Übungsleiter?!

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Dodo
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Übungsleiter?!

Beitrag von Dodo »

Hallo erstma :D

Ich wollt ma eure meinung zu dieser sache hören und vieleicht auf n paar tipps von erfahrenen Ü-l's hoffen:

Aaaalso... Seit mitte des jahres wurden mein freund und ich in den vereinsvorstand gewählt( ich als jugedleiter und er als wettkampfleiter).
Seitdem werden wir auf ausbilder getrimmt.d.h wir leiten seit ein paar monaten das training und kümmern uns um organisatorische dinge.
Dabei bekommen wir tipps von unserem eigendlichem sensei. Das problem dabei ist das mein freund und ich erst träger des 4.kyu sind...wir werden in nächster zeit mehr für unsere prüfungen trainieren müssen damit wir so schnell wie möglich mindestens blaugurt-prüfung machen können, um die Übungsleiter-lizenz zu erlangen...Wir werden in den nächsten jahren gewaltigen mitgliederschwund haben,da die meisten aus unserem verein gerade Abi gemacht haben und nun zum bund oder zum studium etc gehen.
Jetzt liegt es an mir und meinem freund unseren Verein bekannter zu machen und mehr mitglieder zu bekommen. Aber erstmal brauchen wir so viel wie möglich übung um das training effektiv zu leiten.
Ich hoffe ihr habt da n paar gute raschläge für mich :wink:
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo Dodo,
da habt ihr Euch ja was großes vorgenommen :D
Um Mitglieder zu gewinnen, macht doch einfach mal ein paar Aushänge in den Geschäften oder in den Schulen. Teilweise machen die Schulen gegen Ende des Schuljahres irgendwelche Aktionstage, ich hab schon öfters mit einer Gruppe von Schülern Judo im Rahmen dieser Aktionstage gemacht. Hat mir und den Schülern immer richtig Spass gemacht :D
[...] damit wir so schnell wie möglich mindestens blaugurt-prüfung machen können, um die Übungsleiter-lizenz zu erlangen.
Meines wissen brauchst du für die Übungsleiter Lizenz den 1. Kyu sprich den braunen Gürtel. Du kannst zwar mit dem Lehrgang anfangen, aber die Prüfung kannst du erst ablegen wenn du den 1. Kyu hast.

Du sagst, dass ihr das Training leitet. Welches Training leitet ihr denn (Kindertraining, Erwachsenentraining)?
schöne Grüße
Christian
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Ihr solltet euch noch einen richtigen ÜL aus einem anderen Verein an Land holen, der euch beim Training unterstützt. 4. Kyu bedeutet, das ihr auch noch Schüler und auch technisch noch nicht ganz fit seit und es euch immer wieder schwer fallen wird, den Kindern alles richtig zu vermitteln (Ok, ich geb ja zu, es gibt auch Dan - Träger, die noch keine Fallübung vorwärts können). Ich denke, eure Vorstandsaufgaben werden euch in Zukunft auch stark einbinden. Wünsche euch viel Glück, man wächst mit seinen Aufgaben.... ;-)
Grüßle
Speedy :dancing
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Hallo...

ja vor der Aufgabe stand ich auch mal...
oranger Gurt und keiner sonst da, der Training macht... lang ist her...

Gute Ratschläge gibts viele ;-)
Der wichtigste: Durchhalten...
Der zweitwichtigste: Eigenen Verstand benutzen...
Ansonsten: Lehrgänge, Trainings in anderen Vereinen mitnehmen wo ihr
nur könnt... viel lesen...

