Rensa-no Kata

Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Gonosen-no-Kata und verwandte Kata
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Oberon
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Rensa-no Kata

Beitrag von Oberon »

Wer kennt sich mit der Rensa-no Kata aus

Wo finde ich denn noch weitere Informationen zu dieser Kata, die nun nach der neuene DAN PO für den 2. Dan in die PO integriert wurde.

Für mich ist diese Kata Neuland. Gibt es dafür Referanten, bzw ist es ratsam, diese für den 2. Dan auszuwählen?

Ich habe den Thread zu dieser Kata zu spät entdeckt., finde aber auch zu wenig Infos für mich als Anfänger darin. Kann mir jemad dazu Quellen, geschichtl. Studien und Beurteilungskriterien dazu nennen.

Oberon

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tom herold
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Lieber Oberon, es gibt für "Rensa-no-Kata" verständlicherweise keinen Kôdôkan-Standard.
Folglich kann sie nur von ihrem Schöpfer selbst beurteilt werden ...
:P

Für mich ist es KEINE Kata, sondern (ich hab sie gesehen, ud nicht nur einmal) eine weitgehend sinnfreie Zusammenstellung beliebiger Wurftechniken, denen eher ungekonnte und unökonomische Übergänge in den Boden folgen.
Ich sehe das so - um eine Kata als Prüfer beurteilen zu können, muß er diese Kata selbst KÖNNEN.
Damit ist nicht "ihre äußere Form imitieren" gemeint.
Angenommen, du entscheidest dich dafür, diese ... Übung zum 2. Dan vorzuführen.
Wer soll sie dann prüfen?
'tschuldigung, war ne blöde Frage ...
;)

Mich würde - wie dich wohl auch - sehr interessieren, welche Jûdô-Prinzipien mit der Rensa-Übung (nein, Kata mag ich sie nicht nennen) dargestellt und vermittelt werden.
Vor allem interessiert mich die Begründung der Notwendigkeit, diese Übung zu kreieren ...
Gibts es da etwas, das Kanô nicht wußte, nicht konnte oder "vergessen" hat? :irre
Und das man nun in dieser Übung findet ...?

Wird wohl so sein ...
tutor!
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tutor! »

Oberon hat geschrieben:(....) Wo finde ich denn noch weitere Informationen zu dieser Kata, die nun nach der neuene DAN PO für den 2. Dan in die PO integriert wurde. Für mich ist diese Kata Neuland. Gibt es dafür Referanten, bzw ist es ratsam, diese für den 2. Dan auszuwählen?
(...)
Kann mir jemand dazu Quellen, geschichtl. Studien und Beurteilungskriterien dazu nennen.
Thema Prüfung: die Neue Dan-PO sagt für den 2. Dan, dass nach Absprache mit dem Prüfungsreferenten Alternativen zu Katame-no-Kata möglich sind. Wichtig ist der Zusatz "Absprache mit dem Prüfungsreferenten". Ob also die Option besteht, "Rensa-no-Kata" zum 2. Dan zu wählen, entscheidet der Prüfungsreferent des Landesverbandes.

"Rensa-no-Kata" thematisiert Übergänge vom Stand zum Boden. Dies ist ein beliebtes Thema für die "eigene Kata", die ja als Wahlmöglichkeit in der Prüfung zum 5. Dan gemacht werden kann (neben den beiden verpflichtenden Kodokan-Kata). Es gibt in der Tat keine Randori-no-Kata des Kodokan, die sich mit diesen Übergängen befasst.

Als Gerhard Steidele noch Prüfungsreferent in Bayern war, setzte er sich stark für eine Alternative zur Katame-no-Kata bei der Prüfung zum 2. Dan ein. Dies tat er nicht etwa, weil er irgend etwas gegen diese Kata gehabt hätte - im Gegenteil - sondern weil das "zeremonielle Drumherum" der Katame-no-Kata für Leute mit Knieproblemen kontraproduktiv ist und er von daher eine weniger kniebelastende Alternative schaffen wollte. Allerdings hätte man das auch mit einem reduzierten "Zeremoniell" der Katame-no-Kata erreichen können. Stattdessen stellte er die "Rensa-no-Kata" zusammen - sie ist also eine Kreation von Gerhard Steidele.

