Kata - Wettbewerbe für Kinder

Katameisterschaften, Katatraining, Lehrgänge, allgemeine Fragen
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dork
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Kata - Wettbewerbe für Kinder

Beitrag von dork »

...wer hat damit Erfahrungen?

Wenn man sich die Teilnehmerzahlen bei den Kata-Meisterschaften in der Jugend anschaut, bemerkt man schnell wie unterrepräsentiert dieser Bereich ist.

Ich habe schon so einige "Aktionen" selbst mitgestaltet und mir diverse Möglichkeiten einer "Vermarktung" der Katameisterschaften in den Vereinen überlegt.

Meine (teilweise geklaute)Idee:

Eine Art "Kata-Turnier" für Kinder und Jugendliche.

Staffelung nach Kyu-Grad bzw alter (analog PO)

koshi-waza (9-11 Jahre)
koshi & ashi-waza (11-13 Jahre)
koshi, ashi & te-waza (12-14 Jahre)

Bewertung nach PO

Hat jemand damit schon Erfahrungen im Verein, bzw. Verband gesammelt?

Würd mich mal interessieren, ob so etwas praktikabel ist, bzw. gerne mal bei so einem Event zuschauen.

Wie ist eure Meinung?

Daniel
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

So lobenswert ich deine Kreativität finde (finde ich wirklich), aber muss denn immer alles in Turniere gepackt werden? Die Teilnehmerzahlen für Turniere sinken seit Jahren, Jugendliche sind immer schwieriger zu motivieren dort hinzugehen und haben auch immer weniger Zeit dazu. Ich bin mir wirklich nicht sicher ob zusätzliche Kataturniere gleich welcher Art hier die Lösung sein werden
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dork
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Beitrag von dork »

danke für die Blumen ....

Wettbewerbe sind meiner Meinung nach das "Salz in der Suppe" - egal ob Kämpfen oder ein anderer Vergleich.

Ich gehe sogar noch weiter, wenn wir den "Kuschel-Kurs" bei den Kindern beibehalten, wirds noch schlimmer mit den Teilnehmerzahlen!

Im richtigen Leben ist doch auch alles Wettbewerb ;-)

Mit so einem Konzept kann man sicher die "nicht-Kämpfer" aktivieren und der Verein erhöht seine Attraktivität

Daniel
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

wir machen da grad die gegenteiligen Erfahrungen, wegen Turnierstress verlieren wir gerade Mitglieder (in Massen)
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dork
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Beitrag von dork »

hm... das ist natürlich bedenklich

ich muss zugeben, dass ich dafür zu wenig an der "Front" bin - komme nur als Kampfrichter ins Spiel, wenn die Trainer irgendwo hinfahren wollen.

Und wenn man es als "Training" für die anstehenden Prüfungen verpackt?
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Meine (Alt-)Verein veranstaltet seit geraumer Zeit einmal
im Jahr ein "Sommerlager". Dort treffen sich Mitglieder
aller Abteilungen und Alterstufen und trainieren miteinander.
Irgendwann ist mir dann mal eingefallen - um die
Trainigs-und-Aufmerksamkeit-Motivation der
Kinder- / Jugendlichen zu erhöhen - am Ende
der Veranstaltung eine Art "Kata-/Demonstrationswettkampf"
anzusetzen.

Und der sieht so aus: Nach einer Einweisung müssen sich Gruppen
jeweils von 3 bis 4 Teilnehmern zusammenfinden.

Diese denken sich dann im Laufe des Lagers eine
Mini-Kata aus (so ca. 10-20 Techniken) und studieren diese dann ein.
Welche Techniken das sind, ist soweit freigestellt, allerdings sollte
ne halbwegs logische Abfolge eingehalten werden und das ganze
in etwa SV orientiert sein.

Der Ablauf des Wettkampfes ist dann wie folgt:
Es werden zwei Bewertungs-Gerichte
gebildet, jedes enthält mindestens einen Vertreter unsere Abteilungen
(also i.a. einen Judoka, einen Karateka, einen Taekwondoin).