Warum gibt Eure Sensei eigentlich nicht das Training?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Dodo
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Beitrag von Dodo »

Du sagst, dass ihr das Training leitet. Welches Training leitet ihr denn (Kindertraining, Erwachsenentraining)?
Unsere Vereinsgruppe besteht nur aus Kindern und jugendlichen. Die trainieren zusammen...alllerdings werden,wie schon erwähnt, unsere höchstgraduiertesten demnächst das weite suchen.
Warum gibt Eure Sensei eigentlich nicht das Training?
Unser Sensei is bald nicht mehr unser trainer und er will uns schon mal auf des trainer-sein vorbereiten.Natürlich hilft er beim training und macht auch teilweise das training aber des meisste übernehme ich und mein freund.


thx für die ratschläge :wink:
princefighter
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Beitrag von princefighter »

Hi Dodo

erstmal zum Thema ÜL, du darfst die Lizenz mit 16 und blau anfangen, bekommst sie aber erst mit 18 und braun ausgehändigt. So eine ÜL-Ausbildung dauert auch ca 1/2 Jahr und ist auch ziemlich stressig 10 WEs damit zu verbringen, bin nämlich gerade auch erst fast fertig damit, glaubt aber nicht, dass ihr nach der Ausbildung die großen Trainier seit und so viel mehr könnt, die Ausbildung bringt auch nur wirklich was, wenn ihr euch dann auch noch viel mit dem Material auseinander setzt und zu dem Thema passt auch meine Signatur.
Ich bin vor etwas über einem Jahr mit 17 Jahren auch in den Vorstand als Jugendwart (mittlerweile Sportwart) gekommen und das ist verdammt viel Arbeit mit der ganzen Organisation, stellt euch das nicht so einfach vor, aber wie schon gesagt, durchhalten und lasst euch beraten von eurem Trainier.
Im Technikbereich solltet ihr wirklich versuchen euren Trainier dazu zu bewegen euch noch möglichst viel zu unterstützen und euch bei zu bringen, falls er das nicht macht, müsst ihr euch das halt in anderen Vereinen holen, dass beste wäre natürlich schon ein erfahrener Trainier aus einem anderen Verein in der Nähe.

Also teuteuteu und immer durchhalten, auch wenns stressig und man auch teilweise kurz vorm aufgeben ist.

Bye Stefan
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bushi7
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Ausbildung zum Trainer / ÜL

Beitrag von bushi7 »

Bei uns in Württemberg sieht die Sache etwas anders aus. Die Eingangsvoraussetzungen für die Ausbildung sind folgende:

- 2. Kyu
- abgeschlossener grosser EH-Schein (zum Prüfungstag)
- vollendetes 18. Lebensjahr am Prüfungstag
- Kampfrichtergrundlehrgang

Die Ausbildung dauert 3 ganze Wochen und gliedert sich in Grundlehrgang, Aufbaulehrgang und Prüfungslehrgang, alle jeweils mit Vollzeitunterricht und Unterbringung in der Landessportschule. Die ganze Sache endet mit einer umfassenden Prüfung.

Mit der Prüfung wird die Lizenz zum Fachübungsleiter C erteilt. Danach kann mit einer weiteren Woche bzw. 4 Tage der Trainer C gemacht werden.

Unterhalb dieser Lizenzen können Judoka die Ausbildung zum lizenzierten Sportassistenten Judo absolvieren, hierfür müssen 6 Bausteine absolviert werden. (Methodik zum Anfängertraining, Kleine Spiele und Aufwärmen im Judo, Koordinationsschulung, Methodik zum gelben Gürtel, Methodik zum gelb-orangenen und orangenen Gürtel mit Wettkampfanwendung, Aktuelle Wettkampftechniken im Stand und am Boden.

Die Vorraussetzung sind vollendetes 14. Lebensjahr und Mindestgraduierung ist der 5. Kyu.

Ich kann wirklich sagen, daß diese Form der Ausbildung wirklich etwas bringt, zumal von Lehrgang zu Lehrgang auch Ausarbeitungen im Form von Hausaufgaben zu erbringen sind (z.B. Ausarbeitung eines Trainingsplans). Es findet auch ein Tageslehrgang mit Lehrproben statt, zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung.

