Du unterstellst mir, dass ich nicht verstehen will, was ich selbst von Anfang an geschrieben habe? Lies Dir doch bitte meinen ersten Beitrag durch, in dem ich schrieb, dass Kano nichts über Yin-Yang und Ki explizit geschrieben hat und dass der Eingang dieser Prinzipien nur indirekt über die Aufnahme der Koshiki-no-Kata als Kata des Kodokan-Judo erfolgt sein kann.st.gregor hat geschrieben: Was du lieber Tutor nicht verstehe willst ist doch dass es nun mal keinen Beleg für die Intergration des In/Yo ins Jûdô gibt.
eben! Und man findet es in der Koshiki-no-Kata, wie ich schrieb. Einer Kata, in der viel Theorie steckt, weshalb sie eine Ri-no-Kata ist....st.gregor hat geschrieben:Das muss ja nicht bedeuten dass es In/Yo nicht trotzdem im Jûdô gibt.
Aber Deine Absicht ist eine andere: nämlich deutlich zu machen - und Dein Verweis auf den Waffenfaden zeigt dies ja - dass ich an anderer Stelle eine Position vertreten hätten, wonach nicht Kodokan-Judo sein könne, was nicht Kano als Kodokan-Judo bezeichnet hat.
Dabei vergleichst du aber leider Äpfel mit Birnen.
- Koshiki-no-Kata ist Teil des Judo geworden - und damit auch ihre Inhalte.
- Kime-no-Kata ist ebenfalls Teil des Judo - und damit ihre Inhalte
- Kodokan-Goshinjitsu ist ebenfalls Teil des Judo - und damit ihre Inhalte
In der Yin-Yang-Frage bleiben wir jedoch innerhalb der Koshiki-no-Kata und gehen nicht darüber hinaus, wir sind dabei sogar bei einem Kerninhalt....
Der Punkt ist: ich kann meine Ausführungen belegen - und wo ich sie nicht anhand von Quellen belegen kann, schreibe ich das auch von mir aus von Anfang an hin. Dann kann es jeder so nehmen und verstehen wie es ist.
Ich pflege eben keinen Stil, wonach ich Thesen in die Welt setze, Leute, die dem nicht folgen (wollen) für "lernresistent", "inkompetent", "verbohrt", "glaubt nur, was er glauben will", "keine Ahnung", "eingeschränkte Perspektive" etc. erkläre. Und ich pflege keinen Stil, wonach ich in den Beitrag eines anderen zunächst einen Sinn hineininterpretiere, der gar nicht vorhanden ist, um dann anschließen "falsch" zu rufen.
Zu den theoretischen Konzepten, die aus dem Jujutsu (als Sammelbegriff) ins Judo geflossen sind: "ju", "In-Yo", "Mu´i", "Hontai". "Ju" ist bestens belegt durch Kano, die anderen drei mit den genannten Einschränkungen. Aber alle vier stammen aus dem "Jujutsu" (wieder verstanden als Sammelbegriff in dem Sinne verstanden, wie Kano ihn auch in seinen zahllosen Schriften verwendet hat).
Auch dieses hättest Du ganz einfach aus meinen Beiträgen entnehmen können. Dass es eine einheitliche, geschlossenes Theorie im oder gar des Jujutsu gab, ist nie behauptet worden - jedenfalls nicht von mir. Auch etwas, was Du in meine Worte hineininterpretierst, was aber mein Beitrag nicht hergibt.
Im Übrigen macht es einen nicht unerheblichen Unterschied, ob man über die Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe von Techniken zum Judo diskutiert oder über eine Betrachtungsweise bzw. Deutungsebene, denn nichts anderes ist ein theoretisches Konzept/Modell - und Ihre Anwendbarkeit auf das Kämpfen allgemein und auf das Judo im Besonderen. Kano hat meines Wissens auch nirgendwo die Newton´schen Gesetze und Ihren Bezug zum Judo erläutert, dennoch verwenden wir Sie zur Erklärung von Techniken, ohne dass dies jemand kritisieren würde.