Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Syniad
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Syniad »

Trini hat geschrieben:Ich habe mich gerade mal auf der HP der hiesigen Universität umgeschaut, die ja Sportlehrer ausbildet.
Bereits da läuft Judo eher am Rande.
Also wird Judo auch nieundnimmernicht Eingang in den Schulsport finden, es sei denn, der eine oder andere Sportlehrer ist zufällig Judoka.
Weiß nicht, "Ringen und Raufen" hat hier in NRW ja Eingang in den Lehrplan gefunden. Gerade eben macht ein Bekannter von mir dazu eine Unterrichtseinheit und fertigt auch seine Zweite Staatsarbeit darüber an. ;) Im R&R sind Judo-Elemente zu finden, wenn es sich auch natürlich nicht darauf beschränkt. Vielleicht muss man erst noch ein bisschen warten, bis die jüngeren Sportlehrer an der Schule ankommen, die das durchlaufen haben.
Interesse ist durchaus da. In meinem Freundeskreis sind drei Grundschullehrerinnen, und zwei davon haben mich schon um Buchtips für Ringen und Raufen gebeten. Eine davon war auf einem Zusatzlehrgang für Sport (in der Grundschule wird ja oft fachfremd unterrichtet), und da wurde auch etwas in der Richtung gemacht, was ihr Interesse für das Thema geweckt hat.
Trini hat geschrieben:Noch nicht EIN Sportlehrer ist auf die Erfolge der Kinder im Judo eingegangen.
Na ja, auf die Erfolge der bei uns traditionell starken Reiterriege ist auch niemand je "eingegangen", außer dann später beim Schulreitwettbewerb, aber das lief auch über die Reit-AG (und damit über engagierte Einzellehrer).
Ich sehe es auch nicht als Aufgabe des Sportlehrers, auf jeden Erfolg der Kinder in jeder Sportart "einzugehen" (oder vielleicht verstehe ich Dich falsch, was sollte er Deiner Meinung nach tun in den Sportarten, in denen seine Kids erfolgreich sind - dann aber bitte auch in allen! -> und das geht wieder nicht, da Zeitproblem). ;) Das macht doch sicher Euer Trainer.
[bösartiger Modus an] Ich erinnere mich aber daran, dass die bewegungslegasthenischen Judoka in der Fünf, als wir mal wieder Purzelbäume übten, da ja laut Lehrerin benachteiligt waren, was in der Notengebung berücksichtigt werden müsse - wir anderen müssten das verstehen, sie machten ja Judo, da könne man nicht erwarten, dass sie auch gerade rollen könnten. [bösartiger Modus aus]

Gruß,
Sonja
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

Sonja, ich habe mich da ein bisschen blöd ausgedrückt.

Klar kann nicht jedes gewonnene Judo-, Reit- oder Tennisturnier vom Sportlehrer gewürdigt werden.

Es ist aber für ein Grundschulkind durchaus ein Kriterium, sich für oder gegen eine Sportart zu entscheiden, wenn man durch diesen Sport auch Eingang in eine Schulmannschaft finden kann.

In "unserem" Falle sind da vor allem die Schwimmer im Vorteil, aber auch die Fußballer und die Leichtathleten.

Trini
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Syniad
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Syniad »

Trini hat geschrieben: Es ist aber für ein Grundschulkind durchaus ein Kriterium, sich für oder gegen eine Sportart zu entscheiden, wenn man durch diesen Sport auch Eingang in eine Schulmannschaft finden kann.
Hm, okay, da habe ich nicht dran gedacht - weil ich mich nicht erinnern kann, dass es so etwas bei uns für irgendeine Sportart gab. Es sei denn, das Weihnachtsbasketball-Turnier der Klassen zählt. ;) Aber wie gesagt, bei den Lehrern bzw. angehenden Lehrern in meinem Bekanntenkreis ist "Ringen und Raufen" im Kommen.
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Jupp
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

Zum Thema Judo in der Lehrerausbildung und Judo an unseren Schulen möchte ich aus Sicht von NRW ein paar Anmerkungen auf der Grundlage meiner fast 30-jährigen Erfahrung machen:

1. Judo ist an den Hochschulen und Universitäten deutlich auf der Rückmarsch bzw. dort eigentlich noch überhaupt nicht angekommen.
2. Dies sieht man an den hauptamtlichen Dozenten, die an Hochschulen Judo unterrichten. Davon gibt es in ganz Deutschland nicht einmal eine Handvoll!
3. Selbst in NRW, wo "Ringen und Kämpfen" in den Lehrplänen der Sek I und II fest verankert ist, findet man Judo in der Sportlehrerausbildung der Hochschulen und Universitäten nur sehr selten. Man findet - manchmal - Judo als Hochschulsportangebot für die Studenten in deren Freizeit, aber eben nicht in der Lehrerausbildung.
4. Daher ist Judo auch an den Schulen im Bereich "Ringen und Kämpfen" nur sehr selten als unterrichtliches Angebot zu finden - man macht noch Kampfspiele in unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen Inhalten und Zielen, aber eben kein "richtiges" Judo.
5. Judo als Zusatzangebot im außerunterrichtlichen Sport findet derzeit einen größeren Zuspruch, zumal beim Ausbau der Offenen Ganztagsschulen oder dem Ganztagsangebot in Sek I und Sek II, die Schulen ihren Schülern neben der Hausaufgabenbetreuuung auch sportliche (und erzieherisch "wertvolle") Angebote machen möchten.
6. Durch Judounterricht im offiziellen Schulsport oder als Angebot in OGS oder im Neigungsgruppensport wird meiner Ansicht nach kein Schüler zusätzlich für unsere Vereine gewonnen!
7. Im Gegenteil werden sich die Nachmittagsangebote der Schulen als Konkurrenz für unsere Vereine auswirken, weil die Kids ja in den Schulen schon Judo machen und dann dafür nicht mehr in die Vereine zu gehen brauchen.
8. Die ortsansässigen Vereine sollten sich also sehr gut überlegen, ob sie ihre Trainer abstellen, um in den Schulen Judo zu unterrichten. Sie schaden sich damit - bezüglich der Mitgliederzahlen - eher selbst.
9. Es ist etwas ganz anderes, die Schulen in die Vereine zu holen. Dort kann man - eigenes Dojo/bzw. Hallenzeiten vorausgesetzt - im Vormittagsbereich Judo für die Schulen anbieten. Dann lernen die Kids nicht nur Judo, sondern auch den Verein und seine Vorteile kennen. Auch am frühen Nachmittag kann man den Schulen Angebote machen.
10. Daher sollte das Motto sein: "Holt die Schulen in die Judovereine!" Nur dort lernen sie Judo - und das "drumherum" - so kennen, dass es sie zum Bleiben motiviert. Judo als Sport in der Schule bringt kaum ein Kind in unsere Vereine!

Jupp
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Ronin
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Ronin »

hm... sagen wir es einmal so, zumindest unsere Landesverbände und vor allem die Landessportbünde predigen genau das Gegenteil.
Die Vereine müssen auf die Schulen zugehen etc... Kooperation Schule/Verein machen... das schließt zwar dein Variante nicht aus, die ist aber ungemein schwieriger zu realisieren (ich wüsste überhaupt nicht wie).

Denn wie schon die Sportbünde immer verkünden, da liegt die Zukunft des Vereinssports.

Jupps Aussage zu Grunde gelegt und mit der Sportbundaussage zusammengelegt, wird es zukünftig so laufen:

Es gibt kaum mehr organisierten Jugendsport in Vereinen. Dafür aber Unmengen von AGs etc die son bisschen Judo machen und wenn wir alle ganz viel Glück haben, werden die dann, wenn sie aus der Schule kommen vielleicht in unsere Judovereine eintreten, weil sie schon mal von Judo gehört haben...

:crybaby
kanou65m
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Hallo Jupp,
ich befürchte,das Du mit Deinen gut gemeinten Vorschlägen schon fast zu spät kommst.
In Bezug auf das Verhalten des DJB bitte ich Dich um Deine Einschätzung:
1. Wie konnte es zu diesem Umstand kommen?
Während meines Studiums war "Judo" noch fester Bestandteil in der Pädagogik-Ausbildung, insofern hatte ich seinerzeit schon den Eindruck, Judo sei an den Hochschulen angekommen?
Wie kam es zu diesem Rückzug,hat das denn niemand im DJB registriert,bzw. reagiert?
2. Von "hauptamtlichen" Dozenten höre ich hier zum ersten Mal?
Mir waren lediglich Dozenten auf Honorarbasis bekannt... die es immer noch gibt.
4. "Ringen und Raufen" ist doch ein DJB-Baby oder irre ich mich da?
5. stimmt - eigentlich eine Chance - finde ich. Sollte der DJB da nicht angreifen? Was wird da getan?
6. Unsere Zahlen sind da positiver
7. Konkurrenz ist richtig-betrifft jeden Sportverein - egal ob Judo, Fußball etc.
8. Das sehe ich anders als Du und halte es weder für einen Verein noch für den DJB für eine vernünftige Empfehlung.
Bedauerlich - aber leider unumgänglich.
9. Diese von Dir vorausgesetzten Bedingungen können 90% der DJB-Vereine nicht erfüllen
Selbst mit eigenem Dojo wie bei uns funktioniert es aus verschiedenen Gründen nicht.