Die von princefighter beschriebene Ausbildung am Wochenende finde ich persönlich weniger gut.
Zuletzt geändert von bushi7 am 26.07.2004, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
Sportgruss Joachim (bushi7)
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Die von princefighter beschriebene Ausbildung am Wochenende ist bestimmt finde ich weniger gut.
Ausbildungen am Wochenende haben aber den großen Vorteil,
daß man nicht extra Urlaub nehmen muß...
;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Fritz hat geschrieben:
Die von princefighter beschriebene Ausbildung am Wochenende ist bestimmt finde ich weniger gut.
Ausbildungen am Wochenende haben aber den großen Vorteil,
daß man nicht extra Urlaub nehmen muß...
;-)
Klar, aber man ist nicht bei der Sache, wie schon gesagt. Kann ich auch gut nachvollziehen, da kommt man am Freitag aus einer guten stressigen 40-Stunden-Woche, zu Hause Post usw. muss liegenbleiben, sofort rein ins Auto auf den Lehrgang, Sonntag Abend zurück um Montag "ausgeruht" in die nächste Woche zu starten. Nein Danke.

Sonderurlaub gibt es dann natürlich auch nicht.
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princefighter
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Beitrag von princefighter »

@ Joachim

musst dir mal überlegen, wie viele Leute wirklich bereit sind für eine FÜL/Trainier C Ausbildung 3 Wochen ihres Jahresurlaubs zu opfern, ich glaube dann würde man nicht mehr viele finden, die das machen. Die Lehrgänge fangen bei uns Samstag morgens an und hören Sonntag mittags auf, dass ganze halt über 11 WEs. Du hast bestimmt schon recht, dass so Wochenlehrgänge effektiver sind, aber aus den eben beschriebenen Grund, ist das meiner Meinung nach kaum realisierbar.

Die Eingangsvoraussetzungen sind die selben, nur vom Kampfrichterlehrgang weiß ich noch nichts. Wir haben auch umfassende Prüfungen, allerdings wie schon gesagt auf mehrere Male verteilt.

Den Sportassistenten gibt es bei uns auch, da weiß ich aber nicht so genau bescheid, da ich den Schein damals nicht gemacht habe.

Bye Stefan
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Beitrag von bushi7 »

Hi Stefan,

es ist mir natürlich auch klar, daß die kompakte Form ein Opfer darstellt. Dennoch sind bei uns in Württemberg die 20 - 30 Plätze jedesmal ausgebucht. Im vergangen Jahr sind sogar 35 Teilnehmer im Grundlehrgang gestartet.

In den letzten Jahren fanden die Lehrgänge auch während der Ferien statt, da konnten zumindest die Schüler problemlos teilnehmen. In diesem Jahr mußte unser Nachwuchstrainer dreimal für jeweils eine Woche von der Schule befreit werden.

Ich habe auch die Ausbildung gemacht, jedoch ohne Sonderurlaub, da der bereits ausgeschöpft war. Unterricht war von 08.30 bis manchmal nach 21.00 Uhr. (Gruppenarbeit u.ä.) Ich kann mir eingentlich gar nicht vorstellen, den ganzen Stoff am Wochenende verarbeiten zu müssen.

Für die vielen Wochenendlehrgänge kommen dann nicht unerhebliche Fahrtkosten hinzu. Während bei unserer Konzeption 6 Fahrten anfallen, sind am Wochenende ja 22 Fahrten zu absolvieren. Da möchte ich in unserem grossen Bundesland mal sehen, wer da jedesmal von Heidelberg nach Albstadt fahren will und am nächsten Tag zurück. Der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert ja alleine 4 Stunden eine Tour.

