Prüfung mit Shiai oder ohne

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Judo_HoHan
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Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Judo_HoHan »

Hallo liebe Forumsmitglieder,
wir im unserem Verein möchten, dass die, die Prüfung zum 5. Kyu und höher wenigstens einmal im Jahr zum Wettkampf gehen. Und wenn es nur unsere Vereinsmeisterschaft ist, so sagen wir dies auch im Training.
Jetzt meint eine Mutter, nur weil sie keine Lust zum fahren hat, dürften wir ihr Kind nicht bestrafen und wo so was stehen würde. Sie ist soweit gegangen, es am Hauptverein ran zu tragen und hat sogar beim Verband angerufen. Von da kam dann, wenn sie das im Verein so möchten, dann ist das halt so.
Was ist denn eure Meinung.
Gruß
Holger
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Hofi
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Hofi »

Hi!
Der Verein entscheidet, wen er zur Prüfung zulässt. Wir verlängern einfach die Vorbereitungszeit für die, die nur normal trainieren.
Bis dann
Hofi
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Kumamoto
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Kumamoto »

nur weil sie keine Lust zum fahren hat
Schonmal was von Fahrgemeinschaft gehört? Dann entfällt ihr (vorgeschobenes) Argument...
Bandog
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Re: AW: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Bandog »

Ich stimme der Meinung des Verbandes zu, wenn es der Verein so möchte, dann ist das halt so.

Wenn die Mutter keine Lust aufs Fahren hat, dann kann sie ja ne Fahrgemeinschaften bilden oder so.;-)

LG

Bandog
Ko-soto-gake
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Ko-soto-gake »

...zumal sie doch gar nicht fahren muss, wenn ihr sogar eine Vereinsmeisterschaft anbietet, oder?
Juiz
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Juiz »

Is das nicht eher ne Grundsatzfrage?

Wir haben Kinder, denen einfach jeglicher Kampfgeist fehlt. Wenn wir die zum Wettkämpfen zwingen (auch wenns nur passiv ist, weil sie sonst nichtmehr weiterkommen) hat das nur eine Folge, sie hören auf mit dem Judo oder wechseln den Verein.

Meiner Meinung nach kann man die höheren Graduierungen ruhig auch ohne Wettkämpfe vergeben, allerdings sollte dann eine ordentliche Randorikultur im Verein vorhanden sein, sprich der Prüfling kommt nicht ganz ums Kämpfen drumherum, aber es geschieht freundschaftlich. Das Messen im Wettkampf liegt einfach nicht jedem.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Ko-soto-gake »

Juiz hat geschrieben: Das Messen im Wettkampf liegt einfach nicht jedem.
Das sehe ich auch so, bin allerdings der Meinung, dass man es wenigstens mal ausprobiert haben sollte. Wenn das Kind/die Eltern/der Trainer nach einigen Turnieren merkt, dass das nicht passt, ist das für mich völlig in Ordnung. Mir ist es dann lieber, die Kinder haben weiterhin Spaß am Judo im Verein, als dass sie ganz aufhören.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von JSC Mitglied »

Wenn die Vereinsmeisterschaft schon zählt, warum muss man sich dann aufregen.
Früher war es normal, dass man bis 30 Kampfpunkte für den Dan brauchte.
Zu DDR-Zeiten, in meinen Verein musste man 10 Kampfpunkte gegen Gleich- oder Höhergraduierte haben, um bei der Prüfung antreten zu dürfen!
Wie Hofi es beschrieben hat, ist glaube die beste Möglichkeit.
freundliche Grüße
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Judo_HoHan
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Judo_HoHan »

Hallo,
so wie Hofi machen wir das ja schon die ganze Zeit. Aber sind wir mal ehrlich, wenn ein Kind Fußball oder Basketball etc Trainiert im Verein der sagt auch nicht ich will nicht am Spielbetrieb teilnehmen oder.
Gruß
Holger
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Juiz »

