Änderungen der Ordnungen beim DJB

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Olaf
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Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Olaf »

Auf der DJB-Seite ist zu lesen:
Weiterhin wurden zahlreiche inhaltliche und redaktionelle Änderungen von DJB-Ordnungen beschlossen.
Kann jemand Informationen zu den entsprechenden Änderungen geben?

Das hier habe ich jetzt auf der Seite des Judoverbandes Pfalz gefunden. Weiß jemand von weiteren Änderungen, die alle Vereine betreffen?
Ein ganz wichtiges Thema für alle Verbände war die DJB-Aussage, dass ab 2014 für alle Mitglieder eines

Judovereins eine DJB-Jahressichtmarke bezogen werden muss, also auch für die, die bei der Bestands-
meldung als passiv angegeben wurden.
Bei dem TOP 17, Jugendleiterausbildung 2014, berichtete der DJB Lehr-/Prüfungsreferent Ralf Lippmann, dass vorgesehen ist, dass ab 2014 die Trainer C Lizenz mit 16 Jahren erlangt werden kann. Bei der eigenständigen Jugendleiterausbildung soll ein Baukastensystem zum Einsatz kommen, die Vorstellung wird er bei den nächsten Lehr-/Prüfungsreferenten-Tagung vornehmen.

Ebenfalls gab die Versammlung ein Meinungsbild zu der vorgesehenen Optimierung einer flexiblen Altersstruktur bei Kyu-Prüfung ab, die bei der o.g. Tagung auch vorgestellt wird.
LG
Olaf
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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derLichtschalter
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von derLichtschalter »

Olaf hat geschrieben:
Ein ganz wichtiges Thema für alle Verbände war die DJB-Aussage, dass ab 2014 für alle Mitglieder eines

Judovereins eine DJB-Jahressichtmarke bezogen werden muss, also auch für die, die bei der Bestands-
meldung als passiv angegeben wurden.
Mein Bruder hat eine Startberechtigung in BaWü, ist in seinem Heimatverein in RPf passives Mitglied - soll er nun zwei Jahressichtmarken bezahlen müssen?
CasimirC
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von CasimirC »

Olaf hat geschrieben:
Ein ganz wichtiges Thema für alle Verbände war die DJB-Aussage, dass ab 2014 für alle Mitglieder eines Judovereins eine DJB-Jahressichtmarke bezogen werden muss, also auch für die, die bei der Bestandsmeldung als passiv angegeben wurden.
Wenn es ein ganz wichtiges Thema war, gehe ich doch davon aus, dass hierüber ausführlich diskutiert wurde und man auch eine Lösung / einen Kompromiss gefunden hat / zu einem Ergebnis gekommen ist!?
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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derLichtschalter
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von derLichtschalter »

Ja nun, es löst ja zumindest das Problem, dass ich manche Vereine in großem Stil Sichtmarken sparen, solange die Mitglieder nicht auf Wettkämpfe gehen.
caesar
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von caesar »

derLichtschalter hat geschrieben:Ja nun, es löst ja zumindest das Problem, dass ich manche Vereine in großem Stil Sichtmarken sparen, solange die Mitglieder nicht auf Wettkämpfe gehen.
Da wird sich der DJB aber wundern, wo seine Mitgliederzahlen hinfallen, wenn die ganzen Passleichen und passiven Mitglieder auf einmal wegfallen, weil da keiner für die Jahresmarke zahlen will.
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Uwe 23
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Uwe 23 »

Na gut hoffen wir, dass es was bringt.
Und dass nicht besonders "sparsame" Vereine ihre "passiven" Judoka dann als Turner oder so etwas melden.

Ist natürlich schade, dass es nötig ist das zu ändern, so könnte man den ein oder anderen Judoka vergraulen, wenn man die Mitgliedschaft bei einer echten Pause nicht so leicht passiv stellen kann. Da überlegt sich vielleicht mancher, ob er nicht gleich ganz austritt.

Aber es scheint ja so zu sein, dass zu viele Vereine da getrickst haben.

