Was ist "alt"?

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stoneaway
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von stoneaway »

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Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Fritz »

torsa hat geschrieben:Nichts ist wirklich "in Fleisch und Blut übergegangen" nichts ist automatisch abrufbar, ich kann mir die Vielzahl an japanischen Bezeichnungen nicht mal annähernd merken, weiß meist nicht, "was" ich machen soll (wobei ich rel. vieles kann, wenn ich nochmal kurz einen Hinweis erhalte, um was es geht) - im Grunde halte ich die Höhergraduierten von ihrem Training ab und ich lerne kaum Grundtechniken.....
Schauen wir mal, wann hast Du die Fallschule halbwegs "gerafft": 14.01.2011 - Dafür hast Du ja auch die Belohnung erhalten,
einen schönen Gelbgurt, am 30.10.2010 hast Du vom halbgelben Gürtel berichtet.
Wenn Du ordentlich Deine Prüfung gemacht hast, dann solltest Du also von vier Würfen und vier Halte-Techniken u.a. die Namen beherrschen.
Alles was Du darüber hinaus kennst, kannst Du schon als Vorbereitung für die nächste Gürtelfarbe ansehen...

Ansonsten wäre es auch sicherlich hilfreich, wenn Dir etwas beim Training über den Weg läuft, was Dich interessiert - mach Dir nach
dem Training ein schriftlichen Vermerk, Bezeichnung, Bedeutung, Kurzbeschreibung. Und dann tippe aus Spaß mal die jeweiligen Bezeichnungen
bei youtube o.ä. ein, evt. findest Du etwas "Futter", um Dich auch außerhalb der Matte mit Judo zu beschäftigen...
Was tun ?
Bevor der Hinweis kommt: "Trainer fragen", das habe ich schon getan, der meint, ich würde mich tapfer schlagen, wäre für mein Alter und das späte Einstiegsalter wirklich gut und hartnäckig und das würde schon alles....
Hmm, einfach mal dem Trainer glauben ;-)
Und *du* bist sicher, daß es rein sportliche Gründe sind, die dich in's Judotraining *treiben* ? :eusa_naughty
Da kann ich Dich beruhigen, Helge treiben keine "rein sportlichen Gründe" mehr auf die Matte ;-), eher solche Sachen wie
Körperarbeit, Kampfkunst lernen usw... ;-)
Ich verstehe es* nicht.

*dieses völlig sinnfreie Geschreibsel
In der Tat fällt es machmal etwas schwer, zu verstehen, worauf Helge hinaus will, böse Zungen behaupten gar, manchmal versteht es Helge auch selbst
nicht. Ich versuche mal, es für Dich zu entschlüsseln: (Fußnoten von mir)
HBt. hat geschrieben:Möglicherweise bist Du tatsächlich für den JUDOSPORT zu alt, möglicherweise kennen die ÜL/Braun/Schwarz-Gurte die von Dir eingeforderten Grundlagen (Basics, Kihon...) auch gar nicht oder sind sich derer nicht bewußt(1), möglicherweise bist auch Du selbst' mehr gefragt ... Ja, möglicherweise!

Mach Dich kompetent, lies ein gutes Fachbuch, nutzte die Übungsform Tandoku-Renshu... (2)Ja, was suchst Du eigentlich?
torsa hat geschrieben:Mir macht Judo irre Spaß, aber .........
Was macht Dir denn nun so viel Spass:
Die Trainingsform Randori, das maskuline Gefühl kerniger Baumwolle auf nackter Haut, die Pheromonwolken erwärmter Körper, ... was eigentlich?
(3)
Ich verstehe es* nicht mehr.

Beste Grüsse
Helge

*Das allgegenwärtige Jammern und Klagen.(4)
(1) Hier weißt Dich Helge daraufhin, daß Judo als Sport evt. nicht die Ausprägung des Jûdô ist, die ältere Anfänger so unbedingt glücklich macht
auf Dauer. Unter "Judosport" versteht Helge eine Ausrichtung des Judo-Trainings auf Erfolge bei Wettkämpfen. Das zieht sich vom Trainingsaufbau,
über die Didaktik, die Technik-Ausführung bis hin zu Einstellung zum Training - selbst wenn die Teilnehmer solcher Gruppen am Ende gar nicht
mehr wettkämpfen können oder wollen - ironischerweise ;-) Dadurch gibt es natürlich dann regelmäßig "die Sinnfrage", bei dem einen oder anderen
Teilnehmer (auch bei Fortgeschrittenen!) - wozu kommt man zum Training, warum macht man das, was man da macht usw...