Ko-soto-gake hat geschrieben:
Juiz hat geschrieben: Das Messen im Wettkampf liegt einfach nicht jedem.
Das sehe ich auch so, bin allerdings der Meinung, dass man es wenigstens mal ausprobiert haben sollte. Wenn das Kind/die Eltern/der Trainer nach einigen Turnieren merkt, dass das nicht passt, ist das für mich völlig in Ordnung. Mir ist es dann lieber, die Kinder haben weiterhin Spaß am Judo im Verein, als dass sie ganz aufhören.
Da stimm ich dir 100% zu. Ausprobieren sollens alle. Wenn jemand danach sagt, ist nicht meins, sollte er trotzdem solange er will, Judo machen können und dabei auch alle Kyu- und Dangrade erreichen können. Vll. ist er ja der absolute Kata-Super-Meister ;-)
Holger König
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Holger König »

Bei den Kampfpunkten sollte man entscheiden, um was für eine Trainingsgruppe es sich handelt.
Bei einer Breitensportgruppe ist ein Wettkampfzwang als Prüfungsvoraussetzung unsinnig.
Dagegen kann es bei einer Gruppe, die Nachwuchs für den Leistungssport schaffen soll (Sportgymnasium), durchaus sinnvoll sein. Als Alternative würde sich jedoch auch in einer solchen Gruppe ab dem 3. Kuy die Verpflichtung zum Lizenz-Erwerb (Listenführerlehrgang) anbieten, wenn auf diese Weise der Kampfrichternachwuchs auf hohem Niveau ausgebildet werden soll.
LangerHans
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von LangerHans »

Juiz hat geschrieben:Is das nicht eher ne Grundsatzfrage?

Wir haben Kinder, denen einfach jeglicher Kampfgeist fehlt. Wenn wir die zum Wettkämpfen zwingen (auch wenns nur passiv ist, weil sie sonst nichtmehr weiterkommen) hat das nur eine Folge, sie hören auf mit dem Judo oder wechseln den Verein.

Meiner Meinung nach kann man die höheren Graduierungen ruhig auch ohne Wettkämpfe vergeben, allerdings sollte dann eine ordentliche Randorikultur im Verein vorhanden sein, sprich der Prüfling kommt nicht ganz ums Kämpfen drumherum, aber es geschieht freundschaftlich. Das Messen im Wettkampf liegt einfach nicht jedem.
Was sind denn "Höhere Graduierungen"? 6. Dan? 7.Dan? .... oder so tolle Dinge wie der 3. Kyu?

Wenn jemandem Kampfgeist fehlt, und auch kein Wille dazu da ist, was wollen die Leute dann beim Judo?
Es geht ja nicht darum, jedes zweite Wochenende zu Wettkämpfen zu fahren; es geht darum, sich auszutesten, seinen Leistungsstand zu überprüfen, zu gucken, ob die eigenen Fähigkeiten in Relation zu anderen, gleichklassifizierten Kämpfern stimmen. Und ob das nun 1x im Jahr, oder alle 3 Monate, oder alle 7 Tage passiert, obliegt jedem Judoka selber.

Ohne Vergleich - und ohne Anwendbarkeit gegen einen "nicht-freundschaftlichen Partner" - ist das alles nichts wert.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Juiz »

Ich rede von so tollen Sachen wie dem 3. Kyu, denn ohne den gibts keine Dangrade ;-)

Warum muss er sich denn mit Vereinsfremden messen? Für Wettkampfverweigerung gibt es viele Gründe (beim ersten Wettkampf verletzt oder auch nur vollkommen niedergemacht, bei kleinen Turnieren keine oder kaum Gegner (es ist echt frustierend, einen Tag zu opfern, um einen Kampf zu verlieren und dann 2. zu sein) ect. pp.) und nur ganz wenige, nämlich wirklich keine Lust am Kämpfen, könnte man tatsächlich ankreiden als ein Judokadefizit.
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guk
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von guk »

Es gibt eine Prüfungsordnung, die sollte bindend sein. Da steht nichts von Wettkampfpunkten, aber es gibt das Prüfungsfach Randori. Damit sollte sich überprüfen lassen, ob jemand die Techniken auch anwenden kann.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von LangerHans »

Das ist auch wichtig, dass die Anforderungen einer Ordnung eines Verbandes erfüllt werden.
Nicht, dass das, was gelehrt wird, auch anwendbar abrufbar sein muss.