Diese "Rensa-no-Kata" genannte Zusammenstellung fand als länderspezifische Ergänzung Eingang in das Prüfungsprogramm in Bayern. Dazu muss man wissen, dass vor einigen Jahren solche länderspezifischen Extra-Regelungen noch möglich waren, mittlerweile aber per DJB-Satzung ein Riegel vorgeschoben wurde. Dass nun in der DJB-PO die Öffnungsklausel auftaucht, dass eine Alternative zur Katame-no-Kata gezeigt werden kann, ist eine kleine "Besitzstandswahrung" für Bayern, da der Prüfungsreferent nun "Rensa-no-Kata" weiterhin zulassen kann. Die neutrale Formulierung in der neuen Dan-PO lässt aber auch andere Alternativen zu, z.B. Ju-no-Kata, wenn Katame-no-Kata aus gesundheitlichen Gründen nicht angebracht erscheint.

Zu "Rensa-no-Kata" gibt es eine DVD, in der die einzelnen Aktionen ausführlich erklärt sind. Ich besitze es nicht und kann daher zu einzelnen Techniken nichts weiter sagen.

Ein Script von Gerhard Steidele findest Du hier:
http://www.judo.de/pdf/RensaSkript_Jan04.pdf

Alternativ auch eine Erklärung auf der HP von G. Steidele:
http://www.judo-steidele.de/rensa1.htm
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tom herold
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

... sondern weil das "zeremonielle Drumherum" der Katame-no-Kata für Leute mit Knieproblemen kontraproduktiv ist und er von daher eine weniger kniebelastende Alternative schaffen wollte ...

Erstens: wenn man das Kniegehen richtig macht, belastet es die Knie kaum.
Zweitens: das Kniegehen ist KEIN "zeremonielles Drumherum"! Bedauerlich, daß sie Geoff Gleesons diesbezüglich ziemlich dummer Standpunkt durchgesetzt zu haben scheint ...
Aber wenn man wenig oder gar keine Einblicke in besimmte Koryû-Inhalte hat, kann man mit dem Kniegehen auch nix anfangen, ist schon klar.

Und wer so kaputte Knie hat, daß er das angeblich "zeremonielle Drumherum" nicht machen kann, der hat Pech gehabt. Wenn jemand so kaputt ist - wozu braucht er dann noch den 2. Dan ...?
Allerdings hätte man das auch mit einem reduzierten "Zeremoniell" der Katame-no-Kata erreichen können. Stattdessen stellte er die "Rensa-no-Kata" zusammen - sie ist also eine Kreation von Gerhard Steidele.
.

Da das Kniegehen kein "Zeremoniell" ist, kann man es auch nicht "reduzieren" - das wäre ein Eingriff in Inhalte einer von Kanô geschaffenen Kata.
Wir fummeln uns also die Kata so zurecht, wie wir es gern hätten, ja?
Und alternativ basteln wir uns etwas, das Dinge enthält, die so in den offizielle Kata "nicht vorkommen" ...
Imho sind effektive Übergänge Stand/Boden das normale Rüstzeug eines jeden Jûdôka.
Völlig überflüssig, dazu eine "Kata" zu schaffen, die ohnehin besser unter dem Begriff "Ho" liefe.
Aber offenbar kann ja jeder machen, was er will ...

:eusa_clap
tutor!
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tutor! »

böser tom hat geschrieben:Erstens: wenn man das Kniegehen richtig macht, belastet es die Knie kaum.
Zweitens: das Kniegehen ist KEIN "zeremonielles Drumherum"!
Siehst Du - Du hast sofort verstanden, was ich mit "zeremoniellem Drumherum" gemeint habe. Nur ist mir der Begriff "Kniegehen" nicht eingefallen und Shikko wollte ich nicht schreiben. Natürlich ist Shikko kein Zeremoniell (diesmal ohne Anführungsstriche) aber genau die Positionswechsel mit Shikko meinte ich mit "Zeremoniellem Drumherum" (bewusst in Anführungsstrichen) - eben damit jeder weiß, was gemeint ist.

