Die Entwicklung eines Judoka

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Benne
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Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Benne »

Moin moin alle zusammen

Mein Name ist Benne und ich absolviere gerade die Trainer-C-Ausbildung vom Judoverband-Rheinland und habe dort eine "Hausaufgabe" bekommen. Ich soll die "Die Entwicklung eines Judoka" von den Anfängen (Alter: ca.6) bis hin zum Leistungssportler herausarbeiten.
Ich wollte fragen, ob ihr mir vielleicht mit passenden Informationen weiterhelfen könnt, denn ich habe bisher nix brauchbares gefunden.

Macht es jut

Benne
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Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Fritz »

Tolle Aufgabe *kopfschüttel*

Ok, dann will ich mal (bitte nicht ganz ernst nehmen):

- Einstieg 6 Jahre: Fallübung beibringen, die putzigen Stolperwürfe,
dann Anfängerturniere, 1xTraining die Woche, Kyuprüfung weiß-gelb
- mit 7 Jahren: 2-3x Training die Woche,
ab auf die U11 Turniere, nebenbei die (aktuell erlaubten) angesagten ein, zwei Modetechniken
einschleifen, immer schön Gürtelprüfungen machen lassen, bis er dann 11 ist und in etwa den grün-orangen Gürtel hat.
- mit 11-13 Jahren: 3-4x Training die Woche, ab auf die U14 Turniere, neue Modetechniken einschleifen, (da die U11er nicht mehr funktionieren),
fleißig weiter Gürtelprüfungen machen, mit Krafttraining beginnen usw... bis er dann 14 ist und schon nen Braungurt hat...
- mit 14-17 Jahren: ab auf die U17-Turniere, feststellen, daß das Training im eigenen Verein nicht mehr ausreicht
(zu wenig, nicht so leistungssportlich wie gewünscht), ca 4x5 Woche Training (mit speziellen Einheiten, wie
Kraft / Ausdauer usw). Sichtungslehrgänge, Kadertraining usw... schnell Nage-No-Kata anlernen, dann Dan-Prüfung
- ab 18 Jahren, Training in nem Liga-Verein / Sportschule o.ä., Kadertraining mit auf Wettkämpfe ausgerichtetem
Trainingsplan usw...

Bei jedem Anstrich gilt:
a) der Sportler stellt sich talentiert an (also gewinnt die meisten Kämpfe)
und bleibt un- oder nur geringfügig verletzt
b) der Sportler stellt sich nichttalentiert an und/oder verletzt sich ernsthaft.
c) der Sportler stellt irgendwann andere Interessen als Leistungssport-Judo bei sich fest (also Schule/Beruf,
anderer Sport, Beziehungen, Rauchen, Trinken, Drogen nehmen, ausgebrannt sein ;-) )
Wenn a) dann geht es im nachfolgenden Anstrich weiter.
Wenn b) oder c) dann wird es nichts mit der Leistungssport-Karriere...

----
Jetzt ernsthafter:
Also das Thema "Die Entwicklung eines Judoka" würde ich zurückgeben, oder höchstens anhand von konkreten
Beispielen nachvollziehen. Dazu mußt Du aber die sportlichen Biographien von Leistungssportlern kennen.
Ansonsten geht es von allgemein-sportlichen Grundlagen schaffen, über judotechnische Grundlagen,
bis hin zu Spezialtechniken erarbeiten mit dem ganzen Drumherum, und dazu sollte einiges in der
Trainer-C-Ausbildung erzählt worden sein...

Da gibt es ein Buch "Der Weg zum Top-Judoka"
von Hans Müller-Deck, Erich M. Ivinger, ISBN-13: 978-3902480194, Verlag: Egoth 2007
- ich habe es selbst nicht,
aber nach allem, was ich drüber weiß, kannst Du es wohl als Arbeitsgrundlage nehmen...

Aber daran, daß es bereits ein komplettes Buch über Dein Thema gibt, erkennst Du die "Sinnlosigkeit" Deiner
"Hausaufgabe", auf ein paar A4-Seiten läßt sich so ein Thema von zu Hause aus nicht zufriedenstellend
bearbeiten...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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DirkHRO
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von DirkHRO »

Ja gut, sicherlich kann man für das Thema haufenweise computergeschriebene Seiten erstellen, da es ein sehr komplexes Thema ist, aber für die C-Ausbildung dürfte wohl ein "kurzes" Anreißen reichen!?

Jeder Judoka ist individuell anzusehen und entwickelt sich anders. Aber, wie schon geschrieben, entweder nimmst du ein konkretes Beispiel (muss ja kein Promi sein) oder du erläuterst, wie du dir das vorstellst. Was du für "richtig" hältst und vor allem warum.

