Fritz hat geschrieben:Nein, ich meine die Anzahl der Leute, die sich insgesamt für Olympia qualifizieren durften. Da waren es bei den Männern 22 Athleten von der Weltrangliste, bei den Frauen nur 14.
Sieht man bei ippon.org auch schön, die Männerlisten sind deutlich umfangreicher ...
Ich denke, dass ergibt sich auch aus den Nominierungen der einzelnen nationalen Fachverbände. Auch dort werden deutlich weniger Frauen für Olympia (und natürlich auch für die anderen internationalen Wettbewerbe) gemeldet.
Beim Judo-Grand Prix in Düsseldorf z.B. wurden 2016 (also auch für die Olympia-Qualifikation) gemeldet: 206 Frauen (in allen Klassen - von 23 TN +78 bis 38 Tn -63 kg); bei den Männern waren es 335 TN - von 35 TN +100 bis 62 Tn -81 kg, also durchschnittlich in sieben Klassen der Frauen ca. 29 pro Klasse, bei den Männern 48 pro Klasse.
Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen war also beim Düsseldorf GP 2016 etwa wie 1,7 : 1.
Wie es bei der Olympiade in Rio als Vorgabe ist, kannst Du ja jetzt selber ausrechnen.
Im DJB sind keine 30% Mitglieder weiblich. Das kann in anderen Verbänden weltweit durchaus anders sein, aber ganz sicher wird überall der Anteil männlicher Judoka deutlich überwiegen. Das ist sicherlich kein Argument dafür NICHT gleich große Teilnehmerzahlen zuzulassen, aber es reicht, doch einmal darüber nachzudenken. Ich weiß auch nicht, welche Vorgaben dabei von Seiten der IOC gemacht werden, das seine Teilnehmerfelder ja auch nicht ständig vergrößert sehen möchte.
Ich habe die Teilnehmerzahlen in Rio noch einmal überschlagen. In den Klassen der Frauen liegen die Teilnehmerzahlen zwischen 17 (-78 kg/+78 kg) und 26 (-63kg) Teilnehmern, bei den Männern sind fast überall die Felder komplett auf 35 TN ausgefüllt. In den beiden schweren Klassen der Frauen konnten (wie auch z.B. bei Landesmeisterschaften/Deutschen Meisterschaften des DJB) die beiden schweren Gewichtsklassen mangels Teilnehmerinnen nicht vollständig besetzt werden. Woran das nun international liegt, kann ich ohne intensivere Recherche nicht feststellen, national und regional fehlt es in nahezu allen Altersstufen an Kämpferinnen, um die maximal möglichen Starterfelder auszunutzen.
Eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts kann ich daher auch bei Olympia nicht erkennen.
Jupp