Wer mehr über Shikko wissen möchte, kann hier nachlesen:
http://judoforum.com/index.php?showtopic=37976

Im übrigen verändert man keine Kata, wenn man in einer bestimmten Prüfungssituation und noch dazu unter besonderen Bedingungen, nicht alle Elemente demonstrieren lässt. Nur diese Demonstration ist in diesem Fall so etwas wie eine "reduzierte Kata". So wie z.B. in Japan für den 1. Dan nur die ersten drei Stufen der Nage-no-Kata gemacht werden.

Falls jemand tatsächlich ein aktuelles Problem mit dem linken Knie hat, würde ich keine Sekunde zögern und bei einer Prüfung zum 2. Dan auf Shikko verzichten. Es geht um die Anpassung von Prüfungsanforderungen an einen hoffentlich vorübergehend eingeschränkten Gesundheitszustand und die körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmer - und wir wissen doch alle, wieviel Wert gerade Kano auf Gesundheit gelegt hat. Außerdem muss man in Japan z.B. zum 2. Dan die komplette Nage-no-Kata machen und erst zum 3. Dan die Katame-no-Kata (http://kodokan.org/e_basic/shoudan.html). Ein weiterer Grund, bei diesem kleinen Entgegenkommen kein schlechtes Gewissen zu haben.

Ansonsten habe ich die Argumente und Gründe wiedergegeben, nach denen Oberon gefragt hat - nicht eine persönliche Bewertung vorgenommen. Danach hatte er nämlich nicht gefragt. Sie ist aber ein klein wenig versteckt in meiner Anmerkung zum "reduzierten Zeremoniell" enthalten. Aber im Klartext: ich halte "Rensa-no-Kata" (von mir immer in Anführungsstrichen geschrieben) keineswegs für eine Alternative zur Katame-no-Kata (nie in Anführungsstrichen geschrieben) - oder anders herum: lieber eine Katame-no-Kata ohne Shikko als "Rensa-no-Kata".

Weitere Lesehilfe am Rande: Während die Dan-PO von einer "alternativen Kata" zur Katame-no-Kata spricht, habe ich bewusst nur von einer Alternative zur Katame-no-Kata gesprochen und so vermieden, "Rensa-no-Kata" als Kata zu bezeichnen.
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Hallo Tutor,
dann sind wir uns einig.
Ich sehe das genauso wie du.

FG
Tom
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Oberon
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von Oberon »

Ansonsten habe ich die Argumente und Gründe wiedergegeben, nach denen Oberon gefragt hat - nicht eine persönliche Bewertung vorgenommen.
Vielen Dank Tutor, Genau das war meine Intention als ich meine Frage gestellt habe. Wieso häufig sofort eine Grundsatzdiskussion vom Zaune gebrochen wird, wenn eine Sachfrage gestellt wird, verstehe ich nicht.

Ich habe keine Knieprobleme, und übe die Katame No Kata regelmäßig. Da ich im Rahmen der Prüfungsvorbereitung auch mit Übergängen Stand Boden beschäftigen muss, fand ich dies KATA sehr interessant. Ich werde sie mir nun etwas genauer anschauen, habe auch schon erste Skripte und werde mich ggf. mit den in Frage kommenden Prüfungsreferenten darüber unterhalten. Auf jeden Fall ist sie nützlich für den Komplex Übergänge Stand Boden.

Danke noch einmal

Oberon
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Lieber Oberon,
ich bitte vielmals um Entschuldigung, wenn ich dich mit meinen Ausführungen zu dieser NICHT-Kata gelangweilt haben sollte ...

