"Rückzug der Familie Kano aus der Judo-Welt"
Tags zuvor hatte Kodokan-Präsident Yukimitsu Kano, Enkel des Judo-Gründers Jigoro Kano und Sohn des dritten Kodokan-Präsidenten Risei Kano, angekündigt, daß er im März sowohl von seinem Amt als Präsident des Kodokan als auch von dem als Präsident des japanischen Judo-Verbandes (All-Japanische Judo-Föderation, AJJF) zurücktreten werde.
Dieser Schritt war von dem mittlerweile 78jährigen Kano, der das Amt des Kodokan-Präsidenten seit 1980 innehat, schon lange erwartet worden. (Wobei neben dem fortgeschrittenen Alter in letzter Zeit auch häufiger gesundheitliche Probleme angeführt wurden...)
Auch über die Gründe, warum er diesen Schritt nicht schon lange vollzogen hat (Zum Vergleich: In Deutschland dürfen Angestellte demnächst schon mit 67 Jahren in Rente gehen

Doch diese scheint jetzt gelöst: Wie der Presse ebenfalls zu entnehmen war, wird als Nachfolger sowohl im Amt des Kodokan-Präsidenten als auch im Amt des Judo-Verbands-Präsidenten Haruki Uemura als designierter Kandidat gehandelt. Die offziellen Wahlen finden in beiden Institutionen im März diesen Jahres statt, so daß im Falle der erwarteten Zustimmung ab 1. April ein neues Zeitalter im japanischen Judo anbrechen würde. (Traditionell laufen Haushalts- und Geschäftsjahre von Regierung, Behörden und Privatfirmen, ebenso wie Schuljahre an Schulen und Universitäten etc. immer von April bis März.)
Mit Uemura käme erstmals ein früher selbst aktiver und überaus erfolgreicher Judoka an die Spitze der beiden japanischen Schlüsselorganisationen:
Uemura (58 Jahre, 8. Dan) war u.a. 1976 in Montreal Olympiasieger.