Und genau deswegen sind die "Graduierungen" auch so wenig Wert, da sie nicht widerspiegeln, was der eine oder andere kann, und was nicht.
Juiz hat geschrieben:Ich rede von so tollen Sachen wie dem 3. Kyu, denn ohne den gibts keine Dangrade ;-)

Warum muss er sich denn mit Vereinsfremden messen? Für Wettkampfverweigerung gibt es viele Gründe (beim ersten Wettkampf verletzt oder auch nur vollkommen niedergemacht, bei kleinen Turnieren keine oder kaum Gegner (es ist echt frustrierend, einen Tag zu opfern, um einen Kampf zu verlieren und dann 2. zu sein) ect. pp.) und nur ganz wenige, nämlich wirklich keine Lust am Kämpfen, könnte man tatsächlich ankreiden als ein Judokadefizit.
Ein Kyu ist keine Graduierung. Und ein Kyugrade kann auch lange keine "hohe Graduierung" sein.

Wenn man - weil man sich einmal verletzt hat, oder weil man einmal verloren hat - die "Lust" am Kämpfen verliert, was hat dann das weitere Training für einen Sinn? Aufgeben, weil der Erfolg ausbleibt?
...und wenn man auf große Turniere fährt, kann man das "keine oder kaum"-Gegner Problem auch ganz geschickt umschiffen.

"Warum man sich mit Vereinsfremden messen muss" habe ich bereits geschrieben.
Jahrelanger vereinsinterner Randori-Inzest bringt dich nunmal nicht dahin, wo dich wechselnde, unbekannte Gegner/Partner zu führen.
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Re: AW: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Bandog »

@LangerHans

Und was wenn man nur Wettkämpfe nach IJF/DJB Regeln ablehnt aber z.B. an offenen Wettkämpfen mit weniger Einschränkungen teilnimmt. Aus Sicht des Verbandes nimmt man also an keinen Judo-Wettkämpfen teil, sollte man dennoch Prüfungen ablegen dürfen, was meinst du?

Aber ich stimme dir soweit zu, dass Shiai als Trainingsmittel zwingend erforderlich ist, sowohl als Erfolgsindikator als auch als eine Art dem Vollkontakt-Kampfsport innewohnenden Schutz vor "Bullshido"-Techniken. Allerdings greift dies ab einer gewissen Überreglementierung nicht mehr bezüglich strategisch, taktischer Fehlentwicklungen. So gesehen, wären stark reglementierte Wettkämpfe sogar kontraproduktiv, da sie vom eigentlichen Kampf und der SV weg führen. Nur mal als Gedankenspiel.;)

LG

Bandog
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von JSC Mitglied »

Langerhans, es stimmt, dass die Kyu-Grade keine Graduierungen im Sinne von Kano sind. In Japan gibt es hauptsächlich Dan-Grade und kaum Kyu-Graduierungen.
Kano hat außerdem, dass es förderlich sei, auf Wettkämpfe zu gehen. Obwohl er das Wettkampf-Judo abgelehnt hat.
Und Graduierungen zeigen wenig das Können der einzelnen Person. Hier nur 2 Beispiele:
  • Ich durfte mal mit einem Blaugurt (reiner Breitensportler, außerhalb des DJB, aber in der EJU) ein Bodenrandori machen, er hielt mich in der Kesa gatame, ich konnte mich durch eine Rolle rückwärts befreien. Und dies ist auch das einzige Mal gewesen, dass sowas möglich war.
  • Ein Weißgurt (letztes Jahr U18) hält mit einem Blaugurt (nicht der oben genannte) mit
freundliche Grüße
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Re: AW: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Bandog »

Wenn ein Weißgurt mit einem Blaugurt mithalten kann (und keine Erfahrung in artverwandten Systemen hat), dann sagt das m.M.n. durchaus etwas über den Blaugurt, dessen Trainer und das Training, sowie über die Standards der jeweiligen Prüfer aus.:???:

LG

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von tutor! »