Das eine 'Kampf'gericht arbeitet die Liste der teilnehmenden Gruppen
von oben nach unten, das andere parallel dazu von unten nach oben
ab. Damit ist also jede Gruppe zweimal dran und es ist halbwegs fair,
da die jeweils zuerst beginnende Gruppe meist zur "Nivellierung" benutzt wird.

Die Bewertung durch die Gerichte erfolgt dann so:
Jeder Kampfkunst-Vertreter vergibt max. 5 Punkte auf die gezeigten
Techniken seiner Kampfkunst, volle Punktzahl heißt "sehr gut".
Alle zusammen einigen sich dann zusätzlich auf max. 5 weitere Punkte,
welche den Gesamteindruck der Kata (Raumaufteilung, Grüßen, logischer
Aufbau usw). widerspiegeln.
Bei drei Bewertern sind pro Durchlauf
also max 20 Punkte zu erreichen. Halbe Punkte können zur Not
auch vergeben werden.
Die Ergebnisse beider Kampfgerichte werden zusammengezählt.

(Bei Gleichstand kann dann mittels Stichkampf entschieden werden,
evt. mittels Publikumsbeteilung, oder schlicht die "jüngere" Gruppe gewinnt...)

Ob man das Alter der Teilnehmer in die Bewertung
mit "einpreist" ;-) oder den Wettkampf in mehreren Altersklassen
durchführt, hängt dann in der Regel von der Teilnehmerzahl ab.

Jedenfalls erfüllte der Wettkampf bisher seinen Zweck recht gut. 8)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Ronin hat geschrieben:wir machen da grad die gegenteiligen Erfahrungen, wegen Turnierstress verlieren wir gerade Mitglieder (in Massen)
Dann läuft was schief. Natürlich muss man den Streß begrenzen, aber seit wir in der Jugend wieder mit Liga und den Turnieren richtig Aktion machen, läuft es wieder super. Die Kinder fahren teilweise sogar freiwillig auf Turniere, die wir ihnen gar nicht ans Herz legen, sondern die nur Info-Weise im Kalender stehen. Einzig meine U11er sind sauer, dass die U14 soviel darf und sie so wenig.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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dork
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Beitrag von dork »

Hey Fritz, das macht mich jetzt sogar ein wenig euphorisch.... (naja ist Freitagnachmittag - gleich Feierabend)

Ich werde das mal in den nächsten Tagen bei mir im Verein mit einigen Leuten besprechen, die "an der Front" sind.

Sollte sich da was ergeben, kann ich ja die Einladung hier posten ;-) aber ich denke ich werd sowas versuchen - vielleicht darf dann Hofis U11 nach Berlin :-)

Schönes Wochenende
Daniel
Jemand
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Beitrag von Jemand »

Ich findes es generell ein wenig fragwürdig Kata bewerten zu wollen, da hier die Subjektivität des Ganzen noch mehr zum Vorschein kommt als bei normalen Prüfungen...Kata-Turniere gibt´s ja auch nicht in jeder Budo-Disziplin.
Aber gut...das ist meine Meinung.

Den Ansatz, dass schon die Jugendlichen an die Kata im Allgemeinen (also nicht an eine Bestimmte) herangeführt werden sollen finde ich eigentlich recht gut.
Und auch Fritz´ Beitrag finde ich ziemlich gut.

Was generell vielleicht noch eine Idee wäre ist, dass man (wobei man = DJB) sich eine Anfänger-Kata überlegt - auch wenn mir dafür wahrscheinlich einige, die eher traditionsbedacht sind an die Kehle gehen möchten. Also eine Kata ähnlich den Kenjutsu- oder Jodokata, die es beim Kendo gibt.


dork hat geschrieben:Ich gehe sogar noch weiter, wenn wir den "Kuschel-Kurs" bei den Kindern beibehalten, wirds noch schlimmer mit den Teilnehmerzahlen!
Hierzu mal auch noch was (wenn auch ein wenig OT): Man könnte genauso sagen, dass dieser "Kuschelkurs" beibehalten wird, wenn weiterhin in vielen Vereinen...nuja...nennen wir´s "judoentfremdete Wettkampftechniken" gelehrt werden.
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Jugend Kata Turniere in Bayern

Beitrag von Sven Keidel »

In Bayern führen wir seit etwa einem Jahr Jugend-Kata-Turniere durch. Mit sehr gutem Erfolg - nur die Teilnehmerzahlen könnten durchaus höher sein.
Zu finden ist das Konzept im Jugendgesamtkonzept des Bayerischen Judo-Verbandes.
http://www.b-j-v.de
Seite Jugend -> Jugendgesamtkonzept.

