Doppelstarts/kampflos >> Mannschaftswertung?

[roland 44]

Hallo,
wir hatten beim letzten Turnier einige Vereine, die extrem viele Sportler in mehreren Gewichtsklassen gemeldet hatten. Aus Sicht der Sportler ist das natürlich positiv zu sehen - so lohnt sich die Anfahrt, und sie können öfter kämpfen. Ein Trainer hat sich darüber mokiert, dass die Starts in höheren Gewichtsklassen mit in die Mannschaftswertung einfließen. Meine Meinung: Ist mit Leistung hinterlegt, und auch die Wiegekarte ist bezahlt, also wird gewertet. Zumal sich der leichtere Sportler ja dann durchgesetzt hat. (es gab keine "taktischen" Doppelstarts mit kampflosen Platzierungen)
Ein weiterer Punkt ist die Wertung von kampflosen Platzierungen. Da hier keine Leistung hinter der Wertung steht, würde ich die am liebsten nicht in der Mannschaftswertung werten. Andererseits hat der Sportler die Karte bezahlt, und eventuell nur Pech gehabt.
Es geht um ein Jugendturnier mit ca. 350 Startern.
Ich bilde mir gerade eine Meinung für die nächste Ausschreibung.
Wie seht Ihr das?

Gruß
Roland

[Hofi]

Hi!
Wie kann man in mehreren Gewichtsklassen melden?
Ich kenne es von Österreich her, dass die teilweise die Altersklassen überschneidend haben und so ein Doppelstart U13/U15 möglich ist.
Aber im Jugendbereich ist doch eine Abwaage nach dem tatsächlichen Gewicht vorgeschrieben, und bei den Erwachsenen im Einzel doch eigentlich auch.
Bis dann
Hofi

[roland 44]

Ist bei uns eigentlich üblich. Wenn ein Sportler es sich zutraut, kann er auch in der nächsthöheren Gewichtsklasse starten. Auch Starts in zwei Altersklassen sind üblich. Soweit ich informiert bin, gibt es in der Jugend die Beschränkung auf die nächsthöhere Gewichts- oder Altersklasse.

Gruß
Roland

[Fritz]

@roland44: Du solltest einfach die Gewichtsklassen je nach Teilnehmer-Aufkommen legen. Sprich so, daß es quasi keine GKs mit nur
ein, zwei Leuten gibt... Bekommst Du genug Meldungen zusammen, dann sind es eben die DJB-GKs, wenn es weniger sind, dann
wird halt "gewichtsnah" eingeteilt...
Ich denke, für den betreffenden Sportler ist es auch beschämend, anzureisen, rumzugammeln und fürs Nichtstun einen Trostpreis zu bekommen...

[katana]

@roland44
Verstehe ich das richtig...?, ... bei euch kann ein Kämpfer an einem Wettkampftag in
jeweils 2 verschiedenen Alters -und Gewichtsklassen starten ?
Also insgesamt in bis zu 4 Klassen ?

KK

[roland 44]

Wir machen eigentlich immer nach DJB. Gammelpreise sind da leider nicht zu vermeiden, die "Randgruppen" erwischt es ja meistens.
Wir ermutigen per Micro auch immer zu Freundschaftslämpfen in diesen Klassen.
Wenn wir das aber per se zusammen legen würden, ist der Stress mit den Trainern vorprogrammiert - in Brandenburg hat sich die Einteilung DJB eigentlich ganz gut vereinheitlicht (nur bei den Altersklassen gibt es ab un zu Unterschiede). Die Nordsachsen machen das wiederum ganz anders. Andere Länder...
Mir geht es in diesem Faden eigentlich mehr um die Wertung der Doppelstarter und der Kampflosen. Wobei man für die Kampflosen vielleicht auch eine Zusammenlegung per Ausschreibung machen könnte (bis 2 Gewichtsklassen zB.)

[roland 44]

@roland44
Verstehe ich das richtig...?, ... bei euch kann ein Kämpfer an einem Wettkampftag in
jeweils 2 verschiedenen Alters -und Gewichtsklassen starten ?
Also insgesamt in bis zu 4 Klassen ?

KK

Mmh, so extreme Sachen hatten wir noch nicht. Aber entweder/oder ist schon üblich. Wir sind halt Flächenland = viel zu fahren. Wer 200 km fährt, möchte auch viel davon haben .
Übrigens kommen in letzter Zeit auch immer mehr Sportler aus Tschechien dazu, die neue Autobahn macht´s möglich.