Implizit möchte Helge sicher andeuten, daß unter Jûdô auch andere Sachen laufen könnten,
evt. so etwas wie gesundheitsbewußte Leibesertüchtigung, ganzheitliche Kampfkunst usw. usf.

Nebenbei bemängelt/vermutet Helge, daß einige Grundlagen des Judo auch bei euren Braun-/Schwarzgurt-Inhabern gar nicht "abrufbereit"
vorhanden sind - wegen nie gelernt od. gelernt und vergessen ;-)
Das fängt mit solchen Dingen wie Anfassen, Bewegen auf der Matte, Gleichgewichtsstörung, Wurfeingängen an und
zieht sich über bestimmte Details bei Technikausführungen hin, bis zu sagen wir mal kompletten Technikauffassungen...

(2) Hier möchte Helge Dir mit dem gleichen Zaunpfahl winken, daß es unabdingbar ist, sich über das Training auf der Matte hinaus, mit Judo
zu beschäftigen - habe ich Dir weiter oben auch angedeutet...

(3) Nun _ich vermute_ mal, in seiner blumigen Sprache ist es nur die Frage nach Deiner inneren Motivation fürs Judo, also die Frage
danach: Was _genau_ Dir am Judo Spaß macht... Was erhoffst Du Dir vom Judo... Diese Frage ist nicht ohne... Von der Antwort hängt
auch ab, ob aus dem unbestimmten Gefühl, daß das Training Dir nichts bringt, eine frustrierende Gewissheit wird oder eben nicht...

Mein Tipp für Dich: Es ist Dein Weg - Du darfst Dich nicht unter Druck setzen, in einem bestimmten Zeitraum etwas bestimmtes
können zu müssen. Du hältst auch nicht die Gruppe auf. Ein, zwei Anfänger steckt eine "Fortgeschrittenen"-Gruppe locker weg, es "trifft" dann jeden
der Fortgeschrittenen "mal", daß er etwas ruhiger üben muß - also mit Dir ;-), aber glaub mir, die sind auch ganz froh, wenn sie
gelegentlich einem Anfänger was erklären können, oder in einem der Randoris etwas runterdrehen dürfen ;-)

(4) Nun ja das zielt in eine eher allgemeine Richtung u. auf die Leserschaft allgemein.
Helge möchte mal wieder ;-) andeuten, daß es nichts bringt, sich über den Zustand
des Judo"sportes" zu ärgern - Aufhänger ist Dein Wunsch, ein paar "Grundlagen" mehr gezeigt zu bekommen und zu verinnerlichen -
wenn man nicht bereit ist, Abhilfe zu schaffen.
Dazu mußt Du verstehen, daß Helge mit Begeisterung zu Lehrgängen in Urberach bei Frank Thiele und
Tom H. fährt und selbst in Sehnde entsprechende Lehrgänge organisiert - dort wird halt eine etwas andere Sicht aufs
Judo und die Judotechniken vermittelt, als in den meisten Judo-Gruppen in Deutschland...

Achso: Helges Begeisterung ist m.M.nach durchaus berechtigt. :-)


Hmm irgendwas hatte noch vergessen - ach ja: Die Falle der abflachenden Lernkurve:
Stell Dir vor (- ok, erinnere Dich ;-) ), Du erlernst den ersten Wurf (egal welcher das ist)
Das macht Spaß, der Lernfortschritt ist von Null auf 1, ein gewaltiger Sprung...
Im nächsten Training lernst Du einen zweiten Wurf - Klasse: nun "kannst" Du schon 100% mehr als nach dem ersten
Training. Das Training darauf: Wurf Nr. 3, immer noch beeindruckend: Gefühlte 50% mehr gelernt...
Danach Wurf 4: 33,33% mehr, Wurf 5: Gefühlte 25% mehr...
Bei der tausendersten Technik lernst du dann aber nur noch ein kümmerliches Promille mehr ;-)
Tja und dann kommt das Vergessen mit ins Spiel. Man lernt gefühlt immer weniger, vergißt das "Gelernte", bzw.
muß "Bekanntes" also oft wiederholen usw...