Da muss man dann gucken, wie sich die Zahl der aktiven Mitglieder entwickelt. Also wie viele Passive dann doch aktiv waren, und wie viele wirklich passiv waren, die sich dann vermutlich zum Teil ganz abmelden.

Ich weiß gar nicht... hat der DJB heute finanziell etwas von den passiv gemeldeten Mitgliedern, wenn sie keine Beitragsmarke beziehen?
Jupp
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Jupp »

Wie hoch war noch einmal der Preis für eine Jahressichtmarke des DJB?

Waren es 15.- € pro Jahr?

Das wären dann 1,25 €/Monat pro Passivmitglied!

Bei Vereinen, die 4.- € Monatsbeitrag nehmen ist das Geld (entspricht einer Beitragserhöhung um 32%)!

Das scheint mir tatsächlich ein bedeutsamer Grund zu sein, nach so vielen Jahren des "Passivstatus" den Verein zu verlassen.

Andererseits:
Ein Verein, der seine 100-200 Passivmitglieder bisher nicht zu melden brauchte, muss jetzt auf einmal 1.500 - 3.000 € im Jahr an den DJB zahlen - das sind dann schon Summen...

Aber:
Wenn Vereine mit niedrigem Monatsbeitrag (also unter 10.- €) ihre Kosten über die Passivmitglieder niedrig halten wollen, muss man sich vielleicht auch fragen, ob eine Beitragserhöhung nicht der geeignetere Weg ist... (Na ja, ist bei 10.-€ im Monat auch eine Erhöhung um über 10%, also nicht so ganz ohne)

Jupp
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Fritz
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Fritz »

Na toll, wie sieht es bei Mehrsparten-Vereinen aus,
müssen Teilnehmer einer Gymnastikgruppe dann auch Beitragsmarken bezahlen?

Ich denke, mal es wird einfach mehr "Mehrsparten-Vereine" in Zukunft geben.
Also Vereine, die eine Judo-Sparte haben und eine "Passiv-Sport-Sparte". Und beide
Sparten werden sich so gut verstehen, daß den Teilnehmern ermöglicht wird, am jeweils
anderen Training teilzunehmen. Und manchmal wird wohl sowieso ganz selbstlos Trainingszeit und
Mattenplatz geteilt... :BangHead
Uwe 23 hat geschrieben:Ich weiß gar nicht... hat der DJB heute finanziell etwas von den passiv gemeldeten Mitgliedern, wenn sie keine Beitragsmarke beziehen?
Was haben denn die Vereine von den Beitragsmarken, die sie für die Passiven und Karteileichen beziehen müssten?

Abgesehen davon, kann der DJB verlangen was er will, seine Mitglieder sind die LVs und nicht die Vereine.
Mit anderen Worten, Vereine wären gut beraten, bei den Mitgliederversammlungen der LVs klare Aussagen bzgl. des Verhaltens des LV-Präsidiums gegenüber dem DJB zu beschließen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Uwe 23
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Uwe 23 »

Normalerweise sollten die 15 € im Jahr doch für ein passives Mitglied nicht so das Problem sein. Es sind ja meist mehr die Erwachsenen. Ob sie dann z.B. bei einem günstigen Verein 150 € oder 165 € für Nichts bezahlen, ist denen dann vermutlich auch egal. Es sind ja meist dann die, die 40 bis 70 € im Monat für ein Fitnessstudio bezahlen, wo sie auch nie hin gehen :) .

Die Ursache für diese neue Aktion zur Beitragsgerechtigkeit (vermutlich), haben die Vereine mit ihrer Trickserei selbst gesetzt. Die ehrlichen leiden jetzt dann leider mit den schwarzen Schafen mit.

Die Landesverbände sind genauso auf die Einnahmen angewiesen, darum sollten sie die Notwendigkeit solcher Maßnahmen ihren Mitgliedern auch erklären können.
Ich denke 1,25 € im Monat sollte jedem Judoka ein funktionierender Verband schon wert sein.