JSC Mitglied hat geschrieben:Langerhans, es stimmt, dass die Kyu-Grade keine Graduierungen im Sinne von Kano sind. In Japan gibt es hauptsächlich Dan-Grade und kaum Kyu-Graduierungen.
Kano hat außerdem, dass es förderlich sei, auf Wettkämpfe zu gehen. Obwohl er das Wettkampf-Judo abgelehnt hat.
(...)
Ich muss an der Stelle ein wenig korrigierend eingreifen:
  • Kyu-Grade wurde sogar schrittweise von Kano eingeführt. Allerdings waren die Farben anders als im Westen üblich und es gab (und gibt) in Japan keine Prüfungsordnung, nach der die Vergabe der Grade einheitlich geregelt ist.
  • Kano war ein ausgesprochener Förderer des Wettkampf-Judo und absolut kein Gegner davon. Er hat nur einige Entwicklungen kritisch gesehen und über Anpassungen der Wettkampfregeln versucht, dagegen zu steuern.
Was die Ausgangsfrage betrifft, so möchte ich dringend davon abraten, irgendwelche Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Dieselbe Frage haben wir bei uns im Verein vor Jahren auch diskutiert, aber es bringt niemanden weiter, wenn Kinder auf Wettkämpfe gehen sollen, wenn sie es nicht wollen. Wenn sich Eltern einer Unterstützung ihrer Kinder verweigern, dann kann man auch nicht viel mehr tun, als Überzeugungsarbeit zu leisten.

Ich würde vielmehr darüber nachdenken, ob die Trainingsgestaltung so ist, dass die Lust am Kämpfen gefördert wird. Oftmals wird zu viel gespielt (zum Aufwärmen und zu "Belohnung" für fleißiges Trainieren), Technik zu oberflächlich geübt und das Randori gleicht mehr einem gegenseitigen Niederringen als Judo. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, dann wird eine Zwangsteilnahme an Wettkämpfen unweigerlich dazu führen, dass viele Kinder aufhören werden.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Fritz »

Bandog hat geschrieben:Und was wenn man nur Wettkämpfe nach IJF/DJB Regeln ablehnt aber z.B. an offenen Wettkämpfen mit weniger Einschränkungen teilnimmt. Aus Sicht des Verbandes nimmt man also an keinen Judo-Wettkämpfen teil, sollte man dennoch Prüfungen ablegen dürfen, was meinst du?
Da es sich um eine vereinsinterne Festlegung handelt,
ist es der Ausrichtung des Vereins geschuldet, wie er es umsetzt...
Mag Vereine geben, die sich als reine "Kaderschmieden" verstehen u. deshalb nur um IJF geregelte Wettkämpfe als
würdig erachten, mag Vereine geben, die einfach nur wollen, daß die Leute sich der Situation "Wettkampf" stellen u.
denen das Regelwerk schnurzpiep egal ist, solange Judo dabei verwendet werden kann...
tutor! hat geschrieben:Was die Ausgangsfrage betrifft, so möchte ich dringend davon abraten, irgendwelche Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Dieselbe Frage haben wir bei uns im Verein vor Jahren auch diskutiert, aber es bringt niemanden weiter, wenn Kinder auf Wettkämpfe gehen sollen, wenn sie es nicht wollen. Wenn sich Eltern einer Unterstützung ihrer Kinder verweigern, dann kann man auch nicht viel mehr tun, als Überzeugungsarbeit zu leisten.

Ich würde vielmehr darüber nachdenken, ob die Trainingsgestaltung so ist, dass die Lust am Kämpfen gefördert wird. Oftmals wird zu viel gespielt (zum Aufwärmen und zu "Belohnung" für fleißiges Trainieren), Technik zu oberflächlich geübt und das Randori gleicht mehr einem gegenseitigen Niederringen als Judo. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, dann wird eine Zwangsteilnahme an Wettkämpfen unweigerlich dazu führen, dass viele Kinder aufhören werden.
Ich glaube nicht, daß derartig verspielte Vereine Zwangsteilnahmen am Wettkampf ansetzen... ;-)

Ansonsten ist natürlich ein schwieriges Thema, wenn Üblinge mit Grüngurten ohne Wettkampferfahrung herumspringen u.
gleichgraduierte mit Erfahrung. Läßt sich schwer vermitteln, wenn jemand der nie Zeit für nen Wettkampf hat,
genauso schnell Kyu-Prüfungen ablegen darf... In der Regel geht es also bei denen etwas langsamer (bzw. bei den anderen
etwas schneller). Trainingsfleiß u. -Eifer ist auch was, was honoriert werden sollte...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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