Dan-Prüfungen im Alter

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Tori
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Dan-Prüfungen im Alter

Beitrag von Tori »

Ich weis das viele ältere Judokas noch Dan-Prüfungen ablegen.

Leider gehöre ich nicht dazu und das hat mehrere Gründe.

1. Ich habe keinen geeigneten Partner im Verein.
2. Ich habe keine Zeit für zusätzliche Vorbereitung.
3. Auch für Vorbereitungslehrgänge habe ich keine Zeit.


Wem geht es ähnlich?

Glaubt Ihr, das man das Prüfungsprogramm für ältere Judokas ändern könnte?
MM
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LenDa
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Beitrag von LenDa »

Hi

auch wenn du es vielleicht nicht so gerne hörst, aber ich bin gegen eine Lockerung des Prüfungsprogramms - egal für wen.

Das Problem mit dem geeigneten Partner haben wahrscheinlich sehr viele, denn es muss ja nicht nur jemand sein, mit dem man "gut kann", sondern er muss ja auch die Zeit und Lust haben, sich auf die Prüfung intensiv vorzubereiten.

Wegen der Vorbereitungszeit... ich finde, ein höherer Dan-Grad soll die eigene Entwicklung wiederspiegeln und zeigen, das man sich intensiv mit den Techniken auseinandergesetzt hat - u.a. "Wie funktionieren die Techniken?" aber auch "Warum funktionieren die Techniken?" bzw. "Warum funktionieren die Techniken bei mir nicht?"

Die Vorbereitungslehrgänge finde ich sehr wichtig. Sie bieten mir zum einen die Möglichkeit, mit gleichgesinnten die oben beschriebenen Fragen zu erörtern und zu beantworten. Zum anderen habe ich dort die Referenten, die mir sagen, wo und wie ich meine Techniken verbessern kann.

Im Grunde genommen finde ich den Lehrgang sogar wichtiger als die anschließende Prüfung.

MfG
David
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Ist immer die Frage, was unter "Lockerung" gemeint ist. Ich kenne Leute, die können aus gesundheitlichen Gründen. die Nage - no - Kata nicht mehr werfen. Ihnen deshalb den 1. Dan zu verwehren, finde ich höchst fragwürdig, denn vieles Werfen können sie und Wissen haben sie meist auch. Daher können Ältere und gesundheitlich Angeschlagene in Hessen anstatt der Nage - no - kata, die Kodokan Goshin - jutsu ablegen, der Rest bleibt aber gleich.

Wegen eines Zeitfaktors würde ich die DAN Prüfungsordnung auch nicht ändern. Es muss jeder Wissen was er kann und wieviel Zeit er sich dafür nimmt. Keine Zeit? Warum dann en Dan machen?
Grüßle
Speedy :dancing
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eho
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Beitrag von eho »

Ich bin ja auch schon in dem Alter, wo andere anfangen eine Modelleisenbahn aufzubauen, Briefmarken zu sammeln oder sich einen Kleingarten anschaffen.

Für mich plane ich (vorausgesetzt ich werde meine Prüfung zum 1. Kyu im Dezember erfolgreich ablegen, folgende Vorbereitung zum 1. Dan:

Gesamtvorbereitungszeit ca. 2,5 bis 3 Jahre.
In dieser zeit Besuch von jeweils 2 Vorbereitungskursen auf die Dan Prüfung und 2 Kata Kursen.
Ich werde versuchen, die Vorbereitung und die Prüfung mit zwei Ukes durchzuziehen.
Die Prüfung werde ich aufteilen. Zuerst möchte ich nach ca. 2 jahren den technischen Teil machen und mich dann intensiv auf die Kata zu stürtzen.

Mal sehen ob das so funktioniert.
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

@ eho

Also wenn Du 2,5 bis 3 Jahre einplanst, dann solltest Du versuchen, JEDES Jahr auf mind. zwei Dan-Vorbereitungskurse zu gehen, mehr sind besser.
Gruß
Jochen
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Im Brandenburg LV z.B. sind die Prüfer gehalten, auf Behinderungen
der Prüflinge Rücksicht zu nehmen.
Das schließt auch Behinderungen durchs Alter ein.

