft kann nach den Satzungen des jeweiligen Vereins beendet bzw. begründet werden. Was dann Startberechtigungen angeht, haben der DJB und die LV Regelungen getroffen. Ich kenne keine U10/12er (und um deren Regeln dreht sich das ganze hier), der einen Spielervertrag besitzt. Das wäre dann wohl was für einen neuen Faden.

Bis dann

Hofi
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Jupp
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Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von Jupp »

Hallo,

leider bin ich derzeit im Ausland und habe keine Zugriff auf den erwähnten Artikel. Ich beziehe mich also auf die beiden Eingangszitate, die Fritz veröffentlicht hat und auf die Diskussionen, die während des DJB-Jugendtrainer-Seminars zu diesem Thema gemacht wurden.
]wird typisch deutsch über die Lösung des Problems nachgedacht:
JM 05/15, Seite 17 hat geschrieben:
"Um dieser unerwünschten Entwicklung Einhalt zu gebieten, wird erwogen, künftig nur noch Würfe bewerten zu lassen, wenn beide Hände von Tori an Ukes Judogi gefasst haben"

Weiter vorn am Anfang des Artikels Seite 15 steht so etwas:
Zitat:
"Eine der wesentlichen Überlegungen ist, daß der Nachwuchs künftig mit dem "Ärmel-Revers-Griff" aufwachsen soll. Würfe aus einseitiger Faßart, also die nach dem Nacken-Fassverbot in Mode gekommenen Makikomi-, Ippon-Seoi-Nage- und Eri-Seoi-Nage-Techniken hingegen sollen unattraktiver werden. Als Steuerungselement wird das Wettkampfregelwerk fungieren"[
Dazu habe ich eine eigene - andere - Meinung.
Grundsätzlich denke ich, dass man gutes, vielseitiges, attraktives und erfolgreiches Judo mit dem Vereinsnachwuchs auch entwickeln kann, ohne dass es zahlreiche Verbote geben muss, die nur den einen, gewünschten Kampfstil favorisieren.

So bin ich auch nicht mit der derzeit gültigen Regelung einverstanden, die O-goshi nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt oder den Griff auf/um den Rücken/Schulter nahezug komplett verbietet, genau wie den Griff in den Nacken.

Das Koshi-guruma Verbot im Kinderbereich hingegen ist eine Sache, die ich selber mit auf den Weg gebracht habe und nach wie vor unterstütze.

Aber ansonsten möchte ich ein vielfältiges Judo ermöglicht sehen. Der Ärmel-Reversgriff ist meiner Ansicht nach gerade im Kinderbereich für die Mehrzahl unserer jungen Judoka viel zu schwer einzusetzen, mit O-goshi kann man das sehr wichtige Körpergefühl für die Hüfte z.B. viel besser schulen als mit (z.B.) Morote Seoi-nage oder Tsuri-komi-goshi, die mit Ärmel-Kragen Griff geworfen werden.
Auch aus O-goshi kann man sehr viele Techniken - in unterschiedlichen Wurf-Richtungen - weiterentwickeln oder auch auf einer O-goshi-Basis einen sehr effektiven Uchi-mata weiterentwickeln.

Diese Aussagen haben erfolgreiche Schüler von mir schon unter Beweis gestellt und sind - nebenbei - auch mit Würfen wie Harai-goshi (mit Rückengriff!) oder Tai-otoshi (klassisch) oder mit Eri-seoi-nage-Griff sehr erfolgreich gewesen.

Es geht also auch auf diesem Weg. Warum solche Entwicklungen verbieten. Vielfalt ist, was Judo am Leben hält - nicht "Einfalt!"

Daher sollten die Verantwortlichen für Regeländerungen nicht nur im Blick haben, was mit Regeländerungen bzw. neuen Regeln ermöglicht werden kann, sondern auch darüber nachdenken, was damit eingeschränkt oder verunmöglicht wird und Judo in eine Richtung entwickelt, die man eigentlich gar nicht haben wollte.

Mir gehen solchen Überlegungen viel zu schnell - man sollte nicht nur untereinander (d.h. auf Bundestrainer-, Landestrainerebene) diskutieren, was sinnvoll erscheint, sondern sich auch die Zeit lassen, Trainer/Kämpfer etc., die unterhalb der Führungsebene der Verbände klug und erfolgreiche Arbeit machen, mit anderen, positiven Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen, auch wenn deren Erkenntnisse den eigenen Absichten entgegen stehen.

Ich selber habe einem meiner erfolgreichsten Kämpfer vor vielen Jahren seinen Harai-makikomi verboten, weil er mir seine langfristige Judoentwicklung zu blockieren schien. Auch die Argumente gegen Seoi-nage auf den Knien teile ich.

Aber warum Kinder keinen O-goshi als direkte Angriffstechnik lernen und anwenden sollen, erschließt sich mir in keinster Weise.

O-goshi ist pädagogisch bestens geeignet, lässt sich gut und erfolgreich unterrichten und ist als Wettkampftechnik im Kinderbereich erfolgreich einsetzbar und - ziemlich ungefährlich. Außerdem verhindert er die Entwicklung "fortgeschrittener" Techniken wie Uchi-mata oder Harai-goshi in keiner Weise und lässt sich auch mit Techniken wie O-uchi-gari oder Sasae/Hiza-guruma (mit kleinen Griffänderungen) gut verbinden. Warum also nicht?

Auch gegen einen Ippon-seoi-nage mit einseitigem Griff ist eigentlich nichts einzuwenden, wenn er richtig unterrichtet wird, d.h. stehend und mit kontrolliertem Abwurf. Es ist eine wunderbare Technik zur "anderen" Körperseite, nahezu Pflicht, für jeden, der Wettkampfjudo macht.

Vielleicht habe ich mit meinen Anmerkungen dazu beigetragen, die hier angeregte Diskussion wieder mit Argumenten voran zu bringen.

Jupp

P.S. Eine judotechnisch-taktische Kampfkonzeption gibt es als "IKKZ" (Individuelle Kampfkonzeption) schon seit mehr als 20 Jahren - wie man genauer in den offiziellen DJB-Lehrbüchern zum Kyu-Prüfungsprogramm nachlesen kann. Sie ist vielseitig, langfristig erprobt, bewährt und braucht eigentlich nicht verändert, sondern nur wieder mehr ins Bewußtsein der verantwortlichen Trainer gerufen zu werden.

Sie braucht auch keine neuen Verbote!
katana
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Registriert: 15.01.2009, 21:44

Re: Jugendsonderregeln und nat. Grundkampfkonzeption

Beitrag von katana »

@Jupp
das wäre ein schöner Leserbrief, zum aktuellen Artikel. :eusa_clap
KK
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