Was Übergänge Stand/Boden (und umgekehrt) angeht - statt die aus meiner Sicht erbärmlichen Krampen der Rensa-Übungsfolge des Herrn Steidele zu üben, würde es genügen, sich den einen oder anderen Lehrgang im BJJ anzutun.
Dort gehören derlei Übergänge zum Trainingsalltag, und zwar von Anfang an, bereits bei den absoluten Anfängern.
Wie übrigens auch bei uns ...
Vergleicht man, was z.B. Roy Harris lehrt, mit dem, was Herr Steidele in seine Rensa-Übung gepackt hat, möchte man über letztere nur noch müde lachen.
Es gibt im BJJ keine einzige Wurftechnik, die OHNE den sofortigen, eleganten und wirksamen Übergang in den Boden geübt würde.
Nein, es geht nicht darum, das BJJ über den grünen Klee zu loben - es geht darum, daß jeder Jûdôka sich SCHÄMEN sollte, wenn und daß er dies nicht mehr in gleicher Weise beherrscht!!
:angry4
Die - mit Verlaub - in meinen Augen überflüssige und albern anzusehende Rensa-Übung dafür zu lobpreisen, daß sie nun "endlich" Übergänge vom Stand in den Boden lehrt, offenbart ein erschreckend marginales Verständnis des Jûdô.
Und das muß man auch sagen dürfen.
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Oberon
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von Oberon »

Lieber Tom, du hast mich nicht gelangweilt, nur hast du meine Frage nicht beantwortet.

Deiner Meinung nach sollte ich mich meinem marginalen Halbwissen schämen. Ich werde deshalb in Zukunft am besten der Judomatte fernbleiben. Schade, ich dachte wir hätten uns noch einmal auf der Judomatte getroffen. Dann meide ich doch am besten deine Lehrgänge. Auch schade, dass du so über Lernwillige urteilst.
Ansonsten hatte ich immer versucht aus dem Brett vor dem Kopf eine Waffe zu machen. Das ist demnach in diesem Fall nicht möglich. Ich habe auf weitere Auseinandersetzungen keine Lust und auch keine Zeit.

Oberon
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Und wieder einmal, lieber Oberon, verwechselt man (in diesem Fall konkret DU) Kritik an der (sehr kritikwürdigen) Sache mit Kritik an der Person (in diesem Fall deiner Person).
Schade, ich hatte dich aufgeschlossener in Erinnerung ...
Zumal eine Kritik an deiner Person überhaupt nicht stattgefunden hat.
Deiner Meinung nach sollte ich mich meinem marginalen Halbwissen schämen.
JEDER Jûdôka sollte sich, so er sich angesprochen fühlt, seines marginalen Halbwissens schämen.
Das gilt für dich genauso wie für mich genauso wie für jeden anderen.
Ich werde deshalb in Zukunft am besten der Judomatte fernbleiben.
Das ist genau die Art beleidigter, eingeschnappter Pose, die ich einfach nicht ausstehen kann.
Außerdem ist es einfach die völlig falsche Schlußfolgerung ...
Mal ganz sachlich: du bist doch Lehrer.
WAS würdest du wohl einem deiner Schüler erzählen, der derartig unreif reagiert, wenn du ihm klarmachst, was er alles (noch) nicht weiß und (noch) nicht kann?
:dontknow
Schade, ich dachte wir hätten uns noch einmal auf der Judomatte getroffen. Dann meide ich doch am besten deine Lehrgänge
Das steht dir selbstverständlich frei.
Allerdings habe ich über den Reifegrad dieser beleidigten Reaktion bereits etwas gesagt ...
Nicht, daß ich das nicht verstehen würde - auch ich reagiere noch viel zu häufig so.
Aber wollen wir jetzt wirklich weitermachen wie bockige 10jährige?
:irre
Auch schade, dass du so über Lernwillige urteilst.
Wie urteile ich denn?
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst.
Ich habe darauf hingewiesen, daß ich persönlich das Üben der peinlichen Rensa-Krampe für überflüssig halte und habe (BJJ) Alternativen aufgezeigt.
Darauf beleidigt zu reagieren ... also weißt du ...
Ansonsten hatte ich immer versucht aus dem Brett vor dem Kopf eine Waffe zu machen. Das ist demnach in diesem Fall nicht möglich. Ich habe auf weitere Auseinandersetzungen keine Lust und auch keine Zeit.
Welche Auseinandersetzung ...?
Ich habe versucht, dir etwas zu erklären, und du schmollst.
Und bist beleidigt.
Nochmal - ich möchte dich als Lehrer mal sehen, wenn einer deiner Schüler im Unterricht in exakt dieser Weise reagieren würde.