Im Klartext heißt das, daß trotz formal gleichem Prüfungsprogramm
ne Prüfung von nem 50jährigen schon anders aussehen kann,
als eine von nem 20jährigen.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Was aber grundsätzlich keine Änderung am Prüfungsprogramm darstellt. Sondern eher in der Dynamik, der Beweglichkeit, der Kraft, ... d.h. Eine Nage-no-Kata kann auch langsamer und vorsichtig vorgeführt werden, solange die Technik stimmt und nicht zu sehr verlangsamt oder abgeändert wurde. Logisch, so was gibts bei uns in Hessen auch.
Gruß
Jochen
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Beitrag von Nikylein »

eho hat geschrieben:Zuerst möchte ich nach ca. 2 jahren den technischen Teil machen und mich dann intensiv auf die Kata zu stürtzen.

Mal sehen ob das so funktioniert.
Die Frage dabei ist nur, ob du dann nach eineinhalb Jahren Kata auch noch alle Techniken richtig kannst. Man kann das (zumindest bei uns in Hessen) alles auf den Vorbereitungslehrgängen üben. Dadurch kriegt man schon die richtige Struktur ins Training, weil dort eben alles mal gemacht wird.
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Tori
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Beitrag von Tori »

Dann bleibt aber immer noch die Frage nach dem geeigneten Partner.

Jeder der sich in der Kata-Materie auskennt weis, das man nicht mit jedem eine Kata vorführen kann und schon gar nicht ohne längere Vorbereitungsphase.

Natürlich kann man Partner auch in einem Nachbarverein finden. Aber das beansprucht wieder mehr Zeit. Und Zeit ist bei mir Mangelware.
MM
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Wir, meon Partner und ich, haben auch gesagt, die zwei Jahr Vorbereitungszeit reichen um den technischen Teil und Kata zu machen, aber wir haben gemerkt, zwei Jahre reichen nicht für eine Kata! Wir haben jetzt nach gut 3 Jahren üben unser Modul Kata bestanden! :?
Also anderthalb Jahre für Kata finde ich zu wenig!
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Also wir haben uns ein wenig mehr als ein Jahr intensiv auf die gesamte Prüfung vorbereitet, d.h. auch die Kata.

Haben einige Danvorbereitungslehrgänge mitgemacht und ich denke, dass uns die Kata recht gut gelungen ist ;) Aber wir haben zweimal die Woche, also ca. 5 h die Woche kaum noch was anderes gemacht als Danvorbereitung. Zum Schluss ging einem das auch ganz ordentlich auf die Glocke.
Gruß
Jochen
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Tori
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Beitrag von Tori »

Also ich hätte da ein paar andere Vorschläge.

Ich könnte mir einen speziellen Wochenendlehrgang vorstellen, an dem alle Daninteressenten, die irgendwie nicht die Möglichkeit haben normal den Dan zu machen, dort sozusagen einen Spezialdan machen.

Voraussetzungen:
Alter über 30 Jahre
Doppelte Vorbereitungzeit (Beim 2. Dan also 6 Jahre)
aktive Teilnahme am Lehrgang

Beim Lehrgang wird alles für die Prüfung durchgesprochen und trainiert.
wer alles vollständig mitmacht bekommt dann ohne Prüfung den nächsten Dan zugestanden.

Von mir aus kann man so einen Altersdan dann auch irgendwie anders kennzeichnen. Z.B ein großes weißes A auf dem Schwarzgurt.
MM
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Oberon
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Beitrag von Oberon »

Ich bin 42 und bereite mich gerade auf den 1. Dan vor. Wann es klappt, weiß ich nicht, habe aber auch keine EIle. Kata bestimmt aber unser Training.
Ich bin nicht sicher, ob man die Regeln so lockern sollte, wie teilweise geschildert. Ich bin auch dagegen, dass man seine Fallübungen auf der Weichbodenmatte absolvieren darf. Entweder man kann fallen und absolviert seine Prüfung, oder lässt es sein. Sehr vernünftig halte ich den Vorschlag von Speedy
Ist immer die Frage, was unter "Lockerung" gemeint ist. Ich kenne Leute, die können aus gesundheitlichen Gründen. die Nage - no - Kata nicht mehr werfen. Ihnen deshalb den 1. Dan zu verwehren, finde ich höchst fragwürdig, denn vieles Werfen können sie und Wissen haben sie meist auch. Daher können Ältere und gesundheitlich Angeschlagene in Hessen anstatt der Nage - no - kata, die Kodokan Goshin - jutsu ablegen, der Rest bleibt aber gleich.
Warum sollen sich also Leute aber 40 nicht eine andere Dan-Prüfung aussuchen


Wegen eines Zeitfaktors würde ich die DAN Prüfungsordnung auch nicht ändern. Es muss jeder Wissen was er kann und wieviel Zeit er sich dafür nimmt. Keine Zeit? Warum dann en Dan machen
Sehe ich genauso. Entweder ich habe die Zeit, oder lasse es bleiben. Habe auch 2 Kinder und die können auf mich an 2 Samstagen im Jahr verzichten. In der Woche trainiere ich 3mal. Mehr geht nicht und deshalb richte ich mich auf eine lange Vorbereitungszeit ein.

