da dieses Thema im Gokyo-Faden fremd wäre, führe ich es hier fort:
Meine obige Aussage war durchaus positiv gemeint. In der ÜL-Ausbildung wurde mir beigebracht, wie ich Techniken effektiv unterrichte - sprich: mittels methodischem Handwerkszeug können meine Schülerinnen und Schüler die Techniken in der schnellstmöglichen Zeit bestmöglich erlernen. Aber:tutor!, 13.11.2008, 09:41Wirklich? Wurde denn z.B. in Deiner ÜL-Ausbildung über Wettkämpfe gesprochen? Gerade NRW macht keine direkte "Trainer-C-Leistungssport"-Ausbildung (der frühere "Trainer-C") mehr, sondern für alle verpflichtend den "Trainer-C-Breitensport" (früher "Übungsleiter F").kastow hat geschrieben:
Während in der KJK die frühe SV-Fähigkeit vorrangig ist, legt der DJB Wert darauf, schnell gute Wettkämpfende zu produzieren.
Außerdem wurden im Kinder- und Jugendbereich die Startanzahl begrenzt, wobei Peter Frese sogar alle Wettkämpfe in der U11 abschaffen wollte.
Diese besagte Kampfsituation ist also immer eine wettkämpferische, auch wenn die Unterrichteten vielleicht nie einen Wettkampf besuchen und ihre Techniken maximal im Vereinsrandori anwenden.Quelle: Multiplikatorenskript zur Kyu-PO, Seite 15
Der Kerngedanke unserer Judoausbildung ist das moderne Technikverständnis:
Judotechniken sind kein Selbstzweck!
Sie sind bewährte Lösungen einer Kampfsituation, mit dem Ziel, den Gegner gegen dessen Widerstand mit Ippon zu besiegen.
Andererseits schließen die sinnvollen Situationen - zumindest laut Aussage meines ehemaligen KDV - ausdrücklich SV-Situationen aus. Natürlich verbietet mir niemand, trotzdem SV im DJB zu unterrichten. Ich persönlich bedauere es aber, dass z.B. meine Ü30-Anfängerinnen, die wohl nicht mehr ins Wettkampfgeschehen einsteigen werden, nicht auch in der Prüfung diese SV-Situationen demonstrieren dürfen, wenn sie den Anwendungsaufgaben eindeutig genüge täten. Dazu wäre nicht einmal ein eigenes Prüfungsfach nötig.
Zwei Beispiele, die beliebig erweitert werden könnten:
Anwendung siebter Kyu: Uke schiebt, Tori wirft Seoi-otoshi. Mögliche SV: Uke würgt Tori und schiebt ihn dabei. Tori wirft Seoi-otoshi.
Anwendung erster Kyu: Soto-maki-komi kann sinnvoll gegen einen versuchten Doppelnelson von hinten genutzt werden.
Darum sage ich, dass die PO im DJB wettkampfbezogener und in der KJK SV-bezogener ist - ausdrücklich ohne diesen Verhalt zu bewerten. Es möge jeder nach seiner Facon seelig werden.