"Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Fritz
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"Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Fritz »

Seite 5:
Der DJB hat drei neue Verwaltungsideen für den Judosport vorgestellt.
Geplant sind bis 2012 ein Judopass im neuen Design, in den die relevanten Daten
zentral eingedruckt werden, eine Wettkampflizenz ab Altersklasse U17 und
Bezirksebene sowie ein Vereinsportal im Internet.
Die kostenpflichtige Wettkampflizenz soll den Verband unter anderem hinsichtlich
der Anti-Doping- und Datenschutzbestimmungen absichern und 2011 erarbeitet
werden, informierte DJB-Geschäftsführer Reinhard Nimz.
Auf der rechten Hälfte der Seite, reden sich dann "Tori und Uke" die Lizenz schön...

Ich halte die Idee einer Wettkampflizenz für regionale Veranstaltungen (was sind eigentlich die
"Bezirksebenen" z.B. in Berlin oder in Brandenburg?) ab der U17 (also für die 14- bis 16-jährigen) für
einen gelungenen Wurf. So entfällt bei den U17ern dann die peinliche Ausredensucherei, wenn
es darum geht, ob sie mal wieder an einer Meisterschaft teilnehmen wollen: Hab halt kein Geld für eine Lizenz.
Auch die offensichtlich weitverbreitete Unsitte des Dopings in dieser Altersklasse wird durch eine Lizenz
zuverlässig unterbunden - man muß die Lizenz halt nur so teuer machen, daß kein finanzieller Spielraum
für Dopingmittel mehr bleibt...
Datenschutz wird dann endlich auch thematisiert, denn sicherlich werden die Daten der Lizenzinhaber irgendwo
gespeichert...

Ansonsten sollte man diesen Weg (der ja bekanntlich das Ziel ist) mit den Lizenzen konsequent fortschreiten - wie
wäre es mit:

- Mattenlizenz für Mattenhersteller
- Mattenbetretungs-Lizenz für Sportler
- Prüfungsteilnahme-Lizenz
- Lizenzen für die Ausrichtung von Vereinsturnieren
- Lizenzen für die Ausrichtung von Meisterschaften
- Lizenzen für die Ausrichtung von Lehrgängen
- Lizenzerwerbs-Lizenz

Auch könnte die Wettkampflizenz noch unterteilt werden in eine Stand- und Bodenkampflizenz.

Kommt Leute vom DJB, gebt euch ein Ruck, da gibt es doch noch viel zu tun, jetzt nachdem Judo durch die konsequenten Regeländerungen,
der absolut attraktivste Sport für Zuschauer geworden ist, muß auch unbedingt die Attraktivität für die Ausübenden und ihre Vereine gesteigert werden,
und da kann doch so eine WK-Lizenz wirklich nur der erste Schritt in diese Richtung sein...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Kumamoto
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Kumamoto »

Ich hab den Artikel auch gelesen. Besonders verwunderlich war ich über Tori`s Aussage "Hast Du etwa schonmal daran gedacht, dass wir uns alle zu den Anti- Doping- Bestimmungen bekennen sollen! Das geht in dem alten Pass nicht."Hä?
Ich hab gedacht, das Bekenntnis, keine leistungsstärkenden Substanzen einzusetzen würde man schon mit der Anmeldung zum Wettkampf- sozusagen stillschweigend- ablegen.
Kann mich mal jemand aufklären, was eine Lizenz bzw. ein neuer Pass mit dem Bekenntnis gegen Doping zu tun hat?
Ich denke, um den Doping- Missbrauch im Jugendalter (wenn es den überhaupt gibt) einzudämmen, wäre es ausreichend die Teilnehmer ab der Deutschen zu testen (Oder habt ihr schonmal jemanden erlebt, der sich Doping spritzt um Bezirksmeister zu werden?) Und: Werden "dopinggefährdete" Athleten nicht schon von der WADA geführt und regelmässig besucht und getestet? Muss denn Judo päpstlicher sein als der Papst und eine Lizenz einführen, die es in anderen Sportarten auch nicht gibt?
@ Fritz: Du hast bei Deinem Beitrag :ironie3 vergessen. Könnte nämlich sein, dass ein weniger aufmerksamer Leser die Ironie darin überliest.
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Fritz
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Fritz »