Abschließend möchte ich noch bemerken, dass wir im Segment "Ringen und Raufen", "Gewaltprävention" in den vergangen Jahren ernstzunehmende, professionelle Konkurrenz bekommen haben, die konzeptionell oft besser aufgestellt sind als wir DJB'ler und an den Schule leider oft die Nase vorn haben.

Jupp: nicht das es wieder heißt, es werde nur rumgejammert - es sind Beobachtungen von der Basis und ich möchte wissen, ob diese Entwicklungen in den Spitzenfunktionen des DJB diskutiert werden?
tutor!
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von tutor! »

Ich möchte Jupp erst einmal für die Zusammenstellung danken. Ich würde Sie jederzeit genauso unterschreiben wollen. Um nicht Jupps Antworten vorzugreifen, möchte ich jedoch auf einen wichtigen Umstand bezüglich der Rolle und der Möglichkeiten des DJB hinweisen.

Bildungspolitik ist Ländersache. Das bezieht sich sowohl auf die Lehrpläne, als auch auf die Ausbildung der Sportlehrer. Der DJB selbst ist hierbei erst einmal sehr weit außen vor. Allenfalls die Landesverbände könnten hier stärkeren Einfluss nehmen. Dem DJB verbleiben allenfalls koordinierende Funktionen.

Sportlehrer erhalten - das Folgende kann von Uni zu Uni, bzw. Bundesland zu Bundesland etwas abweichen - eine methodisch-didaktische Ausbildung in etwa 7-9 Sportarten. Einige Bereiche sind verpflichtend (Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Gymnastik, 2-3 Ballspiele nach Wahl), andere sind Wahlangebote. Hierzu gehören dann (und konkurrieren) Judo, Tennis, Ski, Segeln/Surfen u.a. Das hauptamtliche Personal der Universitäten deckt meist den "Pflichtbereich" ab, die anderen Sportarten werden nach Bedarf von Honorarkräften per Lehrauftrag (meist Lehrer an Schulen) unterrichtet. Diese sind natürlich nicht in derselben Weise in die Lehrarbeit der Uni eingebunden wie die Hauptamtlichen, von denen es in Deutschland - wie Jupp schreibt - nur eine Handvoll an den Universitäten gibt.

Weder der DJB noch die Landesverbände haben hierauf einen Einfluss. Den Bedarf stellen die Unis selbst fest - anhand des Wahlverhaltens der Studenten - und die Unis legen auch das Personal fest.

"Ringen und Raufen" war kein Kind des DJB, auch nicht eines Landesverbandes. Im Zuge der Reform des Sportlehrplans in NRW wurden anstelle von Sportarten so genannte "Bewegungsfelder" als Inhalte benannt, die sich von den normierten Sportarten lösten, aber natürlich nach wie vor auf bestimmte Sportarten verweisen. So heißt es z.B. "Bewegen im Wasser" anstatt "Schwimmen" oder "Bewegen an und mit Geräten" statt "Turnen". Die Beschreibung des Bewegungsfeldes ist allgemeinerer Natur und verlässt die Enge der normierten Wettkampfsportart.

Neu für NRW war, dass plötzlich - und für alle unerwartet - das Bewegungsfeld "Ringen und Kämpfen - Zweikampfsport" auftauchte. Der NWJV hat dies sofort aufgegriffen und sich an der konkreten Ausgestaltung beteiligt - die Hilfe wurde gerne vom Land NRW angenommen - und entsprechende Materialien erarbeitet und veröffentlicht. Wenn es nach außen hin so erscheinen mag, dass dies ein "Kind des DJB" sei, dann zeigt das nur, dass es gelungen ist, sich einzuschalten und einzubringen.

