Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
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In diesem Faden sollen alle verfügbaren Informationen sowie persönliche Erfahrungsberichte gesammelt werden.
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Zuletzt geändert von kanou65m am 19.11.2011, 17:07, insgesamt 2-mal geändert.
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- 2. Dan Träger
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Gibt es dazu auch einen Link?
Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Ich befürchte nicht, Holger.
Bin mir auch nicht sicher, ob es seinerzeit überhaupt eine Internet-Präsenz gab.
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- 2. Dan Träger
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Das es damals noch keine Webseite gab, ist mir klar. Ich dachte aber, jemand hat die Geschichte erforscht und das gesammelte Material jetzt veröffentlicht. Es gibt auch andere Seiten mit historischem Bezug.
Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Na ja, es wäre zumindest eine nette Idee, eine Art "Retro-DDR-Judo" Seite zu erstellen.
Vielleicht ergibt sich hieraus ja was?
Hast Du eine empfehlenswerte Seite, die das Judo in der DDR beleuchtet, Holger?
Falls ja, könntest Du ja hier einen Link einstellen
edit:
Bei meiner Antwort auf DDR-Internet habe ich nochmal nachgegooglt und festgestellt, dass meine 1.Antwort ziemlich blöd war.
Sorry dafür - irgendwie habe ich das Gefühl, es gäbe das www. schon viel länger
Vielleicht ergibt sich hieraus ja was?

Hast Du eine empfehlenswerte Seite, die das Judo in der DDR beleuchtet, Holger?
Falls ja, könntest Du ja hier einen Link einstellen

edit:
Bei meiner Antwort auf DDR-Internet habe ich nochmal nachgegooglt und festgestellt, dass meine 1.Antwort ziemlich blöd war.
Sorry dafür - irgendwie habe ich das Gefühl, es gäbe das www. schon viel länger

Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
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Deutscher Judo Verband der DDR (DJV bis 1990)
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Judo in Deutschland bis 1948 offiziell verboten. In der ehemaligen DDR wurde bereits seit 1949 wieder systematische Aufbauarbeit geleistet und 1950 die ersten Meisterschaften ausgetragen. Der Deutsche Judoverband der DDR (DJV) wurde offiziell 1958 aus der Taufe gehoben. In der ehemaligen DDR existierten die drei Leistungszentren Berlin, Frankfurt/Oder und Leipzig mit den angeschlossenen Kinder- und Jugendsportschulen (KJS). In Berlin gründete sich 1963 der SC Dynamo Hoppegarten - eine Filiale des SC Dynamo Berlin - quasi als Sportclub der Polizeisportvereine u.a. für Judo. Aus seinen Reihen gingen die Europameister Karl Nitz (1963), Klaus Henning (1970), Dietmar Hötger (1972, 1973), Günther Krüger (1978). 1979 gewann mit dem heutigen Bundestrainer Detlef Ultsch ein Hoppegartener Judoka als erster Deutscher eine Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft. Im Jahr darauf krönte Dietmar Lorenz seine Karriere mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Moskau in der Offenen Klasse. Nicht zu vergessen Henry Stöhr, der zweifacher Europameister (1982 in Rostock, und 1986 in Belgrad) und Medaillengewinner bei Olympischen Spielen (Silber 1988) und Weltmeisterschaften (Bronze 1983) war und Andreas Preschel (Weltmeister 1983 in Moskau).
In Frankfurt/Oder entstand 1969 der ASK Vorwärts Frankfurt/Oder, in den 1973 die Judoka eingegliedert wurden. Hier wurden vornehmlich die Ausnahmeathleten der Armeesportvereinigungen der NVA konzentriert. Aus seinen Reihen ging Torsten Reißmann hervor, der zwischen 1975 und 1982 viermal Europameister war. Reißmann verstarb im Jahr 2009 an den Folgen einer Borreliose. Der Frankfurter Karl-Heinz Lehmann gewann 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau Bronze, ein Jahr später bei der EM in Debrecen Gold. Marko Spittka wurde 1990, im Jahr der Auflösung des ASK, Junioren-Welt- und Europameister. Aus seinen Reihen ging auch Martin Schmidt hervor, der 1989 Junioren-Europameister wurde und später zum SC Berlin wechselte und 1994 den Kano-Cup und ein Jahr später die Europameisterschaften gewann. Aus dem ASK Frankfurt/oder ging nach der Auflösung 1990 der JC90 Frankfurt/oder hervor.
