Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

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Jule
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Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Jule »

Hallo,
bei mir im Verein gibt es momentan keinen lizenzierten Kari mehr und da wurde ich angesprochen ob ich Interesse hätte. Da die Einstufung (in Sachsen) nach Kreislizenz oder Bezirkslizenz anhand des Prüfungsergebnisses erfolgt, wäre es sehr nett, wenn mir jemand sagen könnte, wie das mit der Zuweisung von Wettkämpfen auf diesen Ebenen funktioniert.
Also ob einem die Wettkämpfe vorgeschrieben werden, ob es Mindestwettkampfanzahlen gibt und solche Sachen eben.
Mein Problem ist nämlich, dass ich auch an Wochenenden arbeiten muss und die Wettkämpfe nun mal in den meisten Fällen am Wochenende stattfinden.

Liebe Grüße Jule
kHRYZtAL
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von kHRYZtAL »

Naja, du wirst nicht drumherumkommen, am Wochenende schiedsen zu müssen. Ansonsten fallen mir für unter der Woche auch spontan nur die "Jugend trainiert für Olympia"- Turniere ein.
Das Beste wird sein, dass du dem zugehörigen KR deines Kreises eine Mail schreibst und ihn fragst, wie ihr das am Besten gestaltet. :)
Fjala
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Fjala »

Soweit ich weiß, sagst du zu welchen Wettkämpfen du kannst/willst und wirst dementsprechend eingeteilt. Wichtig sind die regelmäßigen Lizenzverlängerungen. Vorgeschrieben bekommst du aber nichts.
Viele Grüße
Fjala
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Jule
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Jule »

Gut, wenn es da keine Vorgaben gibt sollte es keine Probleme geben, ich muss ja nicht jedes WE arbeiten.
Aber ich sehe schon, das ich es letztendlich mit meinem Verein klären muss.
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Linowitsch
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Linowitsch »

Hi Jule,

ich denke, du hast es schon im Wesentlichen selbst erkannt.
Die Wettkämpfe die du schiedsen willst, kannst du dir selbst aussuchen. Dazu gibt es seit diesem Jahr eine Online-Plattform (http://kras.sachsenjudo.de/), wo man sich dann einträgt, wann man Zeit hat. Im Wesentlichen geht es da ohnehin nur um die Bezirksmeisterschaften der verschiedenen Altersklassen. Einzelturniere, die nicht vom Verband veranstaltet werden, musst du mit deinem Verein abklären. (Wichtig sind nur die Anzahl und Art der geschiedsten Wettkämpfe, wenn du mal die Landeslizenz machen willst)

Über die Lizenzierung bist du ja schon informiert, aber wenn du halbwegs "im Stoff" stehst, dann sollte Bezirkslizenz für dich kein großes Problem darstellen. Das sind dann im Sommer 3 Wochenend-Lehrgänge im Sportpark Rabenberg mit anschließender Prüfung (Theorie, Listenführung und Praxis mit eigens dafür rangeschafften Kindern, also nur ein simulierter Wettkampf :D ).

Wichtig ist nur, wie Fjala schon sagte, die jährlichen Lizenzverlängerungen. (Termine kannst du alle dem Terminplan auf sachsenjudo.de nachschlagen).

Achso, der für dich/dein Verein zuständige Kampfrichterobmann müsste der Uwe Sladeck sein. Ansonsten kannst du den Landeskampfrichterreferent Ullrich Häßner auch jederzeit kontaktieren, die helfen dir sicher gern.

So, hoffe du bist jetzt ein bisschen im Bilde. Wenn noch was ist, frag einfach nach.
Gruß
Lino

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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von kHRYZtAL »

Ach bei euch in Sachsen bekommt man direkt die Bezirkslizenz? Gibts da keine Kreislizenz drunter ?
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Linowitsch
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Linowitsch »

Hallo hHRYZtal,

ich werde dir kurz erklären, warum eine Kreislizenz bei uns nur bedingt sinnvoll ist:

Sachsen ist judotechnisch in 3 Bezirke geteilt: Leipzig, Chemnitz, Dresden. Die Bezirke sind allerdings nicht nocheinmal in Kreise geteilt, weil wir schon teilweise bei Bezirksmeisterschaften Besetzungsprobleme haben. (Also keine vollen Gewichtsklassen).

Die Kreislizenz (ja, es gibt sie auch hier) dient hier einfach dazu, junge Kampfrichter (ab 16 Jahren) an die Kampfrichterei heranzuführen, bzw. "noch nicht so gute" Kampfrichter (d.h. diejenigen, die die Prüfung nur gerade so bestanden haben) nicht auf Bezirksebene zu lassen.
Ansonsten kann man als KreisKaRi keine offiziellen Einsätze bekommen, da es keine Kreise und damit keine Kreismeisterschaften gibt.

Über die Effektivität dieser Regelung kann man sich durchaus streiten, da der Lehrgang für Kreis und Bezirk der identisch sind.
Das Problem, was ich mit dieser Regelung hatte: Man muss, um von Kreis auf Bezirk zu kommen, zwei Lehrgänge und Prüfung nochmal mitmachen (so wie in der Neuausbildung). Es ist leider nicht möglich, sich einfach auf einer Bezirksmeisterschaft prüfen zu lassen oder mit entsprechendem Alter die Bezirkslizenz (sofern man die Leistung gebracht hat) anerkennen zu lassen.