@ Fritz: Du hast bei Deinem Beitrag :ironie3 vergessen. Könnte nämlich sein, dass ein weniger aufmerksamer Leser die Ironie darin überliest.
Eher: :angry4 :BangHead :irre :evil: :eusa_doh
- in beliebiger Anzahl wahlfrei im Text verstreut.... :rofl
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tom herold »

Lieber Fritz,
nicht nur in Deutschland wird Jûdô immer attraktiver (und sei es durch die von dir angeregten Lizenzen).

Auch in der Schweiz hat man erkannt, worauf es ankommt.

Wir lesen dazu im offiziellen Verbandsorgan:
Wir unterstützen die Bemühungen des Internationalen Judoverbandes zu einem klassischen Judo zurück zu kehren.
Es wurde höchste Zeit, um zu vermeiden, dass Judo zu einem x-beliebigen fernöstlichen Kampfsport wird.
("Dojo" 01/2010, S. 3: "Das Judo wird wieder aufrichtiger", von Pierre Ochsner)

Na bitte!
Geht doch!
Wenn man den Schweizern jetzt noch die Idee mit den Lizenzen und den Lizenzen zum Erwerb dieser Lizenzen plausibel machen kann, dann ... ja also dann ... dann ...
Dann wird alles gut.
Ehrlich!
tutor!
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Also ich finde es aufrichtig gut, dass der DJB sich auf den Weg macht, seine Verpflichtungen aus dem Bundesdatenschutzgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg_1990/) nachzukommen. Ich habe da allerdings noch einige Anmerkungen zu machen und möchte auch gleich ein paar Empfehlungen mit auf den Weg geben.

Nach §2 (4) BDSG ist der DJB eine nicht-öffentliche Stelle und unterliegt somit den entsprechenden Bestimmungen. Auch unterliegt er der Kontrolle durch die Aufsichtsbehörde. Zur Zulässigkeit der Datenverarbeitung heißt es in §4 (1):

(1) Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten sind nur zulässig, soweit dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift dies erlaubt oder anordnet oder der Betroffene eingewilligt hat.

--> in Ermangelung einer Rechtsvorschrift, darf der DJB also nur personenbezogene Daten verarbeiten, wenn ein Einverständnis des Betroffenen besteht. Das ist sein Problem (wenn es denn eines ist).

Die formalen Fragen über die Einwilligung spare ich mir jetzt einmal, Ihr findet sie hier: http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg_1990/__4a.html. Nun könnte ich viele Punkte des BSDG durchgehen, aber ich möchte mich in Anbetracht des Zitats von "Fritz" auf drei Punkte beschränken:
  • 1. Man wird bei der konkreten Erarbeitung sehr schnell feststellen, dass beim DJB nicht nur Daten von Wettkämpfern "U17 und aufwärts" verarbeitet werden, sondern auch von Kampfrichtern, Trainern u.v.a.m.
  • 2. Die Landesverbände verarbeiten noch viel mehr Daten (niedrigere Altersklassen, Kyu-/Danprüfungen usw.) - und für sie gelten obendrein die Landesdatenschutzgesetze. Wann werden sie folgen?
  • 3. Die Datenverarbeitung findet zum Teil auf privaten PCs der ehrenamtlichen Funktionsträger statt. Wie wollen eigentlich DJB/LVe die Sicherheit der Daten dort gewährleisten (§ 9 BSDG Technische und organisatorische Maßnahmen)?
Der DJB wird noch viel Beratung brauchen auf dem Weg zur gesetzeskonformen Verarbeitung personenbezogener Daten.