In Leipzig entstand als drittes Judo-Leistungszentrum der SC Leipzig. Aus seinen Reihen ging der Doppelweltmeister und Olympiasieger von 1996 Udo Quellmalz hervor, der später die Nationalmannschaft Großbritanniens betreute und heute die österreichische Nationalmannschaft trainiert. Heute ist der JC Leipzig Heimstatt der Judoka aus dem Südosten und eines der führenden Leistungszentren im Frauen-Judo der Bundesrepublik.
Daneben bestand der SC DHfK Leipzig als Sportclub der Deutschen Hochschule für Körperkultur, an der viele heute noch in Deutschland aktive Trainer im Hochleistungs- und Breitensport ihr Handwerk erlernten (u.a. auch Frank Wiesmüller). In den 60er Jahren stellte der SC DHfK reihenweise DDR-Meister (u.a. B Daßler, G. Wiesner, H. Howiller)
Quelle:Sportverein PSV Ribnitz-Damgarten http://www.judo-ribnitz.de/geschichte.html
Deutscher Judo Verband der DDR (DJV bis 1990)
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Judo in Deutschland bis 1948 offiziell verboten. In der ehemaligen DDR wurde bereits seit 1949 wieder systematische Aufbauarbeit geleistet und 1950 die ersten Meisterschaften ausgetragen. Der Deutsche Judoverband der DDR (DJV) wurde offiziell 1958 aus der Taufe gehoben. In der ehemaligen DDR existierten die drei Leistungszentren Berlin, Frankfurt/Oder und Leipzig mit den angeschlossenen Kinder- und Jugendsportschulen (KJS). In Berlin gründete sich 1963 der SC Dynamo Hoppegarten - eine Filiale des SC Dynamo Berlin - quasi als Sportclub der Polizeisportvereine u.a. für Judo. Aus seinen Reihen gingen die Europameister Karl Nitz (1963), Klaus Henning (1970), Dietmar Hötger (1972, 1973), Günther Krüger (1978). 1979 gewann mit dem heutigen Bundestrainer Detlef Ultsch ein Hoppegartener Judoka als erster Deutscher eine Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft. Im Jahr darauf krönte Dietmar Lorenz seine Karriere mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Moskau in der Offenen Klasse. Nicht zu vergessen Henry Stöhr, der zweifacher Europameister (1982 in Rostock, und 1986 in Belgrad) und Medaillengewinner bei Olympischen Spielen (Silber 1988) und Weltmeisterschaften (Bronze 1983) war und Andreas Preschel (Weltmeister 1983 in Moskau).
In Frankfurt/Oder entstand 1969 der ASK Vorwärts Frankfurt/Oder, in den 1973 die Judoka eingegliedert wurden. Hier wurden vornehmlich die Ausnahmeathleten der Armeesportvereinigungen der NVA konzentriert. Aus seinen Reihen ging Torsten Reißmann hervor, der zwischen 1975 und 1982 viermal Europameister war. Reißmann verstarb im Jahr 2009 an den Folgen einer Borreliose. Der Frankfurter Karl-Heinz Lehmann gewann 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau Bronze, ein Jahr später bei der EM in Debrecen Gold. Marko Spittka wurde 1990, im Jahr der Auflösung des ASK, Junioren-Welt- und Europameister. Aus seinen Reihen ging auch Martin Schmidt hervor, der 1989 Junioren-Europameister wurde und später zum SC Berlin wechselte und 1994 den Kano-Cup und ein Jahr später die Europameisterschaften gewann. Aus dem ASK Frankfurt/oder ging nach der Auflösung 1990 der JC90 Frankfurt/oder hervor.
In Leipzig entstand als drittes Judo-Leistungszentrum der SC Leipzig. Aus seinen Reihen ging der Doppelweltmeister und Olympiasieger von 1996 Udo Quellmalz hervor, der später die Nationalmannschaft Großbritanniens betreute und heute die österreichische Nationalmannschaft trainiert. Heute ist der JC Leipzig Heimstatt der Judoka aus dem Südosten und eines der führenden Leistungszentren im Frauen-Judo der Bundesrepublik.