Ich denke, 2 Klassen sind kein Problem. Bei mehr würden wir wohl den Riegel vorschieben, da ist dann der Ehrgeiz der Eltern/Trainer einzubremsen.

Gruß
Roland

[katana]

Versteh mich nicht falsch,
habe nichts dagegen...
Doppelstart in zwei Altersklassen war mir geläufig.
Aber Doppelstart in zwei Gewichtsklassen ist für mich neu.
(Außer es gibt eine offene Klasse)
KK

[Fritz]

Wenn wir das aber per se zusammen legen würden, ist der Stress mit den Trainern vorprogrammiert -

Deshalb muß es auch deutlich in die Ausschreibung mit rein...

Ansonsten könnte man ja auch "kampflose Gewinner" nur dann in die Mannschaftwertung einfließen lassen, wenn
diese prinzipiell bereit sind, einen Freundschaftskampf zu bestreiten - kann ja sein, daß sich im Extrem keiner
findet... Habe auch schon gesehen, daß die Rand-Gewichte, die es meist betrifft, in der benachbarten GK
mit durchgelaufen sind, ohne dort in die Wertung einzugehen, daß geht natürlich nur, wenn dort nicht mit KO-Listen
gearbeitet werden muß...

[Hofi]

Hi!
Nachdem man in der Mannschaft eine Gewichtsklasse nach oben darf, habe ich jetzt mit dem Doppelstart kein grundsätzliches Problem, es würde mich nur als Ausrichter nerven, wenn ich bei der Verteilung der Gewichtsklassen auf die matten auch noch berücksichtigen müsste, dass eine mit einem Doppelstarter nicht zeitgleich mit seiner ursprünglichen liegt. Denn dann kann man darauf wetten, dass er irgendwann zeitgleich auf Matte 1 und 3 zu stehen hat .
Aber das zusammenlegen kann man am Kampftag normalerweise recht entspannt regeln.
Wir hatten es mal im Bezirk, dass in der U14 ein -55, zwei -60 und ein +60 da waren. Die -60er haben gegen alle gekämpft, der -55 und der +60 nur jeweils gegen die -60. So war für jeden das max. eine Klasse hoch gewahrt und jeder hatte zwei bis drei Kämpfe.
Was die Wertung der kampflosen angeht: Bei meiner vereinsinternen Rangliste zähle ich Platzierungen ohne Sieg nicht mit, bei der Mannschaftswertung zur Münchner EM Männer zähle ich sie grundsätzlich schon mit. Allerdings zähle ich dann bei einem Start in der höheren Gewichtsklasse nur ein Ergebnis, wobei ja hier auch nur eine Startkarte gekauft wird. Heißt bei z.B. kampflos 1. in der -60kg und 3. in der -66 gibt nur die Punkte für den 1. Platz nicht noch zusätzlich den für den erkämpften dritten.
Insofern würde ich bei einem Doppelstart evtl. das bessere Ergebnis in die Wertung einfließen lassen, aber nicht beide.
Bis dann
Hofi

[Uwe 23]

DJB WKO 3.2.2.:

Der Start ist bei Einzelmeisterschaften und -turnieren nur in der dem tatsächlichen Gewicht entsprechenden Gewichtsklasse zulässig.

NWJV WKO 3.2.1.

a) Einzelkampf
• Jeder darf nur in der Gewichtsklasse starten, die seinem tatsächlichen
Körpergewicht entspricht
(...)
• Bei geringer Beteiligung ist es der sportlichen Leitung vorbehalten, zwei angrenzende
Gewichtsklassen zusammenzulegen. Dies gilt nur bei Turnieren.

Außerdem gibt es im NWJV eine Anweisung der Jugendleitung, die es Kindern/ Jugendlichen verbietet, an einem Tag an mehr als einer Veranstaltung teil zu nehmen, um eine Überforderung zu vermeiden.

Gelten in anderen Landesverbänden andere Regelungen?
Kann ein Trainer da ein Kind an einem Tag 20 Kämpfe in verschiedensten Gewichtsklassen machen lassen?

[Hofi]

Hi!
Zur Gewichtsklasse gibt es in der Bayerischen Sportordnung eine entsprechende Regelung.
Laut JuSPo können bei nicht-Qualifikationsmeisterschaften zu Sichtungszwecken der älteste Jahrgang der unteren Altersklasse zugelassen werden, sprich bspw. der älteste U14 Jahrgang bei der U17.
Sprich, wenn ich ein U14- und ein U17-Sichtungsturnier an einem Tag machen würde, könnte es so zu einer Doppelstartmöglichkeit kommen. Eine Anweisung der Jugendleitung wäre mir jetzt nicht bekannt, hab mich aber auch noch nicht damit beschäftigt, da nie Bedarf bestand.
Bis dann
Hofi

[Fritz]

Das eine ist sicherlich, was bei offiziellen Meisterschaften erlaubt ist, das
andere, was bei einem Vereinsturnier machbar ist.
roland 44 bezog sich wohl auf das Turnier, welches sein Verein ausrichtet...