Für die LVs in denen Unruhe herrscht, wird das leider wieder ein willkommener Anlass für weitere Querelen sein. Denn gerade wenns ans Portemonnaie geht, verstehen viele keinen Spaß.
Seid hier nicht mehr über so was diskutiert werden darf, hört man das ja nur noch über Gerüchte. "Hessische Verhältnisse" sind ja inzwischen schon ein fester Begriff im deutschen Judo. Und die gibt es zur Zeit leider nicht nur in Hessen.

Meine Frage danach, ob der DJB finanziell was von passiven Mitgliedern hat, was eigentlich nicht rhetorisch gemeint. Ich dachte daran, ob der DJB oder die LVs für diese Mitglieder zumindest irgendwelche Zuschüsse bekommen. So dass sie auch ein finanzielles Interesse an möglichst vielen passiven Mitgliedern haben müssten.
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Fritz
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Fritz »

Die Höhe der Summe ist doch völlig zweitrangig.
Das Problem ist doch, daß behauptet wird, daß Vereine "bescheißen", wobei man sich
noch streiten kann, ob es überhaupt "Beschiss" ist, wenn Vereine passive Judoka nicht mit
Ausweisen und Marken versehen.
Und weil man pauschal "Beschiss" unterstellt, wird versucht den "ehrlichen", verbandsgläubigen Vereinen
mehr Geld aus den Rippen zu schneiden.
Denn - wie ich versucht habe anzudeuten - ist es doch recht einfach, sich so zu organisieren, daß
die Maßnahme ins Leere gehen muß...

Und es ist ja nicht nur diese Erhöhung, nein, vergessen wir nicht:
- Wettkampflizenz,
- die merkwürdigen Versandkosten-Pauschalen für die neuen Pässe,
- reguläre Marken-Verteuerung,
- Marken-Mindestabnahme-Mengen
- Sonderprüfungs-Marken-Urkunde
- mehr Farbgurte
usw. usf.
so über die Jahre hinweg kommt da doch einiges zusammen...

Wäre auch alles kein Problem, wenn ein adäquater Gegenwert zurückkäme,
aber im Gegenteil, mittlerweile erdreisten sich sogar schon die LSBs (wenn sie überhaupt Zuschüsse
für ÜL ausgeben) von langjährigen ÜL u. ihren Vereinen, bargeldlose Zahlung der ÜL-Entschädigungen,
Führungszeugnisse und Ehrenkodex-Unterschriften zu verlangen zwecks Bewilligung dieser Zuschüsse...

Und die Unterstützung des LV bei der Durchführung von Vereinsturnieren, ist bisher bei uns hier ebenfalls
Null, Karis mußten wir uns bisher immer selbst zusammenbetteln (einmal sogar
trotz bereits zugesagter Kari-Bestellung) , die Ausschreibung wurde unter Anführung fadenscheiniger
Gründen die letzten Jahre auch nicht im Terminkalender veröffentlicht.
Schreiben bzgl. Ausbildungs- u. Prüfungsfragen werden regelmäßig nicht, oder nur unter
erheblichen Nachfrage-Aufwand beantwortet, geschweige denn bearbeitet...

Hier im Forum gabs auch schon ein "schönes" Beispiel von Skipper, wie mit Vereinen - die etwas zum Wohle
der Sports auf die Beine stellen - umgesprungen wird, seitens des Verbandes...

:angry4
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Olaf
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Olaf »

Niedersachsen zieht diese Art der Meldung schon seit letztem Jahr durch. Massgeblich ist die Meldezahl an den LSB und "Passive" zahlen voll.
Da habe ich derzeit mehrere Arten von Mitgliedern, die bisher unter diesem Stichwort liefen.

1. Karteileichen, die aber noch immer vollen Beitrag zahlen. Diese stellen kein echtes Problem dar, da die Kosten des Beitrags die der Marken kompensieren. Habe halt nur Marken übrig. Ich habe nur ein Problem damit, dass der Verband hier Gelder bei Menschen abschöpfen will, für die er definitiv keine Leistung mehr erbringt, weil diese ja weder auf Wettkämpfe fahren, noch Prüfungen machen, noch die Übungsleiter in Anspruch nehmen, die sich über den Verband fortbilden.

