Viel Spass beim Erörtern

Nicht reden, machen ...tutor! hat geschrieben:Von daher komme ich noch einmal auf meinen Ausgangspunkt zurück: bitte erst praktizieren, dann diskutieren.
Na wie stellst Du Dir denn vor, wie wir Judoka den Weg zum Praktizieren finden. Ideal wäre natürlich, wenn alle
Ich kann mich allerdings auch gut an Beiträg von CK erinnern, wo er doch recht kritisch sich mit dem Kodokan u. der Lehre dort - gerade auch im Zusammenhang mit der Übermittlungtutor! hat geschrieben: ↑26.10.2018, 12:53 Ist ist schon so, wie CK geschrieben hat: in den 1980ern war Koshiki-no-Kata in Europa so gut wie unbekannt. Ich habe sie Mitte der 1980er in Frankreich zum ersten mal gesehen und dann irgendwann Mitte der 1990er in Deutschland zum zweiten Mal. 2008 habe ich sie erstmals selbst praktiziert, seit 2010 dann sehr intensiv auch in Japan. Etwa 3-4 Jahre hat es für meine eigene Kata gedauert, den ganzen Quatsch wieder loszuwerden, der durch die deutsche Landschaft geisterte (und teilweise noch geistert).
*tutor!, Einfügung stammt von mirFritz hat geschrieben:Na wie stellst Du* Dir denn vor, wie wir Judoka den Weg zum Praktizieren finden. Ideal wäre natürlich, wenn alle
direkt zu einem Tutor laufen können und alles in jeder Tiefe und selbstverständlich frei von individueller Interpretation / Irrtümern
dort erlernen können.
Die Gründe (und die Gruppe um) von Daigo-san machen mich sehr neugierig. Jeder hat schließlich für sein Vorgehen Gründe, methodische, politische, gute, böse, egozentrierte ...tutor! hat geschrieben:Leute, das Gegenteil ist der Fall. Es gibt gut Gründe, warum Koshiki-no-Kata von Daigo und seiner Gruppe so vermittelt wird, wie sie vermittelt wird. Niemand hat aber ein Interesse daran, Filmaufnahmen altgedienter Judoka auseinanderzupflücken.
Es finden sich einige Notizen und Anekdoten zu Nagaoka und Noda-ha Kito-ryu und seinen Problemen, sich von Noda-ha auf Kodokan-Judo umzustellen. Der Bezug ist allerdings das Randori, wobei dazu gesagt werden muss, dass sich das Randori des frühen Kodokan-Judo stark an Takenaka-ha Kito-ryu orientiert hat. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da Kano Takenaka-ha gelernt hat und sein Lehrer Ikubo Tsunetoshi nach Gründung des Kodokan dort auch unterrichtet hat. Letztlich geht es um die Entstehung von Shizentai als Grundhaltung für Randori, was eine Besonderheit von Takenaka-ha war, während Noda-ha z.B. Randori in Jigotai gemacht hat.HBt. hat geschrieben: ↑27.10.2018, 13:28
... diskutieren, debattieren, lamentieren - all dieses wollen wir nicht (dafür bereitet mir Judo einfach zu viel Freude)
!
Ganz nebenbei bemerkt,
vielleicht findet sich im aktuellen Projekt "Daigo, Bd 3, in deutscher Übersetzung" etwas zu den "Sutemi-waza" dieser Ryu & ihrer Verzweigungen?
Ja und wieso ist das so ...?tutor! hat geschrieben: ↑29.10.2018, 09:03 Das Problem heutigen Kata-Training ist oftmals, dass die Frage nach ganz vielen Details - die meist etwas mit Bewertungskriterien (Dan-Prüfung/Kata-Meisterschaften) zu tun haben - die Fragen nach der Essenz dessen zurückdrängen, was durch die Kata eigentlich gelernt werden soll. Auf der Strecke bleibt also die Frage nach dem Zweck und dem dazu sinnvollen methodisch-didaktischem Setting. Wenn diese Frage nicht beantwortet wird, dann macht weder das Üben noch das Überprüfen/Bewerten von traditionellen Kata irgendeinen Sinn (außer dem vielleicht netten Partnererlebnis, was ja auch schon vielen reicht und BTW von Kano auch als Ziel des Judo formuliert wurde (Judo als ästhetisches Erlebnis).
