Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

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Masakaer
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Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von Masakaer »

Hallo alle zusammen!

Habe mal eine wichtige Frage bzw. dazu dann auch meine eigene Meinung und Erlebnisse:

Und zwar wollte ich wissen, ob es euch auch schon öfters mal aufgefallen ist, dass Kampfsportler allgemein weniger aggressiv in ihrem Leben sind?
Also in 2 Bereichen und zwar verbal:
1-> Flippen sie weniger oft als andere aus und schreien dann nicht so laut?
2-> Im Körperlichen Sinne, was soviel heißt, schlagen sie weniger oft zu, versuchen sie mögliche Schlägereien mehr, als andere abzuwenden, verteidigen sie sich nur im Ernstfall und dann auch nicht übertrieben?

Ich habe hier eigene Eindrücke und zwar:
Bei Judokämpfern, also ich kann für alle sprechen, die ich persönlich kenne, ist mir aufgefallen, dass sie sehr ausgeglichen sind. Sie schreien nicht rum, besprechen Sachen ganz klar und wenden damit mögliche Schlägereien ab, sie wehren sich auch nicht immer gleich, obwohl sie es ohne Probleme könnten, nur um ihren Gegenüber nicht wehtun zu müssen.

Nun gibt es aber noch eine Sache , die mich total stutzig gemacht hat und zwar Taekwondo-Mitglieder.
Ich will jetzt hier einfach mal die Behauptung aufstellen, dass Leute in Kampfsportarten, welche mit Tritten und Schlägen zu tun haben, generell unausgeglichener sind, als beispielsweise Judoka´s bzw sogar normale , nicht kampfsportbetreibende Menschen.

Diese Behauptung hat bei mir aber driftige Gründe und zwar:
Kenne viele Taekwonedo´er, die ziemlich schnell mal zuschlagen.
Zwar verhalten sie sich verbal auch zurückhaltend, sind aber äußerst von sich und ihrer Technik überzeugt und bedrohen damit sogar andere und machen ihn damit Angst.

Würde mich freuen, wenn sich ein paar mal zu meiner Frage äußern würden und eigene Erlebnisse schildern würden.
Lasse mich gerne von etwas anderem überzeugen, bin nur noch ein bisschen von einem Schwarzgurt Taekwonedo´er geschockt , der mich vermöbeln wollte (Wegen lächerlichen Gründen^^ ).
Zuletzt geändert von Masakaer am 16.10.2007, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von paddy1989 »

Naja, es gibt schon ein paar Leute die damit angeben oder drohen, aber die sind nicht voll zu nehmen. Wer das tut hat halt den Grundgedanken nicht verstanden.
Sowas hab ich öfters auch schon erlebt, aber die meisten die ich kenne, würden sowas niemals tun. Halten sich alle zurück und versuchen Konflikte gewaltlos zu lösen, obs Taekwondo, Judoka oder Kickboxer sind ^^
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Beitrag von Masakaer »

ich sollte noch hinzufügen!

Ich gehe noch zur Schule daher das mit den Schlägereien... also Schulhof und Pause kennt wohl jeder noch aus seiner Kindheit :P
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Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Meine Einschätzung

Punkt 1) Nein das würde ich nicht sagen. Wenn das wahr wäre könnte man ja in einem gewissen Maße feststellen ob die Person eine Kampfsportart betreibt, nur weil sie Probleme "leise" löst.

Punkt 2) Auch da würde ich ich nein sagen, da spielen doch eine Vielzahl von anderen menschlichen Merkmalen eine Rolle
Gruß
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Beitrag von Karatetiger »

Masakaer hat geschrieben:Ich will jetzt hier einfach mal die Behauptung aufstellen, dass Leute in Kampfsportarten, welche mit Tritten und Schlägen zu tun haben, generell unausgelasteter sind, als beispielsweise Judoka´s bzw sogar normale , nicht kampfsportbetreibende Menschen.
Ich denke, das kann man so nicht verallgemeinern. In meinem Umfeld gibt es z. B. viele, die Karate betreiben (was ebenfalls viel mit Tritten und Schlägen zu tun hat) und diese reagieren auch nicht direkt aggressiv bzw. unausgelastet.