Und das ist die Falle: Objektiv erledigt man in etwa pro Training das gleiche Pensum (Wiederholung u. Neuerfahrung)
- subjektiv fühlt man aber nur noch einen sehr geringen Fortschritt...
Davon mußt Du Dich frei machen! Da schließt sich der Kreis zur Motivationsfrage. Wenn Du Dich nur darüber "motivierst", immer etwas
völlig Neues zu erfahren (erlernen möchte ich jetzt nicht sagen), dann wirst Du scheitern. Wenn Du Dich darüber
motivieren kannst, immer tiefer in bestimmte Sachen einzudringen, auch kleinere Detailverbesserungen würdigend zur Kenntnis zu nehmen u.
als erfüllend zu erleben, dann hast Du etwas länger Haltbares... Und dann wird es Momente geben, wo Du wieder einen "Sprung"
machst, beim Verständnis, dem Verinnerlichen und der Umsetzung - wo "über Nacht" dann plötzlich Techniken zu funktionieren beginnen.
Kann es nicht so recht formulieren, aber evt. kannst Du erraten, worauf ich hinaus will... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.

...

Beitrag von HBt. »

...
Zuletzt geändert von HBt. am 14.02.2011, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
torsa
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

Fritz hat geschrieben:Kann es nicht so recht formulieren, aber evt. kannst Du erraten, worauf ich hinaus will... ;-)
Du hast es sehr gut und anschaulich formuliert, danke dir dafür bzw. danke euch allen (damit meine ich auch HBt, den ich wohl falsch verstanden habe, sorry wenn es so war) für die moralische Rückenstärkung. Ich werde "das Problem" mal mit Trainer und Gruppe besprechen, meine Bedenken schildern und dann mal schauen, was wir gemeinsam draus machen können/oder nicht ....

Judo ist *nicht* mein Leben, aber so einfach aufgeben auch nicht :BangHead

:danke
Bärenbauch
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Bärenbauch »

Alt ist das, wie man sich fühlt.
Manchmal ist man 20 und dann auch wieder 100 :D
torsa
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

torsa hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben: Ich werde "das Problem" mal mit Trainer und Gruppe besprechen, meine Bedenken schildern und dann mal schauen, was wir gemeinsam draus machen können/oder nicht ....

Judo ist *nicht* mein Leben, aber so einfach aufgeben auch nicht :BangHead

:danke
Tja, nach langer Zeit melde ich mich mal wieder, aber leider mit der Nachricht, dass ich doch "aufgegeben" habe....
Als einziger Anfänger unter lauter Braun/Schwarzgurten lernt man viel, sehr viel - aber nichts "richtig"..........

Die Grundlagen sitzen einfach nicht, ich bin immer wieder am Überlegen, was die Begriffe bedeuten, wie der Ablauf ist - wenn ich es dann noch mal gezeigt bekomme, klappt ja auch viel davon, weil ich wie gesagt ja sehr vieles geübt habe (auch vieles was Anfänger eigentlich so nicht nicht üben - Würge/Hebeltechniken usw.), aber nichts sitzt richtig......

Da habe ich aus dem Shotokan vermtl. eine falsche Erwartung übernommen, dort lernt man GrundlagenGrundlagenGrundlagen...bis zum Erbrechen - aber diese Techniken sitzen dann halt auch - und genau das vermisse ich beim Judo in der Form, wie ich es trainiere.

Und daran wird sich nichts ändern, all die anderen Anfänger, die kamen, waren nach wenigen Wochen wieder weg (war denen zu anstrengend/ zu hart) und so würde ich wohl auf Dauer immer der einzige Anfänger sein. Darum habe ich vor 6 Wochen mein kurzes Judoexperiment (1 J) schweren Herzens wieder beendet und bin zum Shotokan zurück, leider - denn Judo hat mir im Grunde riesig gefallen.

Sollte ich irgendwann noch die Gelegenheit haben, in einen richtigen Anfängerkurs ein zu steigen, würde ich das gerne machen, aber der Einstieg in eine DAN-Gruppe bringt einfach nichts, schade........

Danke euch für eure Hilfe und euch weiter viel Spaß.
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Karatetiger
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Karatetiger »

Das finde ich schon irgendwie krass, dass Du diese Erfahrung gemacht hast torsa. In Bezug auf Shotokan hast du Recht und als Anfänger ist es tatsächlich wahnsinnig schwierig mit so weit Fortgeschrittenen zu trainieren. Vielleicht ergibt sich ja für Dich nochmal die Möglichkeit, denn gerade weil Dir Judo so gefallen hat, ist es schade, wenn Du es aufgeben musst.
Du möchtest mehr über mich wissen? Besuch mich auf http://www.karatetiger.wg.am
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Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Fritz »

torsa hat geschrieben:Die Grundlagen sitzen einfach nicht, ich bin immer wieder am Überlegen, was die Begriffe bedeuten, wie der Ablauf ist - wenn ich es dann noch mal gezeigt bekomme, klappt ja auch viel davon, weil ich wie gesagt ja sehr vieles geübt habe (auch vieles was Anfänger eigentlich so nicht üben - Würge/Hebeltechniken usw.), aber nichts sitzt richtig......