Da es sich um eine gesetzliche Aufgabe handelt, sollten die Kosten des Datenschutzes komplett aus Mitgliedsbeiträgen bestritten werden und nicht bei einer Teilgruppe - den Wettkämpfer "ab U17" umgelegt werden.
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kastow
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von kastow »

Ich dachte immer, der Gelbgurt wäre die Wettkampflizenz? :irre

Steht denn zu der Wettkampflizenz mehr im besagten Artikel? Ich beziehe das JM nämlich nicht.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Ko-soto-gake »

Nicht wirklich:
Geplant: Lizenz zum Kämpfen
Der DJB hat drei neue Verwaltungsideen für den Judosport vorgestellt. Geplant sind bis 2010 ein Judopass in neuem Design, in den die relevanten Daten zentral eingedruckt werden, eine Wettkampflizenz ab Altersklasse U17 und Bezirksebene sowie ein Vereinsportal im Internet. Die kostenpflichtige Wettkampflizenz soll den Verband unter anderem hinsichtlich der Anti-Doping- und Datenschutzbestimmungen absichern und 2011 erarbeitet werden, informierte DJB-Geschäftsführer Reinhard Nimz. OKB
Quelle: Judomazagin, 10/2010, S. 5

Daneben gibt es dann noch den oben schon erwähnten "Trainingstalk", den ich auch für sehr unglücklich halte...
Kumamoto
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Kumamoto »

Ich denke, neue Pässe und eine Wettkampflizenz zu konzipieren und durchzusetzen, macht einfach weniger Arbeit als ein "g`scheites" Breitensportkonzept zu entwickeln (Wenn mehr das Gleiche zahlen, steigen immer noch die Einnahmen).
:ironie3
Ist also ne reine Rationalisierungsmaßnahme.
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kastow
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von kastow »

Da soll noch mal einer sagen, der DJB sei wettkampforientiert. Durch eine kostenpflichtige Wettkampflizenz werden die Teilnahmezahlen ab U17 und Bezirksebene doch noch weiter zurück gedrängt. Direkter kann eine Organisation das Wettkampfwesen doch nicht behindern!

Ich kann mir aber vorstellen, dass im Falle der Umsetzung die Kreisturniere wieder stärker besucht werden. In meiner Region durchaus etwas Positives. :alright
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von mvistein »

Hallo,

wir sind schon froh, dieses Jahr überhaupt wieder eine Bezirksmeisterschaft gehabt zu haben - die stärkste Gewichtsklasse hatte < 10 Teilnehmer. Es ist also schon jetzt nicht wirklich einfach, noch Kämpfer zu motivieren. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass eine zusätzliche Lizenz, die neben den Kosten wohl auch mit bürokratischem Aufwand verbunden ist, die Situation irgendwie verbessern wird.

Den "Trainingstalk" finde ich auch nicht wirklich gelungen. Offensichtlich scheint den Autoren bewusst zu sein, dass eine Wettkampflizenz nicht nur mit Jubel begrüßt werden wird. Allerdings vermisse ich dann sinnvolle und nachvollziehbare Argumentation (z.B. mit Quellenangaben für die Anti-Doping Richtlinien), ich empfinde eher, dass Kritiker schon im Vorfeld als Deppen hingestellt werden sollen. Vielleicht ist die Informationslage ja noch ziemlich dürftig - aber warum dann jetzt schon halbgare Sachen veröffentlichen?
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tom herold »

Die Rubrik "Trainingstalk" ist eine unglaublich peinliche Sache, die zum Fremdschämen anregt.
Nicht nur, daß der Titel einfach nur dämlich ist ("Trainingsgespräche" wäre wohl zu kompliziert oder zu deutsch gewesen?), die Inhalte sind so aufbereitet, daß ich mich unangenehm an die Holzhammer-Propaganda der unbeweint verblichenen DDR erinnert fühle.

Nur Polemik, schrill in Szene gesetzt und - mit Verlaub - dümmliche und affektierte "Dialoge", die einem beim Lesen die Augäpfel verholzen lassen.
Wer denkt sich denn solchen Mist aus?
:irre
HBt.

schrecklich!

Beitrag von HBt. »

Tja,
wer denkt sich diesen Müll nur aus, und warum nur?

