Judo mit Asthma

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Mägi

Judo mit Asthma

Beitrag von Mägi »

Hallo Leute. Ich bin gerade 14 geworden und wollte wissen, ob ich mit Asthma Judo machen sollte? Und dann habe ich noch eine Frage. Gibt es in Nürnberg gute Judo-Vereine?
Danke für hoffentlich gute Antworten.
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Fritz
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Fritz »

Wir haben gelegentlich Asthmatiker aller Altersstufen bei uns beim Training. Die haben in der Regel
kaum Probleme. Wichtig: Klär es auf jeden Fall mit Deinem Arzt!
Vergiß Dein Medikament nicht beim Training!

Meiner Meinung nach, ist bei Asthma ein großer Teil des Problems psychisch - aus der Angst vor dem
Anfall/Luftmangel entsteht Aufregung, die dann letztendlich den Luftmangel begünstigt (Hyperventilierung usw...),
Konzentration auf die (Aus)Atmung usw. - sprich Atemübungen - haben sich bei "meinen"
Asthmatikeren durchaus positiv ausgewirkt...

Aber wie gesagt, informiere Deinen Arzt, damit er Dich über Risiken aus seiner Sicht aufklären kann und Dir
ein geeignetes Notfall-Medikament verordnet...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Patrick
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Patrick »

Da ich selbst betroffen bin, kann ich sagen, dass Judo mit Asthma durchaus möglich ist. Es kommt aber auf Dich persönlich an. Du lernst mit der Zeit Deine Grenzen auszuloten - und wie 99% der Asthmatiker kennst Du garantiert die ersten Anzeichen einer Atemnot und kannst entsprechend reagieren. Es nimmt Dir niemand übel, wenn Du Dich dann beim Trainer meldest und Dich ausklinkst, um Pause zu machen oder einen Sprayzug zu nehmen.
Probiere es einfach aus und weise den Trainer von Beginn an darauf hin (und lege das Asthmaspray an den Mattenrand ;)).
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Mitesco
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Mitesco »

Es gibt viele Judoka mit Asthma, und wenn sie auf ihr Körper hören und also auch wissen, wann aufzuhören, ist Judo sogar ganz heilsam.

Ich schreibe aus eigener Erfahrung, ich hatte als ich Kind war auch Asthma und habe trotzdem viel Spaß im Judo gehabt, immer.

Aber, jetzt wo mein Asthma mit dem Vergehen der Jahren weniger geworden ist, bemerke ich trotzdem dieses. Ich komme öfter in verschiedenen Dojo, und beim Training bemerke ich sofort, wie die Luftqualität ist. Im eigenen Dojo ist es nicht immer gut. Wenn es ein anstrengendes Training schon gegeben hat, ist es manchmal so feucht, dass die Scheiben nass sind. Klar, man arbeitet! :D
Für die Lungen-Asthmatiker kann sowas aber nicht immer so angenehm sein. Ich war neulich auch mal in einer Dojo mit einer großen festen Matte, wo ich den Staub schon liegen sah, wenn ich hereinkam. Und klar, schon beim Warming Up bekam ich es. Andererseits hatte ich gestern ein Kata-Training in einem anderen großen Dojo, wo man eine gute Klima-Anlage hat und alles professionell gereinigt wird. Zwei Stunden und nichts bemerkt.

Es gibt also Orte, wo man besser Judo machen kann, mit Asthma, und Orte wo es einfach nicht richtig geht.

Mitesco (http://www.mitesco.nl)

"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
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_kampfzicke_
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von _kampfzicke_ »

Hallo Mägi,
Ich bin selber Asthmatikerin und ich mache schon 7 Jahre Judo, also du solltest dabei meiner Meinung nach keine Bedenken habe.
Natürlich solltest du für *alle Fälle* ein so genanntes Notfallspray dabei haben.

Viel Spaß beim Judo ;)
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Ronin
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Ronin »

eye hast du meinen Avatar geklaut?
capu
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von capu »

Hallo,
bei uns sind auch Kinder/ Jugendliche mit Asthma, die haben auch meist keine Probleme...

Wichtig ist für die Trainer, dass die wissen, was du hast.

Also rede vorher mit denen und kläre sie auf.

Dir viel Spaß.