Da habe ich aus dem Shotokan vermtl. eine falsche Erwartung übernommen, dort lernt man GrundlagenGrundlagenGrundlagen...bis zum Erbrechen - aber diese Techniken sitzen dann halt auch - und genau das vermisse ich beim Judo in der Form, wie ich es trainiere.
Tja, was soll man dazu sagen... Du bist doch erwachsen... Begriffe kann man nachschlagen, Prüfungsprogramme auch,
man kann ein Trainingstagebuch führen.
Man kann sich auch als Anfänger "beschränken" und bewußt eben nicht die tollste Variation eines Wurfes üben, sondern die Grundform...
Und - man kann fragen... Du sagst selbst, daß viel klappt... Also kann es nicht so falsch sein...
und so würde ich wohl auf Dauer immer der einzige Anfänger sein.
Das ist ja das Tolle am Judo - irgendwo sind immer alle irgendwie Anfänger - auf Dauer...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
torsa
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

Fritz hat geschrieben:... Begriffe kann man nachschlagen, Prüfungsprogramme auch,
man kann ein Trainingstagebuch führen.
Stimmt, aber ein Anfänger muß auch die Möglichkeit haben, immer und immer wieder die Grundlagen mit einem Partner (nicht theoretisch aus einem Buch) zu üben, mit ihm zusammen korrigiert zu werden und zu lernen. Wenn man wie in meinem Fall, immer mit Hochgraduierten trainiert, ist das ein tolles Gefühl, aber wie bereits mehrfach gesagt, das Training aller wichtigen Grundlagen, das immer wieder Wiederholen der Fallschule, der Griffe, der Würfe usw. kommt bei 1 x die Woche Training ohnehin schon zu kurz. Und diese wenige Trainingszeit geht zur Hälfte für Kraft/Konditionstraining drauf, die verbleibenden 45 Min. wollen die Höhergraduierten nat. nicht ausschließlich mit einem Gelbgurt Grundlagentarining machen (was ich voll und ganz verstehe), also bleiben bestenfalls 15 min pro Woche, in denen ich praktisches Grundlagentraining betreiben kann.........
Das ist definitiv viel zu wenig :BangHead

Es ist das Grundproblem in den meisten Judovereinen (und nicht nur Judo, auch andere Kampfkünste haben dieses Problem), - der Judoverband propagiert zwar immer, dass es ein erstrebenswertes Ziel wäre, "Senioren/Jukoren" in die Vereine zu holen, aber die Praxis sieht meist so aus, dass nur die Kurse mit Kindern und Jugendlichen voll belegt werden können, so das sich ein eigenes Training "lohnt" - die wenigen Älteren die sich als Neueinsteiger versuchen, finden sich (wie ich) meist in einer Fortgeschrittenengruppe wieder. Das kann klappen, wenn die Fortgeschrittenen sich auch noch im unteren Kyu-Bereich bewegen, aber wenn es (wie bei mir) nur die Oberstufe ist, dann ...s.o.

Ich finde es sehr, sehr schade - Judo ist so ein toller Sport und ich hätte liebend gerne weiter gelernt, aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Sollte ich einen Verein finden, wo ich in eine Anfänger (oder Untergruppentraining) einsteigen kann, so werde ich mein Ziel Judo noch mal neu anpacken, aber meine bisherigen Erfahrungen sind leider so, dass es auch in den anderen Vereinen kaum möglich ist, als Älterer in einer Anfängergruppe neu an zu fangen :dontknow
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Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Fritz »

Gut ich weiß nicht, wie Euer Training aussieht... Aber hast Du mit dem Trainer/Übungsleiter schon über das
Thema geredet?
1x Training in der Woche ist auch etwas wenig...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
torsa
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