Offenbar sehr deutsch, das Ganze ...
:eusa_clap
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Re: Rensa-no Kata > off topic

Beitrag von Oberon »

Lieber Tom,

1. Ich bin nicht blockiert (sonst würde ich nicht reagieren)
2. Ich schmolle nicht (dito: Kritik)
3. Ich reagiere als Schüler
4. Ich kenne die Lektionen in Demut
5 Diese Auseinandersetzung gehört hier nicht hin

Außerdem ist jedes Gespräch ein Gewinn

Kritik an der Allgemeinheit verläuft ins Uferlose, Kritik sollte immer spezifisch sein. Das hast du mit deinen Klammern deutlich gemacht. Wir sind also beide Schüler, also trifft uns auch beide deine Kritik. Also wir mit unserem marginalen Halbwissen sollten uns beide schämen....

Das (marginales Wissen, dessen er/sie sich schämen müsste) habe ich in meinem Leben noch keinem Schüler gegenüber geäußert (und werde es in meinem Leben keinem Schüler gegenüber äußern.) Anscheinend geht es hier um grundsätzliche Erziehungsfragen. Ob allgemein, oder spezifisch, in meiner pädagogischen Ausbildung (mit marginalem Wissen) habe ich gelernt, dass man Schüler versucht zu motivieren, nicht aber versucht Defizite zu verstärken.

Ich werde der Judomatte fernbleiben, auf der (meiner Meinung nach) unpädagogisch gearbeitet wird. Ich lasse mich aber gerne (pädagogisch wertvoll) kritisieren.
WAS würdest du wohl einem deiner Schüler erzählen, der derartig unreif reagiert, wenn du ihm klarmachst, was er alles (noch) nicht weiß und (noch) nicht kann?
Das würde ich ihm niemals "so" sagen.

Lass uns den Disput hier beenden, sonst beenden ihn die Moderatoren, denn das gehört hier nicht hin. Ich bin gerne bereit über das hier Gesagte per pm weiter zu diskutieren.

Oberon
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Ich kann hier nicht per PM diskutieren, da ich meinen Account habe sperren lassen ...
Christian und Fritz wissen, wie du mich erreichen kannst, falls du das willst.
Nebenbei - es ist nicht nötig, zu wiederholen, was ich schrieb. Ich hatte ausdrücklich erklärt, daß sich JEDER (so auch ich!) für Halbwissen zu schämen habe und diesen Zustand durch Erwerb von Wissen abzustellen habe.
Wo ist jetzt das Problem?

Du fragtest nach Material - bitte, hier hast du Material:

http://www.rsk1.de/content/view/17815

Ein Video, das die "Rensa-no-Kata" in ihrer ganzen ... na ja, "Schönheit" zeigt.
Und für diese Vorführung sollten sich die Beteiligten bis an ihr Lebensende schämen!
:angry4

Ich habe dieses Video (und andere, in denen Rensa-no-Kata ähnlich "hochwertig" gezeigt wird) schon etlichen BJJ-Kämpfern gezeigt und jedesmal brüllendes Gelächter gehört.
Warum wohl?