Prinzipiell find ich das Thema so schlecht nicht. Man muss sich nur gut verkaufen. Von dem angesprochenen Buch habe ich bisher viel Gutes gehört. Als Kenntnisaneignung bestimmt nicht schlecht, aber auch zu komplex.

"Die Entwicklung eines Judoka", kann man auch aus verschiedenen Aspekten sehen: geistig, körperlich etc.

Zum Abschluss: Zur Trainer-C-Ausbildung dürfte wohl kaum schon eine perfekt ausgearbeitete Doktorarbeit zu erwarten sein. Vielmehr will man wohl sehen, ob gewisse Ausbildungsinhalte verstanden worden sind.
tom herold
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von tom herold »

Ich persönlich hätte es (wie nicht anders zu erwarten) einfach besser, weil korrekter gefunden, von der "Entwicklung eines Judosportlers" zu sprechen und nicht pauschal von der Entwicklung eines Jûdôka.
Abgesehen davon kann ich in dem, was als "Entwicklung hin zum Leistungssportler" beschrieben wird, einen der wichtigsten Grundsätze des Jûdô, nämlich die Maxime des "Jûdô Ichidai", an keiner Stelle erkennen.
Wie gesagt, mich stört so etwas, weil es plump und mit ungeheurer Anmaßung voraussetzt, daß Jûdô dasselbe sei wie der heute unter gleichem Namen firmierende Leistungssport.
Wie wäre es denn, sich im Rahmen einer Trainer-C-Lizenz mal mit der Geschichte des Jûdô auseinanderzusetzen oder mit heute kaum noch bekannten Lehrinhalten des Jûdô ...?

Tom
Zuletzt geändert von tom herold am 08.07.2008, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Fritz »

DirkHRO hat geschrieben:aber für die C-Ausbildung dürfte wohl ein "kurzes" Anreißen reichen!?
[...]
Zum Abschluss: Zur Trainer-C-Ausbildung dürfte wohl kaum schon eine perfekt ausgearbeitete Doktorarbeit zu erwarten sein. Vielmehr will man wohl sehen, ob gewisse Ausbildungsinhalte verstanden worden sind.
Trainer-C war "bisher" die "unterste" Lizenz fürs "leistungssportliche" Judo...
(Nehme aus der Aufgabenstellung es mal so an, daß es der LV des Fragestellers noch so handhabt (*) )

Was nützt ein "Anriß" eines Themas, welches eher "komplex" ist, dem (zukünftigen) Trainer-C für
seine konkrete Arbeit auf der Matte? Ich sage mal im Grunde genommen: nichts!

Und wenn "gewisse Ausbildungsinhalte verstanden worden" wären, dann hätte der Fragesteller seine
Frage hier nicht stellen müssen, sondern seine HA auf Grundlage seiner Ausbildung locker
abarbeiten können...

(*) In Berlin z.B. ist es jetzt so, daß zwischen Trainer-C-Breitensport und Trainer-C-Leistungssport
unterschieden wird, der zweite baut auf dem ersten auf.
Bisher gab es Fach-ÜL (die waren "breitensportlich") und Trainer-C (als "leistungssportliche" Ergänzung)

tom herold hat geschrieben:Wie wäre es denn, sich im Rahmen einer Trainer-C-Lizenz mal mit der Geschichte des Jûdô auseinanderzusetzen oder mit heute kaum noch bekannten Lehrinhalten des Jûdô ...?
Tom, der war jetzt gut ;-)
So wie ich das mitbekommen haben, sind die Anwärter in der Regel bereits recht gut damit ausgelastet,
die "üblichen" Lehrinhalte des Judo zu lernen und zu vertiefen... ;-)

Ansonsten hast Du von der Sache her recht, wäre insbesonders für die Weiterbildungen lohnend...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von tom herold »

Ich hab da noch einen Nachtrag: die Aufgabe heißt doch, die "Entwicklung eines Judoka" vom Alter von 6 Jahren an bis hin zum "Leistungssportler" darzustellen, richtig?

Gut, ich empfehle da, sich als Beispiele etwa Kano Jigoro, Tomita Tsunejiro, Sakujiro Yokoyama oder Kyuzo Mifune auszusuchen ... :BangHead
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von judoka50 »

Hi Tom - dein Vorschlag in Ehren.
Aber die Referenten der ÜL - Ausbildung, zumindest in der unteren Stufe der Fach ÜL Ausbildung haben schon so mit dem Können der Anwärter zu kämpfen. Da sind Deine Vorschläge zwar gut gemeint, doch die Aspiranten können teilweise noch nicht einmal die Gokyu no Kaisetsu perfekt. (Wenn ich mich nicht irre, darf man schon mit braun die Ausbildung machen).
Die Referenten beklagen den "niedrigen" Kenntnisstand schon seit Jahren und haben oft einiges nach zu schulen. Allerdings muss ich sagen, ist es in letzter Zeit wieder besser geworden. Vermutlich, weil man in einigen Vereinen wieder mehr Wert auf Technik und funktionieren von Würfen als auf "dicke Arme" legt.
Viele Grüße
U d o
st.gregor

Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von st.gregor »

Hallo Fritz,
in deiner Lebensbeschreibung fehlt noch was:
Mit 28 Jahren ist der Judoka zu alt für den Leistungsport und wird ausgemustert. Jetzt hat er noch Jahrzehnte Zeit mit seinen kaputttrainierten Kniegelenken zur Arbeit zu humpeln und dort seinen mehrfach abgerissenen Bizeps zu schonen. Vom Ruhm früherer Tage behält er Pokale und Urkunden, die daheim verstauben, Erinnerungen und eine zerstörte Gesundheit. Und eine unbeantwortete Frage: Wofür das alles?
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Mitesco
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Mitesco »

tom herold hat geschrieben:Ich hab da noch einen Nachtrag: die Aufgabe heißt doch, die "Entwicklung eines Judoka" vom Alter von 6 Jahren an bis hin zum "Leistungssportler" darzustellen, richtig?

Gut, ich empfehle da, sich als Beispiele etwa Kano Jigoro, Tomita Tsunejiro, Sakujiro Yokoyama oder Kyuzo Mifune auszusuchen ... :BangHead
Wenn er die Lebensgeschichte dieser großen Judolegenden untersucht, wird er bestimmt entdecken dass die Entwicklung vielleicht anfängt mit 6 Jahren und Leistungssport, aber nicht damit endet. Wenn ich nachdenke über die Entwicklung eines Judokas, denke ich mehr daran, dass er entdeckt, dass Judo einen 'Do' ist, und dass seine körperliche Entwicklung nur die erste Stufe ist, welche gemeinsam mit seiner intellektuellen und moralischen/persönlichen Entwicklung vorangeht. Und dass er, wenn er älter wächst, nicht nur wegen seinen körperlichen Schwächen und Verletzungen (wie Stephan sagt) sich fragt 'Wofür', sondern auch wegen seiner eigenen persönlichen Vollkommenheit. Die Entwicklung ist vollendet, wenn er am Ende seines Lebens sagen kann: ich habe etwas beigetragen zur Entwicklung meines Persons und die der Welt. Das ist Judo. Oder?

Der Fragesteller kann forschen, aber hoffentlich auch eine tiefere Entwicklung entdecken als seine ursprüngliche Frage war.

Mitesco (http://www.mitesco.nl)

"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
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Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Fritz »

@st.gregor: Das würde dann aber schon deutlich über die gestellte Aufgabe hinausgehen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
st.gregor

Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von st.gregor »

Hallo Fritz,
ist mir durchaus klar. Das Problem der geschilderten Aufgabenstellung liegt aber aus meiner Sicht darin, dass diese Entwicklung in Richtung Leistungssport undifferenziert als etwas positives, erstrebenswertes dargestellt werden soll (klang für mich wenigstens so). Mein Einwand hilft jetzt dem armen Benne zwar nicht, seine Hausaufgaben zu machen, aber vielleicht regt er (der Einwand, nicht Benne) ja mal eine Debatte im Rahmen der ÜL-Ausbildung an, inwieweit Leistungssport insgesamt ein positives Konzept darstellt... Wäre ebenso schön, wie es unwahrscheinlich ist.

Grüße


Stephan
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DirkHRO
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von DirkHRO »

Fritz hat geschrieben:
DirkHRO hat geschrieben:aber für die C-Ausbildung dürfte wohl ein "kurzes" Anreißen reichen!?
[...]
Zum Abschluss: Zur Trainer-C-Ausbildung dürfte wohl kaum schon eine perfekt ausgearbeitete Doktorarbeit zu erwarten sein. Vielmehr will man wohl sehen, ob gewisse Ausbildungsinhalte verstanden worden sind.
Trainer-C war "bisher" die "unterste" Lizenz fürs "leistungssportliche" Judo...
(Nehme aus der Aufgabenstellung es mal so an, daß es der LV des Fragestellers noch so handhabt (*) )

Was nützt ein "Anriß" eines Themas, welches eher "komplex" ist, dem (zukünftigen) Trainer-C für
seine konkrete Arbeit auf der Matte? Ich sage mal im Grunde genommen: nichts!

Und wenn "gewisse Ausbildungsinhalte verstanden worden" wären, dann hätte der Fragesteller seine
Frage hier nicht stellen müssen, sondern seine HA auf Grundlage seiner Ausbildung locker
abarbeiten können...