Fritz hat geschrieben:Gut ich weiß nicht, wie Euer Training aussieht... Aber hast Du mit dem Trainer/Übungsleiter schon über das
Thema geredet?
Na klar, oft - und es ist ein sehr netter und verständnisvoller Trainer, ebenso die ganzen Höhergraduierten, da gibt es nix zu meckern, aber das alles ändert nichts daran, daß ich der einzige Anfänger war usw. usw.
Fritz hat geschrieben:1x Training in der Woche ist auch etwas wenig...
Das kommt erschwerend dazu, wie ich bereits schrieb - wenn ich pro Woche auf 15 Minuten (!) Grundlagentraining (entsprechend meiner Graduierung) komme, ist das schon "viel".....
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Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Fritz »

Na klar, oft - und es ist ein sehr netter und verständnisvoller Trainer, ebenso die ganzen Höhergraduierten, da gibt es nix zu meckern, aber das alles ändert nichts daran, daß ich der einzige Anfänger war usw. usw.
Hm, da hätte ich dann schon erwartet, daß der Trainer etwas
differenziert und Dir ausdrücklich Grundlagen zum Üben anweist... Zumindest würde ich es als Trainer so machen, wenn der Übling sogar
selbst den Wunsch äußert...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

Fritz hat geschrieben:... da hätte ich dann schon erwartet, daß der Trainer etwas
differenziert und Dir ausdrücklich Grundlagen zum Üben anweist... Zumindest würde ich es als Trainer so machen, wenn der Übling sogar selbst den Wunsch äußert...
Hat er ja z.T. gemacht, aber was soll ich schon groß*alleine* üben - und Grundlagentraining mit den Höhergraduierten....aber das hatten wir jetzt schon oft genug.....
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Mitesco
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Mitesco »

Meiner Meinung nach hat torsa hier doch etwas Interessantes eingebracht. Ich sehe jedenfalls wie es bei einigen älteren Judoka auch bei uns im Club so gegangen ist. Man fängt an, weiß aber zu wenig, um richtig etwas zu lernen oder mitzumachen und empfindet zu wenig Hilfsbereitheit, Gelegenheit und selbstverständlich auch Ausdauer, um mehr als einige Monate durch zu halten.
Ich habe bei uns viele kommen und gehen sehen, und jetzt frage ich mich auch: War es auch weil man nicht genug verstanden hat, was diese Neu-Anfänger wirklich brauchten?

Mitesco (http://www.mitesco.nl)

"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
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Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Fritz »

torsa hat geschrieben:Hat er ja z.T. gemacht, aber was soll ich schon groß*alleine* üben - und Grundlagentraining mit den Höhergraduierten....aber das hatten wir jetzt schon oft genug.....
Grundlagentraining mit Höhergraduierten - das tut auch diesen gut ;-) Ich bin ein bissel deswegen "aufgestoßen", weil ich das
Problem von der anderen Seite her kenne: Kleiner Verein, man freut sich über jeden älteren Neuzugang, es kommt 'ne erwachsene Anfängerin deutlich jenseits
der dreißig, ist nicht unbegabt, man fügt sie geschickt ins Training ein, so daß sie was davon hat, wenn sie mit den erfahreneren Trainingskameraden
übt, das funktioniert recht gut, nach 'nem Jahr oder so, kommt die freudestrahlende Eröffnung: Sie möchte die anderen nicht ausbremsen, weil
ja alle Rücksicht nehmen müssen usw. blabla... Alles hätte ich verstanden: Zu anstrengend, zu hart, keine Lust mehr... Aber das, war ein echter Tiefschlag...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

Fritz hat geschrieben:übt, das funktioniert recht gut, nach 'nem Jahr oder so, kommt die freudestrahlende Eröffnung: Sie möchte die anderen nicht ausbremsen, weil
ja alle Rücksicht nehmen müssen usw. blabla... Alles hätte ich verstanden: Zu anstrengend, zu hart, keine Lust mehr... Aber das, war ein echter Tiefschlag...
Ich fürchte, genau so ist das bei meinem Trainer angekommen - und das tut mir wirklich leid.....
Aber es ändert ja nichts an dem Problem.
Jupp
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von Jupp »

Schade,

Du hast leider in den wenigen Stunden nicht verstanden, dass man Judo zwar immer mit einem Partner/mehreren Partnern lernt, aber Lernen und Verstehen doch ein ganz einsamer Prozess ist, der nur einen selbst betrifft.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Du Judo als "tollen Sport" bezeichnest, aber schon bevor Du ueberhaupt angefangen hast, Judo auf irgendeine Weise zu verstehen, schon wieder damit aufgehoert hast.

Noch einmal schade!