Ich möchte dir nicht vorenthalten, was der hier (zu Recht!) sehr geschätzte Cichorei Kano unter http://www.judoforum.com dazu schrieb:
As I have previously told, most people misunderstand kata, hence why 'creating' a kata is usually a disaster. What these people do, is creating a 'ceremonial series' because often they think that is what kata is about, which it is not.
Trifft imho voll auf das Rensa-Ding zu.
As we know, there are various reasons why kata were created in judo, one of them being the expansion of the Kôdôkan and the inability because of that reason and because of his other commitments, for Kanô to keep teaching every student. Kata thus served as a mnemonic for movement patterns. Obviously, the philsophical meaning gets far more complicated when moving from randori-no-kata to ri-no-kata, but that is a different discussion. As such, both recent kata fulfill a purpose, that is ... they serve as a mnemonic. However, what is the logic of their progression. If the mnemonic does not make sensei, and is as difficult to remember than what it aims to serve as a mnemonic for, then that is an issue. However, that is not just up to me to decide ... but to the community as to how well a mnemonic is useful.
Er fährt fort, bezogen auf das Rensa-Ding:
In this case the techniques are classified by their outcome, rather than by their attack. That is a choice.
Ein sehr wichtiger Hinweis, finde ich.
The alternative is a classification by their initial attack, which might have been easier to remember (ashi-waza, koshi-waza), particularly if it would follow the order of an existing kata. Second, the problem thus is that one has to remember by what the outcome will be, which is a bit awkward, as it becomes a matter of predefining a solution, and then looking for an attack, instead of the other way around.
(Hervorhebung von mir)

Genau so ist es.
Präzise das stört mich an Herrn Steideles eigenwilliger Kreation.
As a mnemonic, it might better serve its role if the outcome was each time an identical group of techniques, such a for example, a number of attacks that all end in jûji-gatame.
EBEN.
Wenn man sowas schon "erfinden" muß, warum dann nicht gleich etwas Sinnvolles?
I point out that a person as knowledgeable and skilled as Mifune made kata which were not received well by Kanô at all.
Dazu muß man eigentlich nichts weiter sagen, oder?

Sehr, sehr zutreffend auch diese Bemerkung:
Personally, unless I felt that my insight at least approached that of Mifune I would be reluctant 'creating' a new jûdô kata. It's sort of like ... "if you don't have anything to say, why not simply shut up".
:eusa_clap
tutor!
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tutor! »

"Rensa-no-Kata" offeriert einen bunten Blumenstrauß an Verkettungen zwischen Wurftechniken und Halte-, Hebel,- bzw. Würgetechniken. In diesem Sinne ist sie eine "Stoffsammlung", die als eine Art "Markt der Möglichkeiten" angesehen werden kann.

Außer dem Ansatz, die mögliche Vielfalt der Situationen und Lösungen abzubilden, erkenne ich persönlich derzeit keine wirklich weitergehenden technischen oder methodischen Leitgedanken - wenn man einmal davon absieht, dass es natürlich bei jedem Übergang vom Stand in den Boden darum geht, sofort eine dominante, d.h. kontrollierende Position einzunehmen.

Das Internet ist voll von schwachen Demonstrationen von Kodokan-Kata und auch von anderen "Kata". Die Schwächen der Vorführenden sind aber in keinem Fall mit Schwächen der zugrunde liegenden Techniken gleichzusetzen. Auch die Vorführenden sind (nur) Lernende. So sollte man sich auch hier davor hüten, die in der "Rensa-no-Kata" enthaltenen Techniken an der Qualität - oder genauer an den Defiziten - bestimmter Vorführungen zu messen.

Technikdemonstrationen beim Übergang Stand/Boden leiden - wie allgemein Demonstrationen von Kombinationen und Kontertechniken - häufig daran, dass der erste Angriff nur äußerst halbherzig gemacht wird. Damit wird leider schon die Ausgangslage für die Folgetechnik unrealistisch und dadurch geht natürlich auch der Übungswert verloren.

"Rensa-no-Kata" enthält Übergänge sowohl nach (versuchten) Wurftechniken von Tori als auch nach (versuchten) Wurftechniken von Uke. Letztere sind relativ einfach realistisch mit den entsprechenden Übergängen durchzuführen: Uke muss lediglich realistisch angreifen und Tori zu einer genauso realistischen Verteidigung zwingen.

Ähnlich, aber schwieriger ist es mit Übergängen nach Toris Wurftechnik. Er muss so stark angreifen, dass Uke zu einer realistischen Verteidigung gezwungen wird. Diese wiederum veröffnet dann die Gelegenheit, zur Bodentechnik weiter zu gehen.