Daneben bestand der SC DHfK Leipzig als Sportclub der Deutschen Hochschule für Körperkultur, an der viele heute noch in Deutschland aktive Trainer im Hochleistungs- und Breitensport ihr Handwerk erlernten (u.a. auch Frank Wiesmüller). In den 60er Jahren stellte der SC DHfK reihenweise DDR-Meister (u.a. B Daßler, G. Wiesner, H. Howiller)
Quelle:Sportverein PSV Ribnitz-Damgarten http://www.judo-ribnitz.de/geschichte.html
- Olaf
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Auch der SV Motor Babelsberg mit diversen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften muss hier sicherlich Erwähnung finden. Der schon für Frankfurt/Oder erwähnte Thorsten Reißmann kommt ursprünglich hierher.
Und nicht zuletzt stellte der SV Motor mit Erhard Buchholz den letzten Präsidenten des DJV und später, als Nachfolger von Klaus-Jürgen Schulze, auch den ersten Präsidenten eines gesamtdeutschen Sportverbandes aus dem bisherigen Osten.
Mehr zur Geschichte des SV Motor Babelsberg findet man hier:
http://www.judopotsdam.de/content/view/17/81/
Und nicht zuletzt stellte der SV Motor mit Erhard Buchholz den letzten Präsidenten des DJV und später, als Nachfolger von Klaus-Jürgen Schulze, auch den ersten Präsidenten eines gesamtdeutschen Sportverbandes aus dem bisherigen Osten.
Mehr zur Geschichte des SV Motor Babelsberg findet man hier:
http://www.judopotsdam.de/content/view/17/81/
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen
Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.
Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
um das Mögliche zu erreichen
Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Was mich noch interessieren würde, wären Lebensläufe von Trainern und Verbandsfunktionären, auch aus der Frühzeit des Verbandes, die z.T. ihre aktive Laufbahn sogar noch vor dem Krieg hatten und sich ab 1949 einbrachten, um eine neue Generation von Sportlern auszubilden.
- Shinbashi
- 1. Dan Träger
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Es wäre schön, wenn auch die regionalen Vereine ans Licht geholt würden. Judo in der DDR waren auch die vielen kleinen Vereine (BSG "Betriebssportgemeinschaft").
Die lieferten die Talente an die KJS. In Leipzig gab es neben DHfK auch noch "Dynamo" in Leipzig Paunsdorf, "Zentrum" (die unter dem Hauptbahnhof trainierten)
"Empor" auch in Paunsdorf und "MoGoNo" ( Motor Gohlis Nord )
Da kamen auch einige Talente her, die dann an der KJS Leipzig weitertrainiert wurden.
Die lieferten die Talente an die KJS. In Leipzig gab es neben DHfK auch noch "Dynamo" in Leipzig Paunsdorf, "Zentrum" (die unter dem Hauptbahnhof trainierten)
"Empor" auch in Paunsdorf und "MoGoNo" ( Motor Gohlis Nord )
Da kamen auch einige Talente her, die dann an der KJS Leipzig weitertrainiert wurden.
Gruß
Shinbashi
Wären Hunde Katzen, könnten sie auf Bäume klettern
Shinbashi
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
"Ultschi" ist aber kein "Hoppegartener" sondern ein Sonneberger. Judo gelernt hat er bei Dynamo Sonneberg, bevor er zu Dynamo Hoppegarten delegiert wurde und Sportsoldat wurde.kanou65m hat geschrieben: ...1979 gewann mit dem heutigen Bundestrainer Detlef Ultsch ein Hoppegartener Judoka als erster Deutscher eine Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Detlef_Ultsch
Gruß
Shinbashi
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Re: Verbandsgeschichte(n): Judo in der ehemaligen DDR
Aus innerhalb der Sportvereinigung Lokomotive gab es mehrere BSG's mit einer Judosektion, so z.B. in Berlin bei BSG Lok Oberspree (nicht mit Lok Schöneweide verwechseln). Allerdings habe ich dazu kein detailliertes Material gefunden, zu dem Sportkameraden, der mir mal erzählt hatte, daß er früher bei BSG Lok Oberspree war, habe ich keinen Kontakt mehr.