Dort habe ich das beschrieben. Wer mehr darüber wissen möchte, kann mir gerne eine email schreiben.
Gruß
Sven Keidel
Prüfungsreferent BJV
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

dork hat geschrieben:sollte sich da was ergeben, kann ich ja die Einladung hier posten ;-) aber ich denke ich werd sowas versuchen - vielleicht darf dann Hofis U11 nach Berlin :-)
Berlin ist dann doch bißchen weit von München aus. Das ginge nur, wenn ein Ü30-Turnier dabei wär, damit wir das als "Familienausflug" machen können 8) . Genug Väter fangen gerade wieder mit kämpfen an.
Bis dann
Hofi
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Beitrag von franzü »

Wenn es Kataturnire geben würde, würden bestimmt einige teilnehmen, ich selber hätte dazu keine Lust!
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt, die letzte summt die Melodie von Tetris.
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dork
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Beitrag von dork »

Hey Hofi - das lässt sich regeln ;-)

Dann machen wir ein Veteranen-Kata-Wettbewerb dazu....
Abends grillen etc.....
Ich check mal die Lage im Verein

Daniel
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Beitrag von Budostar »

Was generell vielleicht noch eine Idee wäre ist, dass man (wobei man = DJB) sich eine Anfänger-Kata überlegt - auch wenn mir dafür wahrscheinlich einige, die eher traditionsbedacht sind an die Kehle gehen möchten. Also eine Kata ähnlich den Kenjutsu- oder Jodokata, die es beim Kendo gibt.

Wir haben im DDK Kinder-Katas eingeführt.
Auf unserer diesjährigen offenen Kata-Meisterschaft waren sehr viel Kinder die diese Katas vorgeführt haben.
Mit sehr großem Erfolg ( von 6 jährigen bis zum 15 jährigen Teenie ).

Zum Gelbgurt, zum Orangegurt und zum Grüngurt haben wir diese Katas ab Grün bzw. zum Blau sollte man Nage-no-Kata lernen 1.Stufe
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Beitrag von Kohai-son »

Hallo,

persönlich finde ich die Idee den Kindern die Kata näher zu bringen richtig gut. Vor allem die, die nicht auf Turniere wollen, weil sie Angst haben zu verlieren, werden hier eventuell motiviert sich auch mal mit anderen zu messen.

Gruß
Didi
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Ich habe vor einiger Zeit einmal eine komplette die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel in Kataform durchführen lassen. Die Kids waren völlig frei in der Gestaltung (haben natürlich Hilfen erhalten) es sollten nur alle Techniken enthalten sein. Da kamen super Sachen raus. Von kleinen erfundenen Geschichten, in denen die Techniken eine Rolle spielten bis zu schönen Formen.

War ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten und auch sämtliche Eingeladenen Eltern spendeten nach jeder Darbietung reichlich Applaus.
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dork
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Beitrag von dork »

Genau dass ist doch die Richtung (die richtige).

Es gibt ja nun nicht nur die Mega-Wettkämpfer, sondern auch Jungs und Mädels, die überhaupt keinen Bock auf Gerangel haben, sondern eher der Ästhetik zugewandt sind (was jetzt nicht heissen soll, dass Wettkämpfer das nicht sein können)

Vielleicht sollte sich der Djb dahingehend mal mehr Gedanken machen und neben dem Kata-Jugend-Pokal etwas neues kreieren, damit die "Nicht-Wettkämpfer" fester an den Sport gebunden werden.

Daniel
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