2. Familienmitgliedschaften. Bei uns gibt es die Möglichkeit ab 3 Personen die ganze Familie im (Mehrsparen)Verein anzumelden. Wenn die Kinder Judo machen, spielt Mama z.B. Badminton und der Papa z.B. Fussball. Zugeordnet werden sie aber intern der Sparte über die die Anmeldung gelaufen ist, in unserem Fall Judo.

3. Ex-Judoka, welche irgendwann vereinsintern die Sparte gewechselt haben. Mit der alten Anmeldung wurden sie vereinsintern weiter unter Judo geführt.

4. Sportler mit Mehrfachmitgliedschaften. Mehrere Sportler in der Sparte sind aus alter Verbundenheit Mitglieder (meist passive) in ihren alten Vereinen geblieben. Für mich selbst trifft das sogar für 3 Vereine zu, 2 alte wo ich noch Passivbeitrag bezahle und eben meinen aktuellen. Ich kann aber nur eine Marke in meinen Pass kleben. Bei einigen läuft der Pass nicht mal über unsere Sparte, sondern sie starten immer noch für ihren alten Verein.

Wir haben daher im letzten Jahre ein Bereinigung unserer Mitgliederlisten durchgeführt und alle Personen, die zu den Punkten 2 und 3 gehören aus unserer Liste den aktuellen, bzw. letzten ausgeübten Sportarten zugeordnet. Das hat unsere Mitgliederzahl um fast 40 reduziert.

Den Personen unter Punkt 4 werden wir für dieses Jahr nahelegen ihre Vereine über die geltende Regelung zu informieren und gegebenenfalls die Mitgliedschaften zu beenden. In meinem Fall beträgt der Jahres(passiv)beitrag in einem Fall 12 €, im anderen 7,80 € pro Quartal. Das heißt, zumindest ein Verein zahlt sogar drauf, wenn ich weiter dort Mitglied bleibe und sie mich dem LSB unter Judo melden.
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von derLichtschalter »

Bei uns wird das Geld für die Marke jedes Jahr separat eingetrieben und nicht über den Mitgliedsbeitrag bezahlt.
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Patrick
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Patrick »

Ich bin Mitglied in zwei badischen und zwei bayerischen Vereinen. Welche Mehrkosten entstehen den Judoverbänden (Badischer JV, Bayerischer JV und DJB) durch mich im Vergleich zu einer regulären Einzelmitgliedschaft in nur einem einzigen Verein?
Judo - just for fun!
katana
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von katana »

Fritz hat geschrieben:Abgesehen davon, kann der DJB verlangen was er will, seine Mitglieder sind die LVs und nicht die Vereine.
Eben dies ist die zentrale Frage,...
kann der DJB überhaupt Pflicht-Beiträge von Einzelmitgliedern (Personen) der Vereine eintreiben oder beschließen ???
Jupp hat geschrieben:Bei Vereinen, die 4.- € Monatsbeitrag nehmen ist das Geld (entspricht einer Beitragserhöhung um 32%)!
So ist es, ...und ich behaupte 4.-€/Monat sind für viele Dorfvereine sogar noch Traumzustände.
Eine derartige Beitragserhöhung wäre rein rechtlich schon sittenwidrig und für Kleinvereine nicht durchführbar.

KK
Holger König
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Holger König »

Passiv- bzw. Förder-Mitglieder, die keine Sportversicherung brauchen (bzw. diese über einen anderne Verein haben, über den diese beim Verband gemeldet sind), müßte man dem Verband gar nicht melden.
Bei Familenmitgliedschaften müßten die Vereine intern eine Familie auf mehrere Sparten teilen und die einzelnen Mitglieder jeweils den einzelnen Verbänden melden (bzw. wenn P-/F-M nicht melden).
Wobei für mich ein passives Mitglied jemand ist, der (abgesehen von Versammlung, Feiern und Vorstandswahl) nicht am Vereinsleben teilnimmt.
Wird jedoch eine Versicherung gebraucht (z.B. Eltern, die zwar nicht sportlich aktiv sind, aber als Begleitpersonen zu Wettkampf-Fahrten mitkommen), sollte eine Meldung über den billigsten Verband erfolgen.
Ggf. sollte dem LSB gegenüber das Problem angesprochen werden, eine separate Meldung für P-/F-Mitgliedschaften zu regeln, denn diese gehen die Judo-Verbände nichts an.
tutor!
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von tutor! »