Zudem, wenn Deine Behauptung stimmen würde, wie müßte sich Deiner Meinung nach dann jemand verhalten der Karate und Judo betreibt?
Du möchtest mehr über mich wissen? Besuch mich auf http://www.karatetiger.wg.am
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Beitrag von Lin Chung »

Diese Behauptung hat bei mir aber driftige Gründe und zwar:
Kenne viele Takewonedo´er, die ziemlich schnell mal zuschlagen.
Zwar verhalten sie sich verbal auch zurückhaltend, sind aber äußerst von sich und ihrer Technik überzeugt und bedrohen damit sogar andere und machen ihn damit Angst.
Erst mal, das heisst nicht Takewondo´er, sondern Taekwondoin (womit männlich und weiblich gemeint ist), zweitens, dann müsstet ihr ja alle vor mir Angst haben, da ich selbst TKD praktiziere.
Daß die sich mit Tritte und Schläge wehren, ist verständlich, ein Judoka lernt soetwas ja nicht. Anderen damit drohen, glaube ich nicht. Höchstens daß sie sagen, ich mache Taekwondo, genauso wie du sagen könntest, ich mache Judo. Es gibt aber auch Jugendliche, die behaupten, sie würden TKD machen, weil sie wissen, daß man andere damit einschüchtern kann und fangen dann an zu treten und zu schlagen. Wenn einem Trainer zu Ohren kommt, dass sein Schüler ohne triftigen Grund andere mit TKD bedroht oder sogar gegen diese anwendet, fliegt dieser sehr schnell aus seinem Dojang (Dojo), da es sich kein Trainer leisten kann, hören zu müssen, dass bei ihm nur Schlägertypen rumlaufen.
Grüße
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Beitrag von Masakaer »

Karatetiger hat geschrieben:
Masakaer hat geschrieben:Ich will jetzt hier einfach mal die Behauptung aufstellen, dass Leute in Kampfsportarten, welche mit Tritten und Schlägen zu tun haben, generell unausgelasteter sind, als beispielsweise Judoka´s bzw sogar normale, nicht kampfsportbetreibende Menschen.
Ich denke, das kann man so nicht verallgemeinern. In meinem Umfeld gibt es z. B. viele, die Karate betreiben (was ebenfalls viel mit Tritten und Schlägen zu tun hat) und diese reagieren auch nicht direkt aggressiv bzw. unausgelastet.

Zudem, wenn Deine Behauptung stimmen würde, wie müßte sich Deiner Meinung nach dann jemand verhalten der Karate und Judo betreibt?
Meiner Meinung nach würde er sich nicht aggressiv verhalten.
Und zwar aus folgendem Grund:
Beim Judo kann ich meine Techniken immer voll und ganz einsetzen... bei Tritten und Schlägen wie beim Takewondo ist es ja so , dass man seine Techniken niemals richtig üben kann.
Ok mit Sandsäcken oder Schutzkleidung aber ich denke , es reizt einen Kämpfer dann schon mal zu sehen, wie die Technik auf einen Menschen ohne Schutzkleidung sich auswirkt, alleine auch um zu sehen, ob es sinnvoll ist, weiter den Sport zu machen. Das ist meine Theorie.

---
Lin Chung hat geschrieben:
Diese Behauptung hat bei mir aber driftige Gründe und zwar:
Kenne viele Takewonedo´er , die ziemlich schnell mal zuschlagen.
Zwar verhalten sie sich Verbal auch zurückhaltend, sind aber äußerst von sich und ihrer Technik überzeugt und bedrohen damit sogar andere und machen ihn damit angst.
Erst mal, das heisst nicht Takewondo´er, sondern Taekwondoin (womit männlich und weiblich gemeint ist), zweitens, dann müsstet ihr ja alle vor mir Angst haben, da ich selbst TKD praktiziere.
Das die sich mit Tritte und Schläge wehren, ist verständlich, ein Judoka lernt soetwas ja nicht. Anderen damit drohen, glaube ich nicht. Höchstens das sie sagen, ich mache Taekwondo, genauso wie du sagen könntest, ich mache Judo. Es gibt aber auch Jugendliche, die behaupten, sie würden TKD machen, weils sie wissen, das man andere damit einschüchtern kann und fangen dann an zu treten und zu schlagen. Wenn einem Trainer zu Ohren kommt, dass sein Schüler ohne triftigen Grund andere mit TKD bedrohz oder sogar gegen diese anwendet, fliegt dieser sehr schnell aus seinem Dojang (Dojo), da es sich kein Trainer leisten kann, hören zu müssen, dass bei ihm nur Schlägertypen rumlaufen.
Ich kann hier wie gesagt nur aus persöhnlicher Erfahrung sprechen. Es ist mir klar, dass Menschen, mit einem geistigen gehobenen Alter garantiert nicht mehr so aggressiv sind.
Ich rede hier aber hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen (ca.10-18).