Es gibt innerhalb des DJB einen Austausch zwischen jenen, die im Hochschulbereich tätig sind. Die letzte Veranstaltung war vor kurzem in Hamburg. Eine Vernetzung findet also statt. Vor einigen Jahren gab es größere Veranstaltungen - z.B. den Pädagogik-Workshop in Bad Blankenburg - bei dem sich der DJB deutlich positioniert hat. Dem folgten weitere - nicht ganz so große - Veranstaltungen zur Gewaltprävention und zu pädagogischen Ansätzen im Schulsport.

Aktivitäten und Austausch gibt es also: aber Bildung ist Ländersache und da müssen die Landesverbände ran....
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Anfängerin08 »

So, ganz aktuell meine Erfahrungen:

Wir haben seit kurzer Zeit eine Sportarbeitsgemeinschaft mit einer Schule und das Training findet mangels freier Kapazitäten in unserer Halle am frühen Abend statt. Der Zulauf ist da, im Moment noch vor allem aus unseren eigenen Judokas, die an der Schule sind, aber auch Judokas anderer Vereine und jetzt auch die ersten "Neulinge", die im Sportunterricht (Sport differenziert) Judo das erste Mal ausprobieren können. Ich glaube, das ist ein guter Weg für die Zusammenarbeit mit der Schule - reinschnuppern ohne den Zwang fest dem Verein beizutreten und wenn es Spaß macht, können sie im gewohnten Umfeld weitertrainieren und auch dem Verein beitreten. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.

Zum Thema Schulsport und Judo möchte ich auf die Tübinger Fortbildungen hinweisen (in Magdeburg gibt es ja das Gegenstück, dorthin bin ich aber noch nicht gekommen) - für mich eine absolute Bereicherung in diesem Gebiet.

Gruß Anfänger
Jupp
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

Hallo Kanou,
ich wollte eigentlich nichts weiter tun, als darauf hinzuweisen, dass Judo in den Schulen nicht als große Hoffnung für einen Mitgliederzuwachs in unseren Vereinen angesehen werden sollte.
In Bezug auf diese Auffassungen, die in diesem Faden für mich durchklangen, wollte ich meine Skepsis auf der Grundlage meiner individuellen Erfahrungen zum Ausdruck bringen.

Was die Arbeit des DJB in diesen Dingen angeht, so hat tutor dazu schon einiges gesagt. Aber es ist sicherlich auch richtig, dass seit dem Rücktritt von Ralf Pöhler als Vize-Präsident Breitensport diese Thema (Judo an Schulen und Hochschulen) nicht mehr in diesem Maße im DJB-Präsidium repräsentiert ist, wie es durch Pöhler der Fall war.

Das allerdings ist nicht der Grund, warum Judo in den Hochschulen immer noch nicht (oder immer weniger?) angemessen in der offiziellen Lehre repräsentiert ist. Dies ist in der Tat ein politisches Problem bei der Besetzung entsprechender Stellen. Wir haben leider auch in der Politik auf allen Ebenen zu wenig judopolitische Interessenvertreter. Oder kennt hier im Forum zufällig jemand einen relativ bekannten Landes- oder Bundespolitiker, der von sich sagt, dass er ein begeisterter Judoka, ehemaliger Judoka, Judofan oder Förderer des Judo/von Judokämpfern ist?

Also: wir müsen akzeptieren, dass Judo ein relativ "kleiner" Sport/eine relativ kleine Vereinigung ist, die daher auch relativ wenig politischen Rückhalt hat.

Was wir haben ist ein hohes Ansehen hinsichtlich der pädagogischen Wirkungen, die von Judo ausgehen können. Daher wird es in vielen Bundesländern auch in den Schulen angeboten - übrigens genau mit der Zielstellung, die Jigoro Kano für sein Judo entwickelt hatte und weshalb er Judo schon sehr frühzeitig in den Lehrplan der Schulen integriert sehen wollte (ob er übrigens dabei auch die "gefährlichen " Atemi in den schulischen Lehrplan aufnehmen wollte, ist sehr ungewiß. Denn 1883 hatte eine Kommission von Fachleuten die Tauglichkeit einiger Schwert- und Jujutsu-Stile auf ihre Brauchbarkeit für den japanischen Schulsport hin untersucht und diese nach einjähriger Prüfung als "untauglich" u.a. wegen ihrer Gefährlichkeit verworfen).