Jupp

P.S. Am besten schmecken die Fruechte, fuer die man sich beim Pfluecken am meisten hat anstrengen muessen.
heribert0676
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von heribert0676 »

Hallo Leute! Ich bin 45, habe 15 Jahre Pause gemacht, Scheidung, Alleinerzieher usw,...Jahrelang war mir Judo schlicht,...egal, hatte andere Sorgen. Fing vor knapp 4 Jahren wieder an. Anfang war nicht leicht, aber habe andere Ziele gehabt. Körper, Gesundheit usw,...
Irgendwann fing ich wieder mit dem Kämpfen an und heute trainiere ich jede Woche mit der Wiener Liga.
Habe auch schon einige Turniere gewonnen und einen guten Namen unter den Kämpfern. Nicht weil ich so gut bin oder so ,...
Aber ich habe die Einstellung, ich gebe mein bestes, wenn ich schon trainieren gehe. Nicht wie andere, die nur tratschen usw,... !
Habe auch schon gute Kämpfer geworfen. Nicht dass es Standard ist, aber wenn ich einen Profi, der 2x am Tage trainiert und ich 3 Std in der Woche werfe, dann ist das für mich ein Erfolg! Okay bei 10 Randori wirft er mich 30 x, aber 1 x schaffe ich es auch, ihn einen Ippon zu werfen und das sehe ich als Erfolg!
Wollte damit sagen, Alter ist KEINE Ausrede! Es geht alles mit konsequenten Training !
Sicher kann man sich mit einem jungen 20-Jährigen mehr messen, aber wenn man das Ziel hat, einfach ein gutes Training zu haben, finde ich, ist das schon sehr sehr toll! Gibt viele, die kommen nur, um zu tratschen usw,...
Mit solchen Leute, egal ob alt oder auch jung, will ich nicht in einem Atemzug genannt werden!
L.G. Heribert aus Wien
pmhausen

Re: Was ist "alt"?

Beitrag von pmhausen »

Hallo, zusammen,

auch wenn für "torsa" der Zug bedauerlicherweise abgefahren zu sein scheint - ich bin heute abend über diesen Artikel von Jesse (Englisch) gestolpert:

http://www.karatebyjesse.com/?p=11960

Ersetzt "Karate" in Gedanken durch "Judo". Oder durch "Klettern", "Gleitschirmfliegen", "Waveboard fahren", ... traut Euch! :-)
Wenn alles gut geht, lebe ich noch runde 40 Jahre - es gab eine Zeit, da war das die gesamte Lebenserwartung eines
durchschnittlichen Menschen ...

Gruß
Patrick
torsa
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Re: Was ist "alt"?

Beitrag von torsa »

pmhausen hat geschrieben:Hallo, zusammen,
auch wenn für "torsa" der Zug bedauerlicherweise abgefahren zu sein scheint ...
Ich habe jetzt durch Zufall hier mal wieder reingeschaut und meinen "alten" Thread gefunden. Und dazu möchte ich noch ein kurzes "Update" schreiben:

Auch rückblickend finde ich meine Entscheidung "richtig", auch wenn es mir für den Trainer und eigentlich auch für mich leid tat. Es war eine tolle Zeit, aber es war auch richtig (angesichts der geschilderten Umstände) zu gehen. Aber - und jetzt kommt die Ironie in der Geschichte - auf Umwegen bin ich letztlich dann doch beim Aikido gelandet - und da bin ich dann doch rückblickend sehr dankbar für die erlernte Fallschule im Judo !
So hat es dann im Nachhinein doch alles einen Sinn gehabt - und was mich ganz besonders freut:

Mein ansonsten (mittlerweile) sehr unsportlich gewordener Sohn (21 J.) , sieht wohl mit Befremden, dass sein "alter Herr" ihm mittlerweile in Punkto Kondition/Beweglichkeit fast das Wasser reichen kann und will endlich sportlich wieder was machen. Und so habe ich ihn dazu "überreden" können, nächste Woche probehalber mal ein Judotraining mit zu machen (als 12j. Kid hatte er es bis zum Orangegurt geschafft und somit liegt für ihn Judo nahe), wenn auch in einem anderen Verein als der, in dem ich war. Dort gibt es wohl eine Gruppe jüngerer Gelb-/Orangegurte und da hoffe ich schon, dass er (aufgrund der genannten früheren Praxis) schnell wieder einen Zugang zu dieser tollen Sportart findet.

Und wenn er dann mal nicht weiter weiß, kann ich ihm immerhin ein tolles Forum nennen :danke
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