Ich hatte und habe nicht die Zeit, mir jede einzelne Technik der "Rensa-no-Kata" anzuschauen - einige sind es aber in jedem Fall wert, sich mit Ihnen auseinanderzusetzen und sie unter realistischen Bedingungen zu trainieren.
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von Oberon »

Ich kann hier nicht per PM diskutieren, da ich meinen Account habe sperren lassen ...
Wie kannst du dann hier posten????
Christian und Fritz wissen, wie du mich erreichen kannst, falls du das willst.
Du kannst mich jederzeit per PM erreichen, du hast meine Kontaktdaten hast du. Was soll das Getue hier in der Öffentlichkeit?
Nebenbei - es ist nicht nötig, zu wiederholen, was ich schrieb.
Ich wiederhole gerne, was ich zu sagen habe, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe oder mein Gegenüber es nicht richtig verstanden haben. Gleiches gilt insbesondere für Zuhörer mit nur marginalem Wissen.
Ich hatte ausdrücklich erklärt, daß sich JEDER (so auch ich!) für Halbwissen zu schämen habe und diesen Zustand durch Erwerb von Wissen abzustellen habe.
Nein, nicht schämen, sondern (s.o) aus der eigenen Beschränkung, dem Brett vor dem Kopf, eine Waffe machen!!

So darf ich als Unwissender auch die Kata eines höhergraduierten Dan-Trägers zunächst einmal als Steinbruch ansehen, und darin das sehen, was wie tutor es beschrieben hat:
einen bunten Blumenstrauß an Verkettungen zwischen Wurftechniken und Halte-, Hebel,- bzw. Würgetechniken. In diesem Sinne ist sie eine "Stoffsammlung", die als eine Art "Markt der Möglichkeiten" angesehen werden kann.
Wenn der DJB sie freigegeben hat, nehme ich dieses Angebot erst an und genau deshalb habe ich zunächst nach Informationen zu dieser KATA gesucht.
Kata thus served as a mnemonic for movement patterns.
Genau als Angebot/Markt der Möglichkeiten, um Übergange von Stand zu Boden zu üben.
If the mnemonic does not make sensei, and is as difficult to remember than what it aims to serve as a mnemonic for, then that is an issue. However, that is not just up to me to decide ... but to the community as to how well a mnemonic is useful.
Wenn C. Kano das nicht entscheiden kann, dann ich auch nicht, aber nützlich ist die Gedächtnisstütze auf jeden Fall (sagt C. Kano)
Über den tieferen Sinn
(If the mnemonic does not make sensei, and is as difficult to remember than what it aims to serve as a mnemonic for, then that is an issue.
möchte ich nicht urteilen. Dazu fühle ich mich als "demütiger" Judoka nicht in der Lage

Oberon
Zuletzt geändert von Fritz am 01.12.2009, 02:05, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitate korrigiert
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von tom herold »

Ich kann in einigen Fäden posten, weil das dort "Gästen" gestattet ist.
Ich sehe keinen Grund, mit dir in Verbindung zu treten.
Ich habe gesagt, was zu sagen war.

Das Rensa-Ding ist 'ne Katastrophe, aber keine Kata.
Aber wenn's dir was bringt ...
:dontknow

Ich fasse meinen ganz persönlichen Standpunkt zusammen: das Rensa-Ding ist unfunktionaler Quatsch, vermittelt keine Prinzipien, ist 'ne wirre Anhäufung von (imho schlecht durchdachten) Techniken. Wenn man als Jûdôka wenig über Übergänge Stand/Boden/Stand weiß (bedauerlich), sollte man Seminare des BJJ besuchen - das ist allemal besser, als Zeit mit dem Rensa-Ding zu verschwenden.
Damit ist von meiner Seite aus alles gesagt.
sedge
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Re: Rensa-no Kata

Beitrag von sedge »

Tom - ich stimme dir hier zu - das ist keine Kata und muß jedem Zuschauer wirklich zum Lachen bringen! Wenn ich sowas als Judoka zum 2. Dan zeige, dann kann ich gleich einpacken!
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2. Dan Judo, Österreich, Tirol, Kirchberg
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