Vor diesem Hintergrund ist doch die Frage, was kann / sollte grundsätzlich beim Thema Kata und Judo-Ausbildung geändert werden?tutor! hat geschrieben: ↑29.10.2018, 09:03 Es gibt m.W. auch keine Relevanz dafür, dass in Kito-ryu die konkrete Aktion so detailliert beschrieben ist und geübt wurde, wie das heute im Kata-Training beim Judo, oder in anderen Formen, allgemein üblich ist. Die Kata erfüllen vielmehr den Zweck, die Prinzipien der Schule zu entwickeln. Sobald man (sich) diese Prinzipien erschlossen hat, wurden sie mehr oder weniger überflüssig - sie waren Mittel zum Zweck, was nebenbei erklären würde, warum sie so variantenreich existier(t)en. Hierhinter steckt die klassische Entwicklung von Shu-Ha-Ri, nämlich dass man vom wiederholten Üben einer vorgegebenen Form, über das Variieren dieser Form zu einem tieferen Verständnis der zugrundeliegenden Prinzipien kommt, die es erlauben, eine eigene diesen Prinzipien gehorchende Form zu entwickeln. Eine Bewegungsnormung (Shu) dient also dem Einstieg in eine Entwicklung, die mit der Fähigkeit zur variablen und individuellen Anpassung endet.
Aber warum sollte jemand, dessen Verständnis von Kata mit den Wörtern: Dan-Prüfung, Wettkampfdisziplin, Kodokan-Video, Fehlerpunkte u. Zeremoniell recht gut umreißen ließe,tutor! hat geschrieben: ↑29.10.2018, 09:03 Ziel aller Studien und Entwicklungen nicht nur zu Koshiki-no-Kata muss es also sein, die Praxis von allem überflüssigen „Popanz“ zu befreien und sie so zu praktizieren, dass sie im vorgenannten Sinn nützlich sind. Diese Nützlichkeit kann sich aber nur auf der Matte ergeben und muss sich individuell zeigen. An den meisten Kata-Demonstrationen - und auch bei den entsprechenden Lehrgängen/Seminaren - kann man jedoch sehen, dass versucht wird, sich an vermeintliche Beurteilungskriterien zu halten, jedoch große Defizite in den oben genannten Prinzipien bestehen. Ziel der Entwicklung der Lehre muss es sein, diejenigen, die Kata vermitteln und/oder bewerten, besser dafür zu qualifizieren, diese Dinge umzusetzen. Dazu ist der Weg noch sehr weit, was für praktisch alle Kata gilt, für Koshiki-no-Kata aber im Besonderen.
Das liegt doch auf der Hand: viele Leute machen zu wenig selbst und reden zu viel! Und dabei geben solche Leute auch noch gute Ratschläge und meinen, anderen etwas vermitteln zu können.... Damit schließt sich der Kreis zu meinem allerersten Statement.
tutor! hat geschrieben:Ich denke, man sollte Kata mehr praktizieren als diskutieren. Genau daran mangelt es leider.
#tutor! hat geschrieben: Manchmal habe ich das Gefühl, als würden Leute, die in ihrem Leben noch nie wirklich ernsthaft Koshiki-no-Kata gemacht haben, glauben, dass herausragende Judoka (wie Nakanishi) zu blöd seien, diese alten Videoclips anzuschauen und das Gesehene nachzumachen. Genauso wie scheinbar einige Leute Lehrer wie Daigo für zu blöd halten, ihren Schülern diese Clips zu zeigen und sie dazu anzuhalten, das alles nachzumachen.
tutor! hat geschrieben:Ziel aller Studien und Entwicklungen nicht nur zu Koshiki-no-Kata muss es also sein, die Praxis von allem überflüssigen „Popanz“ zu befreien und sie so zu praktizieren, dass sie im vorgenannten Sinn nützlich sind. Diese Nützlichkeit kann sich aber nur auf der Matte ergeben und muss sich individuell zeigen.