Gruß Capu
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Skipper1
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Skipper1 »

Ahoi,
einer unserer Jungs hat Asthma.
letztes Jahr ist er noch bei den U17 bis 73 kg auf der Süddeutschen gestartet.
Beim Leistungssport ist es wichtig im Vorfeld zu klären, ob diverse Asthmamittel auf der Dopingliste stehen.
Da helfen die Landestrainer bestimmt gerne.

Ahoi

Skipper
Holger König
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Holger König »

Der "Leistungssport" beginnt in der Hinsicht bei allen Wettkämpfen, für die eine Wettkampflizenz erforderlich ist, denn bei deren Beantragung muß die Anti-Doping-Regelung unterschrieben werden.
Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muß, sollte sich darüber ein Attest von seinem behandelnden Arzt ausstellen lassen und dazu einen lizensierten Kampfrichter (am besten sogar den Kampfrichter-Obmann des eigenen Landesverbandes) hinsichtlich der Wettkampfteilnahme befragen.
Trini
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Meine Söhne haben beide (Belastungs-)Asthma

Beitrag von Trini »

Kein Problem auch bei Wettkämpfen.

Salbutamol (ihr Notfallspray) steht nicht mehr auf der Dopingliste.

Trini
alex1
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von alex1 »

Ich selbst habe auch Asthma und konnte bisher jede Sportart ohne Einschränkungen durchführen. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber wenn es der erste Sport sein wird, den du regelmäßig ausführen wirst, solltest du dich nicht überschätzen und einfach wissen, wann du Pause machen solltest. Wenn du allerdings schon länger Sport machst (wie ich), brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Asthma lässt sich sozusagen "wegtrainieren".
Heldin0815
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Heldin0815 »

Ich habe Belastungs-Asthma. Das ist zwar lästig, man kann damit aber Judo und auch anderen Sport machen. Ich muss zwar immer meinen Inhalator mitnehmen, wenn's mal sehr schlimm werden sollte, aber es ist möglich.
Schrainer
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von Schrainer »

Also Judo mit Asthma ist definitiv möglich.

Voraussetzung ist die Konsequenz eurer Asthmatherapie.
Nehmt regelmäßig eure Medikationen und achtet vor allem auf euren Körper, er gibt euch die Zeichen.

Natürlich habt ihr ein Problem, falls ihr allergisches Asthma auf Auslöser habt, die in einem Dojo zu finden sind, gerade Staub ist da ein Faktor.

Ich würde euch außerdem raten, solltet ihr euch in einer akuten Kortisonstoßtherapie befinden, setzt Trainingseinheiten aus. Mit Asthma sollte man ruhig Sport machen, das trainiert die angegriffene Lunge, Nur sollte sie in Akutphasen geschont werden.

Habt ihr Belastungsasthma solltet ihr mit eurem Pulmologen besprechen, ob ihr eventuell vor dem Training schon 1-2 Hub Beta-Sympathikomimetika (z.b. Salbutamol) zu euch nehmt.

Ansonsten oberste Regel: hört auf euren Körper und vergesst das Spray nicht (eventuell extra eins nur für die Sporttasche holen)
musclecat
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Re: Judo mit Asthma

Beitrag von musclecat »

Hi!

Also da ich mich mit Asthma auch gut auskenne (eigene Erfahrung), ist es nicht nur möglich, sondern auch, wie schon oben erwähnt, mitunter sogar ganz "heilsam". Man trainiert die Muskeln, die Atmung, und auch die Kondition.

Und gerade bei einem Asthmaanfall kann einem oft die mentale Ebene äußerst behilflich sein, bevor man bei einem Asthmaanfall in Panik verfällt und zu hyperventilieren beginnt.

Und da Sport ja bekanntlich den ganzen Körper stärkt und somit auch die Lunge, kann es nicht schlecht sein, wobei es meist egal ist welche Sportart, so lange man sie normal betreibt. Bei Extremsportexperimenten sollte man sich dann doch vorher mit dem Arzt absprechen - aber auch hier gilt, es gibt viele Extremsportler, die Asthma haben.

Aber man lernt ganz einfach mit Asthma zu leben und irgendwann ist es für einen selbst eher ein "Zustand" als eine Krankheit.
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