Bei immer geringer werdenden finanziellen Ressourcen auch an den Hochschulen wird die Wahrscheinlichkeit auch immer geringer, das diese Geld für Dozenten, Forschung oder Lehre in Judo investieren - es sei denn, es würde sich die Chance ergeben, dass man mit solchen Maßnahmen entweder an Forschungsgelder aus der Industrie oder an ein einmaliges Image gelangen könnte.

Also: von "oben" (wo auch immer wir das anzusiedeln gedenken) wird es weder Geld noch ausgearbeitete Ideen geben. Wir müssen uns daher damit abfinden, selber Ideen zu entwickeln und die Ideen, mit denen wir Erfolg gehabt haben, anderen vorzustellen, in der Hoffnung (und der Absicht), das diese erfolgreiche Weg auch beschreiten mögen (ohne sie dafür zu beschimpfen, wenn sie es nicht tun/tun wollen).

Kein Jammern, kein Klagen - einfach selber machen!

Jupp
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Olaf »

Jupp hat geschrieben: 6. Durch Judounterricht im offiziellen Schulsport oder als Angebot in OGS oder im Neigungsgruppensport wird meiner Ansicht nach kein Schüler zusätzlich für unsere Vereine gewonnen!
7. Im Gegenteil werden sich die Nachmittagsangebote der Schulen als Konkurrenz für unsere Vereine auswirken, weil die Kids ja in den Schulen schon Judo machen und dann dafür nicht mehr in die Vereine zu gehen brauchen.
Das haben wir ganz elegant dadurch gelöst (Eigentlich war es die Ideen des Rektors), dass das Grundschulangebot nur für die Kinder der 1. + 2. Klasse gilt. Viele Kinder haben daraufhin spätestens mit dem Übergang in Klasse 3 den Weg in den Verein gefunden.
Prima Ergebnisse haben wir übrigens auch mit einem AG-Angebot in einer weiterführenden Schule gemacht. Fast meine komplette derzeitige U17 kommt aus dieser AG.
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Syniad »

Jupp hat geschrieben: 1. Judo ist an den Hochschulen und Universitäten deutlich auf der Rückmarsch bzw. dort eigentlich noch überhaupt nicht angekommen.
Nun gut, vielleicht ist mein Umfeld nicht repräsentativ. Ich bin jetzt mal neugierig geworden und habe im Online-KVV unserer Uni mal bei den Sportlern gewildert. Ergebnis: Es gibt eine Lehrveranstaltung zum "Ringen und Raufen" und eine für Judo im speziellen (S. 95/96: http://www.uni-muenster.de/imperia/md/c ... _09_10.pdf). Ist für eine "kleine Sportart" doch eigentlich nicht schlecht.
Dazu kommt das Angebot des HSP, bei dem ab und an auch mal Sportstudenten auftauchen.
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Hallo Jupp, hallo tutor,

Vielen Dank für Eure Einschätzung.
Die von Euch beobachtete geringfügige Auswirkung von Judo-AGs auf die Mitgliederzahlen im Vereins-Judo sind richtig.
Dass es aber auch positive Effekte gibt, können wir in diesem Fred auch lesen. Aus Sicht unseres Vereins kann ich diese auch bestätigen. Dennoch sollte dieser Bereich verstärkt ins Auge genommen werden - nicht nur von den einzelnen Vereinen und Landesverbänden, sondern eben auch vom Dachverband. :)

Herr Pöhler hat im Bereich Schulsport/Hochschule sowie im Breitensportsegment in der Tat große Fußabdrücke hinterlassen. :danke

Auf diesem Weg weiter voran zu schreiten ist schwer aber notwendig, meine ich.

Ich hoffe auch im Sinne der Vereine und der Landesverbände zu sprechen, wenn ich Euch und alle Forumsmitglieder bitte, jeden Einfluss dahingehend noch stärker geltend zu machen.