Gruß Roland
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Ich denke auch nicht, dass man die Dan Prüfung lockern sollte. Entweder man kann seine Sachen und hat sich die Zeit genommen oder man braucht den Dan nicht.
Was anders ist, wenn es aus Altersgründen etwas längsamer geht oder man sich nicht mehr so in die Matte drischt.
Da können und sollen die Prüfer dann aber auch einfach altersgerecht prüfen. So weit ich das bisher einsehen konnte, findet das aber auch so statt und dann muss man nix mehr entschärfen.

Wenn du dir die Zeit für den Dan nicht nehmen willst oder kannst....Pech gehabt. es gehört durchaus zu Meisetr sein dazu sich den Gürtel erarbeitet zu haben, auch zeitlich.
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Beitrag von ctjones »

Ich habe es auch schon gesehn, bei einer Modul Kata von einem älteren Herren in Braunschweig, der hat die Kata sehr langsam gemacht und in entschäfter Form. er hat trotzdem bestanden.
Ich galube auch, dass die Prüfer darauf Rücksicht nehemn werden, wenn man schon älter ist. Aber in vilen anderen Kampfsportarten gibt es spezielle Prüfungen für Ü40er, wie im Aikido und Jiu Jitsu. Warum nicht auch im Judo, schaden kann es nicht.
Aber dann ist auch wieder die Frage, wie entschäft man richtig? Weniger Techniken? Oder einfach, das man nicht mehr so auf spezielle Bewegungssituationen besteht? Oder, oder, oder... :|
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Beitrag von Tori »

Damit nicht der falsche Gedanke aufkommt, ich wolle mich vor einer Prüfung drücken muß ich weiter ausholen.

Ich war schon mal kurz vor der Prüfung zum 3. Dan. Leider ist kurz vor dem Prüfungstermin mein Katapartner abgesprungen. Einen Ersatz habe ich nicht gefunden.
Das liegt zum Teil auch an meinem Gewicht. Mit Personen über 100 kg trainieren viele nicht so gerne.
So hatte ich erst mal die Schnauze voll.
Jetzt sieht es so aus das ich der einzige Erwachsene mit höhem Gürtelgrad im Verein bin. Für einen Fremdverein und sogar für Training für mich habe ich keine Zeit. Ich trainiere 4 Tage in der Woche 5 Trainingseinheiten zwischen 1,25 und 1,5 Stunden. Und einmal im Monat ein Sondersonntagstraining.
Zudem habe ich noch eine Frau und 5 Kinder, und im Frühling bis Herbst auch noch einen Garten zu versorgen.

Die nächste Möglichkeit einen Dan zu machen sehe ich erst wenn mein Sohn, der jetzt 12 ist auch einen Dan macht.
MM
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Tori hat geschrieben: Die nächste Möglichkeit einen Dan zu machen sehe ich erst wenn mein Sohn, der jetzt 12 ist auch einen Dan macht.
Na dann hast du ja noch sechs Jahre Vorbereitungszeit! :ironie3

Nein, Spaß bei Seite, das ist natürlich super Schade für dich! Hoffe für dich du findest vorher noch einen Partner!
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Fettzi
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Beitrag von Fettzi »

was ich gut fände wäre wenn man es modulartig machen könnte .
da hätte man tori's problem lösen können.
also erst standprogramm dann boden dann kata usw...
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Beitrag von Der Müller »

Bei uns in Hessen kann man zwei Module (außer Kata) vorher ablegen. Ich denke das geht auch in den anderen Landesverbänden.
Gruß
Jochen
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Nach meinen Kenntnis geht das in Baden nicht. Dort kann man sich nur den Katateil sparen, wenn man erfolgreich an einer Katameisterschaft teilgenommen hat.
Weiss jemand wie es in Würtemberg ist?
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