Ein hausgemachtes Dilemma.An den meisten Kata-Demonstrationen - und auch bei den entsprechenden Lehrgängen/Seminaren - kann man jedoch sehen, dass versucht wird, sich an vermeintliche Beurteilungskriterien zu halten, jedoch große Defizite in den oben genannten Prinzipien bestehen.
Klar, Lehrerfortbildungen!Ziel der Entwicklung der Lehre muss es sein, diejenigen, die Kata vermitteln und/oder bewerten, besser dafür zu qualifizieren, diese Dinge umzusetzen.
Den Lehrern, den Lehrer Qualifizierenden, den Übenden ... ja wem denn? Den Firlefanz, also unnützen Popanz, lassen Menschen mit Verstand automatisch weg.Dazu ist der Weg noch sehr weit, was für praktisch alle Kata gilt, für Koshiki-no-Kata aber im Besonderen. Nur wenigen gelingt dies tatsächlich jetzt schon.
Gab es diesbezüglich jemals Zweifel?tutor! hat geschrieben:Der Grund, warum Omote in Koshiki-no-Kata so langsam ausgeführt wird, liegt nebenbei darin, dass dadurch verhindert werden soll, dass sehr feine Details (der oben genannten Prinzipien) durch zu zügige Bewegungsausführung verwischen und dadurch verloren gehen. Dies geht naturgemäß nur unter zumindest teilweisem Verlust des Bewegungsflusses. In Ura werden die Aktionen dann flüssiger ausgeführt. So einfach und doch so schwierig.
Wenn man mal daran denkt, als die drei Nage-no-Kata-Gruppen in die Kyu-PO gefunden haben - wie wurde damals stolz verkündet, daß man die ReihenfolgeHBt. hat geschrieben: ↑29.10.2018, 15:24 Die interessanteste Frage lautet doch:
wann setze ich methodisch & didaktisch sinnvoll welche Kata im Übungsbetrieb ein. Geht das überhaupt?!
Möglicherweise sind die Kodokan-Kata ja gar keine Instrumente für den Massenunterricht, sondern pervertiert zur Spielwiese von Eitelkeiten. Will ich die Auseinandersetzung mit den Kata fördern, muss ich INTERESSE wecken /können.
It is great that people show an interest, but as you can imagine it is not possible to "teach" an art through simply answering questions online. It is not even possible or reasonable to provide proper answers in this way since it would require writing so much that it practically is not feasible. It also causes much misunderstandings.HBt. hat geschrieben: ↑27.10.2018, 13:28
... diskutieren, debattieren, lamentieren - all dieses wollen wir nicht (dafür bereitet mir Judo einfach zu viel Freude)
!
Ganz nebenbei bemerkt,
vielleicht findet sich im aktuellen Projekt "Daigo, Bd 3, in deutscher Übersetzung" etwas zu den "Sutemi-waza" dieser Ryu & ihrer Verzweigungen?
Ja, es ist überaus erfreulich wenn Menschen ein echtes Interesse oder auch nur ein Interesse an einer x-beliebigen Angelegenheit erkennen lassen.It is great that people show an interest,
Selbstverständlich kann man keine "Kunst" 'alleine durch die Beantwortung einer oder mehrerer Fragen lehren /erlernen, selbstverständlich nicht.but as you can imagine it is not possible to "teach" an art through simply answering questions online.
Beide Punkte sind plausibel (durchaus auch bequem, denn alles im Leben ist mit einer gewissen Anstrengung Verbunden == Arbeit).It is not even possible or reasonable to provide proper answers in this way since it would require writing so much that it practically is not feasible. It also causes much misunderstandings.
Beinahe jede Meldung ist willkommen, auch wenn sie von obiger Natur ist.As far as some basic updates are concerned ... the gentleman in this videoclip in this thread from Kyôto, unfortunately died earlier this week.