Und ich rede hier auch nicht vom Abschrecken mit "ich kann Taekwondo", sondern mit Abschrecken durch ihre Technik. Und es ist ja kein Abschrecken, sondern eigentlich Bedrohung in meinen genannten Fällen...

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Beitrag von paddy1989 »

Masakaer hat geschrieben:Meiner Meinung nach würde er sich nicht aggressiv verhalten.
Und zwar aus folgendem Grund:
Beim Judo kann ich meine Techniken immer voll und ganz einsetzen... bei Tritten und Schlägen wie beim Takewondo ist es ja so, dass man seine Techniken niemals richtig üben kann.
Ok mit Sandsäcken oder Schutzkleidung aber ich denke, es reizt einen Kämpfer dann schon mal, zu sehen, wie die Technik auf einen Menschen ohne Schutzkleidung sich auswirkt, alleine auch um zu sehen, ob es sinnvoll ist, weiter den Sport zu machen. Das ist meine Theorie
Wenn man nur darin den Sinn sieht, Menschen zu verletzen bzw. die Techniken an Menschen auszuprobieren, nur um schauen, wie die sich auswirken und ob der Sport der richtige für einen ist... das ist naja.
Das hört sich so an, als ob es ihm nur darum geht, jemanden zu verletzen und wenn das nicht klappt, hört man auf?!
Jeder Mensch mit genug Verstand weiß, was passiert, wenn man diese Techniken ausprobieren würde, je nach dem wo und wie man trifft.
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Beitrag von Masakaer »

paddy1989 hat geschrieben:
Masakaer hat geschrieben:Meiner Meinung nach würde er sich nicht aggressiv verhalten.
Und zwar aus folgendem Grund:
Beim Judo kann ich meine Techniken immer voll und ganz einsetzen... bei Tritten und Schlägen wie beim Takewondo ist es ja so, dass man seine Techniken niemals richtig üben kann.
Ok mit Sandsäcken oder Schutzkleidung aber ich denke, es reizt einen Kämpfer dann schon mal, zu sehen, wie die Technik auf einen Menschen ohne Schutzkleidung sich auswirkt, alleine auch um zu sehen, ob es sinnvoll ist, weiter den Sport zu machen. Das ist meine Theorie
Wenn man nur darin den Sinn sieht, Menschen zu verletzen bzw. die Techniken an Menschen auszuprobieren, nur um schauen, wie die sich auswirken und ob der Sport der richtige für einen ist... das ist naja.
Das hört sich so an, als ob es ihm nur darum, geht jemanden zu verletzen und wenn das nicht klappt, hört man auf?!
Jeder Mensch mit genug Verstand weiß was passiert, wenn man diese Techniken ausprobieren würde, je nach dem wo und wie man trifft.
Ich denke allgemein, dass man mehr Energie hat, die man rauslassen will, weil man sich im Training nicht voll und ganz abreagiert und eigentlich dann immer eine Sperre vor Augen hat, die einen evtl. noch aggressiver macht... Würde ja gerne mal nen paar Kampfsportler, die in diesem Bereich tätig sind, dazu fragen.