Vielleicht bin ich auch "falsch gewickelt" - aber meiner Meinung nach muss ein Bundesverband auch ein Stück richtungsweisend sein - nicht nur was Prüfungsordnungen und Wettkampfwesen betrifft, sondern eben auch was die Thematik in diesem Fred betrifft: den Breitensport/Kinderjudo, der immerhin 90% des DJB ausmacht. :BangHead

Wie ich schon schrieb: kein Gejammer - wir Vereine machen unsere Hausaufgaben - sondern die Bitte, hier verstärkt zu arbeiten.
Ich bin mir sicher, es gibt im Verband genügend "Profis", die hier mitarbeiten werden. :D
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Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Fritz »

Jupp hat geschrieben:Oder kennt hier im Forum zufällig jemand einen relativ bekannten Landes- oder Bundespolitiker, der von sich sagt, dass er ein begeisterter Judoka, ehemaliger Judoka, Judofan oder Förderer des Judo/von Judokämpfern ist?
Oh, da hab ich einen im Land Brandenburg ;-) :
http://www.bjv-judo.de hat geschrieben: 05. November 2009 Minister ernannt
Unser BJV-Vize-Präsident Dr. Volkmar Schöneburg
wurde am Freitag als Justizminister im Land Brandenburg ernannt.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von tutor! »

Nun, der DJB veranstaltet regelmäßig Seminare für die Schulsportreferenten und kümmert sich schon....

Das Ausscheiden von Ralf Pöhler ist einer der größten Verluste, die der DJB in den letzten Jahren zu ertragen hatte. Ralf war als gelernter Deutsch- und Philosophielehrer ein Intellektueller im besten Wortsinn, als Junior-Chef eines mittelständischen Unternehmens obendrein erfolgreicher Manager und in Sachen Judo kam er eher aus dem so genannten Breitensport (Jugendarbeit und Kata), was ihn aber nicht daran hinderte, ein komplettes Diplom-Trainer-Studium abzulegen. Auf diese Weise hatte er ein äußerst breites Spektrum an professionellen Kompetenzen, die er in die Verbandsarbeit einbringen konnte.

Ralf Pöhler hat seine Arbeit immer als eine Projektarbeit angesehen, nicht als Tagesgeschäft. Das unterscheidet ihn bis heute von seinen Nachfolgern. Ihm ging es darum, Know-how, Sachposition und Strukturen aufzubauen, wobei er immer auch Nachhaltigkeit im Kopf hatte.

Für diese Projekte ("Judo und Pädagogik", "Gewaltprävention", "Judo spielend Lernen" u.a.) holte er sich immer eine Kerngruppe zusammen, die einen Projektentwurf erarbeitete und dann - unter Hinzuziehung weiterer Fachlaute aus unterschiedlchen Bereichen - die jeweiligen Projekte umsetzte. Stets entstand ein Produkt, auf das weiterhin zugegriffen werden kann.

Einige noch geplante Projekte konnten nicht mehr angegangen werden, leider auch die Themen "Fluktuation" und eng damit verknüpft "Judo der 12-14jährigen". Erst Planungen hierzu gab es bereits.

Ralf Pöhler begann diese Arbeit - nach Tätigkeiten in S.H. - als Lehr- und Prüfungsreferent des DJB. Später wurde er Vize-Präsident m it dem Zuständigkeitsbereich Breitensport und Lehrwesen. Aus familiären Gründen zog er sich vor einigen Jahren zurück und schloss als letztes Projekt "Judo spielend lernen" ab. Dessen Umsetzung war bereits etwas erschwert, da er nicht mehr dem Präsidium des DJB angehörte, so dass die Arbeit nicht mehr so einfach war wie zuvor. Folgeprojekte gab es dann nicht mehr - es fehlte am Auftrag durch den DJB.

Seine Nachfolger verabschiedeten sich vom Projektgedanken. Statt zu fragen "wo wollen wir hin, was wollen wir aufbauen" habe ich den Eindruck kommt nur noch ein "wir müssen was tun, hat einer eine Idee?"

Peter Frese steht in konzeptionellen Fragen leider alleine auf weiter Flur. Ein Ansatz war im vergangenen Jahr das erste Treffen der höheren Dan-Träger, das in einer Struktur münden sollte. Aus dem ehemaligen Team von Ralf Pöhler gab es konkrete Angebote, dies in die Hand zu nehmen, jedoch fehlt der Startschuss. Es gibt auch andere Gruppierungen, die bereit stünden, jedoch ohne einen Auftrag durch die Verbandsführung, kann ein Verband nun mal nicht tätig werden.

Nach seinem Rückzug ins Privatleben wechselte Ralf Pöhler übrigens in den Schuldienst, nachdem der Familienbetrieb verkauft wurde. Dort kam er sehr schnell in verantwortliche Positionen über das "normale" Lehrerdasein hinaus. Mich wundert das nicht....
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Jupp
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

Hallo Fritz,
danke für die Auskunft! Super!!