Leider wurde hier wie andernorts etwas missverständlich und auch unvollständig/fehlerhaft aus der MV des DJB berichtet und darauf aufsetzend spekuliert. Hintergrund ist keine DJB/LV-Angelegenheit, sondern eine DOSB-Vorgabe.

Am 4.12. 2010 hat die MV des DOSB beschlossen, bundesweit einheitliche Regelungen zur Zuordnung von Vereinsmitgliedern zu Fachverbänden zu erlassen. Diese wurden vom DOSB-Präsidium am 13.5.2013 in einer mehrseitigen Broschüre veröffentlicht und in Kraft gesetzt.

Worum geht es dabei?

In der Vergangenheit haben verschiedene DOSB-Mitgliedsverbände versucht, mit Dumping-Preisen bei Mitgliedschaften Mitglieder anderer Fachverbände regelrecht abzuwerben. Es handelte sich dabei vor allem und Teilnehmer solcher Bewegungsangebote, deren Zuordnung zu bestimmten Sportarten schwierig - weil ähnlich oder "überlappend" - ist und die den Verbänden kein Geld kosten (z.B. weil keine Wettkämpfe oder fachspezifische Ausbildungen anfallen). Ziel dieser Dumpingangebote ist/war das Abgreifen von Zuschüssen des DOSB, der öffentliche Mittel auf die Mitgliedsverbände nach bestimmten Schlüsseln verteilt. Diesem Treiben soll ein Ende gesetzt werden, was denke ich auch nachvollziehbar ist.

Zwei Bestimmungen sind für die Debatte hier von Bedeutung:
1.) Die Vereinsmitglieder sind den Fachverbänden zuzuordnen, deren Sportarten sie betreiben (Achtung: betreiben!)
2.) Eine Erhebung der Mitglieder seitens der Landessportbünde erfolgt nicht mehr getrennt nach aktiver/passiver/befristeter Mitgliedschaften (warum auch - es geht um Leute, die eine Sportart betreiben!)

Hierüber wurden die Vertreter der Landesverbände infomiert.

Das vollständige Dokument als PDF findet ihr unter:
http://www.dosb.de/fileadmin/sharepoint ... bänden.pdf
(leider scheint der Link am "ä" zu scheitern - bitte bei Fehlermeldung einfach die URL um "änden.pdf" ergänzen)

Ein weiteres Grundlagendokument ist hier:
http://www.dosb.de/fileadmin/Bilder_all ... ebungx.pdf
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von katana »

@Tutor!
Deine Ausführung sind einleuchtend.
Was aber hat das mit der DJB-Jahresmarke zu tun ???
Was genau wurde denn nun eigentlich vom DJB beschlossen ???
Und.... kann der DJB überhaupt für Einzelpersonen der Vereine eine Pflicht zur Abnahme der Jahresmarke beschließen ?
bzw. rechtlich durchsetzen ?


KK
CasimirC
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von CasimirC »

Der Frage von katana möchte ich noch eine Frage anschließen:
tutor! hat geschrieben:Zwei Bestimmungen sind für die Debatte hier von Bedeutung:
1.) Die Vereinsmitglieder sind den Fachverbänden zuzuordnen, deren Sportarten sie betreiben (Achtung: betreiben!)
2.) Eine Erhebung der Mitglieder seitens der Landessportbünde erfolgt nicht mehr getrennt nach aktiver/passiver/befristeter Mitgliedschaften (warum auch - es geht um Leute, die eine Sportart betreiben!)
Bedeutet denn 2.), dass zukünftig alle Mitglieder eines Vereins automatisch als "aktive Mitglieder" gewertet werden und deshalb eine Pflicht besteht, für diese eine Jahressichtmarke zu erwerben?