In Württemberg funktioniert die Konzeption seit Jahren. Ich opfere lieber 15 Tage Urlaub, als 11 Wochenenden und ein Haufen Geld für unnütze Fahrtkosten. Wer dann noch aufgrund schlechter Anbindung öffentliche Verkehrsmittel nicht nutzen kann, ist auch noch auf Eltern angewiesen, die die entsprechenden Wochenenden bestimmt auch nicht gerne im Auto verbringen.
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Beitrag von princefighter »

Hi Joachim
da hats du wohl recht, in einem großen Bundesland ist das mit den WEs einiges schwieriger, bei uns in Hessen sind das maximal 2std von Nord nach Süd mit dem Zug, wenn du die großen Städte nimmst, sonst max 3 std. Du hast auch recht was die Fahrtkosten angeht, dass ist ziemlich hefitg. Aber 3 wochen in der Schule zu fehlen ist auch ziemlich hefitg und da hat man viel zu tun, um das alles nach zu holen Ist halt alles immer nicht so einfach, da muss man Prioritäten setzen.

Nach so einer Woche ist man aber auch ziemlich fertig oder?

Bye Stefan
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Beitrag von bushi7 »

Hi Stefan,

das mit der Schule ist natürlich richtig. Ansonsten geht man fit in die Woche, da ja am Freitag nach dem Mittagessen die Abreise ist. Die Berufstätigen haben dann ja den halben Freitag, Samstag und Sonntag frei, um sich richtig zu erholen. Die Schüler müssen in der Zeit natürlich den Stoff sichten, den ihnen die Klassenkameraden dann bringen.

Ich persönlich habe die Woche immer gut gefunden, manchmal hat man sich halt auch abend in der Sauna entspannt, wenn mal schon um zum Abendessen das Programm erledigt war.

Die Befreiung von der Schule klappt natürlich auch nur bei Schülern, die gut in der Schule stehen. Aber das sind ja die meisten Judoka. :wink:
Sportgruss Joachim (bushi7)
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Klar macht 3x ne Woche mehr Spaß und bringt vom Lernen
her mehr als verteilte Wochenenden, aber Fakt ist auch,
daß dann halt nur Schüler, Studenten und Beamte (also die mit dem
Sonderurlaub;-) ) evt. noch Ledige mit viel Urlaub in den Genuß kommen...

Für meinen Geschmack übertreiben "sie" es mittlerweile mit der
Ausbildung...
Also der Zeit-/Geldaufwand ist einfach zu hoch,
ich glaube nicht, daß ich mir in der heutigen Zeit nochmal ne
Fachübungsleiter- od. TrainerC-Ausbildung an die Backe hängen würde...
Letzten Endes ist Judo doch nur ein Hobby...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von bushi7 »

Fritz hat geschrieben:Für meinen Geschmack übertreiben "sie" es mittlerweile mit der
Ausbildung...
Also der Zeit-/Geldaufwand ist einfach zu hoch,
ich glaube nicht, daß ich mir in der heutigen Zeit nochmal ne
Fachübungsleiter- od. TrainerC-Ausbildung an die Backe hängen würde...
Letzten Endes ist Judo doch nur ein Hobby...
Der Geldaufwand ist doch wirklich nicht hoch, zumindest nicht bei uns. Für den derzeitigen Trainer i.A. habe ich 100 € überwiesen (für 3 Wochen, Übernachtung, Vollpension - und die Küche unserer Landessportschule ist weit über die Landesgrenzen bekannt) einen Teil davon erhält der Teilnehmer nach dem Prüfungslehrgang als Fahrtkostenzuschuss zurück. Selbstverständlich übernimmt der Verein diese Auslagen, denn er profitiert letztendlich ja auch davon.

Bedenkt man, daß der Teilnehmer hierfür am Ende einen qualifizierten nebenberuflich Abschluss erlangt, ist das wirklich nicht zuviel. Junge Trainer profitieren gleich mehrfach davon, denn zunächst können diese sich z.B. bei einem Studium ein paar Euro dazuverdienen (qualifizierte Übungsleiter sind bekanntlich Mangelware und werden nahezu überall gerne genommen) und ferner darf die soziale Kompetenz, die er damit erlangt nicht vergessen werden, die Wirtschaft sieht das in einer Bewerbung gerne, zeigt er doch in einer Bewerbung, daß er bereit ist Zeit und Urlaub oder Freizeit zu opfern, für einen sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag, nämlich Kinder und Jugendliche auszubilden und ihnen durch den Sport auch ein Stück Erziehung zukommen zu lassen. Im übrigen stellt unser Verein auch gerne ein qualifiziertes Zeugnis für eine solche Bewerbung aus.