Bin am kommenden WE in Brandenburg, vielleicht treffe ich diese extrem seltene "Spezies" ein "judoverrückten" Politikers ja auch persönlich. Ich würde gerne mit ihm über unser Thema ein paar Worte wechseln.

Jupp
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Ronin
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Ronin »

Ok, ich finde es auch schade, dass Ralf Pöhler verlustig gegangen ist, er hat vieles Gute angestoßen. Allerdings steht zumindest für mich sein Name auch immer verbunden mit der Tatsache, dass nun sehr viele "Problemfälle" im Kinder- und Jugendbereich ins Judo stoßen. Das treibt mich regelmäßig an der Rand der Verzweiflung, aber das will ich dieser Stelle gar nicht thematisieren.

Kommen wir vielleicht nochmal zurück auf das Kulturprogramm, das war ja einheitlicher Meinung zufolge, der Schlüssel zum Erfolg in der Jugendarbeit. Vielleicht sollten wir hier einmal mögliche Aktionen zusammentragen, die evtl schon gemacht wurden, oder wo Ideen so im Kopf rumhängen, davon könnten doch mal alle profitieren. Ausdrücklich meine ich jetzt losgelöst vom Turnierbesuch, den man zweckmäßiger Weise noch mit nem Besuch bei McDoff oder Eisdiehle verbindet...

Ich fang dann mal an:

Wir machen ein Judo Safari Wochenende mit den Kids bis 12. Wir mieten uns ein Dojo (wir haben keine eigenes) eines befreundeten Vereins in der Schweiz für ein WE und führen dort und auf dem daneben gelegenen Sportplatz die Safari durch. Das ganze Ergänzen wir dann durch Trainingseinheiten, die durchaus themenspezifischer sind als normal. So z.B. Katatraining (ein Einstieg), Selbstverteidigung (ganz rudimentär) aber sie haben es mal gesehen, da kann man dann auch mal schlagen und das Abwehren bzw. sich dagegen verteidigen, Judo ohne Gi.... auch eine Einheit Wettkampftraining ist immer dabei, denn grad die Kleinen machen da noch nicht so viel.

Eine Vereinsmeisterschaft führen wir auch durch, da sehen sich einmal im Jahr alle. Seit einiger Zeit sind da auch die Erwachsenen dabei, das kommt dann wieder bei den Kleinen super an.

Mir fällt spontan ein, dass wir in der Stadt nebenan (Basel) einen Zoo haben, da kann man sicherlich ohne großen Aufwand etwas machen. Zoo besuchen, Streichelzoo und eine Führung durch das Affenhaus... muss mal abklären, was das kostet.

Bin mal gespannt, was man da noch alles machen kann. Höre gerne eure Ideen.
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Hofi »

Hi!
- Interne Meisterschaft ist klar
- Safari wird im eigenen Dojo durchgeführt
- Wandertag (ok, ist heuer buchstäblich ins Wasser gefallen)
- Trainingslager (eine Woche gemeinsam mit einem anderen Verein, bis letztes Jahr in Tschechien, jetzt in Niederbayern. Einiges an Wettkampfeinheiten, aber auch Kata und ein bißchen aus dem Atemi-Bereich, so gut wir es eben können, dazu während des Trainingslager einmal Schwimmbad und früher Kanufahren, dieses Jahr Sommerrodelbahn)
- Hochseilgarten oder Freizeitpark (eingeladen werden nur die Aktiven, also z.B. Kämpfer oder sonstige fleißige Helfer)
- Wintertrainingslager (Halb Skifahren, halb Judo, ab U17, wobei wir zugegebenermaßen für 2010 noch ein Organisationsteam suchen)
- Lange Nacht des Judo mit Grillen und Trainings bis spät in die Nacht (so ab 3 fällt es dann eher in Kartenspielen ab, aber vereinzelt werden auch danach dann noch meist Bodenrandoris gemacht, es soll auch so verrückte geben, die dann in der Früh nach durchgemachter Nacht bei Regen joggen gehen).
- Ausrichtung eines Bezirksturnieres pro Jahr (2010 wegen 100-jährigem des Gesamtvereins komplettes WE)
- Weihnachtsfeier
- Interne Rangliste (Punkte für antreten, gewonnene Kämpfe und Platzierungen, wobei alleine das Antreten bei einem Einzelturnier mit einer relativ hohen Punktzahl gewertet wird) Pokale werden auf der Weihnachtsfeier verteilt.
- Gesamtverein macht (Ausnahme 2010, da gibt die Jubiläumsgala) einen Tag der offenen Tür, bei dem wir mit Vorführungen und Probetraining vertreten sind.
- Mannschaften möglichst in allen Altersklasse, wo wir es selbst nicht schaffen, versuchen wir, Kampfgemeinschaften zu bilden oder unsere Leute als Fremdstarter unterzubringen (wenn sie denn wollen)
- Stammtisch an jedem Donnerstag für die Erwachsenen