(*) In Berlin z.B. ist es jetzt so, daß zwischen Trainer-C-Breitensport und Trainer-C-Leistungssport
unterschieden wird, der zweite baut auf dem ersten auf.
Bisher gab es Fach-ÜL (die waren "breitensportlich") und Trainer-C (als "leistungssportliche" Ergänzung)
Also ich kann nur von meinem vergleichsweise kleinem (Heimat-)Judofachverband M-V sprechen, aber hier ist man doch froh, wenn sich die Athleten freiwillig zur ÜL-C-Ausbildung melden. Fachkenntnisse sind im Vorfeld bei einigen sicherlich dürftig und das wird sich auch nach der Ausbildung nicht sonderlich geändert haben.
Was ein Anriss des komplexen Themas nützt? Meiner Meinung nach mehr, als das Thema wieder zurückzugeben und ein neues zu verlangen. Letztendlich kann man beim Judo aus jedem Thema ein sehr komplexes Thema machen, wenn man sich nur tiefgründig und so genau wie möglich damit beschäftigt. Es gibt immer verschiedene Meinungen, Denkansätze, Ausführungen zu bestimmten Themen (z.B. Würfe, methodische Reihen etc.) und auch jeder hat ein anderes Judoverständnis.
Und für unsere Trainer-C-Ausbildung wird wohl meistens das Thema nur "kurz angerissen". Bei den praktischen Prüfungen, hatte man (zur Zeit meiner Prüfung) auch nur 10 Minuten Zeit, um das Thema zu praktizieren. Was nützt dort eine komplexe Abhandlung? Das kann man sich für die späteren und höheren Lizenzen aufheben. Immer Gesetz dem Fall der Judoka verfügt auch über die Menge an Fachkenntnissen, um das Thema komplex abzuhandeln.

Hier bei uns ist man doch froh, wenn sich ein 18-Jähriger bereit erklärt, den Trainerschein zu machen und sich ein bisschen um die Anfänger zu kümmern.

(Immer aus meiner Sicht von M-V. Für andere Verbände kann ich nicht sprechen, da ich das nicht weiß.)

P.s.: "Komplex" ist mein neues Lieblingswort! :D
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Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Fritz »

DirkHRO hat geschrieben:Was ein Anriss des komplexen Themas nützt? Meiner Meinung nach mehr, als das Thema wieder zurückzugeben und ein neues zu verlangen. Letztendlich kann man beim Judo aus jedem Thema ein sehr komplexes Thema machen, wenn man sich nur tiefgründig und so genau wie möglich damit beschäftigt. Es gibt immer verschiedene Meinungen, Denkansätze, Ausführungen zu bestimmten Themen (z.B. Würfe, methodische Reihen etc.) und auch jeder hat ein anderes Judoverständnis.
[...]
Hier bei uns ist man doch froh, wenn sich ein 18-Jähriger bereit erklärt, den Trainerschein zu machen und sich ein bisschen um die Anfänger zu kümmern.
Genau eben darum: Was nützt diese HA also solch einem Jung-Trainer für seine praktische Arbeit?
Nahezu nichts.

Es wäre da wirklich besser, eine HA zu bearbeiten, wo er am Ende was in den "Händen" hält, was er beim
Training auch konkret umsetzen kann...

@st.gregor: ich hab es schon so verstanden und gebe Dir recht ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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DirkHRO
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von DirkHRO »

Also du meinst er solle eher etwas Praktischeres machen?
Wie die methodische Reihe eines Wurfes oder so etwas.

Richtig verstanden?
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Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Fritz »

Ja, irgendetwas, wo hinterher was hat, wo er auch in nem halben Jahr noch reinschauen
und es im Training umsetzen kann...
Oder er gibt gar das Material seinen Üblingen als Stoffsammlung o.ä.

Muß halt nicht unbedingt "praktisch" sein - Toms Anregung mit der Geschichte ist
sicherlich auch nicht verkehrt - aber eben "verwendbar".

Also methodische Reihen / Übungsformen, Beispiel-Trainingspläne, Technik-Übersichten/Sammlungen,
Spiele-Sammlungen, oder was weiß ich auch immer...

;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von Lin Chung »

Wie wäre es mit einer Zusammenstellung von Übungen zum Aufwärmen mit Angabe ihres Nutzwertes (Für und Wider) für das Judotraining?

Oder z.B den Sinn des Rei und seine Abarten erklären.

Oder vielleicht einmal Jaques fragen, ob er ihm helfen kann.

Geschichte über Mifune, Hirano,...

...kam mir gerade so in den Sinn.
Grüße
Norbert Bosse
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kastow
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Re: Die Entwicklung eines Judoka

Beitrag von kastow »

Aber gerade solch eine Übersicht ist doch etwas, wovon ÜL und Judoka auf Dauer profitieren. Und vielleicht können so auch einige überehrgeizige ÜL gebremst werden, die sonst schon in der U11 nur noch Tokui-waza und Kraftausdauer unterrichten.

Wobei ich Toms Vorschlag auch super finde.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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