Beim Judo kann ich sagen -> Nach dem Training bin ich total ausgeglichen, weil ich mit voller Kraft und Technik kämpfen konnte und somit auch mal Dampf von der ganzen Woche ablassen konnte... natürlich alles regelgerecht und fair, aber dennoch hart.
Kennt ihr doch alle oder?
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Beitrag von Lin Chung »

@Masakaer
Beim Judo kann ich meine Techniken immer voll und ganz einsetzen... bei Tritten und Schlägen wie beim Takewondo ist es ja so , dass man seine Techniken niemals richtig üben kann.
Ok mit Sandsäcken oder Schutzkleidung aber ich denke , es reizt einen Kämpfer dann schon mal zu sehen, wie die Technik auf einen Menschen ohne Schutzkleidung sich auswirkt, alleine auch um zu sehen, ob es sinnvoll ist, weiter den Sport zu machen. Das ist meine Theorie.
...deine Theorie ist falsch.
Beim TKD gibt es das sogenannte Sparring. Je nachdem bei welchem Verband man ist, wird das mit Teilschutz (Tiefschutz, Kopfschutz, Handschuhe, Fußschutz) oder Vollschutz (zum Teilschutz noch die Schutzweste) ausgeführt. Bei Wettkämpfen ist das ebenso. Auch Taekwondoin sind nach dem Training ausgeglichen.
Ich rede hier aber hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen (ca.10-1?
Ich rede auch von denen. Sobald man denen klarmacht, dass es Konsequenzen hat (wie dem Trainer Bescheid geben oder der Schulaufsicht), hört das auf.
ich denke allgemein, dass man mehr Energie hat, die man rauslassen will, weil man sich im Training nicht voll und ganz abreagiert und eigentlich dann immer eine Sperre vor Augen hat, die einen evtl. noch aggressiver macht... würde ja gerne mal nen paar Kampfsportler, die in diesem Bereich tätig sind, dazu fragen.
...du redest mit einem.
-------------------
Mal was aus meiner Schülerzeit.
Meine Mitschüler wussten damals, dass ich Judo mache. War ja nicht zu übersehen, da man öfters in der Zeitung stand (Prüfung, Turniere). Trotzdem haben die mal versucht, bei mir einige Würfe auszuprobieren, obwohl sie in keinem Verein waren. Man hatte sich das mal angeschaut und glaubte, dann könne man es. Schauten nur dumm, als es nicht klappte.
Genauso, als die ersten Bruce Lee-Filme im Kino liefen.
Plötzlich konnten die all das, was er konnte. (Trugschluss)
Grüße
Norbert Bosse
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Beitrag von Karatetiger »

Masakaer hat geschrieben:Beim Judo kann ich meine Techniken immer voll und ganz einsetzen... bei Tritten und Schlägen wie beim Taekwondo ist es ja so, dass man seine Techniken niemals richtig üben kann.
Ok mit Sandsäcken oder Schutzkleidung aber ich denke , es reizt einen Kämpfer dann schon mal zu sehen, wie die Technik auf einen Menschen ohne Schutzkleidung sich auswirkt, alleine auch um zu sehen, ob es sinnvoll ist, weiter den Sport zu machen. Das ist meine Theorie.
Wie es im Taekwondo ist, kann ich nicht zu 100% sagen, aber ich weiß, wie es im Karate ist und ebenfalls im Ju-Jutsu. Also, Tritte führen wir durchaus mit Kontakt aus, wenn auch nur mit Leichtkontakt, aber es kann durchaus vorkommen, dass man am Ende des Trainings nen roten Bauch hat. Sofern an gefährliche Stellen getreten wird (z. b. zum Kopf) sieht das natürlich anders aus, aber da braucht man keinen großen Beweis, um zu sehen, was passieren würde. Das kann sich jeder, sogar ohne Ahnung von der Materie denken.

Schläge werden mit ganzer Kraft ausgeführt und dann kurz vor dem Ziel gestoppt (Ausnahme der Angriff zum Bauch). Wenn Du dann zwischendurch etwas mit der Pratze trainierst und mal etwas Freikampf betreibst, bei dem ja doch wirklich auch leichte Treffer (auch am Kopf) zu spüren sind, dann merkst Du recht schnell, dass das schon alles sinnvoll ist.

Daher denke ich, dass sich Deine Theorie nicht lange halten lässt. Aber ich kann natürlich nur für mich sprechen und bei mir ist es so, dass ich kein Verlangen danach spüren, draußen auf der Straße mal auszuprobieren, wie wirkungsvoll nun ein Schlag ins Gesicht ist oder nicht.