So, dass wäre dann mal unsere Liste. Wenn jemand noch Ideen und Leute hat, die es mir umsetzen :D hat nehme ich beides gern.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
tutor!
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Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von tutor! »

Ronin hat geschrieben:Ok, ich finde es auch schade, dass Ralf Pöhler verlustig gegangen ist, er hat vieles Gute angestoßen. Allerdings steht zumindest für mich sein Name auch immer verbunden mit der Tatsache, dass nun sehr viele "Problemfälle" im Kinder- und Jugendbereich ins Judo stoßen. Das treibt mich regelmäßig an der Rand der Verzweiflung, aber das will ich dieser Stelle gar nicht thematisieren.
Diese Tendenz gab es schon vorher und Ralf Pöhler war einer derjenigen, die immer wieder darauf gedrängt haben, dass keine unerfüllbaren Erwartungen geweckt werden, sondern ein realistisches Maß erhalten bleibt - oder wiedergefunden wird. Er sprach immer davon, dass es eigentlich erfreulich sei, dass Judo ein gutes Image in diesem Feld hat, aber dass die Vereine mit den hohen Erwartungen oft überfordert seien. Daher auch sein Bemühen um mehr Realitätssinn.
Ronin hat geschrieben:Bin mal gespannt, was man da noch alles machen kann. Höre gerne eure Ideen.
Du hast ja schon einige sehr gute Ansätze beschrieben. Ich möchte noch ergänzen:
  • Fahrten zu großen Veranstaltungen wie Welt-, Europameisterschaften oder int. Turniere
  • Zeltlager oder Jugendherbergsbesuch
  • Besuch von Judo-Sommerschulen - vielleicht auch im Ausland
  • gemeinsamer Besuch von Vergnügungsparks
  • Besuch und Training anderer Sportarten
  • Rafting-Touren oder Skilaufen (von Euch ja nicht ganz so weit weg)
  • Teilnahme als Gruppe am Fastnachtsumzug
  • Kinoabend oder Filmnacht
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
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Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

Für die Trainer, die ja motiviert die Kids trainieren sollen, fehlen noch Anregungen. Hier ein paar Vorschläge:
- gemeinsamer Besuch von Lehrgängen (im In- und Ausland) mit Themen, die für den Unterricht mit den Kindern weiter helfen können
- in den Sommerferien gemeinsam durch Europa/zu anderen Clubs fahren, wo zu dieser Zeit noch Training ist und dort mit trainieren und andere Trainings anschauen
- solche Fahrten mit gemeinsamen Ferien kombinieren
- die Trainer mit Judoanzügen/Trainingsanzügen/T-Shirts usw. ausrüsten, die den Verein nach außen kennzeichnen (Die Kinder können sich ähnliche Sachen kaufen!).

All das stärkt den Teamgeist unter den Trainer auch dann, wenn diese wenig oder überhaupt keinen finanziellen Ausgleich für ihre Trainertätigkeit erhalten. Die obigen Anregungen können zwecks kostengünstigerer Umsetzung eventuell auch mit befreundeten Vereinen durchgeführt werden.
Oft müssen die Beteiligten auch einen Kostenanteil selber tragen, damit die Veranstaltung möglich wird.
O.T.: Werden solche Veranstaltungen langfristig geplant, dann können die Beteiligten im Verein (mit dessen Genehmigung) auch interne Veranstaltungen durchführen, die bei der Finanzierung helfen).

Jupp
tobe

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von tobe »

Kann es sein, dass die Drop-Out-Problematik auch mit dem Einfluss der Eltern zu tun hat und mit den falschen Erwartungen von Eltern und Kindern an das Judo?

Gruß Tobe
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