Wer diese Aufgabe übernimmt, muss gut vorbereitet sein. Ich denke, daß die derzeitige Ausbildungskonzeption zwingend notwendig ist und auf gar keinen Fall reduziert werden kann, das Gegenteil ist der Fall.
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Beitrag von Christian »

Hi,
100 Euro sind noch erträglich. In Niedersachsen kostet der Lehrgang zum Übungsleiter 300 Euro.
ÜL-Ausbildung 2/04, der Herbstkurs von der NJV Homepage hat geschrieben:Kosten:
300,- Euro, darin enthalten sind Unterkunft, Verpflegung und Programm. Bei Verzicht auf eines der Wochenenden verringert sich der Betrag um je 40,- Euro. Es fallen noch Kosten in Höhe von ca. 15,- Euro für Unterrichtsmaterialien an.
Der Lehrgang dauert 3 Wochenenden + 1 ganze Woche.
bushi7 hat geschrieben: Selbstverständlich übernimmt der Verein diese Auslagen, denn er profitiert letztendlich ja auch davon.
Der Verein übernimmt die Kosten aber meistens nur, wenn man sich verpflichtet für einen gewissen Zeitraum dem Verein zur Verfügung zu stehen.
schöne Grüße
Christian
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Beitrag von bushi7 »

Christian hat geschrieben:Hi,
100 Euro sind noch erträglich. In Niedersachsen kostet der Lehrgang zum Übungsleiter 300 Euro.

bushi7 hat geschrieben: Selbstverständlich übernimmt der Verein diese Auslagen, denn er profitiert letztendlich ja auch davon.
Der Verein übernimmt die Kosten aber meistens nur, wenn man sich verpflichtet für einen gewissen Zeitraum dem Verein zur Verfügung zu stehen.
Das sieht man bei uns nicht so eng. Ich betrachte die Judoszene als eine grosse Gemeinschaft, wo jeder Verein seinen Teil dazu beitragen soll. Wenn wir das so restrektiv handhaben würden, dann dürften wir keinen Abiturienten zur Ausbildung schicken. Denn in Sigmaringen bleibt wohl wegen der fehlenden Hochschulen und Universitäten keiner. Aber was soll´s, dann profitieren halt andere Vereine davon und es kommt letztendlich wieder der Jugend zu Gute. Wir haben dafür auch schon mal einen ausgebildeten Judotrainer bekommen. Ich denke, daß das Geld sehr sinnvoll investiert ist und schließlich hat ein angehender Trainer ja auch jahrelang im Verein geschafft. Ich binde niemanden zwangsweise an einen Verein, schon gar nicht wegen solcher geringfügigen Beträge. Wenn so eine Trainerausbildung 1000 € kosten würde, dann kann man über Auflagen auch nachdenken.
Zuletzt geändert von bushi7 am 26.07.2004, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Land Brandenburg:

für FachÜL: 6 WE, insgesamt 275€ (5x50€ + 1x25€)
Trainer C: +1 WE, (80€)

Und dabei finde ich es in Brandenburg noch erträglich, vom Zeitaufwand her.
(Wenigstens gibt es da nicht solchen Quatsch wie zusätzlichen
Kari-Lehrgang usw.)