Fazit:
Ab in den Rundordner; wie immer.
tutor!
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Ich habe einmal nachgeschaut, ob es Vorbilder für eine derartige Wettkampflizenz gibt. Und siehe da, ich bin fündig geworden.

http://www.bayerischer-schwimmverband.d ... dnung.html

Die Wettkampfbeteiligung würde zweifellos sinken, weil spontane Teilnahmen für nicht zuvor Registrierte nicht mehr möglich sein werden. Der Verwaltungsaufwand für die Vereine wird steigen. Insgesamt dürfte der Knick ab U17 verstärkt werden.

edit: das Folgende habe ich grau gemacht, weil meine Idee, leider zu kurz gedacht war....
(http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 680#p55680)

PS: die entsprechenden Einverständniserklärungen (Datenschutz, Anti-Doping-Regelungen) kann man in den Judopass als Einlegeblatt einfügen. Dann muss nur noch die Passordnung des DJB um den Satz ergänzt werden, dass der Judo-Pass nur gültig ist, wenn diese Einverständniserklärung im Pass eingeklebt ist. Und schon kann nur noch derjenige an allen Veranstaltungen des DJB und der LV teilnehmen, der die Bestimmungen anerkannt und sein Einverständnis erklärt hat. Fertig - macht kaum Arbeit und ist aus laufendem Haushalt zu finanzieren.

Will man die Passordnung nicht ändern (z.B. damit man nicht jeden Pass für ungültig erklärt) kann man in der Sportordnung ergänzen, dass a) die Vereine bei der Meldung versichern, dass die Einverständniserklärungen in den Pässen enthalten sind und dass b) diese dann auf den Meisterschaften kontrolliert werden.
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Hofi
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Also der Trainingstalk ist an Dämlichkeit ja fast nicht mehr zu überbieten (mal sehen, was die nächste Ausgabe bringt).
Wettkampflizenz auf Bezirksebene? Dann kommen ja noch weniger, hat da mal jemand nur ne Sekunde darüber nachgedacht? Wohl kaum. Ich glaube nicht, dass das in den Bezirken ernsthaft durchsetzbar ist.
Bekennen zu den Anti-Dopingrichtlinien. Wie tutor! schreibt, ein Einlegeblatt reicht und das ist Voraussetzung für die Wettkampfteilnahme. Wer dopt sich schon für nen Breitensportlehrgang.
Und außerdem wird ein bürokratisches Ungetüm geschaffen, dass dann die schönen (wohl eher spärlich fließenden) Einnahmen aus der Wettkampflizenz auffrisst.
Wie wäre es mit einer kleinen Leserbriefaktion. Mal sehen was passiert, wenn man das Judomagazin mit ablehnenden Zuschriften flutet.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Patrick
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Patrick »

Hofi hat geschrieben: Wer dopt sich schon für nen Breitensportlehrgang.
Und noch schlimmer: wer dürfte dann alles an dem Lehrgang nicht teilnehmen, weil er gegen die Dopingrichtlinien verstoßen würde? ;)
Judo - just for fun!
Uwe 23

Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Uwe 23 »

Sicherlich möchte niemand den Aufwand und die Kosten haben, die diese Lizenz mit sich bringt, der DJB am wenigsten.
Aber aus den schon oben genannten Gründen des Anti-Doping und der Datenschutzbestimmungen kommt der DJB leider nicht darum herum.
Würde dem DJB nachgewiesen, dass er nicht ausreichend Bemühungen im Anti-Doping unternimmt, riskiert er die Streichung sämtlicher Mittel aus der Sportförderung und das wäre das Aus für den DJB.