[katana]

@Fritz
Generell werden ja alle Turniere von einem Verein ausgerichtet.
Vielleicht meinst du "offizielle" und "inoffizielle" Turniere ?
Wobei ja auch inofizielle Turniere angemeldet und genehmigt werden müssen.(:irre)
Eine andere Sache wäre ein vereinsinternes Turnier, ... aber mit 350 Startern ?

KK

[Fritz]

@katana: Ich dachte, daß wäre klar, denn ich habe von
"offiziellen Meisterschaften" im Gegensatz zu "Vereinsturnieren" geredet.
Wobei mir nicht bekannt ist, daß wer einem Verein ein Turnier zu genehmigen hat über die örtlichen
Hallennutzungsbestimmungen hinaus...
Es beim LV anzumelden, ist sicherlich sinnvoll, um im Terminplan aufzutauchen, aber
sonst...?

[Hofi]

Hi!
Wenn ich die Verbandsunterstützung z.B. durch offizielle KR will/brauche, muss ich es beim Verband anmelden. Brauche ich die nicht, weil ich genug habe oder die Starter welche mitbringen, muss ich es natürlich auch nicht anmelden. Der Terminus "inoffizielle" Turniere für diese angemeldete "Nicht-Meisterschaften" ist natürlich etwas unglücklich.
Aber was solls.
Bis dann
Hofi

[Uwe 23]

Es ist leider (meiner Meinung nach leider) nicht in der WKO jedes Landesverbandes festgelegt, dass es nur offiziell genehmigte Turniere geben darf. In manchen Verbänden können Vereine unter dem Namen "Privatturniere" so ziemlich machen, was sie wollen.

Ich hab da von einem internationalen Turnier mit weit über hundert Teilnehmern gehört, wo kein einziger lizenzierter Kampfrichter war und, noch viel schlimmer, kein Sanitätsdienst.

In Hessen sollte - so weit ich weiß - mit der neuen Satzung eine entsprechende Regelung eingeführt werden... wir haben ja hier erlebt, wie heftig sich manche Vereine gegen so etwas wehren, denn solche Turniere bringen natürlich richtig Geld ein.

In andern Landesverbänden sind aber solche ungenehmigten Turniere, die sich nicht an die Ordnungen des Verbandes halten, strickt verboten. Z.B. Kampfrichter die sich an solchen Turnieren beteiligen verlieren lt. der entsprechenden Kampfrichterordnung automatisch ihre Lizenz.

[pmhausen]

Hallo,

In Hessen sollte - so weit ich weiß - mit der neuen Satzung eine entsprechende Regelung eingeführt werden... wir haben ja hier erlebt wie heftig sich manche Vereine gegen so etwas wehren, denn solche Turniere bringen natürlich richtig Geld ein.

Tun sIe das?

http://dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?f=24&t=5819

Der allgemeiner Tenor war doch eher "Zuschussgeschäft" bis "schwarze Null aber man tut ja was für Sport, Publicity und die eigenen Starter".

Also was nun?

Grüße,
Patrick

[Uwe 23]

Die "Privatturniere" rechnen sich mit Sicherheit, wenn man eine so große Teilnehmerzahl hat und sich die Kosten für Kampfrichter, sportliche Leitung, Sanitäter... einfach spart.

[Fritz]

Es ist leider (meiner Meinung nach leider) nicht in der WKO jedes Landesverbandes festgelegt, dass es nur offiziell genehmigte Turniere geben darf. In manchen Verbänden können Vereine unter dem Namen "Privatturniere" so ziemlich machen, was sie wollen.

Und wo kommen wir da hin, wenn jemand macht, was er will. Am Ende ist es dann
gar kein richtiges IJF/EJU/DJB-Judo mehr...
Schließlich sind wir Deutsche und was wären wir ohne Vorschriften und Genehmigungen...

Ein vernünftiger Sanitätsdienst sollte eigentlich im Eigeninteresse des Veranstalters liegen, aber
auch in dem der Kämpfer (und ihrer Aufsichtspflichtigen)...