Für Berlin bin ich zu faul es rauszusuchen, aber da teilt sich die Ausbildung
in nen sportartübergreifenden Teil, der beim LSB abzuleisten ist und
dann in nen judospezifischen Teil, + 1. Hilfe + Karilehrgang(?)
bushi7 hat geschrieben:die Wirtschaft sieht das in einer Bewerbung gerne, zeigt er doch in einer Bewerbung, daß er bereit ist Zeit und Urlaub oder Freizeit zu opfern, für einen sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag, nämlich Kinder und Jugendliche auszubilden und ihnen durch den Sport auch ein Stück Erziehung zukommen zu lassen.
Klar ;-) Dann sieht ein potentieller Arbeitgeber: Mensch der
hat Verpflichtungen mit festen Zeiten, der kann nicht beliebig Überstunden
machen.
Christian hat geschrieben:Der Verein übernimmt die Kosten aber meistens nur, wenn man sich verpflichtet für einen gewissen Zeitraum dem Verein zur Verfügung zu stehen.
Und wenn die Zielgruppe aber dann in der Masse Schüler / Studenten
sind, ist mit schöner Regelmäßigkeit davon auszugehbar, daß es diese
dann sowieso durch die berufliche Entwicklung vom Verein weg "treibt"...
:-/
bushi7 hat geschrieben:Ich binde niemanden zwangsweise an einen Verein, schon gar nicht wegen solcher geringfügigen Beträge.
Wenn es sich der Verein leisten kann, dann ist daß eine sehr noble
Einstellung...
In meinem alten Verein, haben wir die "Masse" der Übungsleiter
zur Breitensportausbildung geschickt, warum:
a) war in der Nähe, b) geringerer Zeitbedarf c) geringere Kosten,
die dann auch durch den Verein übernommen werden konnten...
Ist natürlich vom Judo her sinnlos, aber
der Verein brauchte Lizenzen, weil da Förderungen dranhängen...
(waren auch nicht nur Judoka, unsere Karateka u. TKDler haben
da auch mitgemacht) Allerdings haben sie damals ne Verpflichtung
unterschrieben ne gewisse Zeit als ÜL tätig zu sein...
Wenigsten könnten bei uns die Breitensportlizenzen auf den Ausbildungsumfang für ne Judo-FachÜL-Ausbildung angerechnet werden,
so daß dann weniger Wochenendlehrgänge zu machen sind...
Ist aber schon blöd, wenn durch ne einfache Kosten/Nutzen-Abwägung
dann das judofachliche etwas auf der Strecke bleibt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Fritz hat geschrieben:
bushi7 hat geschrieben:die Wirtschaft sieht das in einer Bewerbung gerne, zeigt er doch in einer Bewerbung, daß er bereit ist Zeit und Urlaub oder Freizeit zu opfern, für einen sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag, nämlich Kinder und Jugendliche auszubilden und ihnen durch den Sport auch ein Stück Erziehung zukommen zu lassen.
Klar ;-) Dann sieht ein potentieller Arbeitgeber: Mensch der
hat Verpflichtungen mit festen Zeiten, der kann nicht beliebig Überstunden
machen.
Nein, jetzt aber wirklich mal im Ernst: Die Wirtschaft schaut schon lange nicht mehr nur nach den Schulnoten. Ganz wichtig ist heute der Bereich "soziale Kompetenz" und den lernt man eben nicht in der Schule.

Sich ohne direkte Gegenleistung gesellschaftlich zu engagieren, daß ist wirklich heute wichtig geworden. Wer uneigennützig gibt, der engagiert sich auch entsprechend im Beruf. Im Zuge zunehmender gesellschaftlicher Degeneration ist dann der Bereich Sport gerne gesehen.
Sportgruss Joachim (bushi7)
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Fallen_Angel
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Beitrag von Fallen_Angel »

Nur kurz zu den Lehrgängen: In Berlin sind die Blockkurse in den Ferien, wie es sie einmal gab, leider nicht mehr existent, wahrscheinlich wegen zu wenigen Teilnehmern/Interessenten. Bei uns gibt es momentan nur die Möglichkeit, an WE-Kursen Teilzunehmen, leider.

Und generell: Viel Zeit mit Judo verbringen und alles an Wissen aufsaugen, was man mitnehmen kann, also auch bei möglichst vielen und guten Trainern trainieren ;)
The earth is degenerating these days. Bribery and corruption abound. Children no longer mind parents. Every man wants to write a book, and it is evident that the end of the world is approaching fast.
Assyrian Tablet, 2800 B.C.
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