Wie sinnig ist das denn bei nichtaktiven Eltern von einem aktiven Kind, die die Arbeit ihres Vereins dadurch unterstützen, dass sie statt der Einzelmitgliedschaft eine Familienmitgliedschaft abgeschlossen haben?
Oder bei nicht mehr aktiven früheren Judoka, die ihren Verein aus Dankbarkeit gern weiter über den Mitgliedsbeitrag unterstützen?
Oder bei reinen Fördermitgliedern, die ohne persönliche Verbindung einen Verein über eine Mitgliedschaft unterstützen?
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von Olaf »

Die Ausführungen Tutors sind in Niedersachsen nicht relevant, da der LSB hier andere Formulierungen in der Satzung hat
LSB-Satzung,§9 Ziff.2
- Bei der Bestandserhebung sind alle Mitglieder (aktive, passive, sonstige) unter der Rubrik ‚Gesamtmitglieder‘ anzugeben.

- Die Vereinsmitglieder sind den jeweiligen LFV zuzuordnen.
Und wie ich schon an anderer Stelle geschreiben hatte, werden die Beitragsmarken in Nds. nicht mehr durch Meldung an den Verband, sondern ausschließlich nach der Meldung der Vereine an den LSB verschickt und in Rechnung gestellt.

LG
Olaf

@CasimirC: Es ist insofern sinnig als dadurch höhere Einnahmen (zumindest als einmaliger Effekt, bis die Vereine ihre Mitgliederlisten bereinigen) generiert werden können. Ich befürchte allerdings, dass der Schuss nach hinten losgeht und dadurch die Mitgliederzahlen ebenfalls stark zurückgehen werden, (wahrscheinlich ebenfalls sprunghaft und als einmaliger Effekt) da alle infragekommenden, nicht aktiven Mitglieder kurz- und mittelfristig aus den Mitgliederzahlen -Judo- verschwinden werden. Vielleicht ist es aber auch Ziel der Maßnahme, eine realistische Einschätzung zu erhalten, wie viele Menschen tatsächlich Judo betreiben und man möchte so die Karteileichen, fördernden Eltern etc. aus der Statistik bekommen. Da halte ich das vorgeschlagene Vorgehen für ein sehr geeignetes Mittel.
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Re: Änderungen der Ordnungen beim DJB

Beitrag von tutor! »

katana hat geschrieben:Was genau wurde denn nun eigentlich vom DJB beschlossen ???
Das DJB-Präsidium die MV über die neuen Regularien des DOSB lediglich informiert - beschlossen wurde gar nichts!

Zum Thema aktiv/passiv: Die Vereine sollen den Landessportbünden nur die Mitglieder melden, die auch eine Sportart betreiben - also nur die aktiven Mitglieder. Das geht auch aus den verlinkten Dokumenten hervor. Die passiven Mitglieder der Vereine - Oma, Opa usw. - sollen von den LSBs gar nicht erst erfasst werden. Diese Mitglieder unterstützen die Vereine, die LSBs erbringen keine Leistung, tragen auch kein Versicherungsrisiko usw. und von daher sollen hier auch keine Beiträge abgeschöpft werden.

Wenn einzelne LSBs derzeit noch anders verfahren, müssen sie ihre Praxis ändern - der Beschluss des DOSB-Präsidiums datiert ja von diesem Jahr.

Problematisch ist die derzeit teilweise (noch) gängige Praxis, Mitglieder als "passiv" zu melden, die eine Sportart innerhalb eines Vereins aktiv betreiben, die entweder keinen Fachverband hat, oder in der der Verein nicht dem Fachverband angeschlossen ist (z.B. eine Ninjutsu-Gruppe in einem Judoverein). Diese Meldung als passive Mitglieder wird es künftig nicht mehr geben, da diese Mitglieder erstens ohnehin nicht passiv sondern aktiv sind und zweitens deshalb nicht nach aktiv/aktiv unterschieden werden wird.

Die Verfahrensweise in derartigen Fällen, die ja sehr kompliziert sein können, ist in den Dokumenten beschrieben.
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Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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