Hoffe, du kannst verstehen, wieso das hier so ist.
Gruß
Lino

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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von kHRYZtAL »

Hallo,
danke für die ausführliche Erklärung. Sowas in der Art habe ich mir schon gedacht, war aber trotzdem etwas erstaunt, weil die Lizenzen ja eigentlich deutschlandweit Gültigkeit haben. Da ich selber eine D-Lizenz sprich Bezirkslizenz habe, aber diese auch noch nicht so lange inne habe und schon einiges an Erfahrung aufbringen kann, war ich etwas verwundert. Bei uns dürfen die Kreiskampfrichter badenweit auf allen Ebenen eingesetzt werden, jedoch schaut derjenige HKR schon darauf, ob er jemanden auf einer bestimmten Ebene schiedsen lässt oder nicht.
Bei uns ist das alles etwas "freier" gestaltet, dafür wird mehr auf Engagement und Qualtität geachtet. (Das sollte nicht abwertend gemeint sein ;)) Es liegt eben im Ermessen des Kreisreferenten bzw Bezirksreferenten, ob jemand für eine höhere Ebene geprüft wird oder nicht.

Gruß
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Linowitsch
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Linowitsch »

Das ist eben auch eine Frage der personellen Ressourcen. Ich habe hier in Leipzig auch noch nicht viele Bezirksmeiseterschaften mit voller Kampfrichterbesetzung erlebt. (Es ist sogar ehr die Regel, dass man allein schiedsen muss :( ) Aber trotzalledem, oder eben genau deshalb würde ich mir auch wünschen, dass man es "freier" gestaltet, weil es m.M.n. zu viel Bürokratie und "Ordnungshörigkeit" gibt und regelmäßig rechtliche Aspekte vorgeschoben werden.

Wie ist das denn bei euch mit den Prüfungen? Werden die auf Wettkämpfen gemacht, oder auch intern. Und: Muss man, wenn man von Kreis- auf Bezirkslizenz erweitern will, nur die Prüfung(en) machen oder auch wieder Lehrgänge?

Die Diskussion um die Kampfrichterausbildung könnte man vielleicht auch in einen Neuen Faden auslagern, da sie ja mit der Eingangsfrage direkt nicht viel zu tun hat :danke
Gruß
Lino

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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von kHRYZtAL »

Klar ist das ne Frage der Verfügbarkeit der KR ;) Wir in Nordbaden haben da eher kein Problem und gerade in Karlsruhe, wo ich herkomme, haben wir sehr viele (vor allem mittlerweile auch viele junge) Kampfrichter. Bei uns würde es nicht vorkommen, dass man auf einer Bezirksmeisterschaft (egal welche Altersklasse) alleine auf der Matte steht.

Wir müssen am Anfang des Jahres den Lizenzverlängerungslehrgang machen, bei dem ein Test geschrieben wird. So wie es auch anderwo eigentlich üblich ist... zumindest müssen das ja auch die Bundes-B-KR machen...

Die Prüfungen zu einer nächsthöheren Lizenz finden auf Turnieren statt. Manchmal weiß der Prüfling bescheid, manchmal nicht. (wie in meinem Falle zu meiner Bezirkslizenz :D)
Bevor man die Kreislizenz bekommt, muss man einen Anfängerlehrgang machen, wo die grundlegenden Sachen besprochen werden. Um von der Kreis auf die Bezirkslizenz zu kommen, muss man keinen Test machen. Es wird vielmehr vom KR-Referenten (im Falle von E- auf D-Lizenz vom Bezirksreferenten) geprüft, ob derjenige gut genug für die D-Lizenz schiedst. Voraussetzung, um überhaupt in den Fokus zu rücken, ist aber erstmal Engagement. Sprich, KR, die im Jahr auf 2 Turnieren anwesend sind, werden eher nicht von E auf D geprüft, weil sie auch kein Interesse zeigen.
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Linowitsch »

Danke für deine ausführliche Antwort.

Jetzt verlier ich die Hoffnung doch nicht, dass es auch einfacher gehen kann. Ich finde die Lösung, wie sie bei euch gehandhabt wird sehr gut und kann nicht verstehen, wieso das bei uns, trotz KaRi-Mangel nicht auch gemacht wird. (Wobei man sagen muss, dass Mangel relativ ist, d.h. es sind theoretisch schon ausreichend, aber wenn es um Einsätze geht...)

Bei uns sind seit 2009 die Lizenzverlängerungslehrgänge im Dezember des Vorjahres (2009) für das Folgejahr (2010), was ich gerade auch in Hinblick auf die Meisterschaften u17 und u20 am Jahresanfang gut finde.
Gruß
Lino

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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von kHRYZtAL »

Hm, Bei uns sind sie Anfang Januar, was auch sehr gut gelöst ist :)
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Re: Wettkampfeinsatz als Kampfrichter

Beitrag von Fettzi »

ich möchte da Lino voll zustimmen, die Regelung in Sachsen ist vor allem für den unteren Bereich d.h. Jugend bis u17 und den Bezirken ungünstig ist. Allerdings hat unser LKRR schon Änderungen angekündigt.
Z.B. haben sie jetzt umgesetzt, daß jeder Bezirk aller 3 Jahre mit den LandesKaRis zusammen die Fortbildung hat. Diese beginnt dann zwar schon Donnerstag, aber ich finde, damit läuft es in die richtige Richtung.

@Jule
ich würde dir empfehlen, den KaRi-Lehrgang mitzumachen. Wie Lino gesagt hat, inwiefern du auch schiedsen willst, liegt an dir selbst. Und gerade im Bezirk DD gibt es in Sachsen derzeit die meisten aktiven KaRi's. Aber es ist eine sehr interessante Sache, und deinem Verein hilfst du damit auch...=)
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