Zudem kannst Du auch beim Judo Deine Techniken nicht immer voll und ganz einsetzen, denn auch beim Judo ist Vorsicht geboten z.B. bei Würgetechniken oder bei Hebeln. Ja und auch bei dem einen oder anderen Wurf (Stichwort: Schweinerolle).
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Beitrag von Masakaer »

Lin Chung hat geschrieben:@Masakaer
[Fritz: Voll-Zitat gelöscht]
Ja aber, wie du sagst, trainierst du Judo UND Takewondo, also bist du ja durch das Judo auch wieder in der Lage, deinen Kraftüberdruss rauszulassen um das mal so zu nennen :P
Man bräuchte hier wohl jemanden, der nur Taekwondo macht ...
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kastow
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Beitrag von kastow »

Masakaer Verfasst am: 16.10.2007, 17:45
ich denke allgemein , dass man mehr energie hat , die man rauslassen will , weil man sich im training nicht voll und ganz abreagiert und eigentlich dann immer eine Sperre vor augen hat die einen evtl. noch aggressiver macht... würde ja gerne mal nen paar kampfsportler die in diesem bereich tätig sind dazu fragen.

Beim Judo kann ich sagen -> Nach dem Training bin ich total ausgeglichen , weil ich mit voller kraft und technik kämpfen konnte und somit auch mal dampf von der ganzen woche ablassen konnte...natürlich alles regelgerecht und fair , aber dennoch hart.
Kennt ihr doch alle oder?


Also ich habe in den 90ern zwei Jahre nur TKD trainiert, weil ich mich mit Judo nicht ausgelastet fühlte. Ich kann dir nur sagen, dass es wie im Judo auch ist:
Es gibt Einheiten, in denen du weniger und andere Einheiten, in denen du über die Maßen gefordert wirst.

Pauschal zu sagen, dass man nach TKD-Training nicht ausgelastet sei, ist genauso undifferenziert wie die Behauptung, dass nur übergewichtige Bewegungstrottel auf ärtzliche Anweisung mit Judo beginnen.

Besuch doch einfach mehrere Trainings in deiner Umgebung, wird deine Frage sicherlich ausreichend beantworten und deinen Horizont erweitern.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Beitrag von Lin Chung »

@Masakaer
Ja aber wie du sagst trainierst du Judo UND Takewondo also bist du ja durch das Judo auch wieder in der Lage , deinen Kraftüberdruss rauszulassen um das mal so zu nennen
Man bräuchte hier wohl jemanden , der nur Takewondo macht ...
...da weisst du anscheinend mehr über mich, als ich selbst :P

Judo mache ich nur noch selten. Dafür mehr TKD / HAPKIDO und AK.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von sankaku »

Masakaer hat geschrieben:Ich habe hier eigene Eindrücke und zwar:
Bei Judokämpfern, also ich kann für alle sprechen, die ich persönlich kenne, ist mir aufgefallen, dass sie sehr ausgeglichen sind. Sie schreien nicht rum, besprechen Sachen ganz klar und wenden damit mögliche Schlägereien ab, sie wehren sich auch nicht immer gleich, obwohl sie es ohne Probleme könnten, nur um ihren Gegenüber nicht wehtun zu müssen.

Nun gibt es aber noch eine Sache , die mich total stutzig gemacht hat und zwar Taekwondo-Mitglieder.
Ich will jetzt hier einfach mal die Behauptung aufstellen, dass Leute in Kampfsportarten, welche mit Tritten und Schlägen zu tun haben, generell unausgeglichener sind, als beispielsweise Judoka´s bzw sogar normale , nicht kampfsportbetreibende Menschen.