Es wurden einige Alternativen durchdacht, aber keine andere war juristisch ausreichend "wasserdicht", oder wären noch aufwendiger gewesen.
tutor!
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Uwe 23 hat geschrieben:Es wurden einige Alternativen durchdacht, aber keine andere war juristisch ausreichend "wasserdicht", oder wären noch aufwendiger gewesen.
Welche wurden denn durchdacht?
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Fritz
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Fritz »

Uwe 23 hat geschrieben:Aber aus den schon oben genannten Gründen des Anti-Doping und der Datenschutzbestimmungen kommt der DJB leider nicht darum herum.
Würde dem DJB nachgewiesen, dass er nicht ausreichend Bemühungen im Anti-Doping unternimmt, riskiert er die Streichung sämtlicher Mittel aus der Sportförderung und das wäre das Aus für den DJB.
Mir erschließt sich trotzdem nicht der Sinn der Wettkampflizenz in dieser Beziehung:
Doping ist doch heute schon nicht erlaubt, oder? Warum soll einer, der heutzutage illegalerweise dopt,
plötzlich damit aufhören, nur weil er eine Wettkampf-Lizenz erworben hat?
Die Sache mit dem Datenschutz erschließt sich mir auch nicht.
Wieso soll der DJB auf einmal Datenschutzbestimmungen genügen,
wenn er durch die Lizenz-Verwaltung sogar noch mehr Daten sammelt?

Für mich sieht es beim Doping-Argument eher für sinnlosen Aktionismus aus und beim Datenschutz-Argument
eher danach, als ob der Sportler mit dem Erwerb der Lizenz implizit seine Einwilligung zum Verwurschteln
seiner Daten gibt, sprich genau die Schutzbestimmungen des Datenschutzgesetzes ausgehebelt werden sollen.

Und schäbig ist dann, wenn solch Schmarren dann noch vom Betroffenen bezahlt werden soll...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Uwe 23

Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Uwe 23 »

Es ist schon eine Weile her, ich bei einer Tagung war, wo Peter Frese die Notwendigkeit der Lizenz erläutert hat, ich hoffe ich kann es noch so ungefähr wieder geben...
Damals kamen auf jeden Fall die gleichen Fragen und Argumente auf die auch hier geäußert wurden.

- Die WADA / NADA stellt gewisse Anforderungen an eine Anti-doping Vereinbarung.
- Es muss eine ausreichende juristische Grundlage hinter der Anti-Doping-Vereinbarung stehen, ansonsten wären Verstöße nicht zu ahnden. Ist es nicht gegeben, könnte jeder gegen eine Sperre vor Gericht klagen u. würde Recht bekommen -> damit wären die Bemühungen des DJB nicht ausreichend -> Streichung von Förderung.

Eine allgemeine Datenschutzvereinbarung ist notwendig, damit nicht jedes mal Einzelvereinbarungen geschlossen werden müssen für Veröffentlichung von Athletenfotos, Namensnennung in Presseberichten, Datenverarbeitung bei Funktionären... wie oben schon geschrieben wurde.
Es stimmt, dass der DJB damit offiziell Rechte zur Datenverarbeitung erhält, wo im Moment die Rechtslage unklar ist.
Ich finde selbst auch Datenschutz sehr wichtig.
Aber der DJB sammelt und verarbeitet die Daten ja nicht zum Spaß, sondern weil es für den Sportverkehr notwendig ist. Es stimmt aber auch, dass in diesem Bereich auch bei manchen "Verarbeitern" der Daten das Bewusstsein für den Datenschutz geschärft werden muss.

Es gibt heute bereits "Krücken", um die Probleme so weit möglich zu umschiffen, die aber keine Dauerlösungen sind:
- Datenverarbeitungshinweise auf allen Ausschreibungen.
- Athletenvereinbarungen mit Kaderathleten bzgl. Anti-Doping.
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kastow
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von kastow »

Und was spräche gegen die Einlegekarten für die Pässe aus tutor!s Vorschlag? Diese könnten sogar als gratis-Download im Netz zur Verfügung gestellt werden. Somit wären eine kostenlose Umsetzung der Anti-Doping-Bestimmungen ohne Bürokratie und Mehrkosten gewährleistet. Oder eine Vergabe der besagten Lizenzen lediglich gegen Portoerstattung?

Tut mir leid, die bisher hier vorgebrachten Argumente für eine kostenpflichtige Wettkampflizenz scheinen mir sehr an den Haaren herbeigezogen zu sein.
Herzliche Grüße,

kastow

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