Diese Behauptung hat bei mir aber driftige Gründe und zwar:
Kenne viele Taekwonedo´er, die ziemlich schnell mal zuschlagen.
Zwar verhalten sie sich verbal auch zurückhaltend, sind aber äußerst von sich und ihrer Technik überzeugt und bedrohen damit sogar andere und machen ihn damit Angst.
Als Sportler, der sowohl Judo und als auch Taekwondo betreibt, kann ich dies nicht bestätigen. Zwar gibt es immer wieder mal einige, die den Sinn des "DO", welches ja in beiden Sportarten steckt nicht verstehen, aber ich beobachte immer wieder, wie sich unausgeglichene Anfänger in beiden Sportarten zu ausgeglichenen Personen entwickeln. Dies gilt aus meiner Sicht auch für die Sportarten Jiu-Jitsu und Kyokushin, die ich ja auch betreibe.
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Re: Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von Lippe »

Zwar hält sich die Zahl derjenigen in meinem Bekanntenkreis, die Karate oder Taekwondo betreiben in Grenzen (während ich natürlich ziemlich viele Judoka kenne), doch bei all diesen System habe ich eigentlich ähnliche Beobachtungen machen können:

Ausgeglichene Menschen beginnen mit einem dieser Systeme
-> es bleiben ausgeglichene Menschen.

Aggressivere Menschen beginnen mit einem dieser Systeme
-> sie werden mit der Zeit ruhiger (auch wenn sich das über Jahre hinziehen kann) oder sie beweisen diese Ausdauer nicht (nach drei Wochen immer noch Falltechnik oder "Laufen lernen", Probleme mit der Disziplin) und hören früher oder später damit auf.
Bernhard

Re: Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von Bernhard »

naja, manche sagen ja - TWD ist "mit einem Schlag" - Und das macht den Unterschid zu anderen Kampfsportarten.
Ich erklärs mal (Nicht ernst gemeint !!!!)
Kampfsport:

1. Boxen:
Der Boxer stellt sich mit erhobenen Fäusten vor seinem Gegner.
Leicht tänzelnd umringt er diesen dann mit ein paar angedeuteten Geraden um die Schwachstelle des Gegners herauszufinden.
Der Gegner sieht sich das eine Zeitlang amüsiert an und tritt dann dem Boxer zwischen die Beine.
Der Boxer denkt sich noch, dass dies eigentlich nicht nach den Regeln des Marquess of Queensberry war und kotzt seine Hoden.

2. Judo:
Der Judoka versucht seinen Gegner zu fassen um ihn anschließend mit einem eleganten Beinschwung zum Fallen zu bringen.
Der Gegner hat jedoch einen höheren Dan und sorgt für eine saubere Fraktur des schwingenden Beines.

3. Karate:
Der Karatekämpfer sieht sich verpflichtet, erst einmal seinen Gegner darüber zu informieren das er Karate kann. Darauf informiert Ihn der Gegner das dieser Smith & Wesson kann. Der Karatekämpfer verliert und hat die Hosen zu wechseln.

4. KungFu (Shaolin Stile):
Der KungFu Kämpfer ist stolz auf seine jahrelang trainierte Willens- und Körperkraft die Ihn auch die härtesten Schläge einstecken lässt. Also lässt er erst mal den Gegner schlagen.
Auch später im Krankenhaus verzieht er keine Miene wenn man ihn die Platzwunden näht.

5. Takewonedo:
Der Takewonedo Kämpfer greift sich die nächstbeste Dachlatte und zieht sie dem Gegner ohne Warnung über den Schädel um diesen 14 Tage Intensivstation zu gönnen.
Ok, hat nix mit Kampfsport zu tun, ist aber sehr effektiv.
Lin Chung
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Re: Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Bernhard
schöne Ironie.

Ein kleiner Hinweis:
Es heisst nicht TWD und Takewonedo, sondern TKD und Tae Kwon Do oder Taekwondo.
Der Taekwondo-Kämpfer wird allgemein als Taekwondoin bezeichnet.
Grüße
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Bernhard

Re: Kampfsportler Allgemein weniger Aggressiv?

Beitrag von Bernhard »

Hallo Lin Chung,

Danke für Deine Information. Ich denke, ich gehöre zu den 98% die prinzipiell diese KampfSPORTart falsch schreiben. (Ich schreibe jetzt Sport mit Absicht groß, denn ich habe Achtung vor Deinem Sport aber keine vor dem Kampf)
Was ich da aber geschrieben habe war keine Ironie (Gehässigkeit) sondern Satire.
Satire ist niemals verletzend gemeint, darf aber alles sagen. (Zitat: Ephrahim Kishon - Einen Satiriker den ich überaus bewundere)